- Palladium Preis: Korrektur nach jahrelangem Höhenflug
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Fakten zum Rohstoff Palladium
- Geschichte von Palladium
- Palladium-Produzenten verzeichnen hohe industrielle Nachfrage
- Palladiummarkt seit Jahren mit Angebotsdefizit
- Langfristige Aussichten für Palladium eher mau
- Palladium-Münzen und Palladium-Barren für Anleger uninteressant
- Direkt in Palladium investieren: Palladium ETFs bzw. Palladium-ETCs
- Die besten Palladium Aktien 2022
- Fazit: Nachfrage nach Palladium dürfte langfristig sinken
- Sie möchten in Palladium-Aktien investieren?
Seit der Erstanalyse Anfang Februar 2018 entwickelten sich unsere Palladium Aktien glänzend. In der Spitze stiegen die Aktien von Anglo American Platinum um +567 % und von North American Palladium um +220 %. Ende 2019 wurde North American Palladium dann zu einem Kurs von 19,74 CAD (13,80 EUR) je Aktie von Impala Platinum übernommen. Dies bedeutet gegenüber dem Kurs bei der Erstvorstellung immer noch ein sattes Kursplus von ca. +150 %. Auch die Zimplats Holding Aktie, die im September 2020 neu vorgestellt wurde, konnte sich zwischenzeitlich vervierfachen.
Bei beiden Werten setzte nach neuen Höchstständen im Frühjahr 2022 – im Gleichschritt mit den nachgebenden Palladiumpreisen – eine Korrektur ein. In Folgenden sehen wir uns für Sie an, ob sich durch die Preisrückgänge eine Einstiegsgelegenheit ergeben könnte und welche Aktien aus dem Palladium Sektor trotz der starken Kursanstiege der vergangenen Jahre möglicherweise ein erneutes Steigerungspotenzial haben.
Palladium Preis: Korrektur nach jahrelangem Höhenflug
Während andere Metalle und Rohstoffe wie Kobalt oder Lithium bis zum Jahr 2020 korrigierten, legte der Palladiumpreis stetig zu und setzte seine steile Klettertour nach dem coronabedingten Börseneinbruch Anfang 2020 rasch fort. Palladium gehörte in den vergangenen sieben Jahren mit einer Kurssteigerung von zwischenzeitlich bis zu +580 % zu den Rohstoffen mit den stärksten Preisanstiegen und ist seit mehr als drei Jahren sogar wertvoller als Gold. Seit 2009, als eine Unze Palladium im Tief 145 USD kostete, steht in der Spitze ein unglaubliches Plus von +2.250 % zu Buche. Nachdem der Preis für eine Unze des Edelmetalls im Jahr 2018 erstmals seit 2001 wieder die 1.000 USD-Marke überschritt, wurde im März 2022 ein neues Allzeithoch von ca. 3.400 USD markiert. Anschliessend kam es zu einer starken und überraschend heftigen Korrekturbewegung, die das Edelmetall wieder um mehr als ein Drittel auf ca. 2.000 USD drückte. Der fundamentale Grund könnte in der wegen des Teilemangels weiterhin gedrosselten Autoproduktion liegen, die für einen Grossteil der Palladiumnachfrage verantwortlich ist. Aktuell könnte sich eine Bodenbildung im Bereich von 2.000 USD abzeichnen, aber die Abwärtstendenz ist zum aktuellen Zeitpunkt Ende Mai noch intakt. Werfen wir dazu zunächst einen Blick auf den Palladium Chart.
Palladium Chart

Palladium-Aktien profitieren vom Diesel-Skandal
Vor wenigen Jahren zählte der Dieselskandal zu den bewegenden Wirtschaftsthemen. Die 2015 aufgedeckten Abgas-Manipulationen von Volkswagen und anderen Autoherstellern brachten die bis dahin sehr beliebte Antriebsart Diesel stark in Verruf und sorgten für heftige Kursturbulenzen bei den Autoaktien. Auch zunehmende Fahrverbote in Innenstädten aufgrund hoher Feinstaub-Belastungen haben dazu geführt, dass die Produktions- und Verkaufszahlen von Dieselfahrzeugen in den Keller fielen.
