Porsche Aktie Prognose Porsche: Ist die Aktie bereit für neue Hochs – das steckt dahinter

News: Aktuelle Analyse der Porsche Aktie

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Porsche
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Chartanalyse
Basis 6 Monate neutral
Zur Porsche Aktie
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des deutschen Automobilherstellers blickt auf positive Monate zurück und befindet sich seit Februar in einer breit aufgestellten Seitwärtsbewegung. Nun stellt sich die Frage, ob es sich hierbei um eine neutrale Phase vor der Fortführung der längerfristigen Aufwärtsbewegung handelt, oder gar um eine Verkaufsphase, welche einen Trendwechsel nach unten andeutet.

Derzeit gibt es noch keine klaren Signale, welche auf einen baldigen Abverkauf der Porsche-Aktie hindeuten. Die Kurse konsolidieren gerade knapp unter der psychologisch wichtigen Marke bei 120 EUR. Ein Breakout nach oben erscheint aus aktueller Sicht eher wahrscheinlich.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Porsche Aktie finden Sie hier.

Porsche Aktie: Chart vom 06.06.2023, Kurs: 116.95 EUR, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Expertenmeinung: Worauf sollten Anleger in den kommenden Tagen achten? Neue Hochs wären ein klar bullisches Signal und könnten die Kurse schnell weiter nach oben bringen.

Anders würde sich die Lage wohl entwickeln, wenn die aktuell recht auffällige Konsolidierung nach unten gebrochen werden würde. Hierbei dürfen die Kurse nicht unter 114.45 EUR fallen. Dies würde wohl einen neuen Test des Bodens knapp über 107 EUR hervorrufen. Danach hätten die Bären gute Chancen den längerfristigen Trend zu brechen. Vorerst bleibe ich hier für die Aussicht der Aktie bei der Einstufung „bullisch“.

Aussicht: BULLISCH

Porsche Aktie: Chart vom 06.06.2023, Kurs: 116.95 EUR, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche Aktie: Chart vom 06.06.2023, Kurs: 116.95 EUR, Kürzel: P911 | Quelle: TWS
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Vorherige Analysen der Porsche Aktie

Die Bullen attackieren das bisherige Hoch der Porsche Vorzugsaktie. Mit Blick auf die gute Quartalsbilanz, die Anfang Mai veröffentlicht wurde, hätte man in dieser Hinsicht Rückenwind. Aber wie gross war die Rolle der Terminbörsen-Abrechnung am Freitag bei dem Kursanstieg?

Keine Frage, Porsche ist unter den Autobauern eine Rendite-Perle. Eine Umsatzrendite zwischen 17 und 19 Prozent, die der Sportwagen-Hersteller für 2023 anvisiert, ist für die Branche ungewöhnlich stark. Zwar läge diese Bandbreite „nur“ eng um die 18 Prozent herum, die 2022 erzielt wurden. Aber da Porsche zugleich mit einem Umsatzanstieg zwischen sechs und zwölf Prozent plant und der Umsatz mit +25 Prozent zum Vorjahreszeitraum in den ersten drei Monaten schon mal immens stark vorgelegt hat, bedeutet das dennoch: Wenn nichts Überraschendes dazwischen kommt, wird der Gewinn pro Aktie auch 2023 weiter steigen.

Trotzdem ging die Aktie unmittelbar nach den Zahlen am 3. Mai in die Knie. Gut möglich, dass viele eine deutliche Anhebung der Gesamtjahresprognose erwartet hatten. Aber zum einen wäre das so früh im Jahr nicht wirklich wahrscheinlich. Zum anderen zeigten die Analysten, die unmittelbar auf die Ergebnisse mit neuen Kurszielen reagierten, deutlich mehr Optimismus, als dies der Kurs am Bilanztag widerspiegelte. Die neuen Kursziele lagen zwischen 105 und 149 Euro, zweimal wurde mit „Halten“ votiert, viermal mit „Kaufen“. Allerdings:

Nimmt man den Schnitt dieser neu vergebenen Kursziele, käme man auf 125 Euro. Mit Blick auf das Chartbild „nur“ auf 125 Euro, den die Aktie ist da ja schon nahe dran. Könnte Porsche trotzdem diesen „Deckel“ sprengen, den die Widerstandszone 118,50/121,10 Euro darstellt, deren obere Begrenzung zugleich der bisherige Verlaufsrekord ist?

