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Palo Alto hat wieder die Erwartungen übertroffen und die Prognose erhöht. Sollte man jetzt die Gelegenheit nutzen?
Der Chef im Ring
Palo Alto ist einer der führenden Anbieter von Cybersecurity, einem Markt, der geradezu zwangsweise wachsen wird.
Die Netzwerke von Unternehmen und Behörden werden immer komplexer und die Datenmengen steigen unaufhörlich.
Maschinen übermitteln, verarbeiten und tauschen in unglaublicher Geschwindigkeit und Menge Daten aus. Eine manuelle Überwachung ist schon lange nicht mehr möglich.
Es sind moderne Technologien wie Machine Learning und automatisierte Systeme notwendig, um Datendiebstähle und Cyberattacken abzuwehren. In diesem Bereich ist Palo Alto führend.
Das Unternehmen hat eine innovative Sicherheitsplattform entwickelt, mit der Unternehmen und Behörden ihre Daten, Systeme und Netzwerke überwachen und schützen können.
Dadurch wird eine detaillierte und gezielte Echtzeitüberwachung des Datenverkehrs für alle Anwendungen und Benutzer ermöglicht.
Hackerangriffe, Industriespionage, unerlaubte Zugriffe und Datenmissbrauch werden dadurch deutlich erschwert. Heute ist das unabdingbar, denn im Informationszeitalter sind Daten und Wissen die Basis von wirtschaftlichem Erfolg.
Überraschung Nr.21
In meiner Zeit bei LYNX habe ich mehr als ein halbes Dutzend Analysen zu Palo Alto geschrieben und das Fazit war immer, dass es sich um einen Marktführer mit Alleinstellungsmerkmalen in einer interessanten und wachsenden Branche handelt.
In dieser Zeit, immerhin schon über fünf Jahre, gab es kein einziges Quartal, in dem Palo Alto nicht die Erwartungen übertroffen hat.
Dass es am Dienstag nachbörslich wieder dazu gekommen ist, dürfte also keine Überraschung sein, das Ausmass, in dem es geschehen ist, aber schon.
Der Gewinn lag in Q3 mit 1,10 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,92 USD. Der Umsatz übertraf mit 1,72 Mrd. die Analystenschätzungen von 1,62 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 24% und einem Gewinnsprung um 83%.
Bei Abo-Geschäftsmodellen mit langlaufenden Verträgen sollte man sich aber vor allem den Cashflow anschauen.
Der FCF legte auf Jahressicht um 68% auf 401 Mio. USD zu, was in etwa 1,23 USD je Aktie entspricht.
Die Umsatzprognose für das nahezu abgeschlossene Geschäftsjahr wurde von 6,85 – 6,91 auf 6,88 – 6,91 Mrd. USD konkretisiert.
Die Gewinnerwartung wurde von 3,97 – 4,03 auf 4,25 – 4,29 USD jedoch erheblich erhöht.
Bei der FCF-Marge stellt Palo Alto 37,5 – 38,5% in Aussicht, bisher waren es 36,5 – 37,5%.
Der Cybersecurity-Spezialist dürfte den freien Cashflow im laufenden Geschäftsjahr demnach in etwa um 39% auf 8,44 USD je Aktie steigern.
Ausblick und Bewertung
Das bedeutet, dass die Aktie nur auf den ersten Blick hoch bewertet erscheint. Der forward P/FCF liegt bei nur 22,5.
Das nächste Geschäftsjahr beginnt bereits im August, dann könnte die forward P/FCF sogar auf 18,3 sinken.
Egal welche der beiden Kennzahlen man als Grundlage nimmt, Palo Alto ist nicht sonderlich hoch bewertet, das gilt weder im Verhältnis zu den Wachstumsraten noch zu den Charakteristiken des Geschäftsmodells.
Ferner scheint es geradezu eine ausgemachte Sache zu sein, dass sich das Geschäft von Palo Alto auch in den kommenden Monaten gut entwickeln wird.
Die durchschnittliche Vertragsdauer liegt bei drei Jahren, der Vertragswert der laufenden Aufträge stieg im letzten Quartal um 35% auf 9,2 Mrd. USD.
Weitere Wachstumstreiber schafft sich das Unternehmen durch ständige Innovationen und neue Produkte. Erst vor wenigen Tagen hat man beispielsweise eine Cloud-Firewall für Microsoft Azure vorgestellt, die als die beste ihrer Art gilt.

Palo Alto hat den korrektiven Abwärtstrend überwunden, die Bullen sitzen fest im Sattel. Die starken Quartalszahlen und die Erhöhung der Prognose könnte jetzt zu einem erneuten Anstieg in Richtung 200 USD auslösen.
Darüber käme es zu einem Kaufsignal mit einem möglichen Kursziel bei 210 USD.
Extrapolierte Kursziele über dem Allzeithoch liegen bei 220 und 230 USD.
Antizyklische Investoren müssen hingegen darauf hoffen, dass es zeitnah nochmal zu einem Rücksetzer in Richtung 183 oder 176 USD kommen wird.
Noch besser wäre natürlich ein Einstieg nahe 156 USD. Wer allerdings auf sinkende Kurse hofft, sollte sich vergegenwärtigen, dass es dafür keine greifbaren Gründe gibt.
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