Sie werden sich fragen, was das mit dem Edelmetall Palladium zu tun hat? Die Antwort ist recht einfach: Die Verwendung in Katalysatoren für Benzinmotoren ist mit Abstand das wichtigste Anwendungsgebiet des Rohstoffs. Das Metall filtert bis zu 90 % der schädlichen Abgase und wandelt diese in weniger schädliche Substanzen um. Deshalb profitiert Palladium in erster Linie, wenn mehr Benzin- bzw. Hybridantriebe und weniger Dieselmotoren auf den Strassen unterwegs sind. Darüber hinaus kommt das Metall auch in Brennstoffzellen zur Anwendung, wofür allerdings weniger Palladium benötigt wird als in Katalysatoren. Letztere werden in immer mehr Verbrennungsmotoren verbaut, so dass die Palladium-Nachfrage in den letzten Jahren trotz der steigenden Verkaufszahlen bei Elektroautos stark anstieg. Aufgrund der Knappheit des Edelmetalls war es kein Wunder, dass sich viele Palladium-Aktien enorm stark entwickelten. Nun stellt sich Anlegern die Frage, ob die aktuelle Korrektur im Rohstoff Palladium und bei den Palladium-Aktien möglicherweise langfristige Einstiegsgelegenheiten bietet oder ob die Preisschwäche im Jahr 2022 weiter anhalten wird.
Fakten zum Rohstoff Palladium
Das Edelmetall Palladium ist ein silberweisses metallisches Element der Platinmetallgruppe das jedoch nur halb so viel wiegt wie Platin. Palladium und palladiumhaltige Legierungen sind selten und werden in der Natur hauptsächlich in Flusssedimenten gefunden. Solche Vorkommen gibt es im Ural, Nord- und Südamerika, Australien und Äthiopien. Allerdings gelten diese bereits als erschöpft bzw. wirtschaftlich nicht förderbar.
Palladium wird heute daher hauptsächlich aus Kupfer-, Nickel-, Blei und Silbererz gewonnen. Hauptproduktionsländer von Palladium sind Russland und Südafrika, die knapp 80 % der Weltproduktion auf sich vereinen. Kleinere Förderländer sind Kanada, die USA und Simbabwe. Über 90 % der nachgewiesenen Reserven lagern in Südafrika. Allerdings gibt es aus Russland keine verlässlichen Daten, so dass auch dort noch bedeutende Lagerstätten vermutet werden können. Neben dem Palladium-Abbau in Minen spielt auch das Recycling d.h. die Neuraffination von Palladium eine immer wichtigere Rolle bei der Versorgung der Märkte.
Geschichte von Palladium
Der englische Chemiker und Mediziner William Hyde Wollaston entdeckte das Edelmetall 1803 zusammen mit dem bis dato ebenfalls noch unbekannten Metall Rhodium bei chemischen Versuchen mit südamerikanischem Erz. Wollaston benannte das Metall nach dem Asteroiden Pallas, der zwei Jahre vorher entdeckt worden war. Im Jahr 1820 wurden dann bereits die katalytischen Eigenschaften von Palladium und anderen Metallen der Platinmetallgruppe durch Michael Faraday nachgewiesen. Im Gegensatz zu Platin, das als Glühdraht in Glühbirnen und als Kontaktmetall in Telegrafen eingesetzt wurde, fand Palladium in der Zeit der Industrialisierung kaum Verwendung. Seit den 70er Jahren wird Palladium zunehmend für den Bau von Katalysatoren eingesetzt, so dass die Nachfrage seitdem sprunghaft anstieg.
Palladium-Produzenten verzeichnen hohe industrielle Nachfrage
Im Vergleich zu anderen Edelmetallen wie Gold, Silber und Platin, ist bei Palladium die industrielle Nachfrage mittlerweile am höchsten. Das liegt unter anderem daran, dass das Metall unter den Nickelmetallen den niedrigsten Schmelzpunkt hat und zudem als sehr reaktionsfreudig gilt. Mehr als zwei Drittel des produzierten Palladiums wird für die Herstellung von PKW-Katalysatoren eingesetzt, mit steigender Tendenz. Denn die weltweite Zahl der Autos mit Katalysator soll laut dem Bankhaus Julius Bär bis zum Jahr 2025 von derzeit knapp 76 Mio. auf bis zu 90 Mio. pro Jahr steigen – und das, obwohl zur selben Zeit Elektro- und Hybridautos massiv Marktanteile gewinnen. Prognosen von J.P. Morgan zufolge soll der Anteil von Hybrid- und Plug-in-Hybridfahrzeugen am gesamten Automobilmarkt im selben Zeitraum von aktuell rund 8 % auf bis zu 23 % der Verkäufe anwachsen. Aber auch in der Elektronikindustrie, der Chemiebranche, in der Medizintechnik sowie als Legierungsbestandteil (z.B. bei Weissgold-Schmuck) wird Palladium benötigt.
