AIXTRON Aktie Prognose Aixtron: Bullen auf Kurs … oder auf dem Holzweg?

News: Aktuelle Analyse der AIXTRON Aktie

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Nach der Quartalsbilanz, die am 26.10. vorgelegt wurde, kam bei der Aixtron-Aktie erheblicher Abgabedruck auf. Doch seit dem 2.11. steigt sie wie auf Schienen. Da stellt sich die Frage: Ist da etwas passiert, das diese Rallye begründen würde – oder ist das eine „Rallye ins Blaue“?

Die einzige Meldung, die auch die für die Halbleiterindustrie produzierende Aixtron betreffen würde, die am Tage des Rallye-Beginns am 2.11. kam, war die Meldung des VDMA (Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer), dass die Auftragslage der Branche auch im dritten Quartal deutliche 15 Prozent unter Vorjahresniveau lag. Nicht gerade ein Argument, um bei Aixtron eine Rallye zu beginnen, die den Kurs in der Spitze bereits um gut 30 Prozent nach oben gezogen hat.

Und dass Aixtrons Finanzchef dem „Handelsblatt“ vor zwei Wochen sagte, dass man zuversichtlich für die bestehenden Gesamtjahresziele sei, kam zum einen, als die Rallye bereits zwei Wochen lief, zum anderen hatten wohl auch diejenigen, die die Aktie im Oktober auch noch nach der Bilanzvorlage verkauften oder sogar leer verkauften, das nicht bezweifelt. Denn das Haar in der Suppe war nicht, wie es bislang gelaufen war, sondern wie es ab 2024 weitergehen könnte. Und einen konkreten Ausblick auf 2024 gab der Finanzchef nicht.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur AIXTRON Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Die ersten drei Quartale waren in der Tat überzeugend. Umsatz +49 Prozent zum Vorjahreszeitraum, EBIT (Gewinn vor Zinsen und Steuern) +96 Prozent, EBIT-Gewinnmarge bei 22 Prozent nach 17 Prozent im Vergleichszeitraum. Das Haar in der Suppe war der Auftragseingang, denn im dritten Quartal kamen nur Neuaufträge für 118,5 Millionen Euro herein, während es im dritten Quartal 2022 noch 142,8 Millionen Euro waren.

Da die Branche insgesamt Probleme hat und Aixtron eine lange Phase eines beeindruckenden Auftragsbooms erlebt hat, wäre es, da es für die Abnehmer um über Jahre genutzte Anlegen-Investitionen geht, nicht überraschend, wenn die Auftragslage über kurz oder lang abflaut. Diesen niedrigeren Auftragseingang sah, wer nach der Bilanz weiter verkaufte, als Signal dafür an, dass die Brötchen, die Aixtron 2024 backen wird, kleiner sein könnten. Und nichts kam seit Ende Oktober an Fakten hinzu, die diesen Gedanken als falsch einordnen würden.

Zwar belegt auch nichts diese Einschätzung, immerhin ist noch nicht einmal das vierte Quartal absolviert. Aber wenn man nach den Zahlen fallende Kurse sieht und einige Tage später ohne neue Nachrichten eine Rallye beginnt, dann ist das eben eine „Rallye ins Blaue“, die auf dünnen Beinen steht. Und in solchen Fällen wiegen chart- und markttechnische Faktoren noch schwerer als üblich.

Denn ohne fundamentale Argumente für einen Anlauf an und über das bisherige Jahres-Verlaufshoch vom August bei 37,20 Euro, das zugleich ein 22-Jahres-Hoch für die Aixtron-Aktie war, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Trend vor allem von kurzfristigen Tradern dominiert wird, recht hoch.

Aixtron Aktie: Chart vom 30.11.2023, Kurs 33,41 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Aixtron Aktie: Chart vom 30.11.2023, Kurs 33,41 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS

Die haben derzeit deswegen gute Karten, weil der im Wochenverlauf vollzogene Anstieg über die Widerstandszone 30,75 zu 32,21 Euro den Weg an eben dieses Jahres-Verlaufshoch freigegeben hat. Aber wenn man sich ansieht, wie heiss gelaufen Aixtron aus markttechnischer Sicht ist (hier im Chart der RSI-Indikator), täte man wohl gut daran, umgehend den Long-Gewinn einzustreichen, sollte die Aktie diesen Bereich 30,75 zu 32,21 Euro wieder unterschreiten.

