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Es läuft beim Dow Jones. Im Dezember stieg er ziemlich mühelos über das alte 2022er-Rekordhoch, konsolidierte eine Zeit lang und steigt jetzt einfach weiter. Die 40.000er-Marke naht – und trotzdem wirkt diese Aufwärtsbewegung nicht recht überzeugend. Wo klemmt es?
Der Kursanstieg wirkt, auch, wenn er relativ stetig daherkommt, zögerlich. Das allerdings ist nicht per se negativ, kann sogar stabilisierend wirken. Denn man sagt zu Recht, dass Euphorie der Tod jeder Hausse sei. Eine Übertreibung provoziert Gewinnmitnahmen und die arten halt schnell auch mal in einen grösseren Abstieg aus. Bei diesem eher behutsam wirkenden Anstieg scheint es, als könne dahingehend nicht viel anbrennen. Das Problem in diesem Fall ist aber, dass diese Zögerlichkeit womöglich weniger auf Vorsicht basiert, sondern darauf, dass die Hausse eigentlich auf einem Fundament aus Treibsand steht.
Expertenmeinung: Zum einen, weil das US-Index-Flaggschiff schon ungewöhnlich teuer bewertet ist. Nimmt man den Schnitt der Kurs/Gewinn-Verhältnisse aller im Index gelisteten 30 Aktien auf Basis der in den vergangenen zwölf Monaten gemeldeten Gewinne, kommt man momentan auf 25,75. Genau ein Jahr zuvor lag dieses KGV noch bei 22,46. Das wäre dann kein Problem, wenn es gute Gründe gäbe anzunehmen, dass die Gewinne dieser 30 Unternehmen insgesamt 2024 deutlich steigen würden. Aber dazu passt das Umfeld nicht.
Die bereits seit Herbst fleissig in die Kurse „eingepreisten“ Zinssenkungen der US-Notenbank, im März beginnend und dann mit fünf bis sechs 0,25 Prozent-Schritten bis Jahresende, kommen später und werden deutlich weniger sein. Falls sich die Inflation überhaupt in nächster Zeit so präsentiert, dass die „Fed“ es riskieren kann, mehr zu machen als ein, zwei kosmetische Schritte. Die unerwartet starken Arbeitsmarktdaten für Januar und die nicht minder unerwartet hohen Steigerungen der Verbraucher- und Erzeugerpreise lassen das zumindest offen scheinen. Und das ist nur ein Faktor.
Der andere findet sich in der Chart- und Markttechnik. Wir sehen im Chart auf Wochenbasis, dass der Dow an die obere Begrenzung eines im Herbst 2022 etablierten Aufwärtstrendkanals gestossen ist, und das bei einem auf Wochenebene überkauften RSI-Indikator. Und auch, wenn der RSI auf Tagesbasis nicht überkauft ist: Dort zeigt er eine auffallend lang anhaltende negative Divergenz, d.h. neue Index-Hochs werden nicht durch neue Hochs im Indikator bestätigt.
Fundamental teuer mit unsicherer konjunktureller Perspektive, chart- und markttechnisch langsam heiss gelaufen … in diesem Fall dürfte diese unstete, unentschlossen wirkende Aufwärtsbewegung weniger ein Spiegel der Vorsicht sein als das Fehlen eines stabilen Unterbaus, daher:
Solange die Aufwärtsbewegung intakt bleibt, könnte man mit der Welle mitschwimmen. Aber spätestens dann, wenn der Dow Jones wieder unter das alte Rekordhoch von 36.953 Punkten rutschen sollte, würde sich damit auch Spielraum in Richtung der unteren Begrenzung des 2022er-Aufwärtstrendkanls auftun. Und wenn man sich ansieht, wo die derzeit verläuft (ca. bei 33.450 Punkten) wir klar, dass man wohl kaum etwas falsch machen würde, wenn man Long-Trades mit konsequenten Stoppkursen absichert.
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