Palladiummarkt seit Jahren mit Angebotsdefizit
Neben dem Diesel-Thema und der steigenden Anzahl von Benzin- und Hybridantrieben ist vor allem die rückläufige Bergbauförderung dafür verantwortlich, dass es im Palladium-Markt seit etwa zehn Jahren eine Unterversorgung gab. Laut Schätzungen des Palladium-Produzenten Anglo American Platinum gab es auf dem Weltmarkt im Jahr 2020 ein Angebotsdefizit von ca. 1,9 Mio. Unzen Palladium, nachdem im Jahr zuvor schätzungsweise 1,1 Mio. Unzen Palladium zu wenig produziert wurden. Durch Covid-19-bedingte vorübergehende Minenschliessungen, sowie Streiks in der südafrikanischen Bergbauindustrie, hatte sich die Unterversorgung des Marktes zwischenzeitlich erheblich vergrössert. Im Jahr 2021 jedoch kam es zu einem überraschenden Angebotsüberschuss. Der Grund darin liegt allerdings auf der Nachfrageseite, denn ein massiver Halbleiter- und Teilemangel führte in der Automobilindustrie weltweit zu erheblichen Produktionskürzungen.
Trotzdem bleibt die Situation auf der Angebotsseite angespannt. Marktführer Nornickel dürfte aufgrund der Ukraine-Invasion verhängten Sanktionen kaum noch Palladium exportieren. Auch in Südafrika ist vorerst kein signifikant steigendes Angebot zu erwarten, da dort tendenziell mehr Minenschächte geschlossen als neu eröffnet werden. Die Experten von Metals Focus erwarten, dass es im Jahr 2022 wieder ein Angebotsdefizit von rund 0,5 Mio. Unzen geben wird.
Langfristige Aussichten für Palladium eher mau
Im Jahresverlauf 2021 wirkten sich vor allem Folgen der Corona-Krise wie die global gestörten Lieferketten und die damit einhergehende allgemeine Chipknappheit negativ auf die Automobilproduktion aus. Diese lag Schätzungen zufolge weltweit um bis zu 9 Mio. Autos oder fast ein Drittel unter den Kapazitäten der Hersteller. Experten rechnen damit, dass die Halbleiterknappheit bis weit ins Jahr 2022 anhalten dürfte und die Automobilproduktion entsprechend einschränkt. Auch die steigenden Verkaufszahlen von Elektroautos dürften sich früher oder später stark auf die Palladiumpreise auswirken. Denn Katalysatoren werden in reinen E-Autos zukünftig nicht mehr benötigt, stattdessen steigt die Nachfrage nach Graphit, Nickel, Aluminium, Lithium, Kobalt und Mangan an. Dazu kommt, dass hohe Notierungen das Recycling von Palladium attraktiver machen. Dementsprechend steigt der Anteil von aufbereitetem bzw. neu raffiniertem Palladium.
Palladium ist zudem mittlerweile erheblich teurer als Platin, das während des Corona-Crashs ein Zehn-Jahres-Tief von 600 USD je Unze markierte, sich seitdem aber wieder aufwärts entwickelte und sich zwischenzeitlich sogar verdoppeln konnte. Trotzdem ist Platin mit Preisen von ca. 1.000 USD aktuell nur gut die Hälfte des Palladium-Preises wert. Vor einigen Jahren, als der Platin-Preis im Vergleich zu Palladium zeitweise viermal so hoch lag, galt das noch als unvorstellbar. Katalysatoren Hersteller könnten bei einer weiteren Ausweitung der Preisdiskrepanz Palladium durch das ebenso geeignete – und bislang vor allem in Diesel-Motoren verwendete – Platin ersetzen. Allerdings sind solche Umstellungsprozesse teuer und nehmen viel Zeit in Anspruch. Deshalb macht dies für die Automobilindustrie allenfalls dann Sinn, wenn absehbar ist, dass der Preisaufschlag dauerhaft hoch genug bleibt oder sich noch ausweitet. Experten und Analysten halten einen Umstieg auf Platin oder Rhodium auch auf dem aktuellen Preisniveau noch immer für unrentabel. Mehr zum Thema Platin lesen Sie in unserem Artikel Die besten Platin Aktien.
