AIXTRON Aktie Prognose Aixtron: Sprengt das jetzt den Deckel von der Aktie?

News: Aktuelle Analyse der AIXTRON Aktie

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Dass die Chipindustrie in schweres Fahrwasser gerät und ausgerechnet ein Unternehmen, das speziell Anlagen für diese Branche fertigt, rasant weiter wächst, war schwer vorstellbar. Doch Aixtron geht davon aus, dass genau das gelingt. Was bedeutet das für die Aktie?

Die Karte, dass Aixtron zwar 2022 keine Bäume ausreissen, im Gegensatz zur Chipbranche selbst aber immerhin einigermassen gehaltene Gewinne erreichen und 2023 weiter wachsen würde, spielten die Trader schon lange. Das war die Basis für die beeindruckende Aufwärtsbewegung seit März 2022. Und dass man dann doch langsam zu zweifeln begann, war die Ursache dafür, dass die Aktie dann im Dezember den ersten und im Januar/Februar einen zweiten Korrekturimpuls sah.

Aber jetzt kamen die 2022er-Zahlen nebst Ausblick. Und dieses Zahlenwerk bestätigte zumindest: Auch bei Aixtron selbst geht man davon aus, dass 2023 ein starkes Jahr wird. Und, wenn die oberen Bandbreiten der Prognosen erreicht werden, sogar ein sehr starkes.

2022 steigerte der Spezialmaschinenbauer den Umsatz mit +8,0 Prozent nur mässig, der Gewinn stieg vor Zinsen und Steuern (EBIT) um knapp sechs Prozent. Aber man hatte im Vorfeld sogar mit einem leichten Gewinnrückgang gerechnet, so gesehen war das schon mal eine positive Überraschung. Der Ausblick war es jedoch erst recht. Denn da erwartet Aixtron ein Umsatzplus zwischen 25 und 40 Prozent und zugleich einen Anstieg der EBIT-Gewinnmarge von knapp 23 auf 25 – 27 Prozent. Daraus liesse sich ein vom Unternehmen angepeiltes Gewinnplus auf EBIT-Basis zwischen 35 und bis zu 65 Prozent ableiten. Weit mehr als im Vorfeld vermutet. Bedeutet das, dass der „Deckel“ der zuletzt auf der Aktie lag, jetzt weggesprengt werden kann?

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Expertenmeinung: Nimmt man die durch den Ausblick zu vermutende Spanne beim Gewinn pro Aktie und den am Dienstag als Reaktion auf die Bilanz um 12,5 Prozent gestiegenen Aktienkurs, käme man, je nachdem, ob das untere oder das obere Ende des Ausblicks erreicht wird, auf ein Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) zwischen 20 und 24.

Aixtron Chart: Chart vom 28.02.2023, Kurs 29,08 Euro, Kürzel AIXA | Online Broker LYNX

Ersteres würde Luft nach oben bieten, Letzteres sollte schon ein wenig vorsichtig stimmen. Ein KGV von 24 wäre dann kein Problem, wenn man einigermassen sicher sein könnte, dass das Wachstum 2024 und 2025 weitergeht und dabei nicht auf einstellige Grössenordnungen schrumpft. „Sicher“ kann man aber nie sein, gerade die Maschinenbauindustrie ist, was die Reaktionen auf konjunkturelle Veränderungen angeht, ziemlich empfindlich. Allerdings könnte man behaupten: Wenn Aixtron in einem solchen, für die Maschinenbaubranche an sich derzeit schwierigen Umfeld so wachsen kann, kann es immer wachsen. Dann wäre noch einiges an Spielraum für den Kurs vorhanden und der Ausbruch über das 2022er-Jahreshoch bei 32,21 Euro denkbar.

Zwar sind die ersten Analysten-Reaktionen positiv, aber nicht euphorisch, so hob Alsterresearch das Kursziel von 29 auf 31 Euro an, Jefferies ging immerhin auf 35 Euro. Aber solange die Aktie jetzt nicht zurückfällt und die durch diesen Kurssprung zurückeroberte Chartzone 26,15/28,40 Euro wieder durchbricht, stehen die Chancen, dass Aixtron das Vorjahreshoch zumindest ansteuert, nicht schlecht.

