Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Zusammen mit anderen grossen Namen wie Microsoft oder Nvidia war die Alphabet-Aktie in den letzten Wochen massgeblich dafür verantwortlich, dass die US-Indizes derart steil nach oben liefen. Doch der Abstand zur 50-Tage-Linie wurde in den letzten Wochen allmählich immer grösser und so lief das Papier Gefahr, spätestens nach den Quartalsergebnissen einzuknicken.
Exakt dies könnten wir an der Börse aktuell sehen, denn die Kurse sind gestern nach Börsenschluss deutlich unter Druck geraten und verloren fast 6%.
Expertenmeinung: Mit der Präsentation der Zahlen konnten zwar die allgemeinen Gewinn- und Umsatzerwartungen übertroffen werden, doch die Flüsterschätzungen des Marktes wurden verfehlt. Nach einer solchen Rallye muss einfach alles perfekt sein und wenn sich ein Haar in der Suppe findet, dann wird dieses genutzt, um Kasse zu machen.
Dennoch kommt die Korrektur jetzt nicht so überraschend und sollte im Bereich von rund 142 USD auf eine breite Käuferschicht treffen. Hier wird sich wohl entscheiden, ob die Bullen erneut das Zepter übernehmen werden, oder ob gar das Ende des noch intakten Aufwärtstrends droht. Vorerst sehe ich einen Pullback nicht allzu kritisch.
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Wir durchleuchten für Sie ein Schwergewicht nach dem anderen. Wie sieht es bei Alphabet aus? Hat die Aktie Potenzial?
Die Macht der Schwergewichte: Alphabet und seine Rolle im S&P 500
Die Schwergewichte geben die Richtung vor. Auf die sechs grössten Unternehmen im S&P 500 entfallen etwas mehr als ein Viertel der gesamten Marktkapitalisierung. Ohne Apple, Microsoft, Alphabet, Amazon & Co. wird es für den Index sehr schwierig.
Daher haben wir in den letzten Tagen bereits die ersten Schwergewichte unter die Lupe genommen. Bisher ist das Fazit eher ernüchternd. Apple und Microsoft sind Top-Unternehmen, doch die Bewertung ist in beiden Fällen grenzwertig.
Das Potenzial für grössere Kursgewinne hält sich in Grenzen, denn dazu müssten die Bewertungen auf ein neues Rekordniveau steigen. Das ist zwar möglich, darauf wetten sollte man aber nicht. Dieses Problem lässt sich auf verschiedene Arten lösen, beispielsweise durch eine kurze und scharfe Korrektur oder aber durch eine längere Seitwärtsphase.
Heute schauen wir uns das drittgrösste Unternehmen im S&P 500 an. In Summe hat die Top 3 in etwa eine Gewichtung von 18 %, davon entfallen 4 % auf Alphabet.
Ein halbes Dutzend verschiedener Milliardengeschäfte
Alphabet bedarf keiner grossen Vorstellung. Den Betreiber von Google kennt jeder. Das Kerngeschäft des Unternehmens ist das Suchmaschinengeschäft und die dortige Werbung. In diesem Bereich hat man zuletzt einen Quartalsumsatz von 44,0 Mrd. USD erzielt.
Hinzu kommen weitere 7,95 Mrd. USD durch Youtube, 7,67 Mrd. USD aus dem Netzwerkgeschäft und weitere 8,34 Mrd. USD aus vielen kleineren Tätigkeitsfeldern. Darüber hinaus erzielte das Cloudgeschäft, welches immer mehr an Bedeutung gewinnt, einen Umsatz von 8,41 Mrd. USD Mrd.
In Summe lag der Quartalsumsatz zuletzt bei 76,69 Mrd. USD und das Ergebnis bei 19,69 Mrd. USD. Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 11 % und einem Gewinnsprung um 41,5 %.
Ausblick und Bewertung
Durch die laufenden Buybacks konnte das Ergebnis sogar um 47,6 % auf 1,55 USD je Aktie gesteigert werden.
Da man in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Gewinn von 4,16 USD je Aktie erzielt hat, dürfte ein neuer Rekordgewinn ins Haus stehen. Derzeit wird ein Gewinnsprung um 26 % auf 5,74 USD je Aktie erwartet.