Unterm Strich hängt derzeit für den Palladiumpreis viel davon ab, wie rasch die Chip- und Teile-Krise der Automobilhersteller gelöst wird. Die anschliessend wieder deutlich steigende Nachfrage seitens der Autohersteller könnte zumindest kurz und mittelfristig für erneut anziehende Palladiumpreise sorgen. Zumindest so lange, bis der zunehmende Einsatz von Katalysatoren in den kommenden 2 bis 3 Jahren seinen Höhepunkt erreicht. Steigende Elektroautoverkäufe dürften dann wieder zu einer stetig abnehmenden Nachfrage führen. Die langfristigen Preisaussichten für Palladium sind deshalb trotz des begrenzten Angebots eher mau. Kurz- und mittelfristig könnte es für das Edelmetall jedoch – auch aufgrund des Ukraine-Konflikts – möglicherweise nochmals bergauf gehen. Schauen wir uns nun an, ob und wie Sie als Anleger davon profitieren können.
Palladium-Münzen und Palladium-Barren für Anleger uninteressant
Als Anlageprodukt kann man das Metall z.B. in Form von Palladium-Münzen oder Palladium-Barren erwerben. Hierzulande fällt auch beim Kauf von physischem Palladium zu Anlagezwecken der volle Mehrwertsteuersatz von 19 % an. Hinzu kommt in der Regel ein hoher Spread d.h. eine grosse Differenz zwischen Verkaufs- und Ankaufspreis. Deshalb muss der Metallpreis nach einem Kauf allein schon deshalb erheblich steigen, um ohne Verlust wieder aussteigen zu können. Bei diesen Rahmenbedingungen macht ein Investment natürlich wenig Sinn.
Direkt in Palladium investieren: Palladium ETFs bzw. Palladium-ETCs
Aber auch als Palladium-ETFs bzw. Palladium-ETCs fristet das Edelmetall ein Schattendasein hinter Gold und Silber. Über den BNP Paribas Issuance B.V. OPEN END ETC Palladium (ISIN: DE000PB8PAL7 – Symbol Frankfurt: BNQL – Währung: USD), den ETFS Physical Palladium ETC (ISIN: DE000A0N62E5 – Symbol Frankfurt: VZLB – Währung: USD), sowie den iShares Physical Palladium ETC (ISIN: IE00B4556L06 – Symbol Frankfurt: PPFA – Währung: USD) wäre allerdings ein Investment möglich. Mit dem Xtrackers Physical Palladium EUR Hedged ETC (ISIN: DE000A1EK3B8 – Symbol Frankfurt XAD4 – Währung EUR) gibt es auch ein in Euro notierten ETC. Doch am interessantesten sind für viele Anleger ohnehin direkte Investments in Palladium Aktien. Lesen Sie nun, ob unsere Palladium-Aktientipps weiterhin ein Kauf sind und bei welchen Werten sich durch die Preiskorrekturen der letzten Monate möglicherweise Einstiegschancen ergeben.
Die besten Palladium Aktien 2022
In der folgenden Tabelle finden Sie eine Aktien-Liste von 9 Palladium-Aktien für 2022. Zwei Palladium-Produzenten mit positiven Geschäftsaussichten stellen wir Ihnen anschliessend näher vor.
