TecDAX Prognose TecDAX: Momentan stehen die Wetten gegen die Bullen

News: Aktuelle Analyse des TecDAX Index

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Noch ist der Monat nicht vorbei. Aber sollte der TecDAX in den verbleibenden Handelstagen nicht deutlich Boden gutmachen, wäre die Vorlage für den Herbst nur für das Bären-Lager gut. Denn wer den Langfrist-Chart ansieht, erkennt: So sollte der August besser nicht enden!

Der Chart auf Monatsbasis zeigt, dass der TecDAX im Februar in die markante, bis Anfang 2020 zurückreichende Widerstandszone 3.230/3.400 Punkte hineingelaufen war und seither mit dieser Zone ringt. Ein um den anderen Monat kam er nicht nach oben heraus … aber wenigstens blieb er zum Monatsende jeweils in dieser Zone und über der im Monatschart mit eingeblendeten 48-Monats- bzw. 1.000 Tage-Linie.

Doch würde der TecDAX auf dem aktuellen Level oder tiefer aus diesem Börsenmonat gehen, wäre beides nicht mehr der Fall: Er wäre aus dieser Zone herausgerutscht und unter die 1.000-Tage-Linie gefallen. Es muss also Ziel des bullischen Lagers sein, das zu verhindern, um weiterhin einen Fuss in Sachen Befreiungsschlag in der Tür zu haben. Aber wird das gelingen?

Den aktuellen Kurs und Chart des TecDAX sowie Kursinformationen und alle Aktien des Index finden Sie hier.

Expertenmeinung: Es kann gelingen, aber das muss eines keinesfalls, denn die Ausgangsbasis ist keine gute.

Der Chart auf Tagesbasis zeigt, dass der TecDAX im Juni bereits recht deutlich aus der vorherigen, monatelangen Trading-Range zwischen grob 3.150 und 3.350 Punkten herausgerutscht war, sich dann aber wieder hineinrettete und sogar nahe an das bisherige Jahreshoch lief. Das sah gut aus … ging dann am Ende aber schief. Ob die Hoffnung auf starke Halbjahreszahlen der TecDAX-Unternehmen treibende Kraft der Rallye war oder nicht:

TecDAX Index: Tages-Chart vom 22.08.2023, Kurs 3.098,18 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TecDAX Index: Tages-Chart vom 22.08.2023, Kurs 3.098,18 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS

Diese Zahlen waren, im Saldo gesehen, wenig motivierend. Die Käufe blieben aus, die Trader begannen, Gewinne mitzunehmen, solange sie noch da waren. Das Ende vom Lied war, dass der TecDAX momentan Mühe hat, das vorherige Zwischentief von Anfang Juli zu halten. Und die Bullen haben ein Handicap: die Zeit.

Denn um das auf diesem Kursniveau vorhandene, bärische Signal im Monatschart bis zum Monatsende morgen in einer Woche zu eliminieren, müssen sie sich beeilen. Im Juli hatte man es einfacher, da lag dieses Tief am Monatsanfang, es bleib genug Zeit, den Spiess umzukehren. Zumal man da mit der Hoffnung auf gute Bilanzen argumentieren konnte. Jetzt aber ist nicht nur die Zeit bis zum Monatsultimo knapp, auch die Bilanzen sind über die Bühne und haben als Zugpferd versagt.

So gesehen dürften die Wetten derzeit gegen die Bullen stehen. Der TecDAX müsste am 31.8. über der Widerstandszone 3.145/3.160 Punkte schliessen, um wieder Boden unter die Füsse zu bekommen, idealerweise auch über 20-Tage- und 200-Tage-Linie, die gerade im Bereich 3.174/3.183 Punkte ein negatives Crossover vollziehen. Wie gesagt: Das kann gelingen. Aber damit daraus etwas wird, müssten die Käufer jetzt zeitnah und entschlossen aktiv werden.

