Lassen sich die Bullen hier gerade die Butter vom Brot nehmen? Nordex, einer der grossen Gewinner des bisherigen Jahres, drehte gestern abrupt an einer wichtigen Hürde ab und wurde mit -4,34 Prozent zum Tagesverlierer in MDAX und TecDAX. Eine Nagelprobe für die Käufer.
Stark angefangen, dann aber noch stärker nachgelassen … ein unschönes Bild, das der Nordex-Chart da präsentiert. Vor allem, weil man gestern vergebens nach irgendwelchen Nachrichten suchte, die den Intraday-Turnaround nach unten hätten auslösen können. Die einzige Nachricht, die vom Unternehmen kam, war am Morgen die eines erneuten, recht grossen Auftrags.
Die Ausgangslage war also am Dienstagabend dieselbe wie am Montagabend. Mit dem Unterschied, dass die Aktie nicht nur 4,34 Prozent tiefer notierte, sondern dadurch auch genau da abdrehte, wo sie hätte bullische Zeichen setzen können bzw. müssen. Wir sehen das im Chart:
Die Nordex-Aktie war im Vorfeld an das obere Ende der aus den beiden Mai-Hochs zusammengesetzten Widerstandszone 14,90 zu 15,77 Euro gelaufen und hätte mit einem Ausbruch nach oben neue Jahreshochs erzielt. Das 2023er-Jahreshoch bei 15,63 Euro wäre dadurch in einem Aufwasch mit überboten worden, das nächste Kursziel wäre dann das 2022er-Jahreshoch bei 17,45 Euro. Und das ist jetzt vom Tisch?
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Expertenmeinung: Ein Abwärts-Turnaround macht noch keine Wende. Aber die Bullen sind jetzt definitiv gefordert, immerhin ist die Nordex-Aktie nicht nur an diesem bisherigen Jahreshoch vom Mai abgeprallt, sondern auch noch leicht aus dieser dadurch weiterhin als Widerstand fungierenden Zone herausgefallen. Das muss, wenn die Chancen auf der Oberseite erhalten bleiben sollen, umgehend und überzeugend „repariert“ werden, denn ein Ausbruch nach oben ist mit Blick auf die Lage und die Perspektiven des Windkraftanlagen-Herstellers ein „kann“, aber kein „muss“.
Richtig ist zwar, dass Nordex das Tal der Tränen in Sachen Margen durchschritten hat (über mangelnde Aufträge konnte man sich nie beklagen) und die regelmässig veröffentlichten Neuaufträge den Eindruck untermauern, dass Nettogewinne nur eine Frage sehr kurzer Zeit sind. Und mittelfristig lautet das Ziel ja auch, eine solide operative Marge zu erreichen, die den Gewinn pro Aktie allemal in die Region von zwei und mehr Euro tragen könnte. Aber wann das soweit ist, ist eben nicht vorhersehbar.
Die Rallye der vergangenen Monate ist daher eine Hoffnungsrallye. Zwar auf Basis berechtigter Hoffnungen, hier bauen die Anleger keineswegs Luftschlösser. Aber Hoffnungen sind nun einmal fragiler als harte Fakten. Daher kann die Nordex-Aktie, wenn sie nicht zeitnah aufgefangen wird, durchaus in den Bereich 12,30 zu 12,70 Euro korrigieren (200-Tage-Linie und mittelfristige Aufwärtstrendlinie), wenn die Trader sehen sollten, dass die Käufer auf dem aktuellen Kurslevel nicht imstande sind, Gewinnmitnahmen aufzufangen und den Kurs zu drehen. Die kommenden Tage dürften hier also einiges an Spannung zu bieten haben … von einem Test der 200-Tage-Linie bis zu einem fulminanten Ausbruch nach oben ist da alles drin!
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