Die Rohölsorte Brent Crude Oil hat in den vergangenen Tagen einen massiven Abwärtsruck vollzogen. Die Angst geht um, dass mit der weltweiten Konjunktur auch die Ölnachfrage einbricht. Aber kommt es so? Und wo liegen für Brent jetzt die nächsten Kursziele?
Monatelang tat man vor allem am Aktienmarkt so, als sei die Weltwirtschaft gegen die Kombination aus steigenden Leitzinsen und einer zu hohen Inflation gefeit. Dass einige regionale US-Banken jetzt ihre Tore schliessen mussten und man sich zudem um die Credit Suisse zu sorgen beginnt, hat diese Zuversicht jedoch kräftig verringert. Jetzt spielt man auf einmal ein „was wäre, wenn“-Szenario auf der bärischen Seite. Und für den Ölpreis hiesse das:
Sinkende Nachfrage wegen einer einsetzenden Rezession und damit grundsätzlich sinkende Preise. Das hat die Bären zurück an den Ölmarkt gebracht. Brent Crude Oil hatte innerhalb des im Sommer 2022 etablierten, übergeordneten Abwärtstrends im Dezember eine Seitwärtskonsolidierung begonnen, die aber durch jeweils höher liegende Zwischentiefs das Risiko für einen Ausbruch aus dem Trendkanal nach oben barg. Doch jetzt ist Brent Crude Oil mit Schwung nach unten ausgebrochen. Was wäre da jetzt auf der Unterseite drin?

Expertenmeinung: Aus charttechnischer Sicht gibt es jetzt zwei potenzielle Zwischenziele für das Bären-Lager. Zunächst das markante Zwischenhoch aus dem Herbst 2021 bei 68,38 US-Dollar, bezogen auf den jetzt als „Future-Frontmonat“ agierenden Liefertermin Juni. Darunter wartet dann bei aktuell 65,30 US-Dollar die untere Begrenzung des mittelfristigen Abwärtstrendkanals. Das wären zwei durchaus erreichbare Marken, sofern sich die Grundstimmung am Gesamtmarkt nicht umgehend und deutlich aufhellt. Aber was darüber hinaus passiert, ist jetzt noch nicht absehbar, denn:
Das hängt nicht nur von der Marktstimmung ab, also davon, wie stark und darüber hinaus wie entschlossen die Lager der Bullen und Bären in den kommenden Wochen sein werden. Da wird es dann um die Frage gehen, ob die jetzt aufgekeimte Sorge, dass der bisherige Optimismus fehl am Platz war, in den einlaufenden Konjunkturdaten ihre Bestätigung findet. Und um die Frage, wie die grossen Ölförderer, vornehmlich OPEC+ und die USA, auf eine veränderte Nachfrage reagieren. Denn da ein gezieltes Kürzen der Fördermengen zwar kurzfristig die Chance bietet, die Gewinne stabil zu halten, mittelfristig aber schadet, weil das den Druck auf eine wankende Wirtschaft noch erhöht, ist offen, wie man sich da entscheiden würde.
Daher wäre der beste Weg, sich beim Ölpreis konsequent von einem Chartsignal zum nächsten voranzutasten und auf keinen Fall einem Bild zu folgen, das man selbst hinsichtlich der kommenden Wirtschaftsentwicklung und der Reaktionen darauf beim Ölpreis entworfen hat. Das Risiko, dabei von unerwarteten Entwicklungen überrollt zu werden, ist gross.
An der Börse geht es nicht immer nur aufwärts, oft gibt es auch Phasen mit fallenden Kursen und hoher Volatilität.
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