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Das gestern von Aixtron vorgelegte Halbjahresergebnis barg keine Überraschungen, denn der für die Halbleiterindustrie fertigende Anlagenbauer hatte bereits Vorab-Zahlen vorgelegt und dabei den 2024er-Ausblick gesenkt. Aber da hatte man zuversichtlich reagiert – gestern nicht.
Das war schon ein Ding gewesen: Als Aixtron Anfang Juli die Gesamtjahresprognose senkte, schoss der Kurs um knapp 18 Prozent nach oben. Allerdings konnte man das durchaus begründen. Viele hatten damit gerechnet, dass der Wind rauer wird. Und sie hatten dabei mit Schlimmerem gerechnet als das, was Aixtron da dann avisierte. Ausserdem ist das, was war, weniger wichtig, als das, was kommt. Letzteres kann nur solide bleiben, wenn die Aufträge weiter in ausreichendem Volumen hereinkommen. Und genau das ist bei Aixtron bislang der Fall, wie man auch am Donnerstag bestätigt fand:
Der Auftragseingang des ersten Halbjahrs lag mit 296 Millionen Euro nicht weit unter den 317,7 Millionen des Vorjahreszeitraums, das passte. Aber mit einem vollen Auftragsbuch allein ist es nicht getan. Die Frage ist, wie sich Kosten und Preise entwickeln, ob die Gewinnmarge also unter Druck gerät oder weiter gut bleibt, steht ebenso im Raum. Denn Aufträge, an denen man zu wenig verdient, können niemandem behagen. Und wie sieht es in dieser Hinsicht aus?
Aixtron sieht die Gewinnmarge vor Zinsen und Steuern (EBIT-Marge) zwischen 22 und 25 Prozent. Vor der Prognose-Senkung hatte die Guidance bei 24 bis 26 Prozent gelegen. 2023 lag diese EBIT-Marge bei 24,9 Prozent, das obere Ende der neuen Prognose könnte die Vorjahres-Marge also sogar noch erreichen. Nicht dramatisch also … solange es dabei bleibt.
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Expertenmeinung: Aber das Umfeld ist eben knifflig. Und das dämmert den Anlegern, nicht zuletzt, weil die Hausse in Europa längst gestoppt ist und jetzt auch die US-Märkte wackeln. Zwar agierten einige spontan, freuten sich über ein „weniger schlimm als gedacht“ und griffen umgehend bei der zuvor deutlich abgerutschten Aktie zu. Aber Sie sehen es im Chart:
![Aixtron Aktie: Chart vom 25.07.2024, Kurs 19,575 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX Aixtron Aktie: Chart vom 25.07.2024, Kurs 19,575 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.ch/app/uploads/2024/07/20240726-aixtron-aktie-chart-jetzt-muessen-die-bullen-aktiv-werden.jpg)
Die Anschlusskäufe blieben aus. Und gestern wurden die endgültigen Zahlen nicht mit Käufen honoriert, sondern mit einem Minus von 2,61 Prozent. Damit wird die Sache langsam eng.
Mit dem gestrigen Minus ist die Kurslücke, die nach den Vorab-Zahlen am 5. Juli entstanden war, geschlossen. Das wird von vielen Tradern als Grundlage dafür gesehen, die vorherige Trendrichtung, sprich nach oben, wieder aufzunehmen. Das Loch ist zu, jetzt kann man weiter marschieren, um es salopp auszudrücken. Das aber muss jetzt eben auch passieren. Und wäre es sicher, dass es ab jetzt wieder aufwärts geht, hätten die Käufe bereits gestern einsetzen und Aixtron in einen Aufwärts-Turnaround tragen müssen. Was ausblieb.
Zuversicht verflüchtigt sich schnell, wenn der Kurs sie nicht mehr reflektiert. Daher müsste man einkalkulieren, dass die Aixtron-Aktie das bisherige Jahrestief bei 17,87 Euro testet, sollte der Kurs jetzt nicht umgehend drehen, sondern durch das Gap durchrutschen und unter dem gestrigen Tags-Verlaufstief von 18,99 Euro schliessen.
Quellenangaben: Ergebnis 2. Quartal 2024, 25.07.2024: https://www.aixtron.com/de/presse/presseinformationen/AIXTRON%20%C3%BCberzeugt%20in%20Q2%20mit%20starkem%20Auftragseingang_n12629
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