Varta Aktie Prognose VARTA: Besser nicht auf die Herdplatte greifen!

News: Aktuelle Analyse der Varta Aktie

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Unerfreuliche Nachrichten drückten die VARTA-Aktie zum Wochenstart durch eine wichtige Supportzone. Käufer versuchten, den charttechnischen Schaden zu begrenzen. Aber es ist zumindest fraglich, ob das funktioniert, denn die Probleme liegen nicht im Chartbild.

Der Unternehmensgewinn des Batterieherstellers VARTA stieg von 2018 bis 2021 deutlich. Viele Anleger und Analysten sahen das als einen in Stein gemeisselten Trend und verlängerten diese Entwicklung einfach mit dem Lineal in die Zukunft. 2022 stellte sich das als fataler Fehler heraus. Am Rekordhoch Anfang 2021 hatte VARTA nach scheinbar endloser Hausse ein Rekordhoch von 181,30 Euro markiert. Nach einem letzten Aufbäumen im Spätsommer 2021 ging es dann aber bergab. Und das nicht zu knapp, wie man am derzeitigen Kursniveau sieht.

Gestiegene Kosten und schrumpfende Nachfrage führten dazu, dass die Nachrichten aus dem Hause VARTA regelmässig dazu führten, dass die Trader den Kopf einzogen. Im Dezember hiess es, man habe externe Berater engagiert, um vor allem die Materialkosten in den Griff zu bekommen. Im Januar wurde Kurzarbeit angemeldet. Seither war es ruhig geworden. Die Aktie rettete sich wieder in die zuvor unterbotene Handelsspanne zwischen 26,62 und 34,17 Euro hinein. Aber die Nachrichten des gestrigen Montags bestätigten, was mancher Spatz schon vom Dach gepfiffen hatte: VARTA braucht frisches Geld. Und es scheint, dass es eilt.  

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Varta Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Man verkündete eine Kapitalerhöhung unter Ausschluss der normalen Anleger. Die wird alleine von einer Tochtergesellschaft des Schweizer Grossaktionärs Montana Tech Components umgesetzt und soll 50 Millionen Euro bringen. Frisches Kapital, das Teil der, wie VARTA es formulierte, „fortgeschrittenen Gespräche über Restrukturierungs-Massnahmen und Finanzierungssicherung“ mit Banken und dem Mehrheitseigentümer ist.

Dass mehr Aktien Gewinn und Dividende pro Aktie schmälern, ist da nur eine Begleiterscheinung. Der Umstand, dass man gerade zusehen muss, dass das Geld nicht ausgeht bzw. die Banken die Kreditlinien zusammenstreichen, ist weit wichtiger. Denn das macht deutlich, dass VARTA Probleme hat, die man nicht auf die leichte Schulter nehmen kann. Das Unternehmen tut es nicht, daher sollte man es als Trader erst recht nicht.

Die Analysten waren zuletzt ohnehin immer negativer geworden. Es gibt derzeit keine einzige Einschätzung, die zum Kauf rät. Und als Reaktion auf diese gestrige Meldung stufte die DZ Bank die VARTA-Aktie von „Halten“ auf „Verkaufen“ herunter, trotz dieses schon so umfassend wirkenden Abstiegs vom alten Hoch. Ob man die Aktie als ein fallendes Messer oder als eine heisse Herdplatte tituliert, ist egal, unter dem Strich bleibt:

Ob es die Aktie womöglich in Kürze durch „Rettungskäufe“ bullischer Trader oder durch Anleger, die in der Aktie ein Schnäppchen sehen wollen, wieder in die jetzt erneut unterbotene Seitwärtsspanne 26,62/34,17 Euro schafft oder nicht, ist zweitrangig. Solange die fundamentale Situation so brenzlig ist, ist der Einstieg hier – das gälte genauso für die Short-Seite – ein nicht eingrenzbares Risiko. Jederzeit könnten weitere Nachrichten das Bild auf den Kopf stellen … und damit wäre ein Trade hier nichts anderes als eine Wette.

VARTA Aktie: Chart vom 20.03.2023, Kurs 25,40 Euro, Kürzel VAR1 | Online Broker LYNX
VARTA Aktie: Chart vom 20.03.2023, Kurs 25,40 Euro, Kürzel VAR1 | Quelle: TWS
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Vorherige Analysen der Varta Aktie

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VARTA war gestern stärkster Wert im TecDAX. Das markante Plus von 7,61 Prozent wirkt, als würde die Aktie zu alter Stärke zurückfinden. Doch wenn man sich den Chart ansieht, stellt man fest: Es ist zu früh, um den Daumen zu heben. Und das zeigt sich nicht nur im Chart.

