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Bislang läuft es für das bullische Lager perfekt. Der Euro Stoxx 50 drehte genau da, wo er drehen musste, um ein dramatisches Verkaufssignal abzuwenden. Alleine das treibt die Bären schon in die Flucht und generiert massive Käufe. Aber nichts steigt für die Ewigkeit.
Um ein Haar wäre der August zum Waterloo für die Bullen geworden. Am Monatstief, das am Montag vor zwei Wochen erreicht wurde, war er bereits unter die markanten Hochs der Jahre 2007/2008 gefallen und wieder in den übergeordneten, 2009 etablierten Trendkanal gerutscht, den der Index Anfang des Jahres überboten hatte. Jetzt notiert er komfortabel darüber, steht kurz davor, das Minus des laufenden Monats komplett auszubügeln und es, wenn es nach den Käufern geht, bis zum Monatsende in ein Plus zu verwandeln.
Dass die Argumente dafür, dass der europäische Leitindex wieder an das bisherige Jahreshoch läuft, jetzt noch dünner sind als im April, als dieses Hoch bei 5.121,71 Punkten erzielt wurde, mag vielen zwar bewusst sein. Aber es ist höchst selten die Ratio, die einen Impuls mit starkem Momentum wie aktuell beendet, sondern meist die simple Mechanik der Märkte: Es kippt, wenn die Käufer da nicht auftauchen, wo man mit ihnen rechnen müsste. Was hiesse das derzeit für den Euro Stoxx 50 konkret?
Expertenmeinung: Solange es gelingt, einen potenziellen Chartwiderstand nach dem anderen zurück zu erobern, dürften die Bullen bei der Fahne bleiben. Aktuell geht es um die Zone 4.820/4.888 Punkte, die man als Nackenlinien-Zone der vorherigen, monatelangen Toppbildung einordnen könne. Dass der Euro Stoxx 50 diese Zone am Dienstag im ersten Anlauf nicht überwand, ist noch kein Beinbruch. Und es wäre auch keiner, wenn er dort ein wenig korrigiert, denn:
Dass nach einer derart weitreichenden Rallye in so kurzer Zeit einige auch mal Gewinne mitnehmen, ist jedem klar. Dass die Käufer dann abwarten bis ausgestiegen ist, wer aussteigen wollte, ist ein normales Prozedere. Aber solange der Schwung nach oben noch da ist und der Index auf Tagesbasis nicht markttechnisch überkauft wäre – was er aktuell noch nicht ist – würde man erwarten, dass diese Gewinnmitnahmen spätestens in der nächstgelegenen, wichtigen Supportzone auf neue Käufe treffen. Das wäre hier die Kreuzunterstützung aus 20-Tage- und 200-Tage-Linie bei momentan 4.755/4.776 Punkten. Und sollte der europäische Leitindex die jetzt angelaufene Widerstandszone doch zügig nehmen, wäre sie es, in der Gewinnmitnahmen aufgefangen werden müssten.
In dem Moment, in dem das nicht passiert, würde im bullischen Lager sehr schnell Nervosität um sich greifen, denn dann wäre klar, dass man sich, gerade mit Blick auf die eigentlich keineswegs bullischen Rahmenbedingungen und die sehr selten wirklich zeitnah auf die Konjunktur belebend wirkenden Zinssenkungen, in zu dünne Luft begeben hat. Kommen die Käufer aber erneut genau da, wo sie müssen, so, wie das Anfang des Monats im Absturz des Index gelang, ist die Luft nach oben sicherlich dünn, aber eben noch nicht zu dünn.
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