Der DAX bildet die umsatzstärksten börsennotierten deutschen Unternehmen ab.
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Mit welchen Finanzprodukten (z.B. DAX-ETFs, DAX-CFDs, DAX-Futures, DAX-Optionen oder DAX-Zertifikate) Sie von Kursbewegungen des DAX-Index optimal profitieren, lesen Sie in unserem Artikel „Wie Sie den DAX-Index am besten handeln können“.
- Rückblick 2023: Allzeithoch
- Jährliche DAX Entwicklung von 2014 bis 2023
- DAX 2024: Neues Rekordhoch trotz Rezessions- und Inflationsängsten
- Welche globalen Themen bestimmen die DAX-Richtung im Jahr 2024?
- DAX Prognose: Aktien trotz schwächelnder Wirtschaft nicht unattraktiv
- DAX Bewertung: Relativ günstig
- Geldanlage ist immer „relativ“: Aktienmarkt weiterhin attraktiv
- Aktienkurse können auch in Rezessionen steigen
- Verschuldung, Protektionismus, Abgrenzung und Populismus in der Politik: Aktien bieten Auswege für Anleger
- DAX Prognose heute: Langfristiger Aufwärtstrend intakt
- DAX – Mittelfristige Performance
- DAX-Prognose 2024: Mittelfristiges Kursziel 19.000 Punkte – Substanz schlägt Wachstum
- Sie möchten an der Börse investieren?
Rückblick 2023: Allzeithoch
Nach einem Vorjahresminus im DAX von -12,4 % verlief das Jahr 2023 für die Aktienmärkte sehr viel erfreulicher. Die meisten grossen Börsen verzeichneten zweistellige Zuwächse und einige Indizes, wie der amerikanische Dow Jones Index oder auch der deutsche DAX40 Index erreichten zum Jahreswechsel hin sogar neue Allzeithochs. Der DAX kletterte von 13.992 Punkten zu Jahresbeginn auf 16.751 Punkte am 31.12. und verzeichnete damit einen beachtlichen Kurszuwachs von +20,3 %. Damit verzeichnete der wichtigste deutsche Aktienindex den achten Jahresgewinn in den letzten zehn Jahren.
Jährliche DAX Entwicklung von 2014 bis 2023
Jahr | Performance |
---|---|
2014 | +2,65 % |
2015 | +24,77 % |
2016 | +6,87 % |
2017 | +12,51 % |
2018 | -18,26 % |
2019 | +25,48 % |
2020 | +3,55% |
2021 | +15.79% |
2022 | - 12,35 % |
2023 | +20,31 % |
DAX 2024: Neues Rekordhoch trotz Rezessions- und Inflationsängsten
Anfang 2024 erzielte der DAX 40 ein neues Rekordhoch von 17.552 Punkten. Und das, obwohl die Zinssenkungserwartungen zuletzt deutlich gedämpft wurden und die deutsche Wirtschaft schwächelt. Laut ifo-Institut hat Deutschland in Europa nach der Ukraine (!) die zweithöchste Wahrscheinlichkeit, in eine Rezession abzurutschen. Im Jahr 2023 konnte eine solche, bzw. genauer gesagt eine Stagflation (wirtschaftlicher Rückgang bei steigenden Preisen) nach einer Korrektur der BIP-Daten um Haaresbreite vermieden werden. Möglicherweise bauen die Investoren nun auf die Substanz, die Aktien als Sachwerte in Zeiten hoher Inflation wertvoller werden lässt. Doch wie geht es nun weiter? Drohen schon bald wieder Börsenverluste oder setzt sich der langfristige Aufwärtstrend weiter fort?
Welche globalen Themen bestimmen die DAX-Richtung im Jahr 2024?
Nachdem die Folgen der Corona-Virus-Pandemie abgeklungen sind, wird die Börse aktuell vor allem durch die Zins- und Inflationsdynamik geprägt. Da die Preissteigerungsraten zuletzt rückläufig waren, hat sich der Druck auf die Notenbanken, die Zinsen weiter anzuheben, zwar deutlich verringert, aber Zinssenkungen sind wohl frühestens in der zweiten Jahreshälfte zu erwarten. Ansonsten sind es die zahlreichen geopolitischen Konflikte, die für unerwartete Entwicklungen sorgen könnten. Allen voran der Ukraine-Krieg, der nach wie vor ein wichtiges Thema ist, auch wenn dieser in den Nachrichten mittlerweile immer weniger Aufmerksamkeit bekommt. Weitere Krisenherde sind der im Herbst 2023 aufgeflammte Nahost-Konflikt sowie die Spannungen zwischen China und Taiwan bzw. China und den USA. Und zu guter Letzt darf natürlich auch die US-Präsidentschaftswahl nicht vergessen werden. Das Rennen entscheidet sich wohl zwischen dem mittlerweile doch manchmal recht senil wirkenden und zudem nicht sehr beliebten Joe Biden und dem populistischen Schaumschläger Donald Trump.