Alphabet kommt demnach auf eine forward P/E von 24,2. Im Geschäftsjahr 2024 würde die P/E den aktuellen Schätzungen zufolge auf 20,8 sinken.
Damit haben wir nach Apple und Microsoft endlich einen Lichtblick. Alphabet ist tendenziell unterbewertet, obendrein sind die Schätzungen aus meiner Sicht zu niedrig.
Bei den vorliegenden Charakteristiken und Wachstumsraten liesse sich problemlos eine P/E von 25 – 30 rechtfertigen. Daraus ergeben sich bis Ende des Jahres Kursziele von 167,00 – 200,40 USD.
Die Aktie ist übergeordnet klar bullisch, grössere Rücksetzer dürften sich als Gelegenheit herausstellen. Die nächsten relevanten Unterstützungen liegen bei 130 und 125 USD.
Prozyklische Signale würden sich hingegen über 142 und 144 USD ergeben. Können diese Marken überschritten werden, ist ein Angriff auf das Allzeithoch bei 150 USD wahrscheinlich.
Darüber ergeben sich extrapolierte Kursziele bei 160 und 165 USD.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Während Titel wie Microsoft, Amazon oder Meta bereits neue Jahreshochs erreicht haben, hat sich der renommierte IT-Konzern erst kürzlich von dem Schock der im Oktober veröffentlichten Quartalsergebnisse erholt. Die Kurslücke wurde geschlossen, und die Alphabet-Aktie zeigte in den letzten Wochen eine beeindruckende Performance. Doch wie geht es weiter? Trotz des deutlichen Anstiegs zeigt der Chart weiterhin ein tieferes Hoch sowie ein tieferes Tief. Der Trend verbleibt somit in einer neutralen Verkaufsphase und konnte bisher nicht durchbrochen werden.
Expertenmeinung: In den kommenden Tagen wäre es entscheidend, dass die Rückeroberung der gleitenden Durchschnitte für die Perioden 20 und 50 gehalten wird. Das Niveau um die Marke von 133/134 USD spielt dabei eine zentrale Rolle und sollte möglichst nicht unterschritten werden. Je länger sich die Kurse über diesem Bereich stabilisieren, desto konstruktiver ist das zu bewerten. Dies könnte eine Fortsetzung des Aufwärtstrends wahrscheinlicher machen. Sollte jedoch bei der erwarteten Zwischenkorrektur diese Unterstützungsebene durchbrochen werden, könnte dies schnell zu einer Schwächung der Erholung führen und die Kurse könnten weiter nachgeben. Es liegt nun an den Bullen zu zeigen, wie stark sie tatsächlich sind. Vorläufig passe ich meine Einschätzung für Alphabet auf ein neutrales Niveau an.
Alphabet hat die Erwartungen übertroffen, die Cloud enttäuscht jedoch und die Aktie stürzt ab. Darüber hinaus sprechen wir über die makroökonomische Lage, die Berichtssaison und Stock Picking.
Makro schlecht, Zahlen gut?
Aktuell ergibt sich mal wieder eine enorme Diskrepanz. Glaubt man all den Kommentatoren und Aussagen zur makroökonomischen Lage, ist die Situation miserabel.
Schaut man sich jedoch die konkreten Quartalszahlen an, ergibt sich ein ganz anderes Bild. Bisher haben in der Berichtssaison 66% aller im S&P c500 befindlichen Unternehmen einen Umsatz über den Erwartungen gemeldet, beim Gewinn waren es laut FactSet sogar 73 % (Link).
Womöglich ist all der Pessimismus übertrieben. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass der Gewinn der US-Grosskonzerne in diesem Jahr weitgehend stagnieren dürfte.
Doch das Jahr neigt sich langsam dem Ende zu und für das kommende Jahr werden wieder deutlich steigende Ergebnisse erwartet. Die forward P/E des S&P 500 liegt inzwischen bei 17,2 und damit knapp unter dem 10-Jahres-Durchschnitt von 17,5.
Sowohl die Bullen als auch die Bären haben noch viele weitere Argumente, es kommt vor allem auf den Blickwinkel an, den man einnimmt. Eine Sache dürfte jedenfalls sicher sein: Eindeutig ist die Lage derzeit keinesfalls und die möglichen Szenarien sind weit gestreut.
