Der Euro Stoxx 50 zeigte sich zum Jahresstart zwar volatil, echten Aufwärtsdrang liess er aber vermissen. Dabei drehte er an der wichtigen 200-Tage-Linie ab, die zwar in Reichweite bleibt, aber die Bullen müssten sich jetzt zeigen, damit das hier kein Fehlstart wird.
Im Gegensatz zum DAX war das Jahr 2024 für den europäischen Leitindex Euro Stoxx 50 alles andere als herausragend. Zwar reichte es für ein gut einstelliges Prozent-Plus im Jahressaldo, aber das war nur dem starken ersten Quartal zu verdanken, seither heisst es hier: Wassertreten. Was, wenn man sich das langfristige Bild auf Monatsbasis ansieht, durchaus nicht selten ist. Selten wäre nur, wenn der Index aus einer solchen „Hin und Her-Phase“ nach oben ausbricht, ohne vorher eine Korrektur gezeigt zu haben, nach der man dann mit einer günstigeren Bewertung und viel Luft bei den markttechnischen Indikatoren den nötigen Schwung gewinnt, um den Sprung über die vorherigen Hochs zu schaffen. Kommt es so?
Dieses vorherige Schwungholen wäre zumindest wahrscheinlicher als ein unmittelbarer und vor allem nachhaltiger Ausbruch über die vielen Zwischenhochs des Vorjahres, die zwischen 5.008 und 5.122 Punkten den Weg verstellen. Dazu bräuchte es neben einem ordentlichen Netto-Zufluss von Kapital gute Argumente, die internationale Investoren davon überzeugen, dass es cleverer sei, mehr Kapital in die Eurozone zu stecken als in den US-Markt. Und dafür ist die Ausgangslage nicht gerade ideal, denn:
Expertenmeinung: Dass Donald Trumps Wirtschafts-Agenda am Ende zum Bumerang wird, ist zwar gut möglich, aber kurzfristig erwarten die Experten einen Wachstumsimpuls. Und auch, wenn die US-Notenbank im Dezember avisierte, dass man mit den Leitzinssenkungen jetzt erst einmal vorsichtiger plant: Das ist zwar eine Reaktion auf einen mit Trumps Plänen vermutlich einhergehenden Anstieg der Inflationsrate. Aber was für die Investoren am Aktienmarkt zählt, sind erst einmal die Unternehmensgewinne.
Und da ist die Chance, dass sich 2025 etwas auf der Oberseite rührt, für die USA eben grösser als für die Eurozone, in der nach Frankreich auch die zweite Säule in Form von Deutschland politisch wackliger wird, in der das Wachstum in den meisten grossen Mitgliedsländern stagniert oder weit unter Durchschnitt bleibt und man bislang keine Ansätze sieht, die den Motor wieder auf Touren bringen könnte. Also, keine Chance für den Euro Stoxx 50 auf der Oberseite?
Zumindest sollte man aktuell noch nicht darauf wetten. Richtig ist aber andererseits, dass ein starker Trend schwerer wiegt als die Rahmenbedingungen, der DAX hat das 2024 ja eindrucksvoll gezeigt. Sollte man es also auf der Oberseite mit der Brechstange probieren und damit Erfolg haben, kann der Index durchaus nach oben ausbrechen. Nur täte man gut daran, dafür erst einmal erste Belege abzuwarten.
Ein erster, wichtiger Fingerzeig wäre ein Schlusskurs klar über der aktuell bei 4.916 Punkten verlaufenden 200-Tage-Linie. Wir sehen im Chart auf Tagesbasis, dass der Euro Stoxx 50 am Donnerstag zeitweise erheblich durchsackte, dann aber einen Turnaround hinlegte, der ihn direkt von unten an diese wichtige Linie führte … die momentan mit der 20-Tage-Linie auch noch einen Kreuzwiderstand bildet. Am Freitag setzte der Handel an der Linie ein – und umgehend kam es zu Verkaufsdruck. Dieser gleitende Durchschnitt ist also als relevanter Widerstand bestätigt. Wird er überwunden, wäre das ein wichtiger, erster Impuls, der den Index erst einmal in den Bereich von 5.000 Zählern führen kann, von wo aus er sich dann Stück für Stück durch die Zwischenhochs der letzten gut neun Monate kämpfen müsste.
Sollte aber das jüngste, am 20.12. markierte Zwischentief bei 4.803 Punkten unterboten werden, wird es für die Bullen eng … im Fall eines Bruchs der August-Aufwärtstrendlinie bei aktuell 4.770 Punkten enger … und fiele dann die Supportzone 4.689/4.733 Punkte, wäre die Chance, einen Fehlstart ins Jahr 2025 zu vermeiden, vom Tisch. Daher: Eine Chance hätten die Bullen aktuell allemal noch. Ob sie diese auch nutzen können, wird diese Handelswoche vermutlich bereits zeigen.
Welche Aktien in den wichtigen Indizes sind in letzter Zeit am meisten gestiegen oder gefallen? Was sind die Top-Aktien 2025? Welche Aktien haben die beste Performance über die letzten 5 Jahre und welche Aktien sind stark gefallen? Hier finden Sie es heraus: DAX Top Flop – MDAX Top Flop – Euro Stoxx Top Flop – Dow Jones Top Flop – Nasdaq 100 Top Flop
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