Amadeus FiRe Aktie Prognose 5,6 % Dividende: Amadeus FiRe hat ein Kommunikationsproblem

News: Aktuelle Analyse der Amadeus FiRe Aktie

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Die deutsche Wirtschaft kämpft mit einer anhaltenden Flaute. Das geht auch an Amadeus FiRe nicht spurlos vorbei, aber…

Wirtschaftlicher Abschwung: Deutschland kämpft mit Stagnation

Die Stimmung in der deutschen Wirtschaft ist nach wie vor spürbar gedämpft. Die Unsicherheit ist sowohl innerhalb der Unternehmen als auch bei den Haushalten hoch. Im Vergleich zu anderen europäischen Ländern fällt Deutschland hier spürbar ab.

Die Wertschöpfung ist besonders in der Industrie und der Bauwirtschaft gesunken. Investitionen und Exporte hatten zum Ende des Jahres spürbar nachgegeben und es zeichnete sich aktuell im Verlauf des Quartals des Jahres 2024 keine Trendwende ab.

Ebenso ist, wie bereits seit dem Herbst 2023, der Krankenstand auf einem hohen Niveau. Eine spürbare Erholung der Gesamtwirtschaft in Deutschland wird sich voraussichtlich erst im weiteren Verlauf des Jahres 2024 einstellen. Das ifo Institut geht zum aktuellen Zeitpunkt davon aus, dass das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt für das Jahr 2024 nur geringfügig um 0,2 Prozent wachsen dürfte.

Auf dem absteigenden Ast

Ein Wachstum von 0,2% kann man nüchtern betrachtet auch als Stagnation bezeichnen. In diesem Land geht nichts mehr voran und das weder in diesem Jahr noch in der Zukunft, es sei denn, es werden es ändert sich etwas.
Ende der Durchsage.

In Anbetracht dieser Rahmenbedingungen fällt es den meisten Unternehmen schwer, im Inland noch nennenswert zu wachsen.
Bei den meisten Dax-Konzernen läuft es nur deshalb halbwegs gut, weil sie global aufgestellt sind und in anderen Regionen wachsen.

Bei Amadeus FiRe ist das nicht der Fall. Daher lag das Umsatzplus im ersten Halbjahr auch „nur“ bei 4,3%.
Die Geschäftsbereiche Zeitarbeit und Personalvermittlung verzeichneten sogar einen Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich.

Warum sollte das auch anders sein? Die deutsche Wirtschaft stellt keine Arbeitskräfte mehr ein, die meisten Unternehmen ersetzen höchstens diejenigen, die in Rente gehen.

Wir wussten es alle

Oder man stellt kurzfristig ein, da die Zukunft zu ungewiss erscheint. Daher konnte Amadeus FiRe den Umsatz im Bereich Interim-/Projektmanagement auch um 28,7 % steigern.
Der Bereich Weiterbildung verzeichnete ein Wachstum von 15,4 %.

Der Rohertrag konnte um 3,9 % auf 123,0 Mio. Euro gesteigert werden, der Gewinn war jedoch um 15,4 % auf 16,8 Mio. Euro rückläufig.
Das Ergebnis sank um 11,3 % von 3,45 auf 3,06 Euro je Aktie.

Darüber hinaus hat man die Prognose für das EBITA in diesem Jahr von 74 – 80 auf 64 – 70 Mio. Euro gesenkt.
Dabei unterstellt Amadeus Fire, dass im weiteren Jahresverlauf keinerlei Marktaufhellung einsetzen wird.

Moment mal…

Toll ist das alles nicht, aber sehr viel besser als man auf den ersten Blick erahnen könnte. Amadeus FiRe hat vor allem ein Kommunikationsproblem.

Ich möchte das an einem einfachen Beispiel aufzeigen. Im ersten Quartal ist der Gewinn von 2,06 auf 1,67 Euro je Aktie gesunken, also um 0,39 Euro.
Im ersten Halbjahr ist der Gewinn von 3,45 auf 3,06 Euro je Aktie gesunken, also um 0,39 Euro je Aktie.

Das bedeutet, dass man im zweiten Quartal so viel verdient hat wie im Vorjahr. Wer nicht beide Quartalsberichte nebeneinanderlegt und sich die Zahlen im Detail anschaut, der wäre nie auf die Idee gekommen, dass das der Fall ist.