Palladium Aktien Liste:
Palladium Aktie | ISIN | Symbol | Währung |
---|---|---|---|
A-Mark Precious Metals | US00181T1079 | AMRK | USD |
Anglo American Platinum | ZAE000013181 | AMS | ZAR |
African Rainbow Minerals | ZAE000054045 | ARI | ZAR |
Glencore | JE00B4T3BW64 | GLEN | GBP |
Impala Platinum | ZAE000083648 | IMP | ZAR |
Northam Platinum | ZAE000298253 | NHP | ZAR |
Sibanye Stillwater (ADR) | US82575P1075 | SBSW | USD |
Vale (ADR) | US91912E1055 | VALE | USD |
Zimplats Holdings | GB0061284906 | ZIM | AUD |
Diese Palladium-Aktien profitieren von den hohen Preisen des Rohstoffs Palladium.
Zimplats Holdings: Mittelgrosser Palladium-Produzent im Aufwind
Zimplats Holdings (ISIN: GB0061284906 – Symbol: ZIM – Währung: AUD) mit Verwaltungs-Sitz auf der britischen Kanalinsel Guernsey ist ein mittelgrosser Produzent von Platin, Palladium, sowie Gold und Rhodium. Die Hauptbörse an der die Zimplats-Aktie gehandelt wird, ist die australische Börse in Sydney.
87 %ige Tochtergesellschaft des Impala Platinum Konzerns
Die Bergbauaktivitäten des Konzerns, der sich seit dem Jahr 2005 zu 87 % im Besitz des südafrikanischen Implats-Konzerns befindet, liegen in der Magmatit-Gesteinsformation Great Dyke in Simbabwe, rund 150 km südwestlich der Hauptstadt Harare. Die Great Dyke Formation ist ein 4 bis 11 km breiter und 550 km langer Streifen, der sich quer durch Simbabwe zieht und rund 80 % der bekannten Ressourcen an Platinmetallen des afrikanischen Landes enthält. Hier unterhält Zimplats mehrere Minen sowie einen Tagebau und Anlagen zur Metallaufbereitung. Die jährlich dort geförderten Platinmetalle im Umfang von 500.000 Unzen teilen sich zu 55 % auf Platin und 45 % auf Palladium auf und stehen für etwa zwei Drittel des Umsatzes. Die verbleibenden Umsätze entfallen auf Rhodium, Gold Nickel und andere Nebenerzeugnisse.
Niedrige Produktionskosten, Sicherheit, Sozial- und Umweltverträglichkeit im Fokus
Erklärtes Ziel ist es, sowohl bei den Produktionskosten als auch bei der Sicherheit der Minenarbeiter das führende Unternehmen der Branche zu sein. Der sozial- und umweltverträgliche Bergbau steht für das Unternehmen ebenfalls ganz oben. Dass dies im Vergleich zu anderen Bergbauunternehmen wie z.B. Nornickel keine reinen Lippenbekenntnisse auf Hochglanz-Unternehmenspräsentationen sind, wird unter anderem durch die Mitarbeiterbeteiligungen belegt. So wurde beispielsweise der Zimplats Employee Share Ownership Trust gegründet, der für die Mitarbeiter stattliche 10 % der operativen Tochter Zimbabwe Platinum Mines hält. Die restlichen 90 % werden von der börsennotierten Holdinggesellschaft Zimplats gehalten. Neben dem Trust gibt es noch eine Vielzahl von weiteren Initiativen, mit denen Mitarbeiter und umliegende Gemeinden unterstützt werden.
Palladium grösster Umsatzbringer
Das Unternehmen, das in USD bilanziert, konnte den Umsatz im Geschäftsjahr 2020/21 um +56 % von 896 Mio. USD im Vorjahr auf 1,4 Mrd. USD steigern. Dabei hatte Palladium mit 499 Mio. USD wertmässig mit Abstand den grössten Umsatzanteil, gefolgt von Rhodium mit 440 Mio. USD und Platin mit 246 Mio. USD.
Der Gewinn wurde von 262 Mio. USD um starke +114 % auf 563 Mio. USD gesteigert. Pro Aktie gerechnet bedeutet dies einen Gewinn von 5,23 USD nach 2,43 USD im Vorjahr.
Nach einer Dividende in Höhe von 0,41 USD im Vorjahr wurde im März 2021 eine Zwischendividende in Höhe von 0,42 USD an die Aktionäre ausgeschüttet. Nach Geschäftsjahresende flossen pro Aktie weitere 0,79 USD an die Anteilseigner, so dass für 2020/21 insgesamt Dividenden in Höhe von 1,21 USD pro Aktie bezahlt wurden. Bei einem aktuellen Aktienkurs von umgerechnet ca. 19,60 EUR entspricht dies immerhin einer Dividendenrendite in Höhe von 6,2%.
