Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Mit Ende April konnte der deutsche Softwarekonzern eine beachtliche Rallye starten, welche die Aktie wieder in die Nähe des bisherigen Jahreshöchststands vom Februar brachte. Doch mit dem Bruch der 20-Tage-Linie, hier in Grün dargestellt, setzten Gewinnmitnahmen ein. Wenig später gelang es den Bullen nicht mehr, das Tief vom Mai zu verteidigen. Somit wechselte die SAP-Aktie wieder in eine neutrale Verkaufsphase. Die Aufwärtsbewegung scheint damit vorerst beendet. Zudem bildete das Papier in dieser Woche ein weiteres tieferes Hoch. Die Aktie wirkt derzeit angeschlagen.
Expertenmeinung: Wie es hier weitergehen könnte, wird vor allem davon abhängen, welche Pivot-Punkte als Nächstes überschritten oder unterschritten werden. Ein leichtes Kaufsignal würde mit dem Bruch des Hochs der aktuellen Börsenwoche entstehen. Wesentlich zuverlässiger wäre hingegen ein Anstieg über die Marke von 275 EUR. Auf der Unterseite sollten die Bullen vermeiden, dass das letzte Tief bei 247.80 EUR unterschritten wird. Sollte dies passieren, könnte ein Übergang in eine bärische Trendphase bevorstehen und die Bären hätten vorerst die Oberhand. Aktuell heisst es, die nächsten Kursbewegungen abzuwarten.
Aussicht: NEUTRAL
SAP Aktie: Chart vom 03.07.2025, Kurs: 257.45 EUR, Kürzel: SAP | Quelle: TWS
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Ausserdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Vorherige Analysen der SAP Aktie
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Erwartung: Neutral
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Im Vorfeld der am Dienstagabend gemeldeten Quartalszahlen hatte die SAP-Aktie gegen den Trend des Gesamtmarkts nachgegeben. Die Trader fürchteten Enttäuschungen … aber die blieben aus. Die Aktie machte einen Satz nach oben, aber ist der Weg nach oben damit frei?
SAP wächst weiter. Der Umsatz legte im ersten Quartal gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 12 Prozent zu, der Bruttogewinn verbesserte sich um 15 Prozent. Nach Steuern gelang nach dem Verlust im ersten Quartal des Vorjahres wieder ein stattlicher Gewinn von 1,8 Milliarden Euro, der Gewinn pro Aktie lag bei 1,52 Euro. Und wie zuletzt immer war es das Cloud-Geschäft, welches das Wachstum befeuerte.
Die bisherige Gesamtjahresprognose blieb unverändert: Umsatzwachstum zwischen 11 und 13 Prozent, beim Betriebsergebnis (in Q1 2,33 Mrd.) will man im Gesamtjahr auf 10,3 bis 10,6 Milliarden kommen, 2024 hatte man 8,15 Milliarden Euro erzielt.
Der Gewinn lag dabei über der durchschnittlichen Prognose der Analysten, der Umsatz aber einen Tick darunter. Der kräftige Anstieg der Aktie wurde daher vermutlich mit entscheidend dadurch ausgelöst, dass viele im Vorfeld den Kopf eingezogen hatten, weil sie böse Überraschungen fürchteten, die dann eben doch nicht kamen. Kann das ausreichen, um der Aktie einen Befreiungsschlag zu bescheren?
Expertenmeinung: Das könnte es. Die SAP-Aktie war bis Mitte Februar aufgrund ihrer immens hohen Gewichtung zum Zugpferd der DAX-Bullen geworden und mit dem Rekordhoch von 283,50 Euro, das am 19. Februar erreicht wurde, eher zu teuer bewertet. Ein da erreichtes Kurs-/Gewinn-Verhältnis um 45 war angesichts der zunehmenden Unsicherheiten in Bezug auf das weltweite Wachstum gewagt.
Jetzt, nachdem die Aktie unmittelbar vor Vorlage der Ergebnisse bis 215,60 Euro nachgegeben hatte und die Zahlen insgesamt etwas besser ausfielen als prognostiziert, liesse sich eine Überbewertung nicht mehr unterstellen. Es sei denn natürlich, die derzeit wieder aufkommende Hoffnung, dass die US-Wirtschaftspolitik das weltweite Wachstum nur moderat oder nur für eher kurze Zeit ausbremst, würde platzen.