TecDAX Index: Monatschart vom 22.08.2023, Kurs 3.098,18 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TecDAX Index: Monatschart vom 22.08.2023, Kurs 3.098,18 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS
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Vorherige Analysen des TecDAX Index

Während der „grosse Bruder“ Nasdaq 100 gestern neue Jahreshochs erreichte, waren die Trader beim TecDAX vollauf damit beschäftigt, massive Short-Signale auszubügeln. Das gelang zwar. Aber das wird nur dann Früchte tragen, wenn der Index sofort weiter zulegt.

Der TecDAX hat seit dem letzten Kurs 2022 gut neun Prozent zugelegt. Sicher nicht schlecht, aber nichts im Vergleich zu den über 40 Prozent, die der Nasdaq 100 als das US-Tech-Aktien-Flaggschiff in diesem Jahr bislang vorzuweisen hat. Das ist umso erstaunlicher, als der DAX den Dow Jones übertrifft. Aber das basiert vor allem darauf, dass US-Fonds im vergangenen Herbst entschieden hatten, die Blue Chip-Indizes der Eurozone erheblich überzugewichten. Der TecDAX gehört aber nicht in diese erste Reihe und blieb daher vom grossen Geld aus Übersee unbeachtet.

Dabei ist indes erst einmal nicht die Frage, ob der Nasdaq überzieht und der TecDAX Nachholpotenzial hätte oder aber ob der TecDAX eigentlich das realistischere Performance-Bild zeigt. Für den Moment geht es allein um die Charttechnik. Kommen wieder bullische Signale, könnte der Optimismus schnell zurückkehren. Und der bewegt sich bekanntlich gerne auch fernab von korrekten Bewertungen. Der erste, dafür nötige Schritt ist jetzt gelungen. Aber damit ist der TecDAX nur wieder am rettenden Ufer angekommen, solide darauf steht er hingegen noch nicht. Sehen wir uns die Charts an:

Expertenmeinung: Der Chart auf Tagesbasis zeigt, dass der TecDAX die Ende Juni noch erfolgreich verteidigte 200-Tage-Linie in der vergangenen Woche doch noch unterboten hatte. Ein markant bärisches Signal, das jedoch keine Anschlussverkäufe sah. Das nutzten die Bullen, um den Index zu stabilisieren und ihn dann am Mittwoch wieder über diese Linie zu heben, die 20-Tage-Linie und die Widerstandszone 3.155/3.160 Punkte überwand man dabei gleich mit. Aber das war nicht die einzige Linie, über die es der TecDAX durch das kräftige Plus von 1,79 Prozent am Mittwoch schaffte:

Der langfristige Chart auf Monatsbasis zeigt, dass damit auch die zeitweise unterbotene 1.000-Tage-Linie zurückerobert wurde. Das wäre die Plattform für das bullische Lager, um jetzt umgehend entschlossen anzugreifen, die Bären damit zu überrollen. Aber das ist nicht nur eine „Kann-Option“. Der Monatschart zeigt auch deutlich, dass die Bullen zur Flucht nach vorne förmlich genötigt sind, denn:

TecDAX: Monatschart vom 12.07.2023, Kurs: 3.180,51 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TecDAX: Monatschart vom 12.07.2023, Kurs: 3.180,51 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS

Zum einen sind 200-Tage- und 1.000-Tage-Linie bislang nur knapp zurückerobert. Ein schwacher Tag würde reichen, dann wäre es vorbei mit der Herrlichkeit. Zum anderen wartet direkt über dem aktuellen Level eine massive Widerstandszone zwischen 3.220 und 3.394 Punkten. An der kam der TecDAX in der ersten Jahreshälfte nicht vorbei. Und der Monatschart zeigt auch, dass man bereits im Juni damit zu tun hatte, die 1.000-Tage-Linie zu verteidigen.

Damit ist klar, dass dieses gestrige Plus nur ein Schritt war, dem noch mehrere folgen müssen. Erst, wenn der Index klar über 3.394 schliesst und das zu diesem oder dem August-Ultimo halten kann, wäre der Weg nach oben wieder frei. Die Bullen dürften sich darüber im Klaren sein … und auch darüber, dass das Bären-Lager das ebenso weiss.