Aktie nur für spekulative Anleger geeignet

Gemessen an Umsatz und Gewinn ist das Unternehmen mit einer aktuellen Marktkapitalisierung in Höhe von 3,2 Mrd. AUD und einem aktuellen Aktienkurs von 30 AUD mittlerweile fair bewertet. Zimplats hat in den letzten Jahren sehr gutes Geld verdient und seine bilanzielle Situation erheblich verbessert. Positiv ist das klare Bekenntnis des Unternehmens zu Nachhaltigkeit in Sachen Umweltverträglichkeit, Mitarbeitersicherheit und sozialer Verantwortung. Alles in allem ist die Aktie – wie alle Bergbauaktien – eher für spekulative Anleger geeignet, die im Jahr 2022 und darüber hinaus auf Stärke bei den Palladiumpreisen setzen wollen. Wer investiert, sollte günstige Einstiegsgelegenheiten abwarten und sich auf starke Kursschwankungen einstellen.
Anglo American Platinum: Die Nummer 2
Anglo American Platinum (ISIN: ZAE000013181 – Symbol (Johannesburger Börse): AMS – Währung: ZAR) ist mit ca. 38 % Weltmarktanteil der weltgrösste Platin-Produzent. Aber auch Palladium produziert das in Johannesburg ansässige Unternehmen in seinen südafrikanischen Minen. Mit einer Förderung von mehr als 1,2 Mio. Unzen Palladium, ist Anglo American Platinum der weltweit zweitgrösste Palladium-Produzent nach der russischen Firma Norilsk Nickel. Palladium machte aufgrund des Preisanstiegs der letzten Jahre mit 51 % den grössten Anteil am Umsatz aus, im Vorjahr lag der Anteil noch bei 40 %. Neben geförderten Metallen beliefert der Konzern seine zahlreichen Kunden auch mit recycelten Metallprodukten. Rund 38 % des Konzerns gehören der Muttergesellschaft, dem Rohstoffgiganten Anglo American.
Produktion für die kommenden Jahre gesichert
Anglo American Platinum verfügt in Südafrika über mehrere produzierende Minen sowie Schmelzhütten und Raffinerien. Dabei kann es auf die grösste bekannte Platinlagerstätte, das Merensky Reef im Bushveld-Komplex in Südafrika, zurückgreifen. Zusätzlich stehen einige hochkarätige Platinvorkommen als Reserve zur Verfügung, die auch in den kommenden Jahren eine wirtschaftliche Förderung von Platin und Palladium sicherstellen sollten. Nebenprodukte des an der Börse umgerechnet mit ca. 25 Mrd. Euro bewerteten Unternehmens sind Rhodium, Ruthenium, Iridium und Osmium.
Starkes Gewinnwachstum und Kostenführerschaft
Anglo American Platinum hat laut eigenen Angaben im Vergleich mit seinen wichtigsten Wettbewerbern die niedrigsten durchschnittlichen Produktionskosten. Die Fördermengen gingen im Jahr 2020 aufgrund Covid-19 um ca. 14 % auf 3,8 Mio. Unzen PGM (PGM = Platin Metal Group) zurück. Im vergangenen Jahr 2021 wurde die Produktion wieder auf 4,3 Mio. Unzen PGM hochgefahren.
Bedingt durch die gestiegenen Metallpreise kletterten die Umsätze um +99 % auf 215 Mrd. Rand (ca. 13,6 Mrd. USD). Die höheren Metallpreise wirkten dabei wie ein Gewinnhebel. Nach einem Gewinnsprung um +63 % im Jahr 2020 auf 115,5 Rand (ca. 7,31 USD) je Aktie gab es eine erneute satte Gewinnsteigerung um +160 % auf 304 Rand (19,25 USD).