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Vorherige Analysen der AIXTRON Aktie

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Kommende Woche stehen bei Aixtron die Ergebnisse des vierten Quartals an. Und man wird wohl einen Ausblick bekommen. Der dringend nötig ist, denn wie es derzeit läuft, ist ungewiss. Und das gilt auch für die Richtung der Aktie, wenn der Schleier gelüftet wird.

Die letzten Zahlen bezogen sich auf das dritte Quartal von Juli bis September. Das ist nicht nur lange her, die Zahlen waren auch schlecht. Umsatz und Gewinn lagen weit unter den Prognosen. Aixtron begründete das mit unverschuldet verzögerten Lieferungen, die man indes im vierten Quartal aufholen werde. Und man hob die 2022er-Prognose für den Auftragseingang an. Das klang gut genug, um die nach den Zahlen kurzzeitig scharf eingebrochene Aktie einzusammeln, sie sogar im Dezember auf ein neues Jahreshoch zu ziehen.

Seither haben die Bullen aber offenbar Zweifel heimgesucht. Und das darf auch nicht überraschen. Zum einen ist Aixtron ein Hersteller von Produktionsanlagen in der Halbleiterindustrie, die für 2023 nicht gerade grandiose Perspektiven meldet. Zum anderen meldet der Verband der Deutschen Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) Druck auf den Auftragseingang in der Branche. Warum sollte dieser Druck ausgerechnet an Aixtron vorübergehen, wo man im Vorfeld eine wahre Flutwelle an Neuaufträgen sah und jetzt die Kunden in Form der Chiphersteller fürchten, Überkapazitäten aufgebaut zu haben?

Expertenmeinung: So gesehen ist es nachvollziehbar, dass die Aixtron-Aktie im Januar beim Versuch, das 2022er-Hoch des Dezembers zu überwinden, scheiterte und es danach mit den negativen Signalen im Chartbild erst losging. So brach die mittelfristige Aufwärtstrendlinie Anfang des Monats. Danach wurde durch Schlusskurse unter 26,75 Euro ein Topp vollendet, zuletzt fiel dann auch noch die 200-Tage-Linie. Und auch, wenn die Aktie seit knapp zwei Wochen seitwärts läuft: Die 20-Tage- und die 200-Tage-Linie sind oberhalb des aktuellen Kurses gerade dabei, sich nach unten zu überkreuzen, was das jetzt doch noch bärisch gewordene Chartbild zusätzlich eintrübt.

Am 28. Februar erwartet man die aktuellen Ergebnisse des Anlagenbauers. Dann wird sich der Schleier lüften, dann wird man absehen können, ob der im Herbst noch starke Auftragseingang immer noch stark ist, wie sich die Gewinnmargen entwickelt haben und wie Aixtron selbst die Perspektiven für 2023 beurteilt.

Erst, wenn all das auf dem Tisch liegt, liesse sich beurteilen, ob der Weg der Aktie nach unten weitergehen wird oder aber eine erneute Kaufwelle das Bild schlagartig ins Positive verkehrt. Sich vorher ins Getümmel zu stützen, ist bei einer Aktie wie Aixtron hoch riskant, denn die Volatilität ist hier sehr hoch. Und wenn man vor solchen Terminen würfeln müsste, ob man da auf der Long- oder auf der Short-Seite richtig aufgehoben sein wird, sollte man es besser sein lassen und erst dann einen Trade starten, wenn die Faktenlage greifbar ist.

Aixtron Aktie: Chart vom 22.02.2023, Kurs 25,37 Euro, Kürzel AIXA | Online Broker LYNX
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Die Sorge, dass nach dem Boom die Saure-Gurken-Zeit kommt, hat Chip-Aktien 2022 deutlich gedrückt. Mit ihnen kamen Zulieferer wie ASML oder Siltronic unter die Räder, nur einer nicht: Aixtron. Die Aktie gehörte zu den Top-Performern 2022. Verblüffend – doch das Eis ist dünn.

