Die besten FinTech-Aktien | Online-Broker LYNX
FinTech (Financial Technology) ist ein Bereich, der seit einigen Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnt. In diesem Artikel finden sich hochinteressante Unternehmen, deren Aktien grosses Potenzial aufweisen.

Aber immer da, wo grosse Chancen warten, sind auch Risiken mit von der Partie. Daher sollte man sich mit dieser Thematik genauer befassen, bevor man einen Teil seines Kapitals in diese Wachstumsbranche investiert. In diesem Beitrag stellen wir Ihnen einige derzeit interessante Aktien aus der FinTech-Branche vor.

Was ist „FinTech“? Eine Definition

Bankaktien gehören zu den ältesten an der Börse notierten Branchen. Und sie wirken für viele entsprechend angestaubt. Ausserdem stand vor allem die Bankenbranche in Europa seit Jahren durch die „margenfressende“ Niedrigzinspolitik der EZB unter Druck. Nicht gerade ein Bereich, um den sich die Investoren reissen. Aber ganz anders sieht es im Bereich der Unternehmen aus, die genau die Technologien entwickeln und bereitstellen, die das Bankwesen schneller, innovativer, schlicht moderner machen.

Der Begriff Financial Technology oder „FinTech“ umfasst alle Innovationen in den verschiedenen Bereichen der Finanzindustrie mittels neuer Technologien. Das heisst, dass sich FinTech keineswegs auf neue Wege des bargeldlosen Bezahlens beschränkt, was einem hier wohl als erstes in den Sinn kommt. FinTech-Lösungen finden sich ebenso im Bereich des Investments, der Beratung, im Kreditwesen oder im Themenbereich der Verwaltung, Speicherung und des Transfers von Daten.

FinTech wird zu Recht als eine „disruptive“ Technologie bzw. Entwicklung angesehen, denn die hier entstehenden, neuen Technologien verdrängen das klassische Bankgeschäft im Eilzugtempo. Was dazu führt, dass Banken und Versicherungen sich ebenfalls solcher neuen Technologien bedienen müssen, um nicht von FinTech-Dienstleistern ins Abseits gedrängt zu werden.

Ein Wachstumsmarkt: „FinTech“ überrennt die Finanzbranche

In den Achtzigerjahren waren Bankautomaten eine Revolution. Erstmals war es möglich, ausserhalb der Öffnungszeiten der Banken problemlos an Bargeld zu gelangen oder Kontoauszüge ausdrucken zu lassen. Das war bequem und sparte Zeit. Mit dem Beginn des neuen Jahrtausends kam dann das Onlinebanking hinzu. Überweisungen vom Computer aus zu tätigen, Börsentransaktionen schnell und bequem von zu Hause aus abzuwickeln, das hätte man sich nur wenige Jahre zuvor nicht träumen lassen. Die Konsequenz:

Bei den klassischen Banken schlossen immer mehr kleinere Filialen, Stellen wurden abgebaut, weil immer mehr vorher von Menschen umgesetzte Dienstleistungen dort, aber auch bei Versicherungen, von neuen Technologien abgelöst wurden. Diese Entwicklung setzt sich fort. Das unmittelbare, bargeldlose und kontaktlose Bezahlen, das mit PayPal und Apple Pay hoffähig und für jeden zugänglich wurde, ist da nur ein Aspekt.

Von Computern, sogenannten „Robo Advisors“ durchgeführte Beratungen zu Versicherungen und Finanzanlagen, noch schnellerer, weltweiter Handel an den Börsen, die Krypto-Währungen, all das stellt für die klassischen, auch heute noch personalintensiven Banken eine Herausforderung dar, der sie sich stellen müssen. Gerade in Europa, wo die Profitabilität der Geldhäuser seit Jahren massiv unter Druck steht.

FinTech ist also für die klassische Finanzindustrie ein Thema, dem man sich zwingend annehmen muss. Aber nicht alle Unternehmen, die dem Bereich FinTech zuzurechnen sind, werden sich durchsetzen.

