Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
In der vergangenen Woche fiel der DAX jeden einzelnen Tag, doch der Start in die neue Handelswoche fiel erfreulich aus. Der Index drehte noch oberhalb kritischer Marken, das wirkt, als sei die Korrektur vorbei. Aber ist das so … oder wirkt es nur so?
Aus charttechnischer Sicht war es positiv, dass der deutsche Leitindex mit der kleinen Aufwärts-Kurslücke des Montags noch knapp oberhalb der April-Aufwärtstrendlinie drehte, auf die er am Freitag mit Vehemenz zugesteuert hatte. Das lässt sich als erneuten, erfolgreichen Test dieser heute bei ca. 18.160 Punkten verlaufenden Linie sehen: gut. Der Haken:
![DAX: Tages-Chart vom 22.07.2024, Kurs 18.407,07 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX DAX: Tages-Chart vom 22.07.2024, Kurs 18.407,07 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.ch/app/uploads/2024/07/20240723-dax-tageschart-sind-die-kaeufer-gekommen-um-zu-bleiben.jpg)
Das war es bis jetzt aber auch schon mit „good news“ aus chart- oder markttechnischer Sicht. Bevor der im Chart auf Tagesbasis mit eingeblendete Trendfolge-Indikator MACD nicht wieder auf Kauf gedreht und der DAX selbst nicht nur Supportlinien gehalten, sondern Widerstände zurückerobert hat, ist der Aufwärtsschwenk nur einer auf Bewährung. Und eigentlich wäre dieser nur gelungen, wenn der Index das bisherige Verlaufshoch von 18.893 Zählern auf Schlusskursbasis überbietet und damit die aktuelle Handelsspanne unter sich lässt. Was rein prozentual nicht gerade wie ein Hexenwerk wirkt, nur:
Dazu müsste, wer gestern kaufte, weiter kaufen und wer unentschlossen war, einsteigen, statt Positionen abzubauen. Das wäre zu erwarten, wenn die Argumente, welche die Käufer gestern sahen, auch heute noch gelten. Aber was war es denn überhaupt, das den DAX am Montag in die Gewinnzone trug? Der Verzicht Bidens auf die Kandidatur bei der US-Präsidentschaftswahl?
Expertenmeinung: Das wäre deswegen naheliegend, weil dieser Punkt nebst der Frage, ob Kamala Harris jetzt diese Position bekommt oder doch nicht, am Montag die Schlagzeilen dominierte. Aber das Naheliegende muss zum einen nicht automatisch richtig sein, zum anderen bleibe die Frage, ob und wie positiv das denn eigentlich ist.
Dass Europa nicht gerade vor Trump-Fans strotzt und viele in der Eurozone hoffen, dass der Kelch eines schwer einschätzbaren Präsidenten, der schon jetzt wieder Strafzölle und den „Rückbau“ von Umweltauflagen auf dem Zettel hat, doch noch an ihnen vorübergeht, mag sein. Aber davon abgesehen, dass die US-Märkte am Montag unübersehbar auch nicht wirklich wussten, wie man das alles jetzt werten soll, ist ja durchaus die Frage, ob Trump denn wirklich ab sofort schlechtere Karten hat und wenn ja, ob das für den Aktienmarkt insgesamt gut oder schlecht ist. Da stehen viele Fragen im Raum, auf die es für den Moment keine Antworten geben kann. Daher: Angenommen, es wäre der Biden-Verzicht, der den DAX nach oben befördert hat, so wäre das ein Beinchen, das jederzeit wieder wegknicken könnte.
Aber es gäbe ja auch noch weitere Aspekte, die eine Rolle gespielt haben können. So senkte die chinesische Notenbank recht unerwartet in der Nacht zum Montag ihre Leitzinssätze. Da China als Absatzmarkt vieler deutscher Branchen ebenso essenziell wie momentan problematisch ist, kann das die Hoffnung auf eine Belebung der Exporte nach China und mit ihnen der Bilanzen in Branchen wie den Autobauern oder der Chemie beflügelt haben.
Darüber hinaus kann der am Freitag absolvierte Abrechnungstermin am Terminmarkt dazu geführt haben, dass zuvor wegen dieser Abrechnung ungewöhnlich stark gedrückte Aktien wieder eingesammelt wurden. Doch dieser Aspekt hätte, ebenso wie die US-Wahl oder die Zinssenkungen in China, den Malus, nicht zwingend vorhalten zu müssen. Ob die Käufer von gestern also gekommen sind, um zu bleiben, ob neue hinzukommen und der DAX damit am vergangenen Freitag wirklich ein Zwischentief gesehen hat, das auf absehbare Zeit nicht unterboten wird, blieb daher am Montagabend noch offen.
Offen genug, um die April-Aufwärtstrendlinie bei heute etwa 18.160 Punkten sowie das markante Zwischentief aus dem Juni bei 17.951 Punkten nicht aus dem Auge zu lassen. Sollten diese Linien fallen, können Stimmung und DAX umgehend Abwärtsdynamik aufbauen, deren nächste Ziele dann das April-Tief, die 200-Tage-Linie und schliesslich die Supportzone um 17.000 Punkte wären. Der DAX müsste zwingend über das bisherige Hoch hinaus, um aus Sicht der Bullen „safe“ zu sein … sie haben es selbst in der Hand, das zu bewerkstelligen.
![DAX: Monats-Chart vom 22.07.2024, Kurs 18.407,07 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX DAX: Monats-Chart vom 22.07.2024, Kurs 18.407,07 Punkte, Kürzel: DAX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX](https://www.lynxbroker.ch/app/uploads/2024/07/20240723-dax-monatschart-sind-die-kaeufer-gekommen-um-zu-bleiben.jpg)
Welche Aktien in den wichtigen Indizes sind in letzter Zeit am meisten gestiegen oder gefallen? Was sind die Top-Aktien 2024? Welche Aktien haben die beste Performance über die letzten 5 Jahre und welche Aktien sind stark gefallen? Hier finden Sie es heraus: DAX Top Flop – MDAX Top Flop – Euro Stoxx Top Flop – Dow Jones Top Flop – Nasdaq 100 Top Flop
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen