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Spotify hat die Erwartungen verfehlt und einen überraschend hohen Verlust eingefahren. Der Ausbruch ist abermals gescheitert.
Seth Klarman: Das erste Interview seit 12 Jahren
In der letzten Analyse zu Spotify (Spotify: Irrsinn mit System) hatten wir bereits ausführlich thematisiert, wie irrational viele Kursbewegungen sind.
Der Markt ist ausserordentlich kurzfristig orientiert und das führt immer wieder dazu, dass die Kurse weit von einem sinnvollen Niveau abweichen.
Kürzlich hat der legendäre Hedgefondsmanager Seth Klarman nach mehr als einem Jahrzehnt wieder ein Interview gegeben und auf diesen Punkt hingewiesen (Ab Sekunde 50).
Für Privatanleger ergeben sich aus dieser Ineffizienz des Marktes erhebliche Gelegenheiten.
Ergebnisse enttäuschen den Markt
Kommen wir zunächst zur kurzfristigen Einschätzung von Spotify, als der Konsensmeinung.
Das Ergebnis lag mit -1,55 je Aktie weit unter den Erwartungen von -0,75 Euro. Der Umsatz verfehlte mit 3,18 Mrd. die Analystenschätzungen von 3,19 Mrd. Euro ebenfalls.
Die Zahl der aktiven Nutzer kletterte im Vergleich zum Vorquartal nur um 7% und die Zahl der Abos nur um 5%.
Der Konzernumsatz legte nur um 4% auf 3,18 Mrd. Euro zu und der Verlust weitete sich von 1,16 auf 1,55 Euro je Aktie aus.

Die Erwartungen wurden verfehlt und durch die Kursreaktion dürfte der Ausbruch über den mehrjährigen Abwärtstrend gescheitert sein.
Für kurzfristig orientierte Anleger gibt es kaum einen Grund zu kaufen und es ist wahrscheinlich, dass sich die Kursschwäche noch eine gewisse Zeit ziehen wird.
Eine mögliche Anlaufstelle für die Korrektur liegt bei 125 Euro, dann wird man weitersehen.
Rekord-Nutzerzahlen und solider Cashflow – Die andere Seite der Medaille
Kommen wir zu einer anderen Sichtweise der Sachlage. Spotify ist es gelungen, die Nutzerzahlen auf Jahressicht um 27% auf 551 Millionen zu steigern.
Die Zahl der Premiumaccounts legte um 17% auf 220 Millionen zu.
Der grosse Wachstumstreiber bleibt weiterhin das Advertising-Geschäft, die Zahl der monatlich aktiven Nutzer in diesem Segment kletterte um 34% auf 343 Millionen.
In Summe verzeichnete man ein Umsatzwachstum von 11%, der Bruttogewinn legte um 9% auf 766 Mio. USD zu.
Am Ende hat man zwar einen Verlust gemeldet, jedoch einen positiven freien Cashflow erzielt. Spotify wächst also mit ordentlichem Tempo und verbrennt kein Geld mehr.
Langfristiges Potenzial vs. kurzfristige Unsicherheiten
Für das kommende Quartal stellt man 21 Millionen neue Nutzer sowie 4 Millionen neue Abonnenten in Aussicht.
Der Umsatz soll auf 3,3 Mrd. Euro steigen, die Bruttomarge soll sich dank Effizienzsteigerungen auf 26% verbessern und der operative Verlust soll von 247 auf 45 Mio. Euro stark sinken.
Der unerwartet hohe Verlust im letzten Quartal war vor allem darauf zurückführen, dass Kosten durch die Einstellung unprofitabler Podcasts angefallen sind und man sich von nicht mehr benötigten Büroflächen getrennt hat.
Kurzfristig kostet das Geld, es ergibt dennoch Sinn. Je nachdem, wie man es betrachtet, kommt man zu einer grob unterschiedlichen Einschätzung der Lage.
Es kommt massgeblich auf den Zeithorizont an, den man hat.
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