Ich sage nicht, dass der Vorstand oder das IR-Team die Lage unnötig beschönigen sollte. Aber man kann die Fakten auf unterschiedliche Weise kommunizieren. Man kann auf die schwierigen Rahmenbedingungen hinweisen, trocken die Zahlen vorlegen und dann die Prognose kappen.
Oder man kann aufzeigen, dass man in Q2 so viel wie im Vorjahr verdient hat, obwohl die Rahmenbedingungen schwierig sind – vielleicht könnte man auch noch darauf hinweisen, dass man die Dividende dennoch erhöhen wird und Anlegern eine erhebliche Dividendenrendite winkt.

Ausblick und Bewertung

Beides ist richtig und legitim. Amadeus FiRe hat sich für die erste Variante entschieden. Die zweite wäre klüger gewesen.

Das Unternehmen ist trotz der schwierigen Rahmenbedingungen solide profitabel. Das Geschäftsmodell ist nicht kapitalintensiv und gut skalierbar.
Die Dividende dürfte im laufenden Geschäftsjahr von 5,00 auf 5,50 Euro je Aktie erhöht werden, Anleger könnten sich demnach über eine Dividendenrendite von 5,56 % freuen – trotz Krisenjahr.

Das Sentiment ist trotzdem negativ, das KGVe liegt je nach Schätzung bei 14-15. Die Bewertung ist auf dem niedrigsten Niveau seit mehr als 10 Jahren, selbst am Crash-Tief von 2020 war das KGV höher.
Die Aktie notiert inzwischen wieder auf dem Niveau von 2018, obwohl der Gewinn in dieser Zeit um mehr als 50% gestiegen ist.

Amadeus FiRe Aktie: Chart vom 23.07.2024, Kurs: 98,70 - Kürzel: AAD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Amadeus FiRe Aktie: Chart vom 23.07.2024, Kurs: 98,70 – Kürzel: AAD | Quelle: TWS

Das Chartbild ist angeschlagen, aber übergeordnet bullisch. Aus Sicht der Bullen sollte die Aktie jedoch keinesfalls unter 88 Euro fallen, denn darunter würde sich das Chartbild deutlich eintrüben.

Gelingt hingegen eine Rückkehr über 100 Euro, könnte das eine Erholung in Richtung 112 oder 118 Euro einleiten.
Kann der mittelfristige Abwärtstrend überwunden werden, würde sich das Chartbild nachhaltig aufhellen.

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Vorherige Analysen der Amadeus FiRe Aktie

Amadeus FiRe hat ein Rekordergebnis erzielt und stellt das nächste in Aussicht. Obendrein wurde die Dividende erhöht. Doch das könnte erst der Anfang sein.

Finanzielle Meilensteine und beeindruckende Wachstumsraten

Amadeus FiRe ist ein spezialisierter Personaldienstleister für Fach- und Führungskräfte im Rechnungswesen & Controlling, Finanzdienstleistungsbereich sowie in den Bereichen Office und Informationstechnologie. Das Kerngeschäft umfasst die spezialisierte Zeitarbeit, Personalvermittlung, Interim Management sowie Weiterbildung.

Das ist ein einträgliches Geschäft mit ganz besonderen Eigenschaften. Amadeus FiRe konnte den Umsatz in den letzten zehn Jahren von 142 auf 407 Mio. Euro erheblich steigern.
Der Gewinn kletterte in dieser Zeit von 2,83 auf 6,71 Euro je Aktie.

Das Wachstum wurde nahezu vollständig aus dem laufenden Cashflow finanziert. Darüber hinaus hat man nahezu den gesamten Gewinn als Dividende ausgeschüttet. Der Kapitalbedarf von Amadeus FiRe scheint gegen null zu tendieren.

Über weite Strecken war das Unternehmen sogar schuldenfrei. Erst durch die Übernahme von Comcave, ein Spezialist für Weiterbildung, im Jahr 2019 für 200 Mio. Euro hatte man erstmals nennenswerte Verpflichtungen.
Seitdem hat man die Nettoschulden von 199 auf 82 Mio. Euro spürbar gesenkt.

Das wurde bisher nicht ausreichend gewürdigt

Die Übernahme hat sich rückblickend als Glücksgriff herausgestellt. Die Weiterbildungs-Sparte war zuletzt der Wachstumstreiber im Konzern und konnte den Jahresumsatz um 24 % auf 153,6 Mio. Euro steigern.

