Spotify Aktie Prognose Spotify implodiert nach Zahlen

News: Aktuelle Analyse der Spotify Aktie

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Spotify hat die Erwartungen verfehlt und einen überraschend hohen Verlust eingefahren. Der Ausbruch ist abermals gescheitert.

Seth Klarman: Das erste Interview seit 12 Jahren

In der letzten Analyse zu Spotify (Spotify: Irrsinn mit System) hatten wir bereits ausführlich thematisiert, wie irrational viele Kursbewegungen sind.

Der Markt ist ausserordentlich kurzfristig orientiert und das führt immer wieder dazu, dass die Kurse weit von einem sinnvollen Niveau abweichen.

Kürzlich hat der legendäre Hedgefondsmanager Seth Klarman nach mehr als einem Jahrzehnt wieder ein Interview gegeben und auf diesen Punkt hingewiesen (Ab Sekunde 50).
Für Privatanleger ergeben sich aus dieser Ineffizienz des Marktes erhebliche Gelegenheiten.

Ergebnisse enttäuschen den Markt

Kommen wir zunächst zur kurzfristigen Einschätzung von Spotify, als der Konsensmeinung.

Das Ergebnis lag mit -1,55 je Aktie weit unter den Erwartungen von -0,75 Euro. Der Umsatz verfehlte mit 3,18 Mrd. die Analystenschätzungen von 3,19 Mrd. Euro ebenfalls.

Die Zahl der aktiven Nutzer kletterte im Vergleich zum Vorquartal nur um 7% und die Zahl der Abos nur um 5%.
Der Konzernumsatz legte nur um 4% auf 3,18 Mrd. Euro zu und der Verlust weitete sich von 1,16 auf 1,55 Euro je Aktie aus.

Spotify Aktie: Chart vom 25.07.2023, Kurs: 140 - Kürzel: SPOT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Spotify Aktie: Chart vom 25.07.2023, Kurs: 140 – Kürzel: SPOT | Quelle: TWS

Die Erwartungen wurden verfehlt und durch die Kursreaktion dürfte der Ausbruch über den mehrjährigen Abwärtstrend gescheitert sein.
Für kurzfristig orientierte Anleger gibt es kaum einen Grund zu kaufen und es ist wahrscheinlich, dass sich die Kursschwäche noch eine gewisse Zeit ziehen wird.

Eine mögliche Anlaufstelle für die Korrektur liegt bei 125 Euro, dann wird man weitersehen.

Rekord-Nutzerzahlen und solider Cashflow – Die andere Seite der Medaille

Kommen wir zu einer anderen Sichtweise der Sachlage. Spotify ist es gelungen, die Nutzerzahlen auf Jahressicht um 27% auf 551 Millionen zu steigern.
Die Zahl der Premiumaccounts legte um 17% auf 220 Millionen zu.
Der grosse Wachstumstreiber bleibt weiterhin das Advertising-Geschäft, die Zahl der monatlich aktiven Nutzer in diesem Segment kletterte um 34% auf 343 Millionen.

In Summe verzeichnete man ein Umsatzwachstum von 11%, der Bruttogewinn legte um 9% auf 766 Mio. USD zu.

Am Ende hat man zwar einen Verlust gemeldet, jedoch einen positiven freien Cashflow erzielt. Spotify wächst also mit ordentlichem Tempo und verbrennt kein Geld mehr.

Langfristiges Potenzial vs. kurzfristige Unsicherheiten

Für das kommende Quartal stellt man 21 Millionen neue Nutzer sowie 4 Millionen neue Abonnenten in Aussicht.
Der Umsatz soll auf 3,3 Mrd. Euro steigen, die Bruttomarge soll sich dank Effizienzsteigerungen auf 26% verbessern und der operative Verlust soll von 247 auf 45 Mio. Euro stark sinken.

Der unerwartet hohe Verlust im letzten Quartal war vor allem darauf zurückführen, dass Kosten durch die Einstellung unprofitabler Podcasts angefallen sind und man sich von nicht mehr benötigten Büroflächen getrennt hat.
Kurzfristig kostet das Geld, es ergibt dennoch Sinn. Je nachdem, wie man es betrachtet, kommt man zu einer grob unterschiedlichen Einschätzung der Lage.
Es kommt massgeblich auf den Zeithorizont an, den man hat.

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Vorherige Analysen der Spotify Aktie

Die Börse ist wankelmütig. Oft vergehen zwischen Panik und Kaufpanik nur wenige Monate.
Man muss sich den Chart von Spotify nur eine Sekunde anschauen und man weiss genau, was ich meine.

Spotify Aktie: Chart vom 26.04.2023, Kurs: 138 USD - Kürzel: SPOT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Spotify Aktie: Chart vom 26.04.2023, Kurs: 138 USD – Kürzel: SPOT | Quelle: TWS

Um die IPO von Spotify wurde ein Riesenwind gemacht, doch danach interessierte sich für knapp zwei Jahre kaum mehr jemand für den weltweit führenden Musikstreaming-Dienst.

