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Die Gold-Bullen haben ein Problem: Da sind zu viele rote Kerzenkörper im Candlestick-Chart des Goldpreises in den letzten Wochen. Auch, wenn dadurch – zumindest bis jetzt – eher wenig Raumgewinn nach unten entstand, dürfte den Bullen schwanen: Wir sind nicht stark genug.
Wer mit dem Rücken zur Wand steht, die Niederlage vor Augen, kämpft umso energischer und trägt deswegen bisweilen unerwartet den Sieg davon, sagt man. Aber an der Börse ist nicht entscheidend, ob man energisch kämpft. Hier geht es einfach darum, welche Seite den höheren Kapitaleinsatz einbringt. Wenn diejenigen, die beim Goldpreis auf der Short-Seite stehen, mit grösseren Positionen agieren und diese sukzessiv ausbauen, werden die Bullen eben überrannt. Und danach sieht es momentan aus.
Man sieht das, wenn man sich diesen Chart auf Candlestick-Basis etwas genauer ansieht. Es fällt auf, dass seit dem Zwischenhoch vom Juli nahezu ausschliesslich rote Kerzenkörper entstehen, was bedeutet, dass Gold unter dem Eröffnungskurs schloss. Das wirkt im ersten Moment unproblematisch, wenn dabei der Kurs selbst nicht viel nachgibt, aber das kann täuschen, denn:

Expertenmeinung: Wenn trotzdem keine Gegenreaktion nach oben entsteht, obwohl der Goldpreis nicht allzu rasant fällt und es so selten gelingt, den Tag auch mal über dem Eröffnungskurs zu beenden, deutet das an, dass a) die Short-Seite permanent präsent und stärker ist und b) die Bären offenbar langsam, aber sicher die vom Volumen her unterlegenen, wenngleich vorhandenen Kauforders abarbeiten.
Dass sich das momentan an einer Supportzone abspielt, konkret an der ins erste Halbjahr 2022 zurückreichenden Zone aus mehreren oberen und unteren Wendepunkten zwischen 1.877 und 1.890 US-Dollar, ohne dass die Käuferseite sichtbare Anzeichen eines engagierten Gegenangriffs zeigt, dürfte die Bären nur noch entschlossener machen. Natürlich könnte jederzeit überraschend eine grosse Kaufwelle losgetreten werden, die die „Shorties“ überrumpelt, aber:
Erstens hat man momentan nicht allzu viele Argumente für Gold, schliesslich bietet die „Konkurrenz“ in Form von Anleihen derzeit Renditen, die so hoch sind wie seit vielen Jahren nicht. Und zweitens stellt sich die Frage: Wann, wenn nicht jetzt sofort, an dieser Supportzone, wollten die Bullen zurückschlagen, wenn sie es denn könnten?
Dass diese Zone fällt und Gold dann einen Anlauf an die untere Begrenzung des Abwärtstrendkanals startet, die langsam auf die Unterstützungszone 1.787/1.809 US-Dollar zusteuert, ist daher allemal ein denkbares Szenario. Um dem zu entkommen, müsste der Kurs des Edelmetalls umgehend zurück über die 200-Tage-Linie und dann mit Closings über 1.960 US-Dollar einen glaubwürdigen Befreiungsschlag zeigen. Aber das ist aktuell angesichts dieses Chartbilds die weniger wahrscheinliche Variante für die kommenden Wochen.
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