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Dell Technologies ist einer der weltweit grössten Hersteller von Computersystemen. Wird das Unternehmen komplett falsch verstanden?
Der Deal des Jahrhunderts
Das Unternehmen war bis 2013 an der Börse und wurde dann vom Unternehmensgründer Michael Dell sowie Silver Lake gekauft und von der Börse genommen. 2015 erfolgte die Übernahme von EMC für 67 Mrd. USD und eine Restrukturierung des Konzerns.
Bei Dell mangelte es wirklich nicht an Veränderungen, doch eines hat sich über die Jahre hinweg gezeigt:
Michael Dell hat es verstanden, klug zu navigieren und immer als Sieger vom Feld zu gehen.
Durch die Rückkehr aufs Börsenparkett und die Abspaltung von VMware ist ihm das nächste Kunststück gelungen. Aktuell läuft eine Übernahme von VMware durch Broadcom.
Von Forbes wurde das als „der Deal des Jahrhunderts“ bezeichnet.
Wer direkt nach dem Börsengang von Dell eingestiegen ist, kann sich nicht nur über mehr als 200% an Kursgewinnen freuen, sondern auch noch über erhebliche Dividenden sowie kostenlose Aktien von VMware.
In Summe ist die Performance mehr als erfreulich.
Das Vermögen von Michael Dell und das Geld der Anleger hat sich dadurch binnen weniger Jahre vervielfacht und Michael dürfte äusserst interessiert daran sein, dass das auch so weitergeht.
Denn der namensgebende Unternehmensgründer ist weiterhin der grösste Aktionär von Dell und hält etwa 60% der Stimmrechte.
Ausblick und Bewertung
Das dürfte auch einer der Gründe dafür sein, warum der Konzern eine sehr anlegerfreundliche Politik betreibt.
Kürzlich hat man die Quartalsdividende um 12% auf 0,37 USD je Aktie erhöht, Dell kommt somit auf eine Dividendenrendite von 3,72%.
In Summe hat man im letzten Jahr durch Aktienrückkäufe und die Dividende rund 3,8 Mrd. USD an die Anteilseigner ausgeschüttet.
Das ist nicht nur in absoluten Zahlen enorm, sondern vor allem im Verhältnis zu dem „geringen“ Börsenwert von 28,8 Mrd. USD.
Setzt sich das in ähnlicher Weise fort, wird nicht nur Micheal Dell noch wesentlich reicher werden, sondern mit ihm auch die Aktionäre.
Ein wichtiger Schritt auf diesem Weg war die Reduktion der langfristigen Schulden. Seit dem erneuten Börsengang konnten sie von 42,5 auf 23,0 Mrd. USD gedrückt werden.
Das zeigt, was das Unternehmen in Wirklichkeit verdient hat.
Dem stehen aktuell 10,2 Mrd. USD an Barmitteln gegenüber. Da das Deleveraging also weitgehend abgeschlossen ist, dürfte fortan ein Grossteil des Gewinns unmittelbar an die Anteilseigner ausgeschüttet werden.
Doch selbstverständlich kann sich auch Dell nicht den schwierigen Rahmenbedingungen entziehen. Im Jahresverlauf 2022 haben sich die Rahmenbedingungen sukzessive verschlechtert und für 2023 wird ein Gewinneinbruch um 30% auf 5,30 USD je Aktie erwartet.
Rückläufige Gewinne sind natürlich nicht erfreulich, das bedeutet aber auch, dass Dell aktuell nur auf eine forward P/E von 7,5 kommt.
Falsche Wahrnehmung
Vielleicht liegt das auch daran, dass Dell noch immer als schnöder PC-Händler wahrgenommen wird.
Das ist an sich auch nicht falsch, allerdings ignoriert man damit die Tatsache, dass Dell in einer ganzen Reihe von Wachstumsmärkten mit führend ist, darunter Server- und Datenzentren für die Cloud und Datenspeicher im Allgemeinen.
Das zeigt beispielsweise auch eine Studie von Gartner (Link).
Der Vorstand drückt es wie folgt aus:
“The long-term trends are in our favor, as data increases exponentially and we continue to help customers navigate the complexities of hybrid work, multicloud and edge.”
[…]
“In ISG we had our eighth consecutive quarter of growth in the fourth quarter with revenue of $9.9 billion, record profitability, and record storage revenue of $5 billion.”

Aus technischer Sicht befinde sich Dell in einer Korrektur. Gelingt jetzt aber ein Ausbruch über die laufenden Abwärtstrends und den Widerstand bei 43 USD, kommt es zu einem prozyklischen Kaufsignal mit möglichen Kurszielen bei 46 und 52,50 USD.
Zwischen den Abwärtstrends und 38,50 USD ist die charttechnische Lage weitgehend neutral.
Fällt Dell jedoch unter 38,50 USD, muss mit einer erneuten Abwärtsbewegung in Richtung 34 – 35,75 USD gerechnet werden.
Kann auch dieses Niveau nicht gehalten werden, dürften 30-31 USD angesteuert werden.
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