SAP Aktie: Chart vom 23.04.2025, Kurs 241,70 Euro, Kürzel: SAP | Quelle: TWS
Allerdings war auffällig, dass die SAP-Aktie die für freie Bahn nach oben entscheidende Februar-Abwärtstrendlinie zwar gleich zum Handelsstart des Mittwochs erreichte, dann aber nicht weiter vorankam. Hier lagen offenbar grössere Verkaufsorders derer im Markt, die nicht erwarten, dass die Aktie über eine grössere Gegenreaktion hinaus Boden gutmachen könnte. Jetzt kommt es also darauf an, wer sich an dieser Linie zuerst „abarbeitet“, die Bullen oder die Verkäufer.
Gelingt es, dort im Markt liegende Verkaufsorders komplett „wegzukaufen“, wäre das ein Signal dafür, dass der Optimismus nach der Bilanz stark genug wurde, um auch noch mehr zu erreichen. Dafür sollte die Aktie heute oder in den kommenden Tagen klar über dem gestrigen Tages-Verlaufshoch von 244,20 Euro schliessen. Dreht der SAP-Kurs indes an dieser Linie nach unten ab, sollte man besser vorsichtig bleiben.
Aber auch, wenn es gelingt, diese Hürde zu nehmen: Das Umfeld ist derzeit nicht so erfreulich, dass man sicher erwarten dürfte, dass das bisherige Hoch von 283,50 Euro schnell erreicht oder gar überboten würde, dazu war die Bilanz und ist das Umfeld dann doch zu ungünstig. Luft nach oben wäre also möglich, ein Sturmlauf auf neue Rekorde aber derzeit unwahrscheinlich.
Quellen: Ergebnis des 1. Geschäftsjahresquartals, 22.04.2025: https://www.sap.com/docs/download/investors/2025/sap-2025-q1-mitteilung.pdf
Über den Autor
Nach dem Abitur 1984 studierte der gebürtige Hamburger an der Universität der Bundeswehr Betriebswirtschaftslehre. Im Anschluss an seine Dienstzeit als Offizier begann seine Zeit als Analyst und Finanzjournalist. Seit 1996 war und ist er als Redakteur, Referent und Kolumnist in zahlreichen Funktionen aktiv, seit 2016 ist er unter anderem Analyst bei LYNX. Gehrt ist ein Allrounder, der in der fundamentalen, d.h. volks- und betriebswirtschaftlichen Analyse ebenso sattelfest agiert wie in den verschiedenen Disziplinen der Technischen Analyse wie Chart- und Markttechnik und Sentinentanalyse.
Analysemethode
Die Analysen von Ronald Gehrt basieren auf einer Kombination fundamentaler Fakten und Daten mit der aktuellen chart- und markttechnischen Situation des/der hier vorgestellten Index/Rohstoffs/Währungspaars/Aktie. Bilanz- und Konjunkturdaten sowie wirtschafts- und finanzpolitische Fakten, Nachrichten und/oder Statements werden als Grundlage zur Beurteilung der charttechnischen und markttechnischen Perspektive des untersuchten Werts analysiert.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Mitte März hatte ich den vorläufigen Trendwechsel der Aktie des deutschen Softwareriesen besprochen. Mit dem Bruch der Ebene bei rund 260 EUR wurde der Aufwärtstrend der letzten Monate beendet, und die SAP-Aktie ging in eine neutrale Verkaufsphase über und es kam zu Kursverlusten.
Vorige Woche setzte das Papier zur technischen Gegenreaktion an. Die Frage war, wie sich die Kurse an dem neu gebildeten Widerstand bei 260 EUR verhalten würden. Knapp darüber befindet sich auch die 50-Tage-Linie, die ebenfalls als Widerstand zu sehen ist. Die Antwort darauf scheint nun gefunden: Zahlreiche Anleger realisierten die kurzfristig erzielten Gewinne. Die Bären haben den Verkaufsdruck im gestrigen Handel wieder deutlich erhöht – charttechnisch ein negatives Signal.