TecDAX: Tages-Chart vom 12.07.2023, Kurs: 3.180,51 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TecDAX: Tages-Chart vom 12.07.2023, Kurs: 3.180,51 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS

Der TecDAX hat seine 200-Tage-Linie am Dienstag nicht deutlich genug unterboten, um das schon als klares Signal ansehen zu können. Aber dass er die Linie überhaupt gerade testet, ist Warnung genug für das bullische Lager. Zumal sie definitiv ein „seidener Faden“ ist.

Die vier am schwersten gewichteten Aktien im TecDAX sind SAP, die Deutsche Telekom, Siemens Healthineers und Infineon. Danach kommt erst mal, was die Marktkapitalisierung angeht, eine ganze Weile gar nichts … dann aber tauchen nach der drittplatzierten Siemens Healthineers mit Sartorius und Carl Zeiss Meditec zwei weitere Vertreter der Medizintechnik-Branche auf. Und diese Branche ist es, die aktuell heftig unter Druck steht und den TecDAX nach unten zieht.

Drei Aktien von 30, das ist ja eigentlich nicht viel. Trotzdem reicht die Sogkraft der jetzt taumelnden Aktien der Branche, um den TecDAX, der ja einen grandiosen Start ins Jahr hingelegt, dann aber ab Februar seitwärts eingedreht hat, an die bereits Anfang Januar mit Schwung überwundene 200-Tage-Linie zu drücken. Das dürfte so manchen im bullischen Lager nervös machen, denn:

Expertenmeinung: Es noch gar nicht so lange her, da schien es allgemeiner Konsens zu sein, dass gerade die Medizintechnik-Branche eine sei, die auch in einem ansonsten schwachen konjunkturellen Umfeld weiter wachsen würde. Mittlerweile weiss man, dass man damit schief lag. Aber das führt natürlich zwangsläufig zu der Frage: Und was ist mit den anderen Schwergewichten, was ist mit SAP, der T-Aktie und Infineon? Was, wenn deren Quartalsbilanzen nicht überzeugen, die Ausblicke womöglich nach unten genommen werden?

Im Prinzip ist die Antwort einfach: Dann saust der TecDAX wie ein defekter Fahrstuhl abwärts. Aber ob es zu Enttäuschungen kommt, ist natürlich noch offen. In vier, fünf Wochen weiss man da mehr, bis dahin könnte das bullische Lager diese jetzt erreichte 200-Tage-Linie erfolgreich verteidigen. Aber sicher ist eine effektive Defensive der Käuferseite hier keineswegs, denn wenn man sich den TecDAX-Chart auf Monatsbasis so anschaut, sieht man:

TecDAX: Monatschart vom 27.06.2023, Kurs: 3.096,73 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TecDAX: Monatschart vom 27.06.2023, Kurs: 3.096,73 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS

Nein, so sieht kein Index aus, dem man nach oben kurzfristig viel zutrauen würde. Er lief zwar mit Schwung in die längerfristig wichtige Widerstandszone im Bereich von grob 3.200 bis 3.400 Punkten hinein, blieb dort aber hängen. Fünf Monate lang rang der TecDAX mit der Zone, jetzt ist er nach unten herausgerutscht und dabei, wie der Monatschart zeigt, bereits durch die 1.000-Tage-Linie gefallen (aktuell bei 3.195 Punkten). Und das ist nur das längerfristige Bild.

Auf Tagesebene sieht es nicht besser aus. Da sehen wir, dass den Bullen die Super-Rallye des Januars jetzt auf die Füsse fallen könnte. Denn dadurch ist unterhalb der 200-Tage-Linie erst einmal keine Wendezone als potenzielle Unterstützung zu finden. Die nächste markantere Linie, die sich anbietet, um eine Abwärtsbewegung aufzufangen, wäre das Dezember-Tief bei 2.886 Punkten. Und damit wird diese 200-Tage-Linie zu einem seidenen Faden, bei dem nicht wenige womöglich zweifeln, ob es seinen Sinn ergeben würde, die aktiv durch die Zufuhr weiteren Kapitals zu verteidigen. Das sieht nach einem Matchball für die Bären aus. Aber solange diese Linie hält, sollte man nicht vergessen: Matchbälle kann man auch vergeben!