Quellenangaben: Ergebnis des 3. Quartals,26.10.2023:
https://www.aixtron.com/de/presse/presseinformationen/AIXTRON%20weiter%20voll%20auf%20Erfolgskurs_n2768

Analysten-Kursziele:
https://www.aixtron.com/de/investoren/aktie/finanzanalysten

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Vorherige Analysen der AIXTRON Aktie

Als Aixtron am Donnerstag seine Quartalsbilanz vorlegte, wirkte das Zahlenwerk tadellos. Aixtron wächst, die Marge und der Gewinn legen zu, man sieht zuversichtlich nach vorn. Eine Zahl in der Bilanz passte den Tradern indes nicht … und die reichte, um für Hektik zu sorgen.

Sieht man sich die ersten drei Quartale in ihrer Gesamtheit an, passt alles: Der Umsatz legte gegenüber den ersten neun Monaten 2022 um stattliche 49 Prozent zu, der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei 93,4 Millionen Euro (Q1–Q3 des Vorjahres 47,6 Millionen), die Gewinnmarge auf EBIT-Basis lag bei 22 Prozent nach 17 Prozent im Vorjahreszeitraum. Nur eines legte zum Vorjahreszeitraum nicht zu: Der Auftragsbestand. Der lag bei 368 Millionen, im Vorjahr waren es zum 30.9. 369,4 Millionen gewesen. Und das führt direkt zum Haar in der Suppe.

Zu 2024 äusserte sich der Hersteller von Depositionsanlagen für die Halbleiterindustrie nicht, aber der Auftragseingang lieferte den Tradern immerhin so etwas wie eine Ahnung. Und der sah nicht gerade grandios aus. Denn während im dritten Quartal 2022 noch für 142,8 Millionen Euro Bestellungen hereinkamen, waren es in diesem dritten Quartal nur 118,5 Millionen.

Man schrieb zwar in der Pressemeldung, dass man im vierten Quartal wieder einen höheren Auftragseingang erwarte, aber so mancher Trader dürfte sich gesagt haben, dass man das lieber erst einmal bestätigt sehen will. Immerhin ist es zumindest fraglich, dass die Chiphersteller in Kürze einen solchen Nachfrageboom erleben, dass sie über die im Zuge der Materialengpässe hochgefahrenen Produktionskapazitäten hinaus kurzfristig viele neue Depositionsmaschinen ordern müssten. Daher reagierte man erst einmal negativ, wie der Chart zeigt.

Expertenmeinung: Aber wir sehen auch, dass in die Abwärts-Kurslücke hinein, die am Donnerstagmorgen als Reaktion auf die Zahlen auftrat, sofort gekauft wurde. Dadurch wurde das zeitweise erhebliche Minus zum Handelsende fast komplett egalisiert. Und auch am Freitag sehen wir, dass Verkäufe auf Käufe trafen, aus einem grösseren Minus zum Schluss ein kleines wurde. Ist das ein Beleg dafür, dass die Aktie ohnehin schon weit genug korrigiert hatte, dass die breite Supportzone zwischen 22,33 und 24,54 Euro nicht angelaufen wird?

Es ist nur ein Beleg dafür, dass das einige am Markt so sehen, nämlich diejenigen, die da zugegriffen haben. Sie dürften sich auf die Zuversicht im Zuge der Bilanzmeldung stützen, dass im laufenden Quartal wieder mehr Neuaufträge kommen. Und auf die unaufgeregte Reaktion derjenigen Analysten, die nach den Zahlen bereits ihre Kursziele angepasst hatten, denn da gab es keine grösseren Veränderungen. Damit bliebe das durchschnittliche Kursziel der Experten im Bereich von 39 Euro. Und selbst das niedrigste Kursziel von 30 Euro läge höher als der derzeitige Kurs der Aktie selbst.

