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Das Plus von 6,1 Prozent, das der Nordex-Aktie am Donnerstag gelang, führte zu einem Befreiungsschlag aus einer ansteigenden Dreiecksformation. Dadurch lief die Aktie auf den höchsten Stand seit April 2022. Die Frage ist nur: warum eigentlich?
Am frühen Morgen legte der Windkraftanlagenbauer Nordex vorläufige Zahlen zum Geschäftsjahr 2022 vor. Aber die waren alles, nur nicht überzeugend. Der Umsatz lag bei 5,7 Milliarden. Das war zwar mehr als die 5,4 Milliarden Euro im Vorjahr. Aber dabei sprang kein höherer Gewinn heraus, sondern ein Verlust. Nach einem EBITDA von +53 Millionen im Jahr 2021 landete Nordex 2022 bei -244 Millionen. Und der Auftragseingang, der 2021 noch bei immens starken 7,95 Gigawatt Nennleistung lag, kam auf 6,33 Gigawatt zurück.
Lag es am Ausblick auf 2023, dass die Aktie trotzdem stieg? Das konnte es nicht, denn der wird erst im Rahmen der geprüften, endgültigen Zahlen am 31. März kommen. Man könnte also nur argumentieren, dass viele Schlimmeres erwartet hatten. Aber das wiederum passt nicht dazu, dass die Nordex-Aktie sich im Vorfeld seit Oktober im Kurs glatt verdoppelt hatte. Hinzu kam, dass der Kurs nach diesen Zahlen zunächst im Minus verharrte, bevor die Aktie dann am frühen ‚Nachmittag ins Plus lief. Aber einen guten Grund sollte man finden, ansonsten müsste man diesen Ausbruch aus der Handelsspanne der Vorwochen als wacklig einstufen.
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Expertenmeinung: Aber auch bei den Reaktionen der Analysten findet sich da nichts Entscheidendes. Nur Jefferies hatten sofort reagiert, doch auch, wenn man dort die Aktie mit „Kaufen“ einstufte, das Kursziel, das vergeben wurde, lag bei 16 Euro. Dahin fehlt nach dem gestrigen Anstieg nicht mehr viel. Zudem sind diese 16 Euro derzeit das höchste Kursziel. Der Schnitt liegt bei 14,65 Euro. Und warum sollte man die Aktie auch nach Vorab-Zahlen neu bewerten, die in etwa so unerfreulich waren wie zuvor erwartet? Was entscheidend wäre, wäre der Ausblick. Aber der steht noch aus.
Es kann gut sein, dass da vor allem die Charttechnik als Triebfeder diente. Als am frühen Nachmittag Käufe einsetzten, starteten diese auf Höhe der Kreuzunterstützung aus der Dezember-Aufwärtstrendlinie und der 20-Tage-Linie bei 14,25/14,38 Euro. Eine Gelegenheit für die bullischen Trader. Erst recht, als dadurch das Hoch der vorherigen Handelsspanne bei 15,15 Euro überboten wurde.
Aber schon bei 16,34 Euro würde die nächste Widerstandslinie warten. Und da es diesem charttechnisch bullischen Signal an einem argumentativen Fundament fehlt, sollte man die Sache lieber noch nicht als in Stein gemeisselt ansehen und vielmehr die Gelegenheit nutzen, bestehende Long-Trades höher abzusichern, indem man bestehende Stoppkurse jetzt in den Bereich knapp unter diese jetzt als Sprungbrett dienende Kreuzunterstützung 14,25/14,38 Euro nachzieht.

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