DAX Prognose: Aktien trotz schwächelnder Wirtschaft nicht unattraktiv
Sehen wir uns für unsere DAX Prognose zunächst das „grosse Bild“ an. Da Privatanleger „nur“ ca. 14 % der DAX Anteile halten, wird der Handel von institutionellen Grossanlegern dominiert, die die DAX Entwicklung beeinflussen. Diese stehen stets unter dem Druck, gewaltige Summen möglichst rentabel anzulegen, denn ansonsten ziehen die jeweiligen Geldgeber schnell ihre Mittel ab. Die Renditen von Anlagealternativen zu Aktien wie Bankeinlagen oder (Staats)Anleihen haben zwar deutlich angezogen, sind aber nach wie vor unattraktiv. Denn trotz den gestiegenen Zinsen macht deren Rendite die aktuelle Inflationsrate noch immer nicht wett. Andere Alternativen gibt es kaum, denn Immobilien sind für professionelle Anleger zu illiquide und durch die sich verteuernden Kredite unrentabler. Und auch der Goldmarkt ist gemessen an den gewaltigen Anlagesummen, die am Kapitalmarkt bewegt werden, geradezu mikroskopisch klein.
Wer mehr zu Immobilieninvestments lesen möchte, dem empfehlen wir unsere Artikel „Die besten offenen Immobilien-Fonds für Privatanleger“ und Die besten REITs.
Aus Mangel an wirklich attraktiven Anlagealternativen ist der Aktienmarkt für Anleger weiterhin der interessanteste Markt – zumindest, solange die Inflation einigermassen unter Kontrolle bleibt.
DAX Bewertung: Relativ günstig
Experten-Schätzungen für das aktuelle DAX-40 Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) im Jahr 2024 liegen aktuell mit ca. 13,2 für die kommenden 12 Monate knapp über 12. Damit sind die deutschen Blue-Chips im historischen Vergleich sehr günstig bewertet. Durchschnittlich liegt das DAX-KGV bei ca. 15. Ein DAX-KGV im Jahr 2024 von 12 besagt, dass die 40 Werte im Durchschnitt 12-mal mehr kosten als die erwarteten Nettogewinne der DAX-Konzerne in diesem Jahr. Allerdings basiert das erwartete KGV auf Erwartungen. So könnte beispielsweise eine stark rezessive Entwicklung aufgrund einer ausufernden Inflation zu einer Anpassung der Gewinnschätzungen und einem entsprechend höheren DAX-KGV führen.
Geldanlage ist immer „relativ“: Aktienmarkt weiterhin attraktiv
Geldanlage ist immer relativ zu betrachten: Es kommt stets darauf an, welcher Anlageklasse bezüglich Werterhalt, Wertentwicklung und Risiko im Vergleich die beste und stabilste Entwicklung zugetraut wird. In diese Richtung fliesst das Kapital wie eine Flüssigkeit in einem Gefälle. Doch auch wenn deutsche Aktien derzeit krisenbedingt nicht teuer bewertet sind:
Für einen DAX Ausblick reicht es nicht aus, sich (eindimensional) das historische Bewertungsniveau von Aktien zu betrachten, sondern es müssen auch (multidimensional) andere Faktoren wie Inflationsrate, Zinsniveau und Konjunkturzyklus in Relation gesetzt werden. Je höher das Zinsniveau zum Beispiel, desto weniger attraktiv sind Dividendenpapiere. Denn wieso sollte ein Investor ein volatiles (schwankungsstarkes) Wertpapier mit 4 % Dividendenrendite kaufen, wenn er dieselbe Rendite auch mit erstklassigen Staatsanleihen und kalkulierbaren Kapitalflüssen erzielen kann? Allerdings müssen weitere Fragen beantwortet werden. In welche Richtung entwickeln sich die Zinsen, die Teuerungsrate und die daraus resultierenden Realzinsen (Zinsen minus Inflationsrate)? Befinden wir uns in einem wirtschaftlichen Aufschwung oder steht möglicherweise eine Rezession bevor? Erst dann, wenn sich durch die Betrachtung der wichtigsten Faktoren ein klares Bild ergibt, lässt sich die Attraktivität von Aktien beurteilen.