TecDAX: Tageschart vom 27.06.2023, Kurs: 3.096,73 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TecDAX: Tageschart vom 27.06.2023, Kurs: 3.096,73 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS

Ein Blick auf den langfristigen Chart macht es augenfällig: Eigentlich rührt sich der TecDAX schon seit Februar kaum noch. Aber er tritt nicht im charttechnischen Niemandsland auf der Stelle, sondern in einer richtungweisenden Zone. Wo liegen die Entscheidungsmarken?

Dass sich ein Index mal festfährt, ist keine Seltenheit. Dass es aber ganze dreieinhalb Monate unter dem Strich nirgendwohin geht, ist ziemlich selten. So etwas kann in Phasen vorkommen, in denen wenig passiert, in denen die Wirtschaft ruhig und vorhersehbar läuft und kaum externe Impulse z.B. von Geopolitik oder Notenbanken kommen. 2004 war beispielsweise eines dieser Jahre, die immens langweilig waren, da blieb der Aktienmarkt ruhig. Aber wir wissen: Momentan ist das Gegenteil der Fall.

Unsichere Perspektiven begegnen einem an jeder Ecke. Kommt die Inflation in den Griff? Was werden die Notenbanken tun? Wie stark wird der Einfluss der so schnell, so weit angehobenen Leitzinsen sein? Kommt am Energiemarkt noch eine weitere, kritische Phase? Was wird mit dem US-Schuldenstreit? Kommt jetzt das grosse Loch beim Konsum oder nicht? Eigentlich besteht das Umfeld für die Trader nur aus offenen, zugleich aber wichtigen Fragen. Wie kann der TecDAX da so lethargisch bleiben?

Expertenmeinung: Er tritt nicht trotz, sondern wegen der vielen offenen Fragen auf der Stelle. Weil das die Gefahr erhöht, mit einem grösseren Neuengagement auf dem falschen Dampfer zu landen. Diese Sorge haben Bullen wie Bären zu Recht gleichermassen. Also tut man erst einmal nichts und hofft, dass andere die Kohlen aus dem Feuer holen, um dann, wenn der Ausbruch da ist, in Ausbruchsrichtung mitzuziehen. Dies in Kombination mit dem Umstand, dass sich umso mehr Stop Loss-Verkaufsorders kurzfristiger Trader auf beiden Seiten der Handelsspanne anlagern, je länger die Seitwärtsbewegung andauert, bedeutet:

Wenn der Ausbruch kommt, kommt er schnell und kann weit führen. Statt eines Nickerchens ob dieser scheinbar langweiligen Phase ist daher für Trader erhöhte Wachsamkeit angezeigt, denn je ruhiger es vorher ist, desto heftiger wird der Sturm werden, wenn er losbricht. Wo sind die Ankerpunkte, deren Kreuzen den Sturm entfachen kann? Hier gäbe es in beide Richtungen eine primäre Begrenzungszone und eine Art „doppelter Boden“, der als Abfang-Level bei Bullen- bzw. Bärenfallen dienen könnte.

Auf der Unterseite geht es primär um die Unterstützungszone 3.145/3.162 Punkte, die durch die Zwischenhochs der Monate November und Dezember definiert werden und an denen der TecDAX in diesem Jahr mehrfach wieder nach oben drehte. Sollte diese Zone fallen, käme als „Sprungtuch“ die 200-Tage-Linie bei 3.076 Punkten infrage. Auch darunter könnten viele Stop Loss-Verkaufsorders bullischer Positionen liegen. Fällt die primäre Zone, wird es spannend, fällt auch noch die 200-Tage-Linie, dürften die Bullen verloren haben.