Expertenmeinung: Das könnte sie, aber man wäre gut beraten, dem nicht zu vertrauensvoll vorzugreifen. Denn erst einmal bewegt sich der Kurs noch in einer Seitwärts-Spanne, deren Oberseite im April bereits angegangen, kurz überboten, aber nicht wirklich bezwungen wurde. Damit das diesmal anders läuft, bräuchte es Argumente. Und da sich seit Anfang Mai nichts entscheidend Neues ergeben hat, ist zumindest offen, ob die Käufer jetzt, nach den zwei starken Tagen zum Ende der Vorwoche, weiter angreifen, zumal:

Dass es gelang, die mittelfristig entscheidende Supportzone bei 106/107 Euro nach den Quartalszahlen zu verteidigen, ist zwar eine erfolgreiche Defensivleistung. Danach lief der Kurs aber inmitten der Handelsspanne von grob 106 zu 121 Euro seitwärts. Erst am Donnerstag und Freitag zog die Aktie an, aber das zusammen mit einem auf Rekordfahrt befindlichen DAX und womöglich zusätzlich befeuert durch die Options-Abrechnung an der Terminbörse am Freitag. Gut möglich, dass grosse Akteure am Terminmarkt eine Abrechnung der Porsche-Optionen am oberen Ende der Range anstrebten. Und es wäre ebenso möglich, dass jetzt, nachdem dieser Termin über die Bühne ist, deutlich weniger Trader unmittelbares Interesse haben, weiter zu kaufen. Daher wäre es in der Tat sinnvoll, zunächst abzuwarten, ob der Ausbruch wirklich gelingt und dann, im Gegensatz zum April, Anschlusskäufe kommen.

Porsche Vorzüge Aktie: Chart vom 19.05.2023, Kurs: 118,40 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche Vorzüge Aktie: Chart vom 19.05.2023, Kurs: 118,40 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Quellenangaben:
Quartalsmitteilung Porsche AG, 03.05.2023: https://investorrelations.porsche.com/filestore/download/memphis/de/quartalsmitteilung-q1-2023/default/cc68c7db-e8f5-11ed-8103-005056bbdc38/Quartalsmitteilung-Q1-2023.pdf

Kursziele Analysten: https://www.finanzen.net/kursziele/porsche_sportwagen

Rein von der Kursveränderung her war die Reaktion auf die Bilanz des ersten Quartals nicht allzu gross. Aber das heisst nicht, dass die Aktie in ruhigem Fahrwasser unterwegs wäre. Vom Chartbild her steht jetzt eine Entscheidung an. Ob Bulle oder Bär, jetzt muss man aufpassen!

Der Umsatz der Sportwagenschmiede Porsche ist in den ersten drei Monaten 2023 zum Vorjahr erheblich gestiegen, konkret um gut 25 Prozent, der operative Gewinn legte in derselben Grössenordnung zu. Das ist immens, aber es entsprach den Prognosen der Experten. Da Porsche zugleich den 2023er-Ausblick bestätigte, war es nicht überraschend, dass die Aktie gestern nur wenig verändert aus dem Handel ging. Aber:

Wir sehen im Chart, dass die Aktie charttechnisch auf der Kippe steht. Im April endete der Versuch, das bisherige Rekordhoch als Widerstand herauszunehmen, mit einer Bullenfalle. Das drückte den Kurs jetzt an das untere Ende der seit Anfang Februar bestehenden Seitwärts-Range zwischen 107,20 und 118,50 Euro. Knapp darunter bildet die mittelfristige Aufwärtstrendlinie mit dem Hoch des Monats Januar bei 106,40 Euro die entscheidende Kreuzunterstützung. Eine Kreuzunterstützung, die gestern im Tief des Handels zu brechen drohte. Die Frage ist damit: Könnte dieser Trendbruch womöglich nachgeholt werden?