Aktienkurse können auch in Rezessionen steigen
Viele Anleger sind überzeugt, dass Aktienmärkte in Rezessionen stets fallen müssen. Das ist aber ein Irrtum. Historisch betrachtet steigen Aktienkurse vor allem dann, wenn die Mehrheit der Anleger fallende Kurse erwartet oder sich aufgrund der unsicheren wirtschaftlichen oder (geo)politischen Nachrichtenlage mit Aktien-Investments unwohl fühlt. Denn an der Börse passiert bekanntlich meist das Gegenteil von dem, was die Mehrheit der Marktteilnehmer erwartet. Unternehmensanteile sind als Sachwerte vor allem in politisch unsicheren Zeiten mit hoher Inflationsrate die bessere Alternative zu Gold.
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Verschuldung, Protektionismus, Abgrenzung und Populismus in der Politik: Aktien bieten Auswege für Anleger
Das politische Klima der wichtigsten Wirtschaftsnationen war viele Jahre lang auf internationaler Ebene meist relativ harmonisch und von verbesserten Handelsbeziehungen, Marktöffnungen (Stichwort Freihandel) und Zusammenhalt geprägt. Seit der Brexit-Entscheidung und der Trump-Wahl im Jahr 2016 wurde offensichtlich, dass der Wind gedreht hat und seitdem eher in Richtung Protektionismus, Abgrenzung, Autoritarismus, Populismus und zunehmenden internationalen Feindseligkeiten wehte. Politikern und Regierungen zu vertrauen, fällt vielen Bürgern und Bürgerinnen deshalb zunehmend schwerer als zuvor. Auch Investoren sind deshalb – trotz höherer Zinsen – immer weniger gewillt, ihr Kapital freiwillig in die Papiere hoch verschuldeter Staaten anzulegen.
Zwar hat sich der Zinsdruck zuletzt erheblich vermindert, aber wenn man den Notenbanken, insbesondere der amerikanischen Fed, Glauben schenkt, so ist die Zeit für eine Zinssenkung noch nicht gekommen. Für Anleihengläubiger sind das keine guten News, denn bekanntlich steigen Anleihen erst im Kurs, wenn die Zinsen fallen. Doch das ist noch nicht alles. Da die derzeitigen Inflationsraten noch immer oberhalb der Renditen liegen (10-jährige Deutsche Bundesanleihe aktuell: 2,45 %) drohen Anleihengläubigern weiterhin Kaufkraftverluste. Aktien könnten für Anleger einen von wenigen Auswegen aus einer solchen Misere darstellen. Denn während Währungen und Staatsanleihen „nur“ auf politischen Versprechungen basieren, werden Aktien profitabler Unternehmen auch in Zukunft deren Ertragswert sowie das allgemein gestiegene Preisniveau reflektieren.
Alles in allem sind die Aussichten für Aktien trotz der deutlich gestiegenen Kurse auch weiterhin sehr solide. Und an der Situation, dass es an attraktiven, liquiden Investmentalternativen fehlt, hat sich zuletzt trotz der gestiegenen Zinsen nur wenig geändert. Die Entscheidungsgründe in Aktien zu investieren sind daher nicht unbedingt nur fundamentaler Natur. Mittel- bis langfristig könnte der DAX Index, dessen 40 enthaltene Werte mehr als drei Viertel der Marktkapitalisierung des nationalen Aktienmarkts abbilden, auch als Inflationsschutz dienen – so wie dies historisch immer wieder der Fall war. In der Geschichte des Aktienmarktes wurden in inflationären Phasen allerdings vor allem Substanzwerte wie beispielsweise Rohstoff Aktien oder Industrie-Aktien mit hohem Eigenkapital präferiert, während Technologie-Aktien eher in deflationären Phasen prosperierten. Sehen wir uns zu guter Letzt für unseren DAX Ausblick auch noch das längerfristige Chartbild an.
DAX Prognose heute: Langfristiger Aufwärtstrend intakt
Um ein übergeordnetes Bild der technischen Verfassung einer Aktie oder eines Index zu bekommen, sollte man immer erst einen Blick auf längerfristige Charts werfen und sich dann die untergeordneten Zeitebenen ansehen, die fürs Trading oder die Aktienanlage meist relevanter sind. Im 10-Jahres-Chart ist zunächst ein langfristiger Aufwärtstrend erkennbar. Start war bei ca. 9.700 Punkten. Nach einem Anstieg auf ca. 13.800 Zähler folgte Anfang 2020 der Corona-Crash, bei dem es im Tief auf 8.255 Punkte hinab ging. Doch der Kurseinbruch war anschliessend erstaunlich schnell wieder aufgeholt. Der langfristige Aufwärtstrend ist dank der neuen Hochs weiterhin intakt.