Auf der Oberseite sind es die Monatshochs vom Februar und April bei 3.344 bzw. 3.350 Punkten, über die das Bullen-Lager hinaus muss. Aber auch das wäre wohl nur der erste Schritt von zweien. Denn das markante Zwischenhoch vom März 2022 bei 3.394 Punkten liegt dann als Widerstand so nahe, dass man auch hier vermuten darf, dass ein Teil der Stop Loss-Verkaufsorders auf der Short-Seite wohl erst knapp über diese Linie wartet und die Short-Seller damit erst aus dem Feld geschlagen sein werden, wenn der Index auch diese Linie klar überboten hat. Momentan wirkt es, als habe man keinerlei Interesse, einen dieser Entscheidungspunkte ernsthaft anzugehen. Aber erfahrene Trader wissen: Es ist keine Lethargie, sondern gespanntes Abwarten, das den Index festhält. Und das kann jederzeit in hektische Aktivität und damit in einen starken Impuls übergehen.

TecDAX Index: Chart vom 12.05.2023, Kurs: 3.234,14 Euro, Kürzel: TDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TecDAX Index: Chart vom 12.05.2023, Kurs: 3.234,14 Euro, Kürzel: TDX | Quelle: TWS

Zwei Wochen lang hatte der TecDAX unmittelbar unter dem im Februar erzielten, bisherigen Jahreshoch den Ausbruch nach oben versucht, jetzt fiel er zurück. Bedeutet das, dass die Bullen zu schwach sind, um den Ausbruch zu schaffen und die Bären gewonnen haben?

Tagelang hatte der TecDAX an das bisherige Jahres-Verlaufshoch geklopft. Und eigentlich heisst es ja: Klopfet, so wird euch aufgetan. Die Bullen hatten es also in der Hand. Aber dann senkte Carl Zeiss Meditec seine Margen-Prognose, das bremste den Index aus. Und dann kam am Donnerstag eine überraschend schwache Bilanz von Sartorius. Beide Aktien sind im TecDAX hoch gewichtet. Das drückte auf den Index und entfernte ihn von der entscheidenden Widerstandslinie. Haben die Bullen ihre Chance damit vergeben?

Expertenmeinung: Nein. Das Chartbild spricht nicht gegen sie, zumindest noch nicht. Dass die Lage bei den beiden vorgenannten Medizintechnik-Unternehmen, beide im Index relativ hoch gewichtet, derzeit nicht allzu gut ist, ist zwar grundsätzlich ein Aspekt, der einen Ausbruch erschwert. Aber es macht ihn nicht unmöglich. Immerhin haben diese „bad news“ nicht dazu geführt, dass die Anleger den gesamten Index als „Korb“ verkauften, weil sie diese Meldungen als exemplarisch für die Situation der Gesamtwirtschaft einstuften. Das Minus im TecDAX insgesamt hielt sich so weit in Grenzen, dass aus charttechnischer Sicht bislang noch nichts angebrannt ist, sprich ein erneuter Anlauf nach oben jederzeit möglich wäre.

TecDAX Index: Tages-Chart vom 21.04.2023, Kurs: 3.275,04 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TecDAX Index: Tages-Chart vom 21.04.2023, Kurs: 3.275,04 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS

Sie sehen, dass der Index am Freitag bereits an der nächstgelegenen Supportzone 3.224/3.232 Punkte aufgefangen wurde. Erst, wenn nicht nur dieser Bereich, sondern auch die Unterstützungszone 3.145/3.162 Punkte brechen würde, wäre ein Doppeltopp vollendet. Dann allerdings wäre für das Bullen-Lager wirklich etwas angebrannt, zumal das auch hiesse, dass der Index wieder aus der mittel- bis langfristig relevanten Widerstandszone, die Sie im Chart auf Monatsbasis sehen und die bis ins Jahr 2020 zurückreicht, nach unten herausgerutscht und die 1.000-Tage-Linie unterboten wäre.

TecDAX Index: Monats-Chart vom 21.04.2023, Kurs: 3.275,04 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TecDAX Index: Monatschart vom 21.04.2023, Kurs: 3.275,04 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS

Solange das nicht passiert ist, hätten die Käufer noch alle Chancen. Allerdings dürfte den Bullen auch nicht entgangen sein, dass sie erst dann wirklich freie Bahn hätten, wenn das knapp über dem aktuell umkämpften Jahreshoch gelegene Hoch vom März 2022 bei 3.394 Zählern bezwungen ist. Leicht wird es für die Bullen also nicht, möglich hingegen ist der Befreiungsschlag auch jetzt noch. Die kommenden Wochen bringen bei den meisten anderen TecDAX-Unternehmen die Quartalsbilanzen – das dürfte die Weichen stellen.