FinTech Chancen und Risiken: Nicht alle können sich durchsetzen

Man darf diese Welle der technologischen Revolutionen im Finanzsektor mit dem Internetboom um die Jahrtausendwende vergleichen. Viele neue Techniken entstehen, vieles gerät in Bewegung, viele kluge Köpfe in zahlreichen Unternehmen suchen nach Tools, die die potenziellen Kunden der Finanzindustrie voranbringen. Den stärksten und innovativsten Unternehmen wird ein schneller und letztlich auch stetiger Aufstieg gelingen, aber einige werden auch auf der Strecke bleiben.

Der Umstand, dass viele solcher Firmen aus dem Bereich FinTech börsennotiert sind und andere nicht (oder noch nicht), ist kein Gütesiegel in Sachen nachhaltigen Erfolges. Wenn beispielsweise mehrere Unternehmen im Bereich des Robo Advising oder des elektronischen Zahlungsverkehrs konkurrieren, kann eine Börsennotierung zwar für die Kapitalbeschaffung hilfreich sein, aber da ist man letztlich auch vom Börsenkurs und der Beurteilung der Chancen durch die Aktionäre abhängig. Kurz: Nicht alle werden sich durchsetzen, auch börsennotierte Unternehmen im FinTech-Sektor könnten scheitern, wie es damals im Zuge des Internetbooms auch der Fall war.

Worauf Sie bei einem Investment in FinTech achten sollten

Daher ist ein besonnenes Vorgehen unbedingt ratsam. Natürlich kommt bei neuen Technologien und Wachstumsmärkten „Goldgräberstimmung“ auf. Man sieht rasant steigende Aktien, man liest über gewaltige Zuwachsraten bei den Umsätzen in dieser Branche. Das ist verlockend, aber solche Verlockungen verleiten eben auch gerne dazu, die Sache zu „mutig“ bzw. unvorsichtig anzugehen.

Wie immer, wenn es um Investments in neue, schnell wachsende Branchen geht, sollte man genau abwägen, wo und wie man investiert. Es gälte, ein solches Investment hinreichend breit zu streuen, statt alles auf ein Pferd zu setzen. Und man sollte nur einen überschaubaren Teil des Kapitals dafür einsetzen. Wobei es zu überlegen wäre, den Schwerpunkt grundsätzlich auf Unternehmen zu legen, die schon länger in der Branche sowie an der Börse etabliert sind und nur einen kleineren Teil in spannende, aber eben auch riskantere Newcomer zu investieren.

Die besten FinTech-Aktien 2023

Wir stellen Ihnen hier einige FinTech-Aktien vor, die im November 2022 interessant erscheinen. Diese Unternehmen sind aber nur eine Auswahl, d.h. sie decken nicht die gesamte Palette ab und stellen nur Beispiele für Aktien der Branche dar, keine Kaufempfehlungen. Auch sollten Sie die Reihenfolge, in der wir diese Aktien hier vorstellen, nicht als Rangliste oder Wertung betrachten. Unsere Charts zeigen die Aktien jeweils auf Wochenbasis über eine Zeitspanne von fünf Jahren in der Währung der Heimatbörse (bei Upstart Holdings ab Dezember 2020 und bei ADYEN ab Juni 2018, dem Zeitpunkt der jeweiligen Börsengänge).

PayPal: Das Urgestein

Wenn man bei einer noch so jungen Branche überhaupt von einem Urgestein sprechen kann, dann wäre das wohl der US-Zahlungsdienstleister PayPal (ISIN: US70450Y1038 – Symbol: PYPL – Währung: USD). Das bereits 1998 gegründete Unternehmen schrieb seit Jahren sukzessiv wachsende Gewinne. Eine offene Frage ist dabei, wie stark diese Entwicklung durch andere Dienstleister wie z.B. Apple Pay oder Alipay gebremst wird. Denn auch ein „Blue Chip“ wie PayPal ist in einem derart dynamischen, noch wachsenden neuen Markt kein Selbstläufer. Und dass PayPal 2022 erstmals spürbar weniger Gewinn erzielen wird, ist ein Indiz dafür.