Aber ob das für mehr gut wäre als für eine Gegenreaktion nach oben, die im Bereich der Zone zwischen der auf einen bärischen Crossover zusteuernden 20-Tage- und 200-Tage-Linien und der Widerstandszone 31,33/32,21 Euro gedeckelt wäre, ist fraglich. Denn was die Anleger zu sehen bekamen, ist ein zur Vorsicht mahnender Auftragseingang, dem bislang nichts gegenübersteht als Zuversicht seitens Unternehmen und Analysten. Und das ist in diesem Marktumfeld ein etwas dünner Boden für eine nachhaltige Trendwende.

Quellenangaben: Ergebnis des 3. Quartals, 26.10.2023:
https://www.aixtron.com/de/presse/presseinformationen/AIXTRON%20weiter%20voll%20auf%20Erfolgskurs_n2768

Analysten-Kursziele:
https://www.aixtron.com/de/investoren/aktie/finanzanalysten

Den deutschen Maschinen- und Anlagenbauern weht der Wind derzeit voll ins Gesicht. Aixtron hingegen scheint gegen Schwierigkeiten bislang immun zu sein. Bleibt das so oder nicht? Optimisten und Skeptiker liefern sich gerade an einem Schlüsselsupport ein Handgemenge.

Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbauer (VDMA) meldete gerade erst für August einen Rückgang im Auftragseingang der Branche von 21 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat und sieht 2023 einen Produktionsrückgang von zwei Prozent zum Vorjahr. Nicht gerade erfreulich. Aber betrifft das auch Aixtron, die Fertigungsanlagen für die Chipindustrie liefern?

Bislang nicht. Immer noch nicht, darf man hinzufügen, denn während viele Halbleiterunternehmen über eine flaue Auftragslage klagen, bleibt das Auftragsbuch bei Aixtron gut gefüllt. Erst Ende Juli hatte das Unternehmen im Zuge seiner stark ausgefallenen Halbjahresergebnisse die Gesamtjahresprognose angehoben. Es blieb dabei: Der Gewinn wird 2023 sehr deutlich steigen. Doch die Achillesferse ist:

Auf Basis der für 2023 erwarteten Gewinne wäre Aixtrons Bewertung nur dann nicht zu hoch, wenn das Wachstum dynamisch weitergeht. Und die Skeptiker sagen sich: Auf Dauer kann das nicht gelingen, immerhin geht es hier um Anlagen, die Investitionen darstellen. Ein Boom gestern und heute bedeutet … eigentlich … nachgebende Aufträge morgen und übermorgen.

Was zwar grundsätzlich stimmt, bei Aixtron aber eben einfach nicht eintreten will, denn damit hätte man bereits 2022 rechnen können. Und das Auftragsloch kam nicht, ebenso wenig wie bislang 2023. Ob das so bleibt, werden die Ergebnisse zum dritten Quartal deutlicher machen, aber die stehen erst am 26. Oktober im Terminkalender. Bis dahin könnte also, was die Aktie angeht, allerhand passieren. Und eine charttechnische Entscheidung stünde eben jetzt an und nicht Ende Oktober.

Expertenmeinung: Die Aktie hatte mit dem Rückenwind der überzeugenden Halbjahresbilanz nebst angehobenem Ausblick endlich den Ausbruch über die monatelang belagerte Widerstandszone zwischen 31,33 und 32,21 Euro geschafft, die ab da als Unterstützungszone fungierte. Doch allzu viel kam diesem Kurssprung von Ende Juli nicht hinterher. Es entwickelte sich ein kurzfristiges Topp, das Mitte September vollendet wurde. Zwar leisteten die Käufer Widerstand, so dass es gelang, die Aixtron-Aktie erst einmal von der jetzt als Support dienenden Zone 31,33/32,21 Euro fernzuhalten. Aber am Donnerstag und Freitag setzten die Abgaben erneut ein und drückten den Kurs im Tief des Freitags in diese jetzt auch noch durch die Ende April etablierte Aufwärtstrendlinie verstärkte Zone hinein.

Sie sehen im Chart: Diese Zone hielt einem ersten Test stand. Es gelang, das zeitweise deutliche Minus zum Handelsende auf nur noch 1,17 Prozent einzugrenzen und damit einen Schlusskurs über diesem Bereich zu erreichen. Aber das muss eben auch weiterhin halten.