Expertenmeinung: Das hängt davon ab, ob genug Akteure die Aktie jetzt, nach diesen aktuellen Ergebnissen, als teuer genug ansehen, um sie zu verkaufen oder aktiv auf die Short-Seite zu gehen. Dabei ist Porsche schwer einzuordnen. Zwar läge das Kurs/Gewinn-Verhältnis aktuell, wenn man einmal auf Basis des unternehmenseigenen Ausblicks einen Gewinn pro Aktie um sechs Euro für 2023 annimmt, deutlich höher als das anderer Autobauer. Aber das ist nicht ohne Grund so.

Porsche peilt für 2023 weiterhin eine für die Branche untypisch hohe Umsatzrendite zwischen 17 und 19 Prozent an, 2022 hatte man 18 Prozent erreicht. Zugleich soll der Umsatz zwischen sechs und zwölf Prozent zulegen. Da ist man mit diesen Zahlen des ersten Quartals im Plan. Und bei solchen Gewinnmargen ist eine höhere Bewertung durchaus opportun, zumal diese Entwicklung zeigt: Porsche gehört in das Segment, in dem man festhalten darf, dass sich Luxus auch in Krisen hervorragend verkauft.

Die Analysten sind derzeit gespalten. Das niedrigste Kursziel liegt mit 81 Euro am Tief der Handelsspanne der bisherigen Kurshistorie, das höchste Kursziel mit 149 Euro fast 35 Prozent über dem gestiegenen Schlusskurs. Und grundsätzlich müsste man bedenken: Auch, wenn die Aktie im Prinzip noch nicht zu teuer ist, hat man andererseits den 2023er-Gewinnanstieg des Unternehmens zweifellos bereits eingepreist. Da ist die Luft nach oben also eher dünn, nach unten aber nicht unbedingt dramatisch … es sei denn, die Rahmenbedingungen und/oder die Stimmung am Aktienmarkt an sich würden sich in den kommenden Wochen deutlich eintrüben.

Aber das ist eben diese offene, hoch spannende charttechnische Situation. Und sie ist es, die die Aktie eben trotzdem deutlich in Wallung bringen kann. Fällt die Kreuzunterstützung bei 106,40 Euro, wäre es sicher kein Fehler, erst einmal den Kopf einzuziehen. Ob es dazu kommt, dürfte sich jetzt sehr kurzfristig entscheiden, denn solche offenen Situationen lassen die Trader nicht gerne offen stehen.

Zukaufen wäre indes aus reinen Trading-Aspekten dann zu erwägen, wenn die Aktie den bisherigen Verlaufsrekord von 120,10 Euro überwindet und die Bullenfalle vom April damit aushebelt. Aber wie gesagt: Die Luft nach oben ist dünn, dünn genug, um dann mit gezielt engen Stoppkursen zu arbeiten.

Quellenangaben: Quartalsmitteilung Porsche AG, 03.05.2023: https://investorrelations.porsche.com/filestore/download/memphis/de/quartalsmitteilung-q1-2023/default/cc68c7db-e8f5-11ed-8103-005056bbdc38/Quartalsmitteilung-Q1-2023.pdf

Kursziele Analysten: https://www.finanzen.net/kursziele/porsche_sportwagen

Die Zahl der im 1. Quartal ausgelieferten Fahrzeuge war überzeugend: 18 Prozent über dem Vorjahresquartal, das ist ein Wort. Dass die Porsche-Aktie darauf kaum reagierte, ist zwar kein gutes Zeichen für die Bullen. Aber bis diese Aktie bärisch würde, müsste weit mehr passieren.