Die besten FinTech-Aktien: Kursentwicklung PayPal Aktie von November 2017 bis November 2022 | Online Broker LYNX

Die Aktie war zwischen Frühjahr 2020 und Sommer 2021 extrem gut gelaufen, ist jetzt aber wieder am Kurslevel angekommen, der vor der Corona-Hausse galt. Der Kurs war im Vorfeld überzogen stark gestiegen, die Aktie überbewertet. Nachdem PayPal seine Wachstumsprognose im Herbst 2021 sukzessiv reduziert hatte, wurde die Aktie massiv verkauft. Aber ebenso, wie sie im Sommer 2021 noch überbewertet war, ist sie jetzt an einem Niveau angekommen, auf dem die Bewertung günstig ist. Aktuell hätte die Aktie ein Kurs/Gewinn-Verhältnis um 20 für die 2022er-Gewinnschätzung der Analysten, zuvor lag diese Bewertung jahrelang bei überzogenen 50 und mehr. Das muss nicht den umgehenden Turnaround nach oben nach sich ziehen, aber auf diesem Niveau wäre PayPal für mittel- und langfristige Investoren allemal wieder interessant.

Upstart Holdings: Der Datenzauberer

Das US-Unternehmen Upstart Holdings (ISIN: US91680M1071 – SYMBOL: UPST – Währung: USD) betreibt eine Datenplattform auf Basis künstlicher Intelligenz, die Banken und Versicherungen einen umfassenden und schnellen Datenabgleich zur Bonitätsprüfung von Kunden bietet. Hierzu werden mehr und auch bislang weniger übliche Daten in die Berechnung einbezogen. Für die Kreditgeber wird so eine Verringerung des Kredit-Ausfallrisikos erreicht, die Kreditnehmer erhalten schneller ihre Bewilligung als im Zuge der bislang üblichen Berechnungen, z.B. über das System „Fair Isaac“.

Die besten FinTech-Aktien: Kursentwicklung Upstart Holdings Aktie von Dezember 2020 bis November 2022 | Online Broker LYNX

Die erst im Dezember 2020 emittierte Aktie hatte im Sommer und Herbst 2021 eine extreme Hausse aufs Parkett gelegt, die ab Oktober 2021 komplett wieder abverkauft wurde. Upstart Holdings hat 2021 zwar die schwarzen Zahlen erreicht. Aber man hatte von der Entwicklung des Gewinns in den kommenden Jahren Unmögliches erwartet, diese „Hoffnungsblase“ platzte ab dem vergangenen Herbst. Im dritten Quartal 2022 stand bei Upstart Holdings sogar ein kleiner Verlust in der Bilanz. Jetzt ist die vorherige Überbewertung der Aktie abgebaut. Aber nach solchen Phasen, in denen sich zu viele verkalkuliert und die Finger verbrannt haben, sollte, wer sich den Einstieg überlegt, dafür sicherheitshalber charttechnisch bullische Signale im Chartbild abwarten.

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Fiserv: Der Allrounder

Das US-Unternehmen Fiserv (ISIN: US3377381088 – Symbol: FISV – Währung: USD), kurz für Financial Services, ist ein Allround-Supporter für alle Unternehmen der Finanzbranche. Das heisst, Fiserv bietet ebenso klassische Unterstützung, z.B. Buchungsverarbeitung oder Kontenüberwachung, wie speziell auf Kundenbedürfnisse ausgerichtete Software-Entwicklungen an, womit das Unternehmen sich in die Gruppe der Fintech-Unternehmen einreihen lässt.

Die besten FinTech-Aktien: Kursentwicklung Fiserv Aktie von November 2017 bis November 2022 | Online Broker LYNX

Fiserv hat über die vergangenen Jahre konstante Umsatzzuwächse verzeichnet, auf operativer Ebene steigt auch der Gewinn stetig. Netto gerechnet schienen 2019 und 2020 schwächere Jahre gewesen zu sein, aber das basierte auf der stetigen Vergrösserung des Unternehmens durch Zukäufe, so wurde z.B. 2019 der Zahlungsdienstleister Clover übernommen. 2021 stieg der Gewinn pro Aktie bereits wieder, für 2022 erwarten die Analysten das ebenso, auch der Blick nach vorne sieht weiter steigende Unternehmensgewinne. Die Bewertung über das KGV (Kurs/Gewinn-Verhältnis), die 2019 bis 2021 noch unverhältnismässig hoch war, ist dadurch jetzt eher als günstig einzuordnen. Ein Ausbruch der Aktie über ihre Abwärtstrendlinie könnte damit eine gute Einstiegsbasis werden.