Sollten die Skeptiker weiter verkaufen oder die Aktie aktiv durch Leerverkäufe drücken, könnte es hier schnell problematisch werden, denn bevor die Bilanzdaten nicht vorliegen und diese überzeugen (was ja offen ist), könnte die Gegenwehr der Bullen bei erneutem Druck eher zögerlich sein. Zwar hätte Aixtron mit der 200-Tage-Linie bei derzeit 30,24 Euro noch eine Art „Sprungtuch“ unter dieser Zone. Aber auf dessen Stabilität zu hoffen, wenn die Zone 31,33/32,21 Euro fallen sollte, erscheint riskant.

Quellenangaben:

Halbjahreszahlen & Anhebung der 2023er-Prognose, 27.07.2023:
https://www.aixtron.com/de/investoren/AIXTRON%20erh%C3%B6ht%20Wachstumsprognose%202023_n2650

Analysten-Kursziele:
https://www.aixtron.com/de/investoren/aktie/finanzanalysten

Viele Chiphersteller klagen über eine schwache Nachfrage. Da wäre es nicht überraschend, wenn Zulieferer der Branche ebenfalls Probleme hätten. Aber bei Aixtron, einem für die Chipindustrie fertigenden Anlagenbauer, läuft es hervorragend. Gut genug für neue Hochs?

Die von Aixtron gefertigten Depositionsanlagen sind elementare Bestandteile der Chipfertigung. Was bedeutet: Bauen die Halbleiter-Hersteller ihre Produktionskapazität aus, werden mehr dieser Anlagen benötigt. Als Chips aufgrund der Lockdowns Mangelware waren und die Bestellmengen durch die Decke gingen, war es daher nicht überraschend, dass sich Aixtrons Auftragsbuch füllte. Aber derzeit kommt es zu einem Bumerang-Effekt: Der Mangel an Chips führte dazu, dass viele Abnehmer ihre Lager massiv aufstockten, dazu lief die Chipherstellung auf Hochtouren. Jetzt werden, da die Nachfrage mässig ist, zuerst die Lagerbestände verringert, nicht wenige Chiphersteller klagen über Auftragsmangel. Aber anstatt in ein tiefes Loch zu fallen, blieb Aixtrons Auftragslage zum Ende des ersten Halbjahres hervorragend:

Der Auftragseingang stieg, legte im ersten Halbjahr 2023 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12 Prozent zu. Der Auftragsbestand lag mit 412,5 Millionen sogar 31,2 Prozent über dem Level vom Ende des ersten Halbjahres 2022. Das „tiefe Loch“ bleibt also bislang aus. Und da Aixtron mit den Ende Juli vorgelegten Halbjahreszahlen auch die Gesamtjahresprognose anhob, scheint es, als würde dieses Loch zumindest in diesem Jahr auch nicht mehr auftauchen. Dass die Anleger das massiv positiv honorierten, überrascht nicht. Aber wie viel Luft wäre jetzt noch nach oben?

Expertenmeinung: Nach der Rallye als Folge der starken Halbjahreszahlen ist die Aixtron-Aktie in eine volatile Seitwärtsbewegung übergegangen, die sich oberhalb des markanten Zwischenhochs aus dem Jahr 2011 abspielt, damit bewegt sich der Kurs auf  dem höchsten Level seit 2001. Das allerdings ist kein Grund, einen Abwärtsimpuls zu fürchten: Zum einen liegen diese alten Chartmarken so weit zurück, dass sie wohl kaum noch faktisch auf das Kursgeschehen einwirken. Zum anderen spielt sich die aktuelle Gemengelage in einem anderen Umfeld ab, in der man nicht mehr auf starke Gewinne des Unternehmens hofft, sondern diese Realität sind. Aber:

Auch, wenn Aixtron 2023 mit im Schnitt von den Analysten geschätzten 1,25 Euro pro Aktie mehr verdienen wird als in den Jahren zuvor, wäre die Aktie aufgrund ihres steilen Anstiegs nicht mehr „billig“. Auf Basis dieser Gewinnschätzung hätten wir hier ein Kurs/Gewinn-Verhältnis um 29. Das wäre dann gerechtfertigt und noch leicht nach oben ausbaubar … d. h. die Aktie könnte noch zulegen, ohne „zu teuer“ zu werden … wenn der Gewinn auch 2024 und in den Folgejahren weiter zulegen kann. Das ist möglich, aber keineswegs sicher, denn ob das Thema „KI“ imstande sein wird, die Chip-Nachfrage kurzfristig massiv zu beleben, bezweifeln viele schon bei den Chipherstellern, daher ist auch offen, ob Zulieferer wie Aixtron da viel Schwung sehen werden.