An der Börse wurden diese Fortschritte und die gute geschäftliche Entwicklung zuletzt nicht ausreichend gewürdigt.
Daher hatte Amadeus FiRe, zusätzlich zu der üppigen Dividende von 4,85% auch noch Aktienrückkäufe beschlossen:
Amadeus FiRe: 4,85 % Dividende und 5 % Aktienrückkäufe

Amadeus FiRe hat nach der Ankündigung auch nicht lange gefackelt, die Zahl der ausstehenden Papiere wurde 2023 um 5 % auf 5,43 Millionen Stück reduziert.
Wie wir seit heute wissen, wurde die Dividende um 11 % auf 5,00 Euro je Aktie erhöht.

Denn am 19. März wurden die abschliessenden Geschäftszahlen für 2023 vorgelegt. Demnach konnte der Umsatz um 8,7 % auf 442,4 Mio. Euro gesteigert werden.
Der Rohertrag kletterte um 12 % auf 243,4 Mio. Euro und der Gewinn um 6,2 % auf 7,12 Euro je Aktie.

Ausblick, Bewertung und Dividende

Amadeus FiRe hat ein Rekordergebnis erzielt, obwohl man mit einem hohen Krankenstand zu kämpfen hatte und Sonderabschreibungen für ein Software-Projekt notwendig waren.

Für das laufende stellt Amadeus FiRe einen Anstieg des Umsatzes um 6-13 % auf 470 – 500 Mio. Euro in Aussicht.
Das EBITA soll um 5-14 % auf 74 – 80 Mio. Euro steigen.

Amadeus FiRe rechnet im laufenden Jahr mit einem stabilen Arbeitsmarkt und steigenden Löhnen, das hohe Beschäftigungsniveau dürfte gehalten werden. Der Fachkräftemangel werde weiter eine grosse Rolle spielen und die Fachkräftenachfrage auch zukünftig das Angebot übersteigen.

Daher erwartet man in allen Geschäftsbereichen Zuwächse. Das Segment Personaldienstleistungen soll um 5-12 % wachsen, das Segment Weiterbildung um 6-14%.

Die Konsensschätzungen zufolge soll der Unternehmensgewinn in diesem Jahr um 12 % auf etwa 8,00 Euro je Aktie steigen.
Amadeus FiRe kommt demnach auf ein KGVe von 14,7.

Perspektivisch könnten Anleger eine enorme Dividendenrendite einfahren. Sobald Amadeus FiRe die Schulden auf ein gewisses Niveau gedrückt hat, wird man vermutlich wieder zu der alten Ausschüttungspolitik zurückkehren.
Sollte es dazu kommen, könnten die Dividende in wenigen Jahren bei über 10 Euro und mehr liegen.
Mindestens genauso erfreulich wären weitere Aktienrückkäufe.

Amadeus FiRe Aktie: Chart vom 19.03.2024, Kurs: 117,60 EUR - Kürzel: AAD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Amadeus FiRe Aktie: Chart vom 19.03.2024, Kurs: 117,60 EUR – Kürzel: AAD | Quelle: TWS

Die Bullen scheinen in immer kürzeren Abständen das Ruder an sich zu reissen. Gelingt jetzt ein Ausbruch über den Widerstand bei 118 Euro und den korrektiven Abwärtstrend kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit einem Kursziel bei 125 Euro.
Darüber wäre der Weg in Richtung 130 sowie 135 – 138 Euro frei.

Gelingt ein Anstieg über 140 Euro, hellt sich das Chartbild erheblich auf.

Amadeus Fire nutzt die Kursschwäche und kauft eigene Aktien zurück. Ist das eine gute Idee und sollte man selbst auch zuschlagen?

Amadeus Fire ist ein spezialisierter Personaldienstleister für Fach- und Führungskräfte im Rechnungswesen & Controlling, Finanzdienstleistungsbereich sowie in den Bereichen Office und Informationstechnologie. Das Kerngeschäft umfasst die spezialisierte Zeitarbeit, Personalvermittlung, Interim Management sowie Weiterbildung.

Buybacks: Schafft das Unternehmen Mehrwert?

Bevor wir auf die Aktienrückkäufe eingehen können, müssen wir uns zunächst ein Bild von der Grosswetterlage machen.
Buybacks kommen an der Börse meistens gut an, aber sinnvoll sind sie nur, wenn damit auch ein Mehrwert geschaffen wird.