Seit Tagen belagern die Bullen das bisherige, Anfang Februar erreichte Jahres-Verlaufshoch des TecDAX. Eine alte Regel lautet: Je länger sich die Bullen unter einem solchen Widerstand halten können, desto grösser ist die Chance, dass sie ihn „knacken“. Gelingt das diesmal auch?

Die Chance ist zumindest nicht schlecht. Bislang weiss man über das erste Quartal noch so gut wie nichts. Bis auf wenige, vereinzelte Vorab-Ergebnisse tappt man hinsichtlich der Antwort auf die Frage, ob, wie sehr und in welchen Bereichen die Verbraucher denn nun wirklich auf die Bremse getreten sind, im Dunkeln. Und so lange da nichts klar ist, gilt grundsätzlich: Im Zweifel für den Trend. Und der weist beim TecDAX, wie wir in den Charts sehen, grundsätzlich auf mittelfristiger Ebene nach oben.

Nachdem es gelungen ist, die wochenlange Konsolidierung als Reaktion auf die Rallye vom Jahresanfang abzufangen und den Index nach oben zu drehen, bevor die mittelfristige, im Herbst entstandene Aufwärtstrendlinie eindeutig hätte brechen können, wird zudem klar:

Das bärische Lager ist hier entweder unterrepräsentiert oder aber konnte – und kann auch aktuell – nicht genug Kapitalkraft aufbringen, um für das Bären-Lager erfreuliche Tatsachen sorgen zu können. Also, ist der Ausbruch nach oben damit vorprogrammiert?

Expertenmeinung: Über ein „die Bullen haben aktuell die besseren Karten“ sollte man da bei der Chancen-Abwägung besser nicht hinausgehen. Denn noch ist diese Widerstandslinie bei 3.345 Punkten nicht überwunden. Und selbst wenn das gelingt, wartet bei 3.394 Zählern schon die nächste, wichtige Hürde. Und wenn man sich den Chart auf Monatsbasis ansieht, wird klar: Auch da müsste der Index drüber, erst dann wäre diese breite, bis Anfang 2020 zurückreichende Widerstandszone bezwungen und der Weg an das im Herbst 2021 weit über dem aktuellen Kursniveau, konkret bei 4.010 Punkten, markierte Hoch frei.

TecDAX Index: Monats-Chart vom 13.04.2023, Kurs: 3.322,68 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TecDAX Index: Monats-Chart vom 13.04.2023, Kurs: 3.322,68 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS

Hinzu kommt, dass man in einem Umfeld, in dem die Rahmenbedingungen in grossen Teilen nicht mit der mit steigenden Kursen momentan immer bullischer werdenden Marktstimmung konform gehen, immer das Risiko einer Bullenfalle im Hinterkopf haben muss. Sprich das Risiko, dass der TecDAX diese beiden Widerstände bei 3.345 und 3.394 Zählern zwar überwindet, dann aber viele den Schwung des Ausbruchs nutzen, um Gewinne mitzunehmen oder in diese Euphorie hinein sogar Short-Trades zu starten.

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Daher liesse sich derzeit nur festhalten, dass ein Ausbruch nach oben zwar kurzfristig jederzeit drin wäre, ob er aber auch nachhaltig würde, ist völlig offen. Daher gäbe es zwar derzeit zur Long-Seite auf chart- und markttechnischer Ebene keine sinnvolle Alternative, aber ohne konsequenten und sukzessiv eng nachgezogenen Stop Loss sollte man auf diesem de facto eben ziemlich dünnen Eis lieber nicht tanzen!

TecDAX Index: Tages-Chart vom 13.04.2023, Kurs: 3.322,68 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
TecDAX Index: Tages-Chart vom 13.04.2023, Kurs: 3.322,68 Punkte, Kürzel: TDX | Quelle: TWS