Der Chart über die vergangenen fünf Monate zeigt, dass sich die VARTA-Aktie gerade an einer Bodenbildung versucht. Aber die ist eben noch „in Arbeit“. Und auch, wenn es gelänge, sie abzuschliessen, indem der Kurs über die Widerstandszone 26,60/27,50 Euro hinaussteigt, wäre er doch nur zurück in der vorherigen, Ende September etablierten Seitwärts-Spanne, deren obere Begrenzung bei 34,29 Euro den nächsten „Deckel“ darstellt, der einem mittelfristigen Kaufsignal im Weg stehen würde.

Man könnte zwar argumentieren, dass ein Anstieg in die Region um 34,29 Euro auf dem derzeitigen Kursniveau doch allemal ein lukratives Aufwärtspotenzial wäre, immerhin ginge es da um, gerechnet vom Schlusskurs des Mittwochs aus, 34 Prozent. Aber nur, weil die VARTA-Aktie aus rein charttechnischer Sicht bis dorthin laufen könnte, vorausgesetzt, sie käme bei 26,60/27,50 Euro durch die vorgelagerte Widerstandszone, heisst da nicht, dass sie es bis dorthin schaffen muss.

Dass VARTA vor Jahresfrist bei 115 Euro notierte und daher bei einem solchen Anstieg knapp über 34 Euro nur wenig dieses vorherigen Absturzes wettmachen müsste, ist dafür kein Argument. Denn dieser Absturz hatte seine Gründe. Und die bestehen bislang fort.

Expertenmeinung: Mitte November hatte der Batteriehersteller im Zuge der Bilanz zum 3. Quartal neue Prognosen für das EBITDA, d.h. für den Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen, herausgegeben. Und die machten deutlich, dass VARTA eine echte „Fahrstuhl-Aktie“ ist: Läuft die Konjunktur gut, explodieren hier die Gewinne. Ist das Wirtschaftswachstum indes dahin, sausen die Gewinne des Unternehmens wie in einem defekten Fahrstuhl in die Tiefe. So sah VARTA im November für 2022 nur noch ein EBITDA von 55 bis 60 Millionen. 2021 waren das noch knapp 283 Millionen Euro gewesen.

Für 2023 gab man als Ausblick ein EBITDA von 90 bis 110 Millionen an. Was gegenüber 2021 immer noch mager wäre. Und selbst das muss ja erst einmal gelingen. Dass das Unternehmen externe Berater anheuerte, um die Kosten zu senken, liest sich nicht unbedingt gut … besser wäre es ja, wenn es dafür unternehmensintern die nötige Kompetenz gäbe. Dass man die Expansion dann erst stoppte, indem der Neubau einer Fabrik für Lithium/Ionen-Akkus ausgesetzt wird, als das Kind schon im Brunnen lag, ist auch nicht gerade ein Kaufsignal.

Daher wäre VARTA aus derzeitiger Sicht zwar für risikofreudige, kurzfristige Trader interessant, immerhin ist die Volatilität hier in beide Richtungen höchst ansehnlich. Aber ob man sie jetzt schon als Turnaround-Kandidat ansehen und auf mittel- und langfristiger Ebene einsteigen könnte, ist sehr fraglich.

VARTA-Aktie: Chart vom 04.01.2023, Kurs 25,59 Euro, Kürzel VAR1 | Online Broker LYNX
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Dass es selten eine gute Idee ist, eine Aktie nach einem Kurssturz einfach zu kaufen, weil die Kurse optisch günstig erscheinen, zeigt uns der deutsche Batteriehersteller Varta.

Nachdem es hier mit dem Wertpapier im September um mehr als 50% in Richtung Süden ging, hat sich ein Boden über dem Niveau von 26.62 EUR gebildet. Es gab zahlreiche Versuche nach oben auszubrechen, doch die Varta-Aktie wollte nicht so recht. Nun ist das passiert, was aus technischer Sicht völlig normal ist. Die überverkaufte Gesamtsituation hat sich in den letzten Monaten beruhigt, die Käufer sind jedoch ausgeblieben. Der Boden wurde dieser Tage nach unten gebrochen und neuerlich geht die Aktie auf Tiefgang. So tief waren die Kurse das letzte Mal im Jahr 2018. Wenn man bedenkt, dass die Kurse vor knapp über einem Jahr noch bei über 160 EUR notierten, kann man nur die Hände über den Kopf zusammenschlagen.