Am Mittwoch sackte Aixtron, Hersteller von Anlagen für die Chipherstellung, um 9,36 Prozent durch. Und das nur, weil die Analysten der Deutschen Bank die Aktie von „Kaufen“ auf „Halten“ herunterstuften, Kursziel 33 Euro. Dass man auf ein „Halten“ derart massiv reagiert, zeigt schon, dass die Trader hier langsam nervös werden. Und sie werden es auch zu Recht.

Bislang weiss man nicht, wie sich die Gewinnmarge und der Auftragseingang bei Aixtron seit Ende September entwickelt haben. Erst recht nicht, wie Aixtron selbst das angelaufene Jahr 2023 sieht. Zwar berichtete der Anlagenbauer bis zum dritten Quartal von einem absolut befriedigenden Auftragseingang der, Sondereffekte herausgerechnet, immer noch über dem Umsatz liegt. Aber kann das wirklich so weitergehen?

Expertenmeinung: Es wäre nicht ausgeschlossen, aber überraschend. Die Chipindustrie hatte 2021 und 2022 ihre Produktionskapazität aufgrund des massiven Chipmangels kräftig ausgebaut. Jetzt aber sind die Lager vieler Kunden gut gefüllt und die Verbraucher werden in allen Bereichen vorsichtiger. Daher wäre es nicht verwunderlich, wenn die Halbleiterindustrie in Kürze auf Überkapazitäten sitzt. Und selbst wenn nicht, wäre die Welle, in der man bei den für die Chipindustrie fertigenden Anlagenbauern wie ASML Holding oder Aixtron Schlange steht, wohl vorbei. Denn hier geht es um Maschinen und Anlagen, die man nicht alle ein, zwei Jahre neu anschafft.

Davon abgesehen hat die Aktie ein weiterhin ideales Umfeld bereits eingepreist. Selbst wenn die Ergebnisse zum vierten Quartal, die Ende Februar anstehen (sofern Aixtron nicht Vorab-Daten melden sollte) gut ausfallen, wäre das in der Aktie schon drin. Daher werden auch die Analysten jetzt sukzessiv vorsichtiger. Die Deutsche Bank steht da nicht alleine, seit Jahresbeginn gab es zwei weitere Kursziel-Anpassungen. Beides waren zwar Erhöhungen, aber einmal von 30 auf 31, einmal von 25 auf 29 Euro. Sprich: Die jüngsten Einschätzungen sehen Aixtron dort, wo sie gerade notiert, als richtig verortet an. Warum also noch einsteigen?

Das hätte bzw. hat man getan, weil es zu Jahresanfang ein weiteres Mal gelungen war, die Ende Februar 2022 etablierte, mittelfristige Aufwärtstrendlinie zu verteidigen. Das ist zunächst einmal bullisch. Doch auf diesem Kursniveau wird es eben eng und enger. Dadurch, dass Aixtron derart harsch auf diese gestrige Abstufung auf „Halten“ reagierte, steht diese Aufwärtstrendlinie, die man noch per Dienstagabend als sauber verteidigt ansehen durfte, schon wieder im Feuer.

Und sollte diese Linie und nach ihr die derzeit bei 26,09 Euro verlaufende 200-Tage-Linie fallen, kann es durchaus schnell abwärts gehen. Denn den Tradern dürfte die immense Schere, die zwischen den anderen, auf Jahressicht deutlich gefallenen Aktien der Chiphersteller und ihrer Zulieferer auf der einen und der in die Gegenrichtung gelaufenen Aixtron-Aktie auf der anderen Seite nicht verborgen geblieben sein!