DAX Entwicklung – 10-Jahres-Chart DAX Performance-Index
DAX – Mittelfristige Performance
Auch bei der Betrachtung des 5-Jahres-Charts ist klar erkennbar, dass sich der deutsche Aktienindex trotz aller Widrigkeiten und Krisen nach wie vor im Aufwärtstrend befindet. Das Tief markierte auch in diesem Chart der Corona-Crash Anfang 2020. Der DAX kletterte von März 2020 bis Ende Februar 2024 bis auf 17.563 Punkte, ein satter Zuwachs von mehr als 9.000 Punkten bzw. +113 %.
Im Vergleich zu den US-Indizes hinken die DAX 40 Werte damit im längerfristigen Vergleich trotzdem weit hinterher. Die grossen drei amerikanischen Aktienindizes Nasdaq 100, Dow Jones und S&P 500 konnten seit Anfang 2019 noch erheblich stärker zulegen.
DAX Entwicklung – 5-Jahres-Chart DAX Performance-Index
Aus charttechnischer Sicht gibt es ausser der längerfristigen oberen Linie des Trendkanals keine erkennbaren charttechnischen Widerstände. Dennoch dürfte es natürlich früher oder später auch wieder zu einer deutlicheren Korrektur kommen. Aktuell sieht das charttechnische Gesamtbild für das Jahr 2024 jedoch sehr positiv aus. Langfristig betrachtet ist aus charttechnischer Sicht alles im grünen Bereich, so lange das Tief von Oktober 2023 bei ca. 14.630 Zählern nicht unterschritten wird. Doch diese Marke liegt mittlerweile schon fast 3.000 Zähler unter den aktuellen Kursen. Dennoch sollten Anleger flexibel auf das Marktgeschehen reagieren. In geopolitisch unsicheren Zeiten schadet es sicher nicht, Positionen mit (ausreichend weiten) Stopps abzusichern.
DAX-Prognose 2024: Mittelfristiges Kursziel 19.000 Punkte – Substanz schlägt Wachstum
Nachdem der DAX unsere optimistischen Kursziele in den letzten Jahren allesamt erreicht hat, ist unser Kursziel für 2024 etwas vorsichtiger. Sollte es keine negativen Überraschungen in Sachen Inflation geben, so könnte der DAX innerhalb von sechs bis zwölf Monaten durchaus in den Bereich von 19.000 Punkten klettern. Dies würde vom aktuellen Niveau von 17.565 Punkten aus gerechnet einem Kurszuwachs von immerhin +8 % entsprechen. Der Weg zum Kursziel kann allerdings durchaus holprig sein, zwischenzeitliche Rücksetzer sind nicht auszuschliessen, auch eine mehrmonatige Korrektur ist durchaus denkbar. Wir wagen auch die Prognose, dass Substanzwerte, d. h. beispielsweise Aktien aus den Bereichen Rohstoffe, Versicherungen, Konsum und Pharma, in den verbleibenden 10 Monaten des Jahres 2024 besser performen werden als der heiss gelaufene Tech- und Wachstumsaktien-Sektor.
Auch wenn die Banken wieder ein wenig mehr Zinsen zahlen, sind Aktien aus unserer Sicht relativ zu allen anderen Alternativen betrachtet noch immer die attraktivste Anlageklasse. Die DAX 40 Aktien versprechen daher auch 2024 wieder attraktive Renditen. Mutige Anleger könnten vor allem Rücksetzer für längerfristige Einstiege nutzen.
Quellen:
Bloomberg: Germany Narrowly Escapes Recession But Outlook Remains Tough (27.02.2024); https://www.bloomberg.com/news/articles/2024-01-15/germany-s-economy-shrank-last-year-for-first-time-since-pandemic
Bundeszentrale für politische Bildung: Aktionärsstruktur von DAX-Unternehmen (27.02.2024); https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/globalisierung/52596/aktionaersstruktur-von-dax-unternehmen/
Investorpedia: Inflation’s Impact on Stock Returns (27.02.2024); https://www.investopedia.com/articles/investing/052913/inflations-impact-stock-returns.asp
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