Dann avancierte Spotify ab 2020 plötzlich zum Anlegerliebling und die Kurse schossen durch die Decke, nur um dann auf ein neues Allzeittief abzustürzen.

Jüngst ist die Aktie wieder gefragt, ausgehend vom Tief hat sich der Kurs nahezu verdoppelt.

Auf den ersten Blick bekommt man den Eindruck, dass die Kurse an der Börse geradezu zufällig Zustande kommen und dass man mit einer rationalen Herangehensweise keinen Besenstil gewinnen kann

In Wirklichkeit ist das Gegenteil der Fall. All die unsinnige Volatilität eröffnet einem gigantische Möglichkeiten.
Man muss sie nur für sich nutzen.

Auf Spotify hatten wir in den letzten Monaten, bei Kursen zwischen 97 und 112 USD bereits dreimal hingewiesen.
Damit haben wir das Tief sicherlich nicht optimal erwischt, wer eingestiegen ist, ist heute aber deutlich im Plus. Und für diejenigen, die weiter aufgestockt haben, gilt das umso mehr.

Das macht den Unterschied

Man muss durch die Kursschwankungen hindurchschauen. Wer das kann, wird zu erstaunlichen Erkenntnissen kommen.

Zum Beispiel, dass der Umsatz von Spotify seit dem Börsengang in jedem einzelnen Jahr gestiegen ist, in Summe von 5,26 auf 11,73 Mrd. USD.
Trotzdem lag das KUV zu einem Zeitpunkt bei 7,3 und zu einem Anderen bei 1,1.

Ferner stellt man fest, dass der freie Cashflow stets positiv war und sich die Verwässerung der Aktienbasis daher stark in Grenzen hält.
Zuletzt hat man die Kursschwäche sogar dazu genutzt, um Buybacks durchzuführen.

Damit hebt sich Spotify von vielen anderen Wachstumsaktien positiv ab. Darüber hinaus hat man seit der Änderung des Advertising-Konzepts einen neuen Wachstumstreiber, der die Profitabilität perspektivisch deutlich verbessern sollte. Auch darauf sind wir in den letzten Analysen bereits eingegangen.

Die jüngsten Quartalszahlen sind eine konsequente Fortsetzung der vorherigen Entwicklung.
Die Zahl der monatlichen aktiven Nutzer kletterte auf Jahressicht um 22 % auf 515 Millionen und die Premium-Abos konnten um 15 % auf 210 Millionen gesteigert werden.

Der Umsatz mit Premium-Kunden stieg um 17 % auf 2,72 Mrd. Euro, der Advertising-Umsatz legte um 17 % auf 329 Mio. Euro zu.
Das Bruttoergebnis konnte um 14 % auf 766 Mio. Euro gesteigert werden, der freie Cashflow hat sich auf 57 Mio. Euro mehr als verdoppelt, wenngleich er auch noch weit unter dem liegt, was grundlegend möglich wäre.

Ausblick und Bewertung

Damit hat man nahezu alle selbstgesteckten Ziele übertroffen. Spotify selbst war beispielsweise davon ausgegangen, dass man die Zahl der monatlich aktiven Nutzer im ersten Quartal nur 11 Millionen steigern wird, am Ende waren es 26.

Die Prognose für 2023 hat man dennoch nicht erhöht, umso wahrscheinlicher ist es jetzt, dass die übertroffen werden.
Die Konsensschätzungen sehen für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatzsprung um 23 % vor. Der freie Cashflow dürfte auf über 1,50 USD je Aktie steigen, die Margen erreichen also langsam wieder ein normales Niveau.

Je weiter man in die Zukunft blickt, desto vorsichtiger sollte man mit Prognosen sein, doch aktuell wird davon ausgegangen, dass sich der freie Cashflow in den kommenden beiden Jahren jeweils in etwa verdoppeln wird.
Für 2025 wird also ein FCF von mehr als 6 USD je Aktie erwartet.

Sollte sich das wirklich abzeichnen, könnte das den nächsten Hype um die Aktie auslösen. In diesem Szenario wären auch neue Allzeithochs möglich.

Spotify Aktie: Chart vom 26.04.2023, Kurs: 138 USD - Kürzel: SPOT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Spotify Aktie: Chart vom 26.04.2023, Kurs: 138 USD – Kürzel: SPOT | Quelle: TWS

Wie geht man als Investor mit dieser Gesamtsituation um? Vermutlich ist es das Beste, Rücksetzer für Aufstockungen zu nutzen und dann abzuwarten, bis einem die Volatilität wieder in die Hände spielt.

Die nächstgelegenen Unterstützungen liegen bei 125 sowie 110-115 USD und 95 USD.

Aus technischer Sicht könnte sich die laufende Rallye aber auch problemlos in Richtung 155 USD fortsetzen. Darüber käme es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit einem Kursziel bei 175 USD.