Expertenmeinung: Anleger fragen sich nun, wo der nächste vermeintliche Boden sein könnte. Hier müssen wir bis zum März 2018 zurückgehen, um noch ein vernünftiges Pivot-Tief zu finden. Dieses wurde bei 17.57 EUR gebildet und könnte nun die nächste Anlaufstation der Bären werden. Das technische Gesamtbild sieht überaus angeschlagen aus. Vor dem Jahreswechsel ist wohl nicht mehr damit zu rechnen, dass sich die Lage schlagartig verbessern dürfte. Somit senken wir unsere Aussichten auf „bärisch“.


Aussicht: BÄRISCH

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VARTA brach im Zuge des am Donnerstag allgemein sehr schwachen Aktienmarkts aus der Ende September etablierten Handelsspanne 26,62/34,29 Euro nach unten aus. Das wirkt, als wäre der Weg für die Bären jetzt frei. Aber da gäbe es durchaus noch zwei Auffanglinien.

VARTA ist eine typische „Fahrstuhlaktie“: Bei starkem Wirtschaftswachstum legen Umsatz und Gewinn bei solchen Unternehmen rasant und überproportional zu. Aber kippt das Wachstum, ist der Druck auf die Unternehmensgewinne derart stark, dass solche Aktien wie ein defekter Fahrstuhl nach unten rauschen. Genau das ist VARTA passiert.

2018, 2019 und 2020 legte der Gewinn pro Aktie jedes Mal um über 80 Prozent zu. Die Aktie konnte quasi steigen, wie sie wollte, der Gewinn hielt mit, überbewertet war sie nie … allerdings nur, wenn man voraussetzt, dass dieses Wachstumstempo auch weiterhin vorhält. Was zwar illusorisch war, aber wie üblich wollten viele das nicht wahrhaben und blieben der einstigen Kursrakete, die sich binnen zwei Jahren im Kurs versechsfachte, treu. Auch, als nach dem Rekordhoch bei 180 Euro massive Abgaben einsetzten, weil VARTA Anfang 2021 die von vielen mit dem Lineal weiter gezeichneten Gewinnzuwächse nicht bestätigen konnte.

Jetzt liegt das Kind im Brunnen. Die einzigen, die in diesem Jahr an dieser Aktie Freude hatten waren die, die Short gegangen sind. Und jetzt fällt der Kurs auch noch aus dieser monatelangen Seitwärts-Spanne nach unten heraus, so dass man denken könnte, es ginge langsam, aber sicher in Richtung der Nulllinie.

Expertenmeinung: Aber so heftig dürfte es nun doch nicht kommen, im Gegenteil, langsam sollten es die Bären sein, die die Sache vorsichtiger angehen sollten. Zwar rechnet man für 2022 mittlerweile mit roten Zahlen und sieht seitens der Analysten für 2023 bestenfalls eine schwarze Null beim Unternehmensgewinn. Aber ein grosser Player am Markt wie VARTA geht nicht einfach unter. So gesehen dürfte der Spielraum nach unten nach diesem extremen Abstieg der letzten fast zwei Jahre durchaus begrenzt sein. Die Frage ist:

Wo lägen denn solche potenziellen Grenzen, sprich Ankerpunkte, an denen der Abwärtsdruck nachlassen und vorsichtigen Rückkäufen weichen könnte? Auf zwei Marken sollte man da achten, die man nur erkennt, wenn man sich, wie in unserem Chart auf Wochenbasis, die gesamte Kurshistorie dieser im Oktober 2017 an der Börse emittierten Aktie ansieht.

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Hier sehen wir, dass VARTA den Börsenhandel damals mit einem Kurs von 24,25 Euro startete. Diese Marke läge nahe, dort könnte man quasi einfach noch einmal von vorne beginnen, dort einsteigen, wo man 2017 womöglich nicht eingestiegen war. Das ist somit auch eine psychologische Linie, gut möglich, dass sie hält.