Man könnte argwöhnen, dass 18 Prozent mehr Auslieferungen in den ersten drei Monaten 2023 gegenüber dem Vorjahresquartal nicht allzu viel zu bedeuten hat, weil das erste Quartal 2022 ein ausnehmend schlechtes für die Automobilindustrie war. Denn da kamen die letzten Züge der Corona-Pandemie in den USA und Europa, eine weiter harsche Corona-Politik im wichtigen Markt China, die überraschend starke Inflation und instabile Lieferketten zusammen. Aber Porsche hatte sich in diesem Umfeld ziemlich gut gehalten. Wie stark diese jetzt ausgelieferten 80.767 Fahrzeuge im Gesamt-Kontext waren, zeigt sich daran, dass man im ersten Quartal 2021 knapp 72.000 Fahrzeuge auslieferte. Und 2021 war in dieser Hinsicht ein Rekordjahr.

Und da derart starke Auslieferungszahlen eine starke Nachfrage und diese wiederum starke Gewinnmargen andeuten, wären alleine diese Zahlen im Vorfeld der Quartalsbilanz Grund genug anzunehmen, dass die 2022 mit 18,0 Prozent herausragende, operative Gewinnmarge zuletzt nicht nennenswert gefallen, womöglich sogar gestiegen ist. Kurz: Bislang wäre Porsche auf Kurs, auch 2023 neue Rekorde beim Gewinn pro Aktie zu erreichen … warum also kam die Aktie daraufhin nicht auf Touren?

Expertenmeinung: Weil wohl so ziemlich jeder, der auf neue Gewinnrekorde setzt, bereits investiert ist. Und in solchen Situationen kommt es dann oft zu „selling on good news“, weil viele darauf warten, dass auf solche Nachrichten hin andere kaufen, feststellen, dass das nicht passiert und daher lieber ein paar Gewinne mitnehmen. Aber das bedeutet nur, dass hier auch jederzeit eine Korrektur kommen könnte, wenn die Zahl potenzieller Verkäufer zunehmen sollte. Es bedeutet nicht, dass die Aktie zwingend „oben“ ist und die Short-Seller somit eine leichte Beute vor sich hätten.

Solange Porsche sich von den anderen Autobauern als Rendite-Perle mit für die Branche untypisch hohen Gewinnmargen abhebt und diejenigen, die es sich leisten können, auch weiter Porsche-Sportwagen kaufen, wäre der Spielraum nach unten eher begrenzt.

Porsche Vorzugsaktie: Chart vom 17.04.2023, Kurs: 117,25 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Porsche Vorzugsaktie: Chart vom 17.04.2023, Kurs: 117,25 Euro, Kürzel: P911 | Quelle: TWS

Denkbar wäre, dass die Aktie sich, falls der Ausbruchsversuch über die vorherigen Rekordhochs vom Februar und März (118,40/118,50 Euro) durch diese Gewinnmitnahmen misslingt, in die Supportzone im Bereich 104/106 Euro zurückzieht.

Aber das wäre dann schon wieder ein Level, wo diejenigen, die derzeit Positionen abbauen, ein lukratives Einstiegsniveau sehen könnten. Erst, wenn die Porsche Vorzugsaktie diese Zone durchbrechen sollte, wäre der Aufwärtstrend dahin und die Aktie … vorausgesetzt, das würde von negativen Nachrichten vom Unternehmen oder der Gesamtlage begleitet … für das bärische Lager interessant.

Quellenangaben: Porsche-Auslieferungen Q1/2023: https://newsroom.porsche.com/de/2023/unternehmen/porsche-auslieferungen-2023-quartal-1-31975.html

Porsche Geschäftsberichte 2021 und 2022: https://investorrelations.porsche.com/de/financial-figures/

Keine drei Monate gibt es die Porsche Vorzugsaktie, schon ist sie im DAX. Porsche ist die Rendite-Perle des VW-Konzerns, aber wo wäre die Aktie richtig bewertet? Dazu weiss man noch nicht genug, aber Bewegung ist schon mal drin – nur in die für die Bullen falsche Richtung.