Expertenmeinung: Auch das Handelsvolumen hat wieder spürbar zugenommen. Es ist anzunehmen, dass die Aktie schon bald das zuletzt gebildete Tief bei 234.90 EUR ansteuern könnte. Hier wird sich der weitere Verlauf entscheiden.
Sollte es zu einem weiteren tieferen Tief kommen, wäre der Übergang in einen Abwärtstrend möglich. Ein höheres Tief könnte hingegen ein Zeichen für ein mögliches Ende der im Februar eingeleiteten Korrektur sein. Hier könnte es also noch richtig spannend werden.
Aussicht: NEUTRAL
SAP Aktie: Chart vom 26.03.2025, Kurs: 250.30 EUR, Kürzel: SAP | Quelle: TWS
Über den Autor
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Ausserdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Neutral
Gültigkeit der Analyse: 1 Woche
Wir beabsichtigen nicht, diesen Artikel zu aktualisieren. In Zukunft können aber Analysen zum selben Finanzinstrument veröffentlicht werden.
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Das deutsche Softwareunternehmen konnte im letzten Halbjahr auf dem Börsenparkett überzeugen und erreichte ein Hoch nach dem anderen. Den vorläufigen Höchststand dieser Rallye markierte die SAP-Aktie bei 283,80 EUR.
Anfang März folgte dann der Trendwechsel in Richtung Süden, als wichtige Unterstützungsniveaus unterschritten wurden. Die Serie von höheren Hochs und höheren Tiefs wurde durchbrochen. Gleichzeitig fielen die Kurse unter die 50-Tage-Linie, was den Bären Spielraum verschaffte. Das nächste Kursziel war das Zwischentief aus dem Dezember des vergangenen Jahres, wo die Aktie vorläufig etwas Unterstützung fand.
Expertenmeinung: Der Trend befindet sich derzeit in einer neutralen Korrekturphase. Der technische Bounce, der Ende der vergangenen Woche begann, ist noch intakt. Gleichzeitig stellt sich die Frage, wann die Bären die nächste Attacke starten könnten.
Es ist gut möglich, dass mit Erreichen der 20-Tage-Linie wieder Gegenwind aufkommt. Entscheidend wird sein, ob das letzte Tief bei 234,90 EUR verteidigt werden kann. Andernfalls könnte ein Rücklauf bis zur 200-Tage-Linie drohen, die schon bald in Richtung der 220-EUR-Marke aufschliessen dürfte. Vorerst erscheint die Aussicht der SAP-Aktie neutral.
Aussicht: NEUTRAL
SAP Aktie: Chart vom 18.03.2025, Kurs: 246.15 EUR, Kürzel: SAP | Quelle: TWS
Über den Autor
Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Ausserdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
Chart-Betrachtungszeitraum: 6 Monate
Charttrend: Long / Buy
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Bereiche Software und Software-Applikationen laufen an der Wall Street schon seit Wochen sehr gut und die positive Stimmung hat längst auch in Europa Einzug gehalten.
Am deutschen Parkett überzeugt auch die SAP-Aktie schon länger, welche sich seit Jahresbeginn in einem Aufwärtstrend befindet. Lediglich kurze Einbrüche im April und Anfang August haben die weisse Weste des Trends etwas beschmutzt. Ansonsten haben die Bullen hier hervorragende Arbeit geleistet. Diese Woche hat die Aktie erneut den Turbo gezündet und konnte 10% zulegen.
Expertenmeinung: Ist die Aktie jetzt noch ein Kauf? Grundsätzlich gefällt mir der Chart von SAP und die Wahrscheinlichkeit auf weitere Kursgewinne ist hoch. Dennoch haben sich die Kurse aktuell historisch gesehen etwas weit von der 50-Tage-Linie entfernt. Der Verlauf ist somit etwas überhitzt und dies macht das Papier anfällig für mögliche Korrekturen.
Das letzte Mal, als der Abstand zum erwähnten gleitenden Durchschnitt auf ähnlichem Niveau lag, war Ende 2023. Danach folge eine Korrektur von rund 10%. Interessierte Anleger sollten somit wohl eher auf eine kleine Verschnaufpause warten und sich die Aktie auf die Beobachtungsliste legen.