Die Unsicherheit überwiegt
Zwischen einer grösseren Rallye, die ich zwar nicht erwarte, und einem grösseren Crash, über den ich mich freuen würde, scheint alles möglich zu sein.
Das bedeutet, dass Stock Picking derzeit eine besonders grosse Rolle spielt. Die Performance der verschiedenen Sektoren und einzelner Aktien dürfte in den kommenden Monaten oder sogar Jahren noch weiter auseinanderklaffen als es ohnehin schon immer der Fall ist.
Als der Markt vor einem Jahr in die Knie ging, hatten wir immer wieder darauf hingewiesen, dass vor allem Aktien aus den Sektoren Zyklische Konsumgüter, Technology und Communication Services interessant sein könnten. Im Jahr 2023 sind das bisher die mit Abstand besten Sektoren, das Plus liegt bei 15 %, 30 % und 40 %. Auf dem vierten Platz folgt weit abgeschlagen der Energiesektor mit einem Plus von 4 %. Nahezu alle anderen Sektoren sind 2023 gefallen (Siehe Year to Date Performance).
Aktuell könnten beispielsweise Tourismusaktien, sowie die US-Versicherungen und Krankenversicherungen interessant sein. Der Tourismus-Sektor erlebt einen wahren Boom, bei den US-Krankenversicherungen läuft es blendend und die klassischen Versicherer gehören zu den grössten Profiteuren der gestiegenen Zinsen.
Abseits von diesen Branchen wird es viele Einzelwerte geben, die sich gut entwickeln könnten. Alphabet könnte einer davon sein.
Langsam aber sicher hat man die Probleme der Vorjahre überwunden und ist wieder vollends in die Erfolgsspur zurückgekommen. Nachdem man 2022 unter anderem zu viele neue Mitarbeiter eingestellt hatte, ist man diesen Schwierigkeiten inzwischen entwachsen.
Gestern hat man nachbörslich starke Zahlen vorgelegt. Demnach lag der Gewinn in Q3 mit 1,55 je Aktie weit über den Erwartungen von 1,45 USD. Der Umsatz übertraf mit 64,1 Mrd. die Analystenschätzungen von 63,0 Mrd. USD ebenfalls.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 11 %. Das operative Ergebnis kletterte um 28 % auf 21,3 Mrd. USD und das Nettoergebnis um 41 % auf 19,7 Mrd. USD. Hinzu kamen Buybacks, wodurch der Gewinn sogar um 46 % gesteigert werden konnte.
Kurzfristiger kann man kaum denken
Die Aktie notiert nachbörslich trotzdem 6,07 % im Minus bei 130,38 USD. Als Grund dafür wird angeführt, dass das Cloudgeschäft langsamer gewachsen ist als erwartet wurde. Der Umsatz in diesem Bereich legte auf Jahressicht um 22 % auf 8,4 Mrd. USD zu, man hatte sich jedoch ein Plus von 28 % erhofft.
Darüber hinaus hat Microsoft gestern ebenfalls Zahlen vorgelegt und im Cloudgeschäft ein Plus von 24 % verzeichnet. Azure konnte sogar um 29 % zulegen.
Langsam entwickelt es sich zur Normalität, dass immer derjenige abgestraft wird, der in einem einzelnen Quartal das etwas niedrigere Wachstum im Cloud-Segment erzielt. Etwas anderes scheint keine Rolle mehr zu spielen.
Dasselbe Phänomen konnte man inzwischen mehrfach beobachten und das ist kein gutes Vorzeichen für Amazon. Das Unternehmen wird am 26. Oktober die Zahlen vorlegen und hatte zuletzt die schwächste Dynamik im Cloud-Segment verzeichnet.
Ausblick und Bewertung
Das Cloud-Segment ist wichtig, aber ein einzelnes Quartal hat keinerlei Aussagekraft und es ist auch nicht der einzige Geschäftsbereich. Das Suchmaschinen-Geschäft ist und bleibt eine Cashcow und dasselbe gilt für YouTube.
Unter dem Strich dürfte Alphabet in diesem Jahr einen Gewinnsprung um 25 % erzielen und ein Nettoergebnis von mehr als 70 Mrd. USD einfahren.