Aixtron-Aktie: Chart vom 25.01.2023, Kurs 28,28 Euro, Kürzel AIXA | Online Broker LYNX
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Offiziell kommt die Bilanz des 4. Quartals erst am 28. Februar. Aber Aixtron könnte jederzeit vorläufige Ergebnisse vorlegen. Und auf die wird es ankommen, denn nur, wenn das Wachstum 2023 weitergeht, wäre der derzeitige Kurslevel zu halten. Ein Nervenspiel.

Die Bilanz des dritten Quartals war fürchterlich. Aber das basierte auf verzögerten Auslieferungen, das würde im vierten Quartal dann ausgeglichen, so Aixtron. Und die Anleger zeigten sich beeindruckt davon, dass der für die Halbleiterindustrie fertigende Maschinenbauer den Gesamtjahres-Ausblick für den Auftragseingang nach oben korrigierte. Aber das war eben der Sachstand von Ende Oktober.

Was sich seither getan hat, weiss man noch nicht. Aber wer auf dem derzeitigen Kurslevel einsteigen wollte, sollte genau das besser wissen. Denn mittlerweile wird immer deutlicher, dass der Ausbau der Produktionskapazitäten als Reaktion auf die massiven Engpässe bei Halbleitern jetzt dazu führen dürfte, dass so mancher Chiphersteller bald auf Überkapazitäten sitzt. Das liesse erwarten, dass Aufträge für neue Produktionsanlagen vorerst rar werden. Dass Aixtron das bis Oktober noch nicht zu spüren bekam, könnte zwar ein Indiz dafür sein, dass die Auftragslage hier weiterhin positiv bleibt. Aber solange es dazu noch keinerlei neue Daten gibt, wäre das eine optimistische Erwartung ohne Faktenbasis … und damit eine ziemlich wacklige Plattform für die Fortsetzung des Aufwärtstrends.

Expertenmeinung: Die Analysten unterstellen zwar bislang, dass Aixtrons Gewinn pro Aktie in diesem und im kommenden Jahr wie auf Schienen weiter zulegen wird und sind daher fast durchweg bullisch. Aber diese Kursziele basieren auf Mutmassungen und Rechenmodellen, nicht auf Fakten. Und das ist vielen Anlegern auch völlig klar. Daher wundert es nicht, dass die Aixtron-Aktie im Dezember eine Korrektur vollzog.

Dass die keine grössere Dimension erhielt, sondern in der mittelfristig entscheidenden Unterstützungszone aufgefangen wurde, ist Ausdruck der grossen Erwartungen, die viele an Umsatz und Gewinn des Maschinenbauers haben. Aixtron rutschte zwar kurz unter die Unterstützungszone 27,70/28,18 Euro, hielt dann aber die mittelfristige, momentan bei 27,10 Euro verlaufende Aufwärtstrendlinie. Diese Linie, die zusammen mit der bei aktuell 25,70 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie die für den Fortbestand des Trends entscheidende Zone darstellt, war eine perfekte Basis für einen neuen Aufwärtsimpuls. Aber so ganz reibungslos, wie sich das bullische Lager das wohl gedacht hat, läuft es nicht:

Die Aktie stieg am Mittwoch zwar zunächst kräftig an, stiess dann aber um 30 Euro auf Verkaufsdruck. Da sich die Bullen bereits am Vortag gegen Verkäufe verteidigen mussten, dürfte das ihre Nervosität noch steigern. Die Ungewissheit, ob und wann Vorab-Daten kommen, dürfte an den Nerven zehren, denn den meisten dürfte klar sein, dass die Aktie auf diesem Kursniveau keine Enttäuschungen verkraften kann. Daher: Hier noch einzusteigen, wäre letztlich eine riskante Wette. Und sollte Aixtron unter der 200-Tage-Linie schliessen, ob mit oder ohne Vorab-Bilanzdaten, sollte man besser zusehen, dass man hier keine Long-Positionen mehr hat.

Aixtron-Aktie: Chart vom 11.01.2023, Kurs 28,75 Euro, Kürzel AIXA | Online Broker LYNX
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Obwohl es mit der Aktie seit Monatsanfang abwärts geht, gehört Aixtron zu den Top-Performern des deutschen Aktienmarkts. Das verblüffende ist, dass die Argumente für diesen so hohen Kurslevel reichlich dünn sind, der Aufwärtstrend aber dennoch intakt ist. Noch?

