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Nach der Quartalsbilanz, die am 26.10. vorgelegt wurde, kam bei der Aixtron-Aktie erheblicher Abgabedruck auf. Doch seit dem 2.11. steigt sie wie auf Schienen. Da stellt sich die Frage: Ist da etwas passiert, das diese Rallye begründen würde – oder ist das eine „Rallye ins Blaue“?
Die einzige Meldung, die auch die für die Halbleiterindustrie produzierende Aixtron betreffen würde, die am Tage des Rallye-Beginns am 2.11. kam, war die Meldung des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer), dass die Auftragslage der Branche auch im dritten Quartal deutliche 15 Prozent unter Vorjahresniveau lag. Nicht gerade ein Argument, um bei Aixtron eine Rallye zu beginnen, die den Kurs in der Spitze bereits um gut 30 Prozent nach oben gezogen hat.
Und dass Aixtrons Finanzchef dem „Handelsblatt“ vor zwei Wochen sagte, dass man zuversichtlich für die bestehenden Gesamtjahresziele sei, kam zum einen, als die Rallye bereits zwei Wochen lief, zum anderen hatten wohl auch diejenigen, die die Aktie im Oktober auch noch nach der Bilanzvorlage verkauften oder sogar leer verkauften, das nicht bezweifelt. Denn das Haar in der Suppe war nicht, wie es bislang gelaufen war, sondern wie es ab 2024 weitergehen könnte. Und einen konkreten Ausblick auf 2024 gab der Finanzchef nicht.
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Expertenmeinung: Die ersten drei Quartale waren in der Tat überzeugend. Umsatz +49 Prozent zum Vorjahreszeitraum, EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) +96 Prozent, EBIT-Gewinnmarge bei 22 Prozent nach 17 Prozent im Vergleichszeitraum. Das Haar in der Suppe war der Auftragseingang, denn im dritten Quartal kamen nur Neuaufträge für 118,5 Millionen Euro herein, während es im dritten Quartal 2022 noch 142,8 Millionen Euro waren.
Da die Branche insgesamt Probleme hat und Aixtron eine lange Phase eines beeindruckenden Auftragsbooms erlebt hat, wäre es, da es für die Abnehmer um über Jahre genutzte Anlegen-Investitionen geht, nicht überraschend, wenn die Auftragslage über kurz oder lang abflaut. Diesen niedrigeren Auftragseingang sah, wer nach der Bilanz weiter verkaufte, als Signal dafür an, dass die Brötchen, die Aixtron 2024 backen wird, kleiner sein könnten. Und nichts kam seit Ende Oktober an Fakten hinzu, die diesen Gedanken als falsch einordnen würden.
Zwar belegt auch nichts diese Einschätzung, immerhin ist noch nicht einmal das vierte Quartal absolviert. Aber wenn man nach den Zahlen fallende Kurse sieht und einige Tage später ohne neue Nachrichten eine Rallye beginnt, dann ist das eben eine „Rallye ins Blaue“, die auf dünnen Beinen steht. Und in solchen Fällen wiegen chart- und markttechnische Faktoren noch schwerer als üblich.
Denn ohne fundamentale Argumente für einen Anlauf an und über das bisherige Jahres-Verlaufshoch vom August bei 37,20 Euro, das zugleich ein 22-Jahres-Hoch für die Aixtron-Aktie war, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Trend vor allem von kurzfristigen Tradern dominiert wird, recht hoch.

Die haben derzeit deswegen gute Karten, weil der im Wochenverlauf vollzogene Anstieg über die Widerstandszone 30,75 zu 32,21 Euro den Weg an eben dieses Jahres-Verlaufshoch freigegeben hat. Aber wenn man sich ansieht, wie heiss gelaufen Aixtron aus markttechnischer Sicht ist (hier im Chart der RSI-Indikator), täte man wohl gut daran, umgehend den Long-Gewinn einzustreichen, sollte die Aktie diesen Bereich 30,75 zu 32,21 Euro wieder unterschreiten.
Quellenangaben: Ergebnis des 3. Quartals,26.10.2023:
https://www.aixtron.com/de/presse/presseinformationen/AIXTRON%20weiter%20voll%20auf%20Erfolgskurs_n2768
Analysten-Kursziele:
https://www.aixtron.com/de/investoren/aktie/finanzanalysten
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