Aixtron Aktie: Chart vom 04.09.2023, Kurs 36,33 Euro, Kürzel: AIXA | Online Broker LYNX
Aixtron Aktie: Chart vom 04.09.2023, Kurs 36,33 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS

Die Analysten, welche die Aktie beobachten, sind zumindest nicht unbedingt davon überzeugt, dass da noch viel Spielraum nach oben wäre, derzeit liegt der Schnitt der Kursziele bei 35,50 Euro, dieses Ziel wäre also schon leicht überboten. Wenn Aixtron aus dieser Seitwärtsbewegung nach oben ausbrechen sollte … was man besser abwarten sollte, denn noch kann daraus jederzeit auch ein Topp werden … sollte man bei Long-Trades deshalb mit gezielt engen Stoppkursen agieren und diese mit steigenden Kursen zeitnah nachziehen, denn ein wenig dünn ist die Luft für die Aktie eben schon jetzt.

Quellen:
Halbjahreszahlen & Anhebung der 2023er-Prognose, 27.07.2023:https://www.aixtron.com/de/investoren/AIXTRON%20erh%C3%B6ht%20Wachstumsprognose%202023_n2650
Analysten-Kursziele: https://www.aixtron.com/de/investoren/aktie/finanzanalysten

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der Hersteller von Anlagen für die Halbleiterindustrie ist spätestens seit dem Breakout von Ende Juli bei vielen Anlegern ganz oben auf der Beobachtungsliste. Die Aixtron-Aktie konnte mit dem Ausbruch über die Marke von 32 EUR den Turbo zünden und somit den Trend von einer neutralen in eine bullische Phase drehen. Nach den ersten stärkeren Anstiegen begannen einige Anleger, ihre Gewinne auf hohem Niveau abzusichern. Die Folge war eine konstruktive Zwischenkonsolidierung, welche nun an der 20-Tage-Linie aufgefangen wurde. Von hier aus startete zu Wochenbeginn neuerlich ein Ausbruch aus der Formation, welcher jedoch durch recht wenig Volumen begleitet wurde. Gestern erlebten die Bullen eine weitere Niederlage. Nach einem fulminanten Start wurde das Papier regelrecht in der Luft zerrissen und schloss am Tagestief. Ein nicht gerade positives Signal.

Expertenmeinung: Spannend wird es nun an der 20-Tage-Linie, welche schon den gesamten August über für eine gute Unterstützung sorgte. Sollte diese gebrochen werden, könnte ein Test der Ausbruchs-Ebene bei 32 EUR auf dem Programm stehen. Dies wäre zwar längerfristig nichts Unübliches, würde jedoch kurzfristig wohl einige Anleger am falschen Fuss erwischen. Auch die Grösse der gestrigen Kerze ist besonders auffällig und deutet auf einen möglichen Bruch nach unten hin. Somit ist derzeit höchste Vorsicht geboten!

Aussicht: Neutral

Aixtron Aktie: Chart vom 24.08.2023, Kurs: 34.80 EUR, Kürzel: AIXA | Online Broker LYNX
Aixtron Aktie: Chart vom 24.08.2023, Kurs: 34.80 EUR, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS

Als Anlagenbauer, der für die immens konjunktursensible Chipindustrie fertigt, könnte Aixtron jederzeit und schnell mit rückläufigen Aufträgen und in der Folge mit schnell sinkenden Margen und Gewinnen konfrontiert sein. Doch bislang ist das völlige Gegenteil der Fall.

Die Bilanz des ersten Halbjahrs und die nach oben angepasste Gesamtjahresprognose lasen sich, als würde sich die Weltwirtschaft in der besten aller Welten befinden. In einer, in der organisches Wachstum durch eine gesunde Verbraucher- und Unternehmensstruktur, niedrige Inflation und niedrige Kreditzinsen befeuert wird. Dass das derzeit ganz und gar nicht der Fall ist, weiss man. Aber die Ergebnisse spiegeln wider, dass die Widrigkeiten, mit denen sich immer mehr Branchen herumschlagen müssen, für Aixtron ein „Problem der anderen“ ist.

