Jetzt ist passiert, was die Bullen unbedingt vermeiden wollten: Der TecDAX hat an der oberen Begrenzung der langfristigen, im Monatschart zu sehenden „Trompeten-Formation“ nach unten gedreht. Aus einem erhofften Triumph wurde jetzt ein Matchball für die Bären.
Man darf vermuten, dass vielen gar nicht recht klar wurde, was da passierte. Auf einmal kippte der vorher so unerschütterlich wirkende Aufwärtstrend an der US-Technologiebörse Nasdaq … und man folgte beim TecDAX – gerade weil man nicht wusste, was genau da im Busch war – sicherheitshalber diesen Vorgaben. Hinzu kam dieser starke Anstieg der Renditen am Anleihemarkt, der den Aktienmarkt insgesamt nervös machte. Und ab Dienstag wurde der zunächst noch wie eine normale Konsolidierung daher kommende Abstieg zum Selbstläufer, zu einer Verkaufslawine, die sich durch ausgelöste Stop Loss-Orders intensivierte, denn:

Am Dienstag brach der steile, durch die 20-Tage-Linie verstärkte November-Aufwärtstrend. Sie sehen im Chart auf Tagesbasis, dass das sofort kräftigen Abgabedruck auslöste. Das wiederum führte dazu, dass das langfristige, nach rechts offene Dreieck, das im Chart auf Monatsbasis abgebildet ist, doch nicht nach oben verlassen wurde. Und nicht nur, dass der TecDAX wieder in dieses Dreieck zurückfiel, dadurch endete der Februar für den Index mit einem, wenngleich kleinen, Minus. Ist damit die Hausse bereits Geschichte? Nein, denn der TecDAX hielt genau den Bereich, den er halten musste, um sich die Chance auf einen neuen Aufwärtsimpuls zu erhalten:
Der Index setzte am Dienstag auf Höhe des 2020er-Jahreshochs bei 3.303 Punkten auf. Sofort setzten Käufe ein, die das Minus des Dienstags reduzierten. Das war schon einmal gut, das Problem ist, dass für die Bullen damit auch eine Achillesferse entstand. Denn damit war klar: Diese Linie darf jetzt nicht doch noch fallen, der TecDAX muss zügig von diesem Level weg, der die obere Begrenzung einer relativ breiten Supportzone darstellt, die bis 3.188 Punkte nach unten reicht.
Grundsätzlich wäre der TecDAX erst dann auf mittelfristiger Ebene bärisch, wenn diese gesamte Zone nebst der knapp darunter, bei aktuell 3.141 Punkten, verlaufenden 200-Tage-Linie durchbrochen wäre. Aber würde dieses 2020er-Hoch bei 3.303 Punkten doch noch fallen, dürfte das die Bären ermutigen, diese Supportlinien eine nach der anderen gezielt anzugehen und die Bullen dadurch in die Flucht zu treiben. Und das Risiko, dass genau das passiert, ist momentan mit Händen zu greifen. Denn Sie sehen es im Chart auf Tagesbasis:
Statt von dieser Linie aus dynamisch nach oben zu laufen, verhungerten die Käufe umgehend. Der Mittwoch und der Donnerstag produzierten zwei Dojis, am Freitag war der Index bereits wieder auf die 3.303 zurückgefallen. Dass er sich zum Handels- und damit zum Monatsende ein wenig von dieser Linie hat absetzen können, zeigt zwar, dass die Bullen weiterhin bereit sind, sich zu verteidigen. Aber dieses Aufholen der Verluste fiel nicht viel weniger blutleer aus als am Dienstag, so gesehen geht es gleich zum Wochenstart weiter mit dem Ringen um diese wichtige Schlüsselzone … und durch diesen so frühen, erneuten Anlauf an das 2020er-Hoch hätten die Bären derzeit die etwas besseren Karten.

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