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Beim letzten Blick auf die Stellantis-Aktie am 30.12. waren Ergebnisse und Bewertung des Konzerns massiv bullisch, aber die Aktie kam einfach nicht aus ihrer Seitwärtsspanne heraus. Das hat sich jetzt geändert … aber kurzfristig könnte das schon zu viel des Guten sein.
Monatelang pendelte Stellantis zwischen 11,37 und ca. 16 US-Dollar (wir zeigen hier die Aktie in US-Dollar, sie wird aber natürlich auch in Euro gehandelt). Ein Eldorado für Range-Trader, aber für ein mittelfristiges Investment fehlte es einfach an der immer wieder abgebrochenen Trendwende. Anfang Februar gelang sie endlich … und seither hat die Aktie kräftig an Boden gewonnen. Wenn man sich die Frage stellt, wie lange das noch so weitergehen kann, stellt sich abgesehen von Bilanz und Ausblick auf 2023 eine Frage:
Wieso ist die Aktie zuvor nicht gelaufen, obwohl die Analysten im Schnitt ein Kursziel von umgerechnet 22,50 US-Dollar sehen, nahezu alle die Aktie als Kauf einstufen und nach den Rekordgewinnen 2022 ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von zuletzt 3,3 sogar für die Automobilbranche verblüffend niedrig ist?
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Stellantis Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Ein Grund mag sein, dass viele Anleger mit dem Namen Stellantis nichts anfangen können. Denn es geht hier um eine erst vor gut vor zwei Jahren entstandene Holding. Deren dort versammelte Firmen dann aber wiederum jeder kennt. Stellantis setzt sich aus den Konzernen Fiat Chrysler und PSA (Peugeot, Citroen und Opel) zusammen. Und dazu gehören insgesamt auch Marken wie Maserati, Lancia, Alfa Romeo und Jeep. All das ist jetzt unter einem Hut vereint und heisst Stellantis.
Ein anderer Grund mag sein, dass solche riesigen Konzern-Konstrukte den Haken haben, dass sie unübersichtlich sind und Probleme dadurch lange unentdeckt bleiben können. Allerdings: 2021 funktionierte diese Konstruktion ebenso wie 2022 sehr gut.
Stellantis erreichte 2022 einen Gewinn pro Aktie von 5,23 Euro pro Aktie nach 4,64 Euro im Vorjahr. Das beste Ergebnis vorher war, wenn man die einzelnen, vorher unabhängigen Konzerne zusammen rechnet, 2018 mit 2,33 Euro erzielt worden. Das Kurs/Gewinn-Verhältnis liegt damit auf Basis des 2022er-Gewinns aktuell bei 3,3 – das ist ausserordentlich niedrig.
Was den Ausblick angeht, wurde Stellantis im Zuge der am 22.2. vorgelegten 2022er-Zahlen nicht allzu konkret. Aber man strebt erneut eine zweistellige, operative Gewinnmarge an, die 2022 auf beeindruckende 13 Prozent gesteigert werden konnte. Das könnte zwar trotzdem wieder sinkende Gewinne bedeuten. Aber für den Moment ignorierte man das. Zuletzt liefen die Autowerte allgemein gut. Und bei Stellantis stützt man sich auf das niedrige Kurs/Gewinn-Verhältnis, jetzt, nachdem mehr Trader die Aktie entdeckt haben. Und dann kamen am Freitag die VW-Zahlen heraus (siehe die VW-Analyse heute) und erzeugten den Eindruck, dass jetzt alles möglich ist, auch für Stellantis, auch bei steigenden Zinsen, auch bei einer unbesiegten Inflation.
Aber damit ist die die Aktie aus dem im Herbst entstandenen, breiten Aufwärtstrendkanal nach oben hinaus geschossen, zugleich ist sie markttechnisch klar überkauft. Kein Wunder, nach einer Aufwärtsbewegung, die diesmal eben aus der vorherigen Handelsspanne hinaus führte und seit Oktober bis jetzt über 60 Prozent Zugewinn bedeutet.
Grundsätzlich ist zu vermuten, dass Stellantis‘ Dornröschenschlaf endlich beendet ist und angesichts der weiterhin niedrigen Bewertung (und einer zugleich hohen Dividende) mittelfristig weiter Luft nach oben wäre. Zumal man jetzt bereits zwei Jahre lang sehen konnte, dass dieses grosse Konglomerat offenbar funktioniert. Aber kurzfristig nimmt das Risiko von ggf. auch umfassenderen Gewinnmitnahmen zu.
Die können, nachdem die Aktie derart stark gelaufen ist, allemal auch in den Supportbereich aus der unteren Begrenzung des Trendkanals und der Nackenlinie der Trendwende im Bereich zwischen 15,75 und 16,20 US-Dollar führen, daher wäre es durchaus einen Gedanken wert, bei einem Teil einer bestehenden Position den Gewinn mitzunehmen und diese erst nach einer umfassenderen Korrektur wieder aufzustocken.

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