Hält sie aber nicht, bliebe immer noch ein allerletzter Rettungsanker: Das bisherige Rekord-Verlaufstief, das die VARTA-Aktie im Frühjahr 2018 bei 17,57 Euro markierte. Das wäre, wollte man sich unter der Support-Linie bei 24,25 Euro einen Short-Trade überlegen, rein prozentual gesehen zwar auch noch eine lukrative Sache, aber:

Short zu gehen war bei VARTA lukrativ, als man damit rechnen konnte, dass zu viele zu lange an Gewinne glaubten, die nicht kommen würden. Jetzt, wo sie kaum noch jemand haben will, wäre es für Short-Trades eigentlich bereits zu spät und das Risiko höher, in eine scharfe Gegenbewegung zu laufen, daher sollte man diese beiden Chartmarken eher als Punkte sehen, an denen man sich nach einer erfolgreichen Bodenbildung umsehen sollte.

VARTA-Aktie: Chart vom 15.12.2022, Kurs 25,26 Euro, Kürzel VAR1 | Online Broker LYNX
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Die am Dienstag von VARTA vorgelegten Neun-Monats-Ergebnisse kannte man schon durch am 20.10. vorgelegte Vorab-Daten. Was neu war, war die Prognose für 2022 sowie ein Ausblick auf 2023. Keine schönen Aussichten, aber die Aktie hielt sich wacker. Warum?

Die Ergebnisse der ersten neun Monate waren welche zum Vergessen. Der Umsatz fiel gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 8,3 Prozent. Das bereinigte EBITDA, d.h. der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen, fiel um 63,6 Prozent. Aber das war den Investoren nicht neu, VARTA hatte das bereits im Rahmen von vorläufigen Daten am 20. Oktober kommuniziert. Und schon da fiel auf, dass die Aktie nicht weiter nachgab.

Auch die Wiederbelebung der Ende September gestrichenen 2022er-Prognose schreckte die Akteure nicht. Am 1.8. hatte der Batteriehersteller seinen bis dahin geltenden Ausblick deutlich abgesenkt, rechnete ab da nur noch mit einem Umsatz zwischen 880 bis 920 Millionen (2021: 903 Millionen) Euro. Dann wurde die Prognose kassiert und gestern neu aufgesetzt. Die Bandbreite für den 2022er-Umsatz liegt jetzt zwischen 805 bis 820 Millionen Euro. Und 2023? Soll es nur leicht besser werden, da prognostiziert VARTA einen Umsatz zwischen 850 und 880 Millionen.

Auch in Bezug auf das EBITDA ist man höchst vorsichtig geworden. Bis September galt die 2022er-Prognose eines EBITDA zwischen 200 und 225 Millionen (vorherige Prognose 260 bis 280 Millionen). Jetzt avisiert man für 2022 nur noch 55 bis 60 Millionen und für 2023 dann 90 bis 110 Millionen Euro. Das sind kleine Brötchen, viel kleiner, als man das bis zum Sommer noch dachte. Wieso drückt das die Aktie nicht auf neue Jahrestiefs?

Expertenmeinung: Salopp formuliert liesse sich sagen: Wer hier noch investiert ist, ist leidensfähig und hat bereits einkalkuliert, dass die fetten Jahre vorerst vorbei sind. Jetzt notiert die VARTA-Aktie in etwas wieder dort, wo Anfang 2019 die zwei Jahre währende Super-Hausse begonnen hatte. Aber VARTA ist kein Unternehmen, das von einer schwierigen gesamtwirtschaftlichen Situation untergepflügt würde. Auch, wenn das Terrain auch 2023 ein schwieriges bleiben wird, kann man doch erwarten, dass es auch wieder eine Phase mit steigenden Umsätzen und überproportional steigenden Gewinnen geben wird. Wer in den vergangenen Wochen eingestiegen ist und einen längeren Zeithorizont hat, setzt darauf und denkt mittelfristig.

Das Risiko bleibt natürlich, dass kurzfristige Trader versuchen, die Aktie gezielt aus ihrer Seitwärtsrange nach unten herauszudrücken, die sich seit dem Selloff als Reaktion auf die Ende September kassierte Prognose zwischen 26,62 und 34,29 Euro herausgebildet hat. Aber dass solche Versuche gestern unterblieben, obgleich man die düsteren 2022er und 2023er-Prognosen dafür als Anlass hätte nehmen können, ist ein Indiz, dass die Short-Seller hier zumindest im Augenblick nicht mehr allzu aktiv sind.

Das ist noch lange kein Beleg dafür, dass aus diesem Seitwärtstrend eine erfolgreiche Bodenbildung werden muss. Aber sollte es gelingen, diese Range nach oben zu verlassen, wäre die immens massive, aber auch weit entfernte Widerstandszone 66,30/68,50 Euro zumindest ein auf mittelfristiger Ebene denkbares Kursziel.