Erst klebte die mit vollem, sperrigen Namen Dr. h.c. Ing. F. Porsche AG Vorzugsaktie heissende Aktie an ihrem Ausgabepreis von 82,50 Euro fest, musste kurzzeitig sogar von den Konsortialbanken gestützt werden. Doch dann zog sie auf einmal davon und erreichte am 22.11. bei 112,15 Euro ihr bisheriges Rekordhoch, gut 35 Prozent über dem Ausgabepreis. Jetzt aber sind bereits zwei Drittel dieser Rallye wieder verloren. Wie geht das hier weiter?

Das durchschnittliche Kursziel der Analysten liegt momentan bei knapp 109 Euro und wurde bereits erreicht. Aber warum hält sich die Aktie nicht in diesem Bereich? Ein Kursziel zu erreichen heisst ja nicht, dass die Aktie danach in die Gegenrichtung laufen müsste, denn dort sehen die Experten die Aktie ja im Schnitt als „korrekt bewertet“ an. Die Frage ist, unter welchen Prämissen diese Einschätzungen zustande kamen. Dass das niedrigste Kursziel der Analysten, die die Aktie bislang eingestuft haben, beim Ausgabepreis von 82,50 Euro liegt, das höchste indes bei 140 Euro, zeigt: So wirklich abschätzen kann man noch nicht, wo die Porsche Vorzugsaktie hingehören würde. Also, was tun?

Expertenmeinung: Man muss sich wie immer in solchen Fällen am Chart und der Logik orientieren, was vor allem dann funktioniert, wenn beides in dieselbe Richtung weist. Als Erstes lässt sich festhalten: Der Kurs steht unter Abgabedruck, wobei das Zwischenhoch des Oktobers bei 93,70 Euro als Support offenbar nicht funktioniert. Fiele die Aktie weiter, wäre eine Rückkehr zum Ausgabepreis von 82,50 Euro auf charttechnischer Ebene denkbar. Aber wieso will die Aktie, die bis vor vier Wochen so gut lief, momentan kaum jemand haben?

Das könnte zum einen mit dem „Aufstiegs-Fluch“ zu tun haben. Da man sich aufgrund der immensen Grösse der Porsche-Emission leicht ausrechnen konnte, dass die Aktie ruckzuck in den DAX aufsteigen würde, könnten viele die Aktie mit genau diesem Ziel gekauft haben, das sieht man ausserordentlich oft. Die einen spekulierten dabei nur auf einen Aufstiegs-Effekt, andere, grosse Adressen, die den DAX abbilden, kauften das zukünftige DAX-Mitglied schon mal im Vorfeld. Aber als die Gewinne immer grösser wurden, auf den Stichtag der DAX-Aufnahme hin gekauft hatte, wer kaufen wollte und der Aufstieg am 5.12. bestätigt wurde, gingen Porsche Vz. die Käufer aus, Gewinnmitnahmen überwogen, die Aktie kam zurück.

Es könnte auch mit der immensen Sonderdividende von knapp über 19 Euro zu tun haben, die der VW-Konzern als Beteiligung aus dem Gewinn des Porsche-Börsengangs an seine Aktionäre ausschüttete. Zuerst die Rallye der Porsche-Aktie mitnehmen, dann rechtzeitig vor dem Stichtag des 16.12. in die VW-Aktie wechseln, um das Recht auf die Sonderdividende mitzunehmen: Das könnten viele so gemacht haben. Aber noch hat man Porsche nicht zurückgekauft, obwohl die VW-Vorzugsaktie nach dem Dividendentag am Dienstag weiter fiel. Das ist bemerkenswert… und wenn keiner den Anfang macht, könnten die Käufer auch noch eine Zeitlang wegbleiben und dadurch tatsächlich Tuchfühlung zur 82,50 Euro-Marke aufgenommen werden. Bevor hier kein kräftiger Ruck nach oben zu sehen ist, sollte man es sich zweimal überlegen, in diese Abwärtsbewegung hinein die Hand aufzuhalten.