Aussicht: BULLISCH
SAP Aktie: Chart vom 04.12.2024, Kurs: 241.70 EUR, Kürzel: SAP | Quelle: TWS
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Der renommierte Börsenjournalist Achim Mautz ist professioneller Day- und Swingtrader mit besonderem Fokus auf die US Märkte. Ausserdem ist er Vorstand des Börsenclubs ratgebergeld.at und gerichtlich beeidigter Sachverständiger für den Bereich Wertpapierdienstleistungen in Österreich. Seit über 10 Jahren ist er für den Online-Broker LYNX als Börsenexperte tätig und wird unter anderem für seine täglichen Wertpapieranalysen in unserem Börsenblick geschätzt.
Analysemethode
Die Analysen von Achim Mautz basieren überwiegend auf der Technischen Analyse. Dabei nutzt der Autor, gestützt auf seine langjährige Handelserfahrung, bewährte Methoden der Chartanalyse. Er untersucht Wertpapiere unter anderem anhand von Chartmustern, Trendsignalen Unterstützungen, Widerständen und gleitenden Durchschnitten.
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Die Transformation hin zur Cloud hat SAP auf neue Höhen katapultiert, es bleibt jedoch die Frage, wie nachhaltig dieser Erfolg ist.
SAP ist omnipräsent
SAP ist einer der weltweit führenden Anbieter von Unternehmenssoftware und entwickelt Lösungen, um Geschäftsprozesse zu optimieren und Unternehmen jeder Grösse und in allen Branchen zu unterstützen.
Die Produkte von SAP, insbesondere die ERP-Systeme (Enterprise Resource Planning), bieten Unternehmen die Möglichkeit, ihre Ressourcen – von Finanzen über Personal bis hin zu Logistik – effizient zu verwalten.
SAP unterstützt Unternehmen dabei, komplexe Geschäftsprozesse zu automatisieren, zu analysieren und zu verbessern. Der Einfluss von SAP auf den globalen Markt ist unbestreitbar. Über 400.000 Kunden weltweit nutzen SAP-Produkte, und es wird geschätzt, dass rund 77 % der weltweiten Transaktionen durch ein SAP-System laufen. Das zeigt, wie stark SAP in der globalen Wirtschaft verankert ist.
Die anfängliche Vision der Gründer war es, ein Echtzeit-Datenverarbeitungssystem zu schaffen, das verschiedene Geschäftsfunktionen miteinander verbindet. Diese Idee führte in den 70er Jahren zur Entwicklung des SAP R/2-Systems. In den 1990er Jahren folgte SAP R/3, dass wesentlich flexibler und benutzerfreundlicher war.
Ab in die Cloud
Heute ist SAP S/4HANA das Herzstück der SAP-Produktlandschaft. Um Echtzeitanalysen und -verarbeitung zu ermöglichen, laufen die neuen Systeme überwiegend in der Cloud. Diese Plattform revolutionierte die Art und Weise, wie Unternehmen mit Daten umgehen, da sie schnelle und datenintensive Prozesse in Sekundenschnelle ermöglicht.
Neben der ERP-Plattform bietet SAP auch eine Vielzahl von weiteren Lösungen an, darunter SAP SuccessFactors für das Personalmanagement, SAP Ariba für den Einkauf und die Lieferkette sowie SAP Concur für das Reisekostenmanagement. Dadurch ist eine ganzheitliche Sicht unternehmensinterne Prozesse und Daten möglich.
Die Umstellung auf SAP S/4HANA hat jedoch zu erheblicher Reibung geführt, intern wie extern. Die Kunden von SAP mussten einen erheblichen Aufwand betreiben, um zu den neuen Systemen zu wechseln. Das hat dazu geführt, dass einige Kunden zur Konkurrenz gewechselt haben. Daher waren die geschäftlichen Ergebnisse von SAP für einige Zeit eher mittelprächtig.