ADYEN: Die End-To-End-Zahlungsplattform

Die im Euro Stoxx 50 notierte, niederländische Adyen (ISIN: NL0012969182 – Symbol: ADYEN – Währung: EUR) ist einer der grossen, weltweit agierenden Zahlungsdienstleister. Adyen wickelt beispielsweise die Zahlungen bei Uber oder Facebook ab. Umsatz und Gewinn wuchsen in den vergangenen Jahren mit beeindruckender Konstanz, wobei die Analysten derzeit damit rechnen, dass auch das laufende Jahr 2022 einen immensen Gewinnanstieg bringen wird, die Unternehmensgewinne aber auch in den kommenden zwei, drei Jahren mit beeindruckendem Tempo weiter zulegen werden.

Die besten FinTech-Aktien: Kursentwicklung Adyen Aktie von Juni 2018 bis November 2022 | Online Broker LYNX

Eine noch relativ junge Branche bietet diese Chancen … daher sehen die Anleger hohe Kurs/Gewinn-Verhältnisse wie derzeit 75 bei ADYEN (für den von den Analysten im Schnitt geschätzten 2022er-Gewinn) als akzeptabel an. Doch keine Aktie ist eine Einbahnstrasse, daher wäre es auf jeden Fall zu überlegen, bei volatilen Aktien wie diesen auf Basis frischer, bullischer Signale im Chartbild im Anschluss an Korrekturen zu kaufen.

Worldline: Der Zahlungsdienstleister

Worldline (ISIN: FR0011981968 – Symbol: WLN – Währung: EUR) ist, wie die ebenfalls hier vorgestellte ADYEN, ein grosser, in diesem Fall in Frankreich beheimateter Zahlungsdienstleister. Als Anbieter von Zahlungssystemen hat Worldline, so wie die anderen Branchen-Mitglieder auch, vom Ende der deutschen Wirecard profitiert und bewegt sich auf einem kontinuierlichen Wachstumspfad. Der Umsatz wächst stetig, der operative Gewinn ebenso.

Dass sich der Gewinn pro Aktie schwankender darstellt als die operativen Gewinne basiert darauf, dass sich Worldline derzeit stetig vergrössert. So übernahm man im Herbst 2020 das französische FinTech-Unternehmen Igenico, im Sommer 2021 den Zahlungsdienstleister Axepta Italy von der BNP Paribas; es ist gut möglich, dass weitere Aktivitäten zur Vergrösserung des Unternehmens folgen.

Die besten FinTech-Aktien: Kursentwicklung Worldline Aktie von November 2017 bis November 2022 | Online Broker LYNX

Die Aktie hat zwischen Sommer 2021 und Sommer 2022 zwar deutlich an Boden verloren, präsentiert sich aktuell aber in einer durchaus vielversprechenden Bodenbildungsphase. Die Bewertung ist moderat, die Gewinnerwartung der Analysten für die kommenden Jahre positiv und die Einschätzung der Experten fast einhellig bullisch. Grundsätzlich ist Worldline also für Investoren jetzt einen Blick wert.

Beste FinTech Aktien: Liste nach Performance

Unternehmen Symbol ISIN YTD 1 W 1 M 6 M 1 J 5 J
Fiserv Fiserv FISV FISV US3377381088 US3377381088 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
PayPal Holdings, Inc. PayPal Holdings, Inc. PYPL PYPL US70450Y1038 US70450Y1038 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Adyen NV Adyen NV ADYEN ADYEN NL0012969182 NL0012969182 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Worldline S.A. Worldline S.A. WLN WLN FR0011981968 FR0011981968 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00
Upstart Holdings, Inc. Upstart Holdings, Inc. UPST UPST US91680M1071 US91680M1071 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00 0,00

Fazit: Eine spannende Branche mit grossen Perspektiven

Die Finanzbranche muss mit der technologischen Entwicklung Schritt halten, wobei das letztlich für alle Branchen gilt. FinTech, Financial Technology, ist ein „Muss“ … und je grösser der Druck insbesondere auf die europäische Finanzindustrie wird, desto dringlicher wird der Ruf nach neuen, innovativen Lösungen. FinTech-Unternehmen haben daher grosse Perspektiven, aber es gilt, wie immer an der Börse: Streuen Sie die Investments und agieren Sie mit Bedacht, denn auch Aktien in Wachstumsbranchen sind keine Einbahnstrasse.

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