Der Umsatz stieg in der ersten Jahreshälfte um 31 Prozent. Damit sind die (aber nur auf den ersten Blick) fatal schwachen Umsätze des ersten Quartals vergessen. Dass es im zweiten Quartal umso besser aussah, liegt daran, dass die ausstehenden Exportlizenzen, die dazu geführt hatten, dass Aixtron im ersten Quartal fertiggestellte Anlagen nicht bis zum Stichtag des 31.3. hatte ausliefern können, im zweiten Quartal grossenteils erteilt wurden.

Der Gewinn auf EBIT-Basis (vor Steuern und Zinsen) stieg auf 48,1 nach 31,4 Millionen im Vorjahreszeitraum, die EBIT-Gewinnmarge entwickelte sich mit 19 nach 16 Prozent deutlich nach oben. Zugleich hob Aixtron die Gesamtjahresziele beim Auftragseingang von 600 – 680 auf jetzt 620 – 700 Millionen und beim Umsatz von 580 – 640 auf jetzt 600 – 660 Millionen Euro leicht an. Das Resultat im Chartbild:

Aixtron Aktie: Chart vom 14.08.2023, Kurs 35,44 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Aixtron Aktie: Chart vom 14.08.2023, Kurs 35,44 Euro, Kürzel: AIXA | Quelle: TWS

Expertenmeinung: Der Kurs sprang mühelos und deutlich über die zuvor monatelang vergeblich belagerte Widerstandszone 31,33 zu 32,21 Euro und erreichte am Folgetag mit 36,88 Euro den höchsten Kurs seit dem Jahr 2001. Seither aber geht erst einmal nichts mehr voran, eine Konsolidierung hat eingesetzt. Ist das ein Signal dafür, dass der Aktie die Käufer ausgehen und der Weg nach oben jetzt bestenfalls steinig, schlimmstenfalls absolviert ist?

Ein Argument dafür wäre: Die Bewertung ist mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis um 27 auf Basis der durchschnittlichen 2023er-Gewinnschätzung der Analysten nicht gerade niedrig. Sie wäre niedrig, wenn man fest davon ausgehen könnte, dass das Wachstum auch 2024/2025 in einer Grössenordnung von 20 bis 30 Prozent beim Gewinn pro Aktie weitergehen würde. Aber da kann man sich eben nicht sicher sein. Denn auch, wenn Aixtron sich bislang allen Befürchtungen entzieht, die man bei einem Zulieferer einer hoch konjunktursensiblen Branche wie dem Halbleitersektor haben kann und muss: Das Loch bei Aufträgen und Umsatz könnte noch kommen. Aber:

Alle Analysten, die die Aktie seit dieser Halbjahresbilanz neu beurteilten, hoben ihr Kursziel an. Diese neuen Ziele reichen von 35 bis hinauf auf 52 Euro. Und jetzt, da sehr wahrscheinlich in den kommenden Wochen keine neuen Nachrichten anstehen (und damit auch keine negativen), hätten die Bullen die Chance, diese Kursziele auch ein wenig auf deren Oberseite auszuloten.

Ob das passiert, ob sich die Aktie wirklich nach oben aus der Konsolidierung löst und ein neues Jahreshoch markiert, sei dahingestellt. Aber angesichts dieser Ergebnisse und den durchweg nach oben gereckten Daumen der Analysten wäre Aixtron zumindest eine klare Halteposition. Zwar sollte man auf jeden Fall eine Absicherung knapp unter diese jetzt überwundene und zum Support verwandelte Zone 31,33 zu 32,21 Euro legen. Aber solange diese Zone hält, ist die Chance der Aktie nach oben klar besser als das Risiko nach unten.

Quellenangaben:
Halbjahreszahlen & Anhebung der 2023er-Prognose, 27.07.2023:
https://www.aixtron.com/de/investoren/AIXTRON%20erh%C3%B6ht%20Wachstumsprognose%202023_n2650