VARTA-Aktie: Chart vom 15.11.2022, Kurs 32,03 Euro, Kürzel VAR1 | Online Broker LYNX
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Konjunktursensible Unternehmen glänzen mit rasant steigenden Gewinnen, solange die Wirtschaft wächst. Aber kippt das Wachstum, kippen die Gewinne solcher Unternehmen hinterher und fallen oft rasant. VARTA ist derzeit in genau dieser Situation.

Als der Batteriehersteller VARTA Anfang August die vorherige 2022er-Prognose senken musste, war es bereits fraglich, ob man an das neu ausgegebene Gewinnziel überhaupt heranreichen würde. Wie ich dazu am 2. August an dieser Stelle zu der da noch geltenden, gesenkten Prognose schrieb: ‚Das EBITDA soll nach zuvor avisierten 260 bis 280 Millionen Euro zwischen 200 und 250 Millionen hereinkommen. Wobei man sich gerne fragen darf, was alles klappen muss, damit wenigstens diese niedrigere Gewinnprognose eintritt, denn wie die Halbjahreszahlen zeigen, wurde nach der Hälfte der Zeit erst ein Drittel des geplanten EBITDA-Gewinns erreicht.‘

Das, was da hätte klappen müssen, klappte offensichtlich nicht, denn am 23. September gab VARTA in Bezug auf das 3. Quartal eine Gewinnwarnung aus und strich diese erst sieben Wochen zuvor ausgegebene Prognose, diesmal gleich ersatzlos. Gestern gegen 16 Uhr kamen dann die vorläufigen Ergebnisse für das dritte Quartal auf den Tisch.

Der Umsatz kam gegenüber dem Vorjahresquartal um 14 Prozent zurück, auch auf den Neun-Monats-Zeitraum gerechnet war der Umsatz rückläufig, in dieser Zeitspanne um 8 Prozent. Eine Menge, wenn man bedenkt, dass die gestiegenen Preise den Umsatz ja zugleich stützen. Und aus dem Gewinn, der im dritten Quartal 2021 bei 70,2 Millionen lag, wurde ein Verlust von 2,5 Millionen Euro. Auf die ersten neun Monate 2022 insgesamt gerechnet liegt das um Sondereffekte bereinigte EBITDA (Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen) damit bei 66 Millionen Euro. Wie oben erwähnt: Anfang August hatte man für das Gesamtjahr noch 200 bis 250 Millionen avisiert. Und was passierte angesichts dieser Ergebnisse mit der Aktie?

Expertenmeinung: Sie schloss auf den Cent genau auf Vortageslevel, nachdem sie unmittelbar mit Vorlage dieser Zahlen kurz einbrach, dann ebenso kurz ins Plus lief und zum Handelsende hin „auspendelte“. Seltsam? Nicht unbedingt.

Zum einen wusste man ja bereits seit vier Wochen, dass Ungemach auf die Anleger zukommt, nachdem die Prognose am 23.9. kassiert wurde. Daraufhin war VARTA bereits um 34 Prozent binnen eines Tages eingebrochen und danach noch ein paar Tage weiter gefallen, bevor es gelang, sich in eine Seitwärtsbewegung zu retten. Zum anderen steht heute die Abrechnung am Terminmarkt an. Solange die Umsätze nicht zu hoch werden, gelingt es grossen Akteuren an der Terminbörse meist, zu verhindern, dass eine Aktie so knapp vor der Abrechnung aus der Handelsspanne ausbricht und damit Options-Strategien in teure Schieflagen bringt.

Zwar sind Aktionen in Zusammenhang mit der Options-Abrechnung ab Montag nicht mehr vonnöten, aber es wäre dennoch denkbar, dass die VARTA-Aktie nicht aus ihrer gestern wieder gehaltenen Handelsspanne 27,13/34,29 Euro ausbricht, einfach, weil man schon lange Zeit hatte, ein „Worst Case“-Szenario einzupreisen. Aber das ist trotzdem keine gute Basis, um hier auf Schnäppchenjagd zu gehen. Ein „Schnäppchen“ ist diese Aktie angesichts der Dynamik, mit der sich die Lage fundamental eintrübt, jetzt keinesfalls!

Chart vom 20.10.2022, Kurs 29,00 Euro, Kürzel VAR1 | Online Broker LYNX