Aixtron ist ein Maschinenbauunternehmen. Der Branchenverband VDMA meldet seit einigen Monaten einen sinkenden Auftragseingang. Aixtron fertigt Maschinen speziell für die Chipindustrie. Auch da wird nach dem Auftragsboom, der bei vielen Unternehmen den Ausbau der Produktionskapazität auslöste, die Luft dünner. Aixtron selbst meldete für das dritte Quartal Ende Oktober schwache Zahlen, was aber durch Lieferverzögerungen begründet war und hob die 2022er-Prognose für den Auftragseingang leicht an. Wie es hier seit Ende September lief, wissen wir aber noch nicht.

Insgesamt käme ein Bild heraus, das Aixtron zwar mit Aufträgen gut versorgt sieht, es ist aber wahrscheinlich, dass das Volumen der Neuaufträge jetzt, da die Chiphersteller als Kunden selbst wackligen Perspektiven entgegensehen und eine Menge neuer Maschinen geordert wurden, nachgeben wird. Wann genau das passiert und wie drastisch das sein wird, kann man zwar nicht vorhersagen. Aber es ist schon erstaunlich, dass die Aktie trotz dieser Gemengelage im November deutlich über die vorherigen Jahreshochs lief, während die meisten Aktien der Branche in Abwärtstrends laufen. Das wirkt wie dünnes Eis …

Expertenmeinung: … und das ist es auch. Natürlich ist es nicht ausgeschlossen, dass sich die Aixtron-Aktie im Aufwärtstrend halten kann, bis die Schwächephase der Halbleiterindustrie vorüber ist und dann ein derartiger Boom folgt, dass man Aixtron sofort wieder mit Neuaufträgen die Tür einrennt. Aber es ist nicht wahrscheinlich. Dieser Aufwärtstrend der Aktie ist daher mehr als sonst üblich von der Charttechnik abhängig. Die Bullen müssen „funktionieren“, denn die Rahmenbedingungen sind eine wacklige Stütze. Und genau da wird es jetzt mal wieder spannend.

Mal wieder, weil der im Februar etablierte, mittelfristige Aufwärtstrend in den vergangenen Monaten schon mehrfach getestet wurde und immer wieder hielt. Jetzt steuert die Aktie auf den nächsten Test zu, diesmal aber mit besseren Chancen für die Short-Seller, denn:

Die Unterstützungszone 27,70/28,18 Euro wurde zwar als Reaktion auf die obengenannten Ergebnisse zum dritten Quartal, die man, auffällig genug, anfangs ganz und gar nicht bullisch fand, auch schon wieder unterboten, aber da war die Distanz zu den zwei entscheidenden Leitstrahlen der Hausse deutlich grösser. Jetzt ist der Kurs schon fast an der ersten der zwei Support-Linien angekommen, der mittelfristigen Aufwärtstrendlinie bei momentan 26,40 Euro. Fällt diese Linie erstmals nach so vielen zuvor erfolgreichen Verteidigungen, wird es umgehend um die zweite Linie gehen: die 200-Tage-Linie bei aktuell 25,27 Euro. Sollten beide Linien unterboten werden, sollte man das aufgrund des Umstands, dass Aixtron im Halbleiterbereich mit seiner immens positiven Jahresperformance zuletzt eine Art „bullische Insel“ war, ernst nehmen, da könnte dann viel Luft nach unten sein.

Aixtron-Aktie: Chart vom 27.12.2022, Kurs 27,39 Euro, Kürzel AIXA | Online Broker LYNX
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Die Aixtron-Aktie ist ein Phänomen. Sie ist ziemlich teuer bewertet, das durchschnittliche Analysten-Kursziel ist erreicht, sie gehört zu einer Branche, die in Rezessionen unter Druck gerät und fällt dennoch nicht. Aber man sollte wissen, wo die kritischen Punkte im Chart liegen.