Hohe Dividende für 2021
Die positive Geschäftsentwicklung sowie der erfolgreiche komplette Schuldenabbau ermöglicht es dem Management eine starke Dividende auszuschütten. Fürs Geschäftsjahr 2021 waren pro Aktie Dividenden im Gesamtwert von 300 Rand (ca. 19 USD) an die Aktionäre gezahlt worden. Auch zukünftig soll eine hohe Ausschüttungsquote beibehalten werden. Auf dem Bankkonto befand sich Ende 2021 ein komfortables Cash-Polster in Höhe von knapp 49 Mrd. Rand (ca. 3,1 Mrd. USD). Mit einer auf Hochtouren laufenden Produktion und starken Metallpreisen sollte auch das Jahr 2022 für Amplats zu starken Ergebnissen führen. Dabei dürfte sich die vorteilhafte Kostenstruktur im Vergleich zu Mitbewerbern weiterhin positiv auswirken. Auf der Produktionsseite rechnet das Unternehmen mit einer Minenproduktion an PGM in Höhe von 4,1 bis 4,5 Mio. Unzen, raffiniert werden sollen 4,2 bis 4,6 Mio. Unzen.
Chart in Südafrikanischer Rand

Kurse unter 95 EUR zum langfristigen Einstieg nutzen
Mitte 2018 gelang es der Aktie aus einer langfristigen charttechnischen Seitwärtsbewegung auszubrechen und auf neue Höchststände zu klettern. Durch die verbesserte Kostenstruktur und die Fokussierung auf besonders profitable Konzernteile gab es in den vergangenen drei Jahren eine hohe Gewinndynamik, die dem Aktienkurs Auftrieb verlieh. Mitte 2021 hatten wir Ihnen die Aktie bei ca. 80 USD erneut zum Kauf vorgestellt. Bis Anfang 2022 verdoppelte sich der Aktienkurs von Amplats daraufhin annähernd auf 157,60 EUR. Aktuell notiert die Aktie wieder deutlich tiefer bei 94 EUR. Die Firma ist zwar auch auf diesem Niveau kein absolutes Schnäppchen, die Kostenführerschaft und die erfreuliche Geschäftsentwicklung rechtfertigen jedoch einen Aufschlag gegenüber Konkurrenten. Die Firma ist trotz der deutlichen Kursrückgänge der letzten Monate beispielsweise noch erheblich teurer bewertet als Konkurrent Norilsk Nickel, hat allerdings auch keinen „Russland-Faktor“. Der Wert eignet sich im Falle eines weiteren Rücksetzers frühestens im Kursbereich von 85 EUR bis 95 EUR als sehr spekulative Depotbeimischung bzw. zur Diversifizierung.
Fazit: Nachfrage nach Palladium dürfte langfristig sinken
Palladium hat – wie auch Platin – eine wichtige Rolle in der Industrie, vor allem in der Automobilindustrie. Strengere Abgasnormen haben zuletzt in vielen Ländern der Welt wie z.B. in China zu einem steigenden Einsatz Palladium-basierter Katalysatoren geführt. Wer einen längerfristigen Zeitraum im Blick hat, der sollte auf dem Schirm haben, dass Elektroautos die klassischen Verbrenner-Motoren in den kommenden Jahren immer mehr verdrängen werden. Somit dürften auch weniger Katalysatoren gebaut werden, so dass die Nachfrage nach Palladium und anderen Platinmetallen aus der Automobilindustrie deutlich sinken könnte. Zwar könnte dem ein steigender Bedarf aus anderen Industriesektoren entgegenwirken, jedoch dürfte dies allenfalls einen Teil der möglichen Nachfragerückgänge abfedern. Im Jahr 2021 gab der Palladiumpreis aufgrund der Chip-bedingten Produktionsengpässe in der Automobilbranche erheblich nach. Bei einer weiteren Entspannung der Halbleiter-Krise im Jahr 2022 könnte der Preis für Palladium aufgrund der erwarteten Nachfragesteigerung kurzfristig wieder anziehen. In 2-3 Jahren jedoch könnte sich das Bild möglicherweise nach und nach zu Ungunsten der Palladium-Preise wandeln. Dieses mögliche Szenario sollten Sie bei Investments in Palladium Aktien zumindest im Blick haben. Langfristig orientierte Anleger legen ihren Fokus am besten auf andere, aussichtsreichere Rohstoffe oder Branchen.
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