Da man derartige Summen nicht reinvestieren kann, wird ein Grossteil davon in Aktienrückkäufe fliessen. Im letzten Quartal hat man für mehr als 15 Mrd. USD eigene Aktien eingezogen.
Alphabet kommt aktuell auf eine forward P/E von 23,0. Mit Blick auf die vorliegenden Wachstumsraten, die Marktmacht des Unternehmens und die aussichtsreichen Teilbereiche des Konzerns, ist das wenig.
In den fünf Jahren vor 2020 lag die P/E durchschnittlich bei 25,0 und selbst das wäre im Verhältnis zu den vorliegenden Prognosen nicht viel. In den kommenden beiden Jahren soll das Ergebnis jeweils um 17-19 % steigen. Grössere Rücksetzer sollten sich demnach als Gelegenheit herausstellen.
Fällt die Aktie jetzt unter 126,50 USD, muss mit einer Ausdehnung der Korrektur in Richtung 118 USD gerechnet werden.
Darunter wäre sogar ein Rücksetzer bis 107,50 USD denkbar. Auf diesem Niveau läge die P/E bei unter 20, was in etwa der Bewertung am absoluten Tief der Crashs von 2022 und 2020 entsprechen würde.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Google ist längst nicht nur in der Werbebranche tätig. Auch im Smartphone-Bereich will der Konzern immer mehr Anteile gewinnen. Google plant hierfür die zukünftige Produktion des Pixel8 in Indien und möchte dieses 2024 auf den Markt bringen. Die neuen Telefone sollen dann für satte Gewinne sorgen.
Die Alphabet-Aktie selbst hat sich in den letzten Wochen unglaublich stark im Vergleich zum Gesamtmarkt entwickelt. Aktuell befinden sich die Kurse nach wie vor nahe dem Jahreshoch, welches vorige Woche gebildet wurde. Nach wie vor sehen wir hier einen Aufwärtstrend, denn die Serie von höheren Hochs und höheren Tiefs ist intakt.
Expertenmeinung: Spannend wird es für die Aktie am kommenden Dienstag, wenn das Unternehmen seine Ergebnisse zum abgelaufenen Quartal präsentieren wird. Aktuell gehen Analysten von einem Gewinn je Aktie in Höhe von 1.45 USD aus. Die Flüsterschätzungen befinden sich derzeit bei 1.54 USD. Der Umsatz selbst wird auf 75.91 Milliarden geschätzt.
Das sind durchaus ambitionierte Ziele, die nun erfüllt werden müssen. Spätestens am Mittwoch ist mit einer deutlichen Kursreaktion zu rechnen. Dann wird sich zeigen, ob die Bullen den Aufwärtstrend beibehalten werden.
Aussicht: BULLISCH
Quelle: EarningsWhispers – Erwartungen der Alphabet Aktie – https://www.earningswhispers.com/stocks/GOOGL
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Trotz der Korrektur an der Wall Street haben sich die grossen und bekannten Aktien recht gut halten können. Im gestrigen Handel sind jedoch einige Dämme gebrochen. Nach dem Zinsentscheid der US-Notenbank warfen einige Anleger das Handtuch.
Selbst die Alphabet-Aktie konnte die positive Performance der letzten beiden Monate nicht mehr halten und brach gleich um mehr als 3% ein. Dies geschah zudem mit dem bislang höchsten Handelsvolumen in dieser Woche. Angekommen an einer kurzfristigen Unterstützungslinie stellen sich Anleger jetzt die Frage, ob es das mit dem Aufwärtstrend gewesen sein könnte.
Expertenmeinung: Die ersten dunklen Wolken am Horizont sind nicht zu übersehen. Dennoch gibt es noch keine klaren Verkaufssignale. Die entstandenen Warnsignale sollten jedoch nicht ganz ignoriert werden.
Würde die Alphabet Aktie die eingezeichnete Unterstützungslinie brechen, könnte eine heftigere Korrektur bevorstehen. Zumindest die 50-Tage-Linie wäre dann das nächste mögliche Kursziel, gefolgt vom Pivot-Tief des Vormonats bei 126.38 USD. Noch haben die Bullen das Ruder in der Hand.
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