Aixtron ist ein Maschinen- und Anlagenbauer, der speziell die Halbleiterindustrie beliefert. Eine Branche, die selbst schon sehr konjunkturabhängig ist und deren Zulieferer das potenziert spüren. Denn wenn die Chiphersteller Probleme bekommen, werden Investitionen schnell mal verschoben oder sogar gestrichen. Doch wer meint, das würde die Anleger vorsichtig stimmen, irrt: Die Aixtron-Aktie bewegt sich auf dem höchsten Level seit elf Jahren. Und sie ist keineswegs defensiv, sondern vergleichsweise teuer bewertet.

Die Ergebnisse des dritten Quartals waren gar nicht gut, lagen weit unter den Analystenerwartungen. Zwar erklärte Aixtron, dass das auf nur kurzzeitig die Ergebnisse verlagernden Lieferverzögerungen basiere. Aber auch, wenn die unternehmenseigene Prognose für 2022 davon nicht betroffen sein wird, würde der erwartete Gewinn des Unternehmens laut Analystenschätzungen doch nur im Bereich von fünf bis zehn Prozent über denen des Jahres 2021 liegen. Das ist zwar eine Leistung in diesem wirtschaftlich kniffligen Umfeld, keine Frage. Aber die Aktie notiert um die 65 Prozent höher als vor einem Jahr, sprich: Die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) ist deutlich gestiegen. Was bedeutet:

Expertenmeinung: Die Gewinne müssen 2023 und 2024 deutlich zulegen, damit dieses relativ hohe KGV von derzeit 34 gerechtfertigt wäre. 20 Prozent mehr Unternehmensgewinn pro Jahr müssten es schon werden. Und ja, im Schnitt erwarten die Analysten das auch. Aber wissen können sie es nicht. Zulieferer einer konjunktursensiblen Branche zu sein bedeutet immer dünnes Eis, nicht umsonst heissen solche Aktien auch „Fahrstuhlaktien“. In einem idealen Umfeld steigen Gewinne und Aktie rasant, ebenso schnell geht es aber in den Keller, wenn der Wind sich dreht. So wie man die Aktie derzeit handelt, gehen zweifellos viele davon aus, dass der Wind sich nicht drehen wird, obwohl absehbar ist, dass die Konjunktur weltweit immer mehr in Richtung Rezession abgleitet. Das ist riskant.

Daher täte man gut daran zu wissen, wo die Ankerpunkte dieser Aktie sind, welche Marken eine Abwärtswende auslösen würden, sollten sie gebrochen werden, um dort eine Absicherung über einen Stop Loss oder einen Stopp auf Schlusskursbasis zu platzieren. Sehen wir uns den Chart an:

Aixtron ist nach einem ersten Fehlausbruch im Monatsverlauf doch noch über die Widerstandszone 27,70/28,18 Euro gelaufen. Sollte der Kurs unter diese jetzt als Support fungierende Zone zurückfallen, wäre das ein kurzfristig bärisches Signal, bei dem man überlegen sollte, aggressive Long-Trades glattzustellen. Mittelfristig bärisch würde Aixtron erst, wenn das durch einen solchen Bruch der Zone 27,70/28,18 Euro ausgelöste, kurzfristig negative Signal sein Kursziel erreicht und unterschreitet: die mittelfristige Aufwärtstrendlinie bei aktuell 25,50 Euro. Darunter fände sich bei derzeit 24,12 Euro zwar noch ein letztes Sprungtuch in Form der 200-Tage-Linie. Aber sich darauf zu verlassen, dass diese Linie hält, wenn im Vorfeld zwei wichtige Support-Zonen gefallen sind, wäre gewagt. Hier wäre ich jetzt nicht mehr ohne konsequente Absicherung Long!

Aixtron-Aktie: Chart vom 29.11.2022, Kurs 29,91 Euro, Kürzel AIXA | Online Broker LYNX