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Anfang des Monats hielt der MDAX so gerade eben noch das 2023er-Tief. Aber die seither laufende Gegenbewegung nach oben ist auffällig schwach auf der Brust. Und das ist nicht das einzige Problem, denn Anfang August ging es um mehr als um das 2023er-Tief.
Man mag gerne über diese Ansicht streiten, aber für mich ist der MDAX weitaus mehr ein Spiegel der Wirtschaftslage und ihrer Perspektiven als der DAX, der im Vergleich ja deutlich besser gelaufen ist. Denn hier entspricht die Branchenverteilung mehr der wirtschaftlichen Realität … z.B. weniger Autobranche, mehr Immobilien. Darüber hinaus agieren hier weniger internationale Investoren, die grundsätzlich eher Blue Chips kaufen. Und der Arm der Terminbörse ist hier kürzer, weil der MDAX für grosse Spieler am Terminmarkt aufgrund der niedrigeren Liquidität weniger interessant ist. Und dieser „Spiegel der Wirtschaft“ hängt jetzt, was den Aufwärtstrend angeht, an einem ebenso seidenen Faden wie die Gesamtwirtschaft selbst.
Nicht nur, weil der MDAX erst knapp unter dem Herbst 2023-Tief drehte, während das jüngste Korrektur-Tief des DAX 16 (!) Prozent über dessen Tief vom letzten Herbst lag. Nicht nur, weil die Gegenbewegung hier bislang gerade einmal in der Spitze knapp fünf Prozent ausgemacht hat. Sondern deswegen, weil der ansonsten bei wichtigeren Indizes in den USA und Europa völlig ungefährdete, übergeordnete Aufwärtstrend hier im Feuer steht. Dazu der Blick auf den MDAX auf Monatsbasis:
Expertenmeinung: Hier sehen wir, dass dieses Korrektur-Tief vom 5. August bei 23.476 Punkten nur knapp über der Anfang 2009 etablierten, ganz langfristigen Aufwärtstrendlinie liegt, die aktuell um 23.200 Zähler verläuft. Würde diese Linie fallen … was könnte dann passieren? Rein aus charttechnischer Sicht läge die nächste Auffangzone mit 21.160/21.660 Punkten recht nahe, bevor dann das Corona Crash-Tief bei 17.715 Zählern zum Kursziel würde. Aber das wirkt nur in einem derart langfristigen Chart harmlos, prozentual wäre das für Anleger fatal … sofern sie nicht im Lager der Bären stehen. Die Frage stellt sich:
Schaut da überhaupt jemand hin? Ist eine derart „alte“ Linie wirklich noch von Bedeutung? Bei Wendemarken, die nicht wirklich historisch bedeutsam waren, könnte man das infrage stellen. Aber eine Auf- oder Abwärtstrendlinie „gilt“ so lange, bis sie bricht und nicht zeitnah zurückerobert wird. Erst dann könnte sie ins Archiv wandern. Daher wäre ich nicht überrascht, wenn diese übergeordnete Trendlinie, die gilt, seit die letzte echte Baisse 2008/2009 zu Ende ging, bei vielen auch grossen Adressen sehr wohl beobachtet wird. Was such heisst:
Man hat registriert, dass die gefährdet ist und dürfte daher, für den Fall ihres Bruchs Vorsorge getroffen haben, sprich Stop Loss-Orders auf Indexpositionen und ggf. auch bei führenden MDAX-Einzelwerten eigezogen haben. Das wiederum könnte Short-Seller anlocken, die versuchen, den Index über den Terminmarkt durch diese Linie zu drücken. Ob das, würde es so kommen, dann auch den DAX mit unter Druck setzt, sei mal dahingestellt. Aber ich vermute, so viele Akteure sehen diese langfristige Trendlinie, dass man beim MDAX nicht über Long-Trades nachdenken müsste, bevor er nicht wenigstens die momentan bei 26.088 Punkten verlaufende 200-Tage-Linie zurückerobert und damit einen soliden Sicherheitspuffer zu „der Linie“ erreicht hat.
Welche Aktien in den wichtigen Indizes sind in letzter Zeit am meisten gestiegen oder gefallen? Was sind die Top-Aktien 2024? Welche Aktien haben die beste Performance über die letzten 5 Jahre und welche Aktien sind stark gefallen? Hier finden Sie es heraus: DAX Top Flop – MDAX Top Flop – Euro Stoxx Top Flop – Dow Jones Top Flop – Nasdaq 100 Top Flop
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