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Eine Aufwärts-Trendwende vollzieht sich meist in Etappen und hinterlässt auf ihrem Weg eine Vielzahl potenzieller Unterstützungen. Die den Bullen jetzt, da die Wende zu platzen droht, die Chance bieten, den TecDAX aufzufangen. Auf welche Marken kommt es an?
Zwischen Mai 2022 und Februar 2023 hatte sich beim TecDAX eine grosse, umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation (SKS-Formation) gebildet, deren Nackenlinien-Zone bei 3.212/3.232 Punkten Anfang des Monats mit Schwung überboten wurde. Getrieben wurde dieser Anstieg von der Hoffnung, dass die zu Monatsanfang vorgenommenen Zinserhöhungen der US-Notenbank und der EZB der Beginn einer moderateren Gangart sein würden und die Leitzinsen, zumindest mittelfristig, deutlich sinken werden, ohne dass es zu einer Rezession kommt, die auf die Unternehmensgewinne drückt.
Dass das, vorsichtig formuliert, ziemlich ambitionierte Hoffnungen waren, dürfte vielen Tradern zwar nicht entgangen sein. Aber ein bullisches Signal ist ein bullisches Signal, also stiegen viele auf der Long-Seite ein bzw. verstärkten vorhandene Positionen. Doch Sie sehen es im Chart auf Tagesbasis:

Die Anschlusskäufe blieben aus. Das führte zwar noch nicht zu einem massiven Abverkauf. Aber der TecDAX ist in den Bereich zurückgekommen, der, wenn er fallen sollte, genau dieses Szenario auslösen könnte.
Expertenmeinung: Sie sehen, dass der Index knapp unter diese Nackenlinien-Zone 3.212/3.232 Punkte zurückgesetzt hat. Das ist kritisch, es sei denn, es gelingt, den Index sofort wieder von dort nach oben zu ziehen und das vorherige Hoch bei 3.344 Punkten zu überwinden. Dann wäre das ein Pullback an den Ausbruchslevel, der mit dem Break des vorherigen Hochs das Kaufsignal einer vollendeten, umgekehrten SKS-Formation sogar bestätigen würde. Aber wenn das nicht zeitnah gelingt, was dann?
Dann hätte die über Monate gelaufene Entstehung der SKS-Formation den Vorteil, dass da unterhalb dieser Zone noch mehrere, potenzielle „Sprungtücher“ auf einen abstürzenden TecDAX warten würden, die die Bullen vielleicht retten könnten. Zunächst wäre da der Level der Hochs vom November/Dezember bei 3.145/3.165 Punkten zu nennen. Knapp darunter würde sich eine Nackenlinie der SKS-Formation, die sich ergibt, wenn man (was korrekter wäre) nur die beiden Zwischenhochs der Formation verbindet, mit der Oktober-Aufwärtstrendlinie kreuzen, das wäre der Bereich um 3.110 Zähler. Und als allerletzte Verteidigungslinie dürfte dann die 200-Tage-Linie, derzeit bei 3.007 Punkten, dienen.
Aber auch, wenn diese „Sprungtücher“ relativ zahlreich sind, liegen sie doch recht eng beieinander. Sollte die bullischen Trader jetzt, da die US-Börsen und dort auch der „grosse Bruder“ des TecDAX in Form des Nasdaq 100 immer mehr unter Druck geraten, der Mut verlassen, kann die Distanz bis zur 200-Tage-Linie in nur zwei, drei schwachen Tagen durchmessen sein. Und ob sich dann dort genug Akteure finden, die mit hohem Kapitaleinsatz einen fallenden TecDAX auffangen wollen, ist zumindest fraglich. Die kommenden Tage werden somit entscheidend … und die Bullen sind jetzt in der zuletzt ungewohnten Position, verteidigen zu müssen. Es wird spannend, zu sehen, ob ihnen das gelingt.

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