Porsche Vorzüge: Chart vom 20.12.2022, Kurs 92,92 Euro, Kürzel P911 | Online Broker LYNX

Es war zu erwarten: Aufgrund der gewaltigen Marktkapitalisierung, die die Porsche AG nach ihrem Börsengang am 29.9. erreicht hatte, wird sie sofort in den DAX aufgenommen. Ab dem 19. Dezember wird der DAX also noch „autolastiger“. Welche Folgen hat das für die Aktie?

Mercedes-Benz, BMW, Volkswagen, Daimler Truck, die Porsche Holding, Continental und jetzt auch noch die Porsche AG, konkret die Dr. Ing. h.c. F. Porsche AG Vorzugsaktien … der DAX hat ein Übergewicht im Bereich der Automobilbranche. Nicht unbedingt eine gute Sache, aber da die Regeln erfüllt sind, weil die Porsche AG-Aktie durch ihre hohe Marktkapitalisierung, die seit dem Börsengang durch den Kursanstieg nur noch grösser wurde, zu den Top-Unternehmen gehört, ist das nun eben so: Ab dem 19. Dezember wird diese gerade erst Ende September erstnotierte Aktie im DAX sein.

Die Frage ist, ob das den Kurs treiben wird, was viele Anleger unwillkürlich unterstellen. Zumal die Porsche AG ja bislang wegen ihrer kurzen Börsenhistorie nicht aus einem anderen Index aufsteigt, sondern erstmals in einem Index gelistet ist und so von den grossen Adressen wie Fonds und ETFs, die den DAX abbilden, massiv gekauft werden müsste, weil man da nicht einfach aus einem anderen Index heraus umschichten kann. Aber das muss den Kurs nicht zwingend höher treiben – aus zwei Gründen:

Expertenmeinung: Erstens konnte man diesen DAX-Aufstieg von vornherein erwarten. Die Regeln für Auf- und Abstieg sind schliesslich bekannt und man konnte die Marktkapitalisierung der Porsche AG-Aktie ja überall nachsehen. Es ist also sehr gut möglich, dass, wer auf einen bullischen Effekt des Aufstiegs spekuliert, längst eingestiegen ist. Und das kann, wenngleich eingeschränkt, auch für Fonds und ETFs gelten. Wenn solche Vorkäufe überhand nehmen, kann das für den Kurs übel ausgehen. Oft kam es dazu, dass eine Aktie im Vorfeld des Aufstiegs wie auf Schienen stieg, kurz nach dem Vollzug der Index-Aufnahme dann aber kräftig fiel, weil diejenigen, die längst im Vorfeld eingestiegen waren, ihren Gewinn mitnahmen, zugleich aber kaum neue Käufer vorhanden waren.

Zweitens hat die Aktie der Porsche AG jetzt bereits einen Kurslevel erreicht, der zwar immer noch nicht teuer wäre, wenn die Gewinne und die beeindruckende Gewinnmarge, die für die ersten neun Monate gemeldet wurden, auf Dauer durchgehalten würden. Aber niemand erwartet das, im Gegenteil gehen auch die Experten davon aus, dass die Autobauer zwar bislang durch ihre immens angehobenen Preise gut durch diese problematische Phase kamen, ihnen aber bei derartigen Preisen bald die Käufer ausgehen. Und das kann auch eine „Rendite-Perle“ wie Porsche zu spüren bekommen. Deshalb ist das Lager der Analysten bei der Beurteilung dieser Aktie durchaus gespalten:

Die Hälfte der Experten sieht die Aktie nur als eine Halteposition. Und das durchschnittliche Kursziel liegt bei 108 Euro und wurde bereits erreicht. Charttechnisch gibt die Aktie mangels Kurshistorie noch nichts her … aber angesichts dieser Aspekte wäre es tendenziell eher gewagt, hier jetzt noch über den Einstieg nachzudenken.

Porsche-Aktie: Chart vom 06.12.2022, Kurs 105,00 Euro, Kürzel P911 | Online Broker LYNX