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Starke Halbjahreszahlen befeuerten die Aktie der Automobilholding Stellantis zum Ende des Vormonats. Doch mit Beginn des Augusts gingen der Aktie schlagartig die Käufer aus. Dass das mit einer bärischen Formation im Candlestick-Chart einherging, sollte vorsichtig stimmen.
Die Ergebnisse der ersten Halbzeit 2023 lasen sich höchst erfreulich: Der Umsatz der riesigen Automobil-Holding, die unter anderem Marken wie Opel, Peugeot, Fiat und Chrysler unter ihrem Dach vereint, stieg im Vergleich zum ersten Halbjahr 2022 um 12 Prozent. Dank der auf hohem Niveau (14,4 Prozent) gehaltenen, operativen Gewinnmarge lag das operative Ergebnis mit +11 Prozent vergleichbar höher, netto wurden es sogar 37 Prozent mehr, da stand am Ende ein Gewinn von fast 11 Milliarden Euro zu Buche.
Diese starken Ergebnisse trafen auf eine Aktie, die mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von 3,2 auf Basis der durchschnittlichen 2023er-Gewinnschätzung selbst für die grundsätzlich niedrigen KGVs der Autobranche verblüffend günstig bewertet ist und zugleich eine weit überdurchschnittliche Dividendenrendite ausweist. Dass die Aktie am Tag der Bilanzvorlage (26.7.) und den beiden Handelstagen danach um insgesamt 11,5 Prozent zulegte, war also nachvollziehbar.
Doch seither rutscht der Kurs ab. Und dabei hat sich auch noch mit einer grünen Kerze am 28.7. sowie einem „Doji“ und einer roten Kerze an den Folgetagen ein sogenannter „Evening Star“ im Candlestick-Chart gebildet, eine potenziell bärische Formation. Aber kann diese Aktie denn ernsthaft nennenswert Spielraum nach unten haben, bei solchen Wachstumsraten?
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Expertenmeinung: Grundsätzlich ja. Denn dass sich Stellantis gut schlägt, war schon nach den Umsatz-Zahlen des ersten Quartals erkennbar, die Anfang Mai zusammen mit der Bestätigung der Gewinnmargen-Prognose vorgelegt wurden. Auch da war die Aktie schon niedrig bewertet und hatte eine immens hohe Dividendenrendite. Trotzdem blieb sie wochenlang auf einem weit tieferen Level hängen, bevor Ende Juni Leben in den Kurs kam. Und das, obgleich die Analysten für die Aktie nahezu durch die Bank bullisch sind und deren durchschnittliches Kursziel mit derzeit 22,60 Euro weit über dem jüngsten Zwischenhoch liegt.
Warum? Weil die Investoren bei grossen Konzernen, die derart komplex daherkommen wie Stellantis mit seinen zahlreichen Automarken in verschiedenen Ländern, skeptisch sind. Und wenn es da auch noch um die sehr konjunktursensible Automobilindustrie geht, sowieso. Der Grund, warum die Aktie so niedrig bewertet ist, ist also ein Risikoabschlag: Hier geht man grundsätzlich mit gepacktem Fallschirm zu Werke. Und es gibt derzeit keinen Grund zu erwarten, dass die Investoren diese Vorsicht ablegen, daher:
Höhere Kurse sind bei dieser Aktie, Kursziele und Bewertung hin oder her, kein „Muss“. Daher kann sich dieser „Evening Star“ durchaus noch weiter negativ auswirken, falls die jetzt im Feuer stehende Unterstützungszone zwischen 17,31 und 17,78 Euro, die auf der Unterseite durch die 20-Tage-Linie verstärkt wird, brechen sollte.

Quellenangaben: Halbjahresergebnis 2023, 26.07.2023:
https://www.stellantis.com/content/dam/stellantis-corporate/investors/financial-reports/Stellantis-NV-20230630-Semi-Annual-Report.pdf
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/stellantis
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