Das ist nur unter bestimmten Voraussetzungen möglich, beispielsweise wenn die Aktien unter ihrem intrinsischen Wert eingezogen werden oder das Unternehmen das Kapital nicht an anderer Stelle mit einer höheren Rendite investieren kann.
Im Idealfall trifft beides zu und das Unternehmen wächst gleichzeitig auch noch.

Amadeus Fire ist ein langfristiger Outperformer und konnte den Umsatz in den zurückliegenden zehn Jahren von 142 auf 407 Mio. Euro deutlich steigern.
Der Gewinn legte in dieser Zeit von 2,83 auf 6,71 Euro je Aktie zu.

Nennenswerte Schulden hat man nicht, darüber hinaus konnte man das Wachstum weitgehend aus dem laufenden Cashflow finanzieren.
Über weite Strecken hat man sogar den absoluten Grossteil des Gewinns in Form einer Dividende ausgeschüttet.

Aktienrückkäufe statt Dividendenerhöhung

Der Kapitalbedarf von Amadeus Fire scheint in Richtung null zu tendieren. Das ist eine Mischung aus Eigenschaften, die es nicht oft gibt und das ist auch die Grundlage dafür, dass man sich jetzt auch noch Aktienrückkäufe leisten kann.

Die Dividendenrendite von 4,85 % ist ebenfalls stattlich.

Im Fall von Amadeus Fire könnten tatsächlich alle Punkte erfüllt sein, die Aktienrückkäufe lukrativ machen. Das Unternehmen ist ein langfristiger Outperformer, ist derzeit vergleichsweise niedrig bewertet, erwartet einen Rekordgewinn, schüttet bereits eine Dividende aus und benötigt das eingesetzte Kapital nicht.

Daher hatten wir in den letzten Analysen bereits darauf spekuliert, dass Amadeus Fire die Dividende erhöhen wird.
Der Vorstand hat sich für Aktienrückkäufe entschieden, was am deutschen Aktienmarkt eher ungewöhnlich ist, aber in der aktuellen Situation sogar noch besser als eine Erhöhung der Dividenden.

Werden 5 % aller ausstehenden Aktien eingezogen, steigt unmittelbar der Gewinn je Aktie.

Ausblick und Bewertung

Doch selbst ohne diesen Effekt wurde für 2023 ein neues Rekordergebnis erwartet. Denn im ersten Halbjahr konnte der Umsatz trotz der schwierigen Rahmenbedingungen um 7,8 % auf 216,7 Mio. Euro gesteigert werden. Das operative EBITA legte sogar um 10,3 % auf 32,9 Mio. Euro zu.

Die Prognose wurde zuletzt bestätigt, Amadeus Fire stellt weiterhin einen Anstieg des operativen EBITA von 68 auf 73 – 79 Mio. Euro in Aussicht.

Den Konsensschätzungen zufolge soll das Ergebnis um 17 % auf 7,88 Euro je Aktie steigen und ein neues Rekordniveau erreichen.

Nach Bekanntgabe der Aktienrückkäufe ist der Kurs auf 109,00 Euro gesprungen. Auf diesem Niveau kommt Amadeus Fire auf ein KGVe von 13,8.
Werden zeitnah 5 % aller ausstehenden Papiere eingezogen, dürfte das KGVe in etwa auf 13 sinken.
In den fünf Jahren vor 2020, als die Welt noch etwas normaler erschien, lag das KGV durchschnittlich bei 19,8.  

Amadeus Fire dürfte mit dem Rückkaufpreis von maximal 112,50 Euro ein gutes Geschäft machen und den eigenen Aktionären einen Dienst erweisen. Der intrinsische Wert von Amadeus Fire liegt wohl deutlich über dem Rückkaufpreis.

Amadeus Fire Aktie: Chart vom 26.09.2023, Kurs: 109 - Kürzel: AAD | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Amadeus Fire Aktie: Chart vom 26.09.2023, Kurs: 109 – Kürzel: AAD | Quelle: TWS

Es wäre gut möglich, dass der Kurs zeitnah in Richtung 112,50 Euro steigt. Aus technischer Sicht wäre darüber der Weg bis 118 oder 127 Euro frei.

Fällt die Aktie jedoch unter 100 Euro, kommt es zu einem Verkaufssignal, welches weitere Kursverluste bis 88-90 Euro einleiten könnte.