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LVMH ist der grösste Luxuskonzern der Welt und eines der wertvollsten Unternehmen Europas. Die Gewinne sprudeln, doch die Kurse bröckeln. Sollte man zuschlagen?
Erfolgsgeschichte, nicht erst seit 2020
Seit meiner letzten Analyse zu LVMH ist bereits einige Zeit vergangen. Das Unternehmen schaffte es Ende Februar 2020 bei einem Kurs von 365 Euro auf meine damalige „Kaufliste für den Crash“.
Seitdem hat sich die Aktie erfreulich entwickelt. Wirklich attraktive Chancen, um erneut einzusteigen oder aufzustocken gab es seitdem nur einmal, und zwar im Vorjahr, nachdem LVMH eine längere Seitwärtsbewegung vollzogen hatte.
Jetzt könnte die nächste Gelegenheit gekommen sein, denn LVMH ist von über 900 auf 747 Euro zurückgekommen.
Dazu dürften die wirtschaftlichen Probleme in China, sowie schwache Zahlen der Konkurrenz (Richemont löst Kurssturz von Luxus-Aktien aus) und technische Faktoren beigetragen haben.
Markenmacht
LVMH ist einer der weltweit führenden Luxusgüter-Konzerne. Zum Portfolio gehören neben den namensgebenden Marken wie Louis Vuitton, Moet und Hennessy auch Kenzo, Christian Dior, Givenchy, Fendi, Tag Heuer, Hublot, Ebel, Dom Perignon und Bulgari.
Insgesamt gehören 75 Marken zum Konzern.
Das Unternehmen ist in den Segmenten Wein & Spirituosen, Mode & Lederwaren, Parfum & Kosmetika, Uhren & Schmuck tätig. Man betreibt aber auch eine Handvoll superluxuriöse Hotels.
Im Endeffekt verdient LVMH mit nahezu allem Geld, was man dem Luxussegment zurechnen kann.
In Summe konnte man den Umsatz binnen zehn Jahren von 29,0 auf 79,2 steigern. Gleichzeitig hat sich die operative Marge von 20,5 % auf 26,5 % verbessert.
Der Gewinn kletterte in dieser Zeit von 6,84 auf 28,03 Euro und die Dividende wurde von 2,70 auf 12,00 Euro je Aktie erhöht.
Die geschäftliche Entwicklung ist mehr als ordentlich. Dadurch hat man es zu einem der wertvollsten Unternehmen Europas gebracht.
Mit Luxus lässt sich eben sehr viel Geld verdienen. Das gilt in einer Welt, die immer stärker von Social Media und Selbstinszenierung geprägt ist, umso mehr. Und so schnell wird sich daran nichts ändern.
Ein Unternehmen, das Konjunkturprobleme überdauert
Der Siegeszug von LVMH dürfte demnach weitergehen, selbst wenn es zwischenzeitlich zu konjunkturellen Problemen kommt, egal ob in China oder sogar weltweit.
Darüber hinaus ist LVMH längst nicht so konjunkturanfällig, wie man vielleicht vermuten würde.
In den zurückliegenden anderthalb Dekaden gab es nur zwei Jahre, in denen der Umsatz rückläufig war.
Während der Finanzkrise stieg der Umsatz 2008 noch um 5 % und war 2009 um
1 % minimal rückläufig.
Selbst 2020 ging der Umsatz nur um 17 % zurück. In beiden Fällen folgten darauf unmittelbar neue Rekordumsätze.
Beim Gewinn sieht es ähnlich aus. Auf ein schwaches Jahr folgten jedes Mal neue Rekorde.
Analyse der aktuellen Geschäftslage
Nach sinkenden Gewinnen sieht es aktuell aber ohnehin nicht aus. In den ersten sechs Monaten des laufenden Geschäftsjahres konnte der Umsatz um 15 % auf 42,2 Mrd. Euro gesteigert werden.
Zum Wachstum haben nahezu alle Geschäftsbereiche beigetragen. Das Segment Fashion & Leather Goods steigerte den Umsatz um 17 % auf 21,2 Mrd. Euro, Selective Retailing verzeichnete ein Plus von 26 % auf 8,36 Mrd. Euro, Watches & Jewelry legte um 11 % auf 5,43 Mrd. Euro zu und Perfumes & Cosmetics ebenfalls um 11 % auf 4,03 Mrd. Euro.
Einzig das Alkoholgeschäft (Wines & Spirits) schwächelte und verzeichnete einen Umsatzrückgang um 3 % auf 3,18 Mrd. Euro.
Unter dem Strich kletterte das operative Ergebnis um 13 % auf 11,57 Mrd. Euro. Das Nettoergebnis legte um 30 % auf 8,48 Mrd. Euro zu, was in etwa 16,89 Euro je Aktie entspricht.
Gewinnsprung um 17 % erwartet
Die derzeitigen Konsensschätzungen für den Gewinn in diesem Jahr in Höhe von 32,77 Euro je Aktie, sind also eher konservativ.
Interessanterweise haben die Prognostiker ihre Gewinnerwartungen in den letzten sechs Monaten von 31,83 auf 32,77 Euro je Aktie erhöht.
Dieser Umstand, gepaart mit den sinkenden Kursen, haben dazu geführt, dass das KGVe auf 22,6 gesunken ist.
Sollten die Schätzungen wie erwartet zu niedrig sein, wäre das KGVe noch eine Ecke niedriger.
Im Verhältnis zu dem anhaltend hohen Wachstum ist das vertretbar. In den zurückliegenden fünf Jahren lag das KGV durchschnittlich bei 26,9 und am Tief bei 20.

Die Chancen stehen daher nicht schlecht, dass LVMH irgendwo zwischen 670 und 740 Euro einen Boden ausbilden wird.
Anschliessend könnte es wieder in Richtung Allzeithoch gehen.
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