Aus strategischer Sicht hatte SAP keine Wahl. Vermutlich hätte man die Umstellung schon viel früher durchführen sollen, denn durch das Abogeschäft in der Cloud, sind Umsatz, Gewinn und Cashflow von SAP wesentlich besser planbar. Die meisten Konkurrenten von SAP, wie zum Beispiel Oracle, Intuit oder Microsoft, haben die Umstellung auf die Cloud bereits vor vielen Jahren vollzogen.
Es hat sich ausgezahlt
Inzwischen trägt diese Transformation Früchte. Daher hatte ich mich seit Anfang 2022 sechs Mal positiv zum Unternehmen geäussert. In diesem Zeitraum ist der Kurs von etwa 80 auf 222 Euro gestiegen. Inzwischen ist SAP der wertvollste Technologie-Konzern in Europa.
Nach den jüngsten Quartalszahlen hat die Aktie heute ein neues Allzeithoch markiert. Nun stellt sich die Frage, ob das ein guter Zeitpunkt ist, um auf den Zug aufzuspringen, oder über Gewinnmitnahmen nachzudenken.
Kurzfristig ist es immer wahrscheinlicher, dass sich ein laufender Trend fortsetzt. Im Fall von SAP ist der Trend eindeutig. Es ist deutlich wahrscheinlicher, dass SAP in einigen Wochen höher steht als heute. Mittel- bis langfristig kann die Sache jedoch vollkommen anders aussehen. Ist die Bewertung zu hoch, kann der Kurs in 1-2 Jahren niedriger sein als heute – obwohl das Geschäft gut läuft.
SAP Aktie: Chart vom 22.10.2024, Kurs: 222 – Kürzel: SAP | Quelle: TWS
Bei SAP dürften wir inzwischen an diesem Punkte angekommen sein, denn SAP war nie höher bewertet als heute – ganz egal, welche Kennzahl man heranzieht. Das KUV liegt derzeit bei 7,5 und damit weit über dem Höchstwert der letzten beiden Dekaden.
Langsam wird es…
Das P/EBITDA war in dieser Zeit niemals höher als 22, derzeit liegt es bei 28,8. Das KGV hat mit 46 ebenfalls einen Spitzenwert erreicht und das bisherige Hoch von 35 aus dem Jahr 2006 deutlich übertroffen.
Tatsächlich wurden alle bisherigen Rekorde im Jahr 2006 aufgestellt. Anschliessend dauerte es 6 Jahre, bis SAP ein neues Hoch erreichen konnte. Das muss nicht wieder passieren, aber es könnte wieder passieren.
Die Luft wird dünn, trotz der starken Quartalszahlen und dem guten Ausblick. Werden die Prognosen erfüllt, läge das KGV auch Ende des kommenden Jahres noch bei 37 – 40 und der P/FCF bei 32 – 35.
Das bedeutet, dass SAP nicht mal ein Schnäppchen wäre, wenn der Kurs in 12-15 Monaten keinen Cent höher wäre. Das bedeutet nicht, dass die Rallye morgen enden wird. Es bedeutet jedoch, dass die Wahrscheinlichkeit gross ist, dass es mittelfristig zu einer nennenswerten Korrektur kommen wird.
Über den Autor
Tobias Krieg ist Chefanalyst bei LYNX Broker und Gründer von LongTerm-Value.
Er ist seit mehr als fünfzehn Jahren an der Börse aktiv, davon mehr als eine Dekade als leidenschaftlicher Vollzeit-Investor. Geprägt durch Vorbilder wie Charlie Munger, Peter Lynch und Bill Miller ist Value Investing der Grundsatz und Growth at a reasonable Price der Wahlspruch.
Denn auch gute Unternehmen können schlechte Investments sein. Ein attraktiver Einstiegskurs zum richtigen Zeitpunkt ist absolut entscheidend.
Analysemethode
Die Aktienanalysen von TobiasKrieg basieren auf einer Kombination aus Charttechnik und Fundamentalanalyse. Dabei liegt der Fokus auf der Bewertung von Unternehmen anhand ihrer finanziellen Kennzahlen, wie z. B. KGV, Cashflow oder Eigenkapitalrendite, sowie auf der Identifikation von überdurchschnittlichen Wachstumspotenzialen zu einem attraktiven Einstiegskurs.