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Gegenüber dem Höchstkurs am vergangenen Freitag hat Brent Crude Oil binnen vier Tagen in der Spitze gut 13 US-Dollar nachgegeben. Wir nähern uns den Tiefs seit Beginn des Ukraine-Konflikts: Kommt die Abwärtswende also doch – und rechtzeitig vor der Heizsaison?
Nähme man den Spotpreis, also den direkt am Markt gezahlten Kurs für tatsächliche Öllieferungen, läge der mittlerweile sogar schon direkt an den Tiefs seit Beginn der Ukraine-Krise am 24. Februar. Was wir hier im Chart sehen, ist der Kurs des derzeit relevanten Future-Kontrakts mit Liefertermin Oktober, der noch leicht höher liegende Levels ausweist. Aber die Richtung, die scheint klar zu sein: abwärts.
Doch kann man sich darauf wirklich verlassen? Wird Brent Crude Oil das Zwischentief von Mitte Juli bei 90,48 US-Dollar unterbieten und dann mit einem Rutsch unter das Zwischentief von Mitte März bei 86,05 US-Dollar alles klar und den Weg nach unten frei machen? Rein charttechnisch gesehen ist man auf dem Weg. Und die Distanz dorthin ist deutlich kleiner als das, was Brent Crude in den letzten Tagen bereits abgegeben hat … also, warum nicht?
Expertenmeinung: Was eine Augenbraue nach oben gehen lässt ist, dass man hier momentan scheinbar auf die Rezessionskarte setzt, während man zeitgleich am Aktienmarkt so tut, als sei das keine echte Bedrohung … oder würde zumindest durch fallende Rohstoffpreise die Inflation vertreiben, so dass die Weltwirtschaft danach schnell wieder in alte Form kommen würde. Dass man somit bei Rohöl Brent und den anderen wichtigen Ölsorten das „Jetzt“ spielt, während man eine Tür weiter bei den Aktien das „Jetzt“ ignoriert und eine positiv gefärbte, aber bislang nur aus der Hoffnung geborene Zukunft tradet, ist knifflig. So etwas hält auf Dauer eher nicht.
Und natürlich ist völlig offen, ob die Nachfrage nach Rohöl tatsächlich so deutlich sinken würde, dass das die immer schleppender ablaufende Ausweitung der vor gut zwei Jahren dramatisch gesenkten Ölförderung der OPEC ebenso kompensiert wir mögliche Liefereinbussen aus Russland. Alle Rücksetzer bei Brent Crude Oil seit März verliefen schnell und dynamisch … aber bislang hat eben noch keiner die Wende gebracht. So gesehen wäre es riskant, darauf zu wetten, dass es diesmal gelingt. Es kann gelingen … aber erst, wenn Brent Crude Oil die Zwischentiefs seit März mit Schlusskursen unter 86 US-Dollar wirklich unterboten hätte, wäre aus einer denkbaren Trendwende eine tatsächliche geworden, da bleibt also noch Vorsicht angebracht.

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