Was sind Optionen? Wie funktionieren Optionen?

Optionsgrundlagen Teil 2: Wann werden Optionen ausgeübt?

Die Funktionsweise von Optionen | Online Broker LYNX
Es ist verständlich, wenn Sie den Handel von Optionen als “gefährlich” ansehen.

Aber ist das wirklich so?

Wir denken, dass sich Ihre Einstellung ändern wird, wenn Sie mehr über dieses Anlageprodukt erfahren. Denn gerade Optionen werden oftmals dafür benutzt, um Risiken zu minimieren.

Auch Sie können Ihre eigenen Risiken mit Hilfe von Optionen begrenzen. Ein Basiswissen über dieses Produkt ist dazu jedoch essentiell.

Was sind Optionen und wie funktionieren sie genau?

Nach dem Lesen dieses Artikels kennen Sie die wichtigsten Begriffe, verstehen den Unterschied zwischen Call- und Put-Optionen und was ‘Long gehen’ oder ‘Short gehen’ bedeutet.

Themen, die in diesem Artikel besprochen werden:

  1. Wichtige Begriffe
  2. Call-Optionen und Put-Optionen
  3. Long & Short

A. Wichtige Begriffe im Optionshandel:

Was sind Optionen?

Eine Option ist ein Derivat und verleiht dem Käufer das Recht, ein bestimmtes Produkt zu einem vorab definierten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt zu verkaufen oder zu kaufen. Der Wert einer Option ist hauptsächlich von dem Kurs des zugrundeliegenden Basiswertes, der Laufzeit des Optionskontraktes und der Volatilität abhängig.

Was ist eine Call Option?

Eine Call-Option ist ein Finanz-Produkt, das dem Käufer das Recht verleiht, einen Basiswert, z.B. eine Aktie, zu einem vorab definierten Preis (Ausübungspreis) zu kaufen. Darüber hinaus ist auch das Datum, an dem oder bis zu dem das Recht ausgeübt werden kann (das sog. Verfallsdatum) festgelegt. Der Betrag, für den die Option gehandelt wird, nennt man Optionsprämie.

Was ist eine Put Option?

Eine Put-Option ist ein Finanzprodukt, das dem Käufer das Recht gibt, einen Basiswert, z.B. eine Aktie, zu einem vorab festgelegten Preis zu verkaufen. Auch das Datum, an dem oder bis zu dem das Recht ausgeübt werden kann, ist festgelegt (Verfallsdatum). Der Wert, für den die Option gehandelt wird, heisst Optionsprämie.

Was ist der zugrundeliegende Basiswert einer Option?

Der zugrundeliegende Basiswert ist das Anlageprodukt (z.B. eine bestimmte Aktie, ein Index, Währungen oder ein bestimmter Rohstoff), auf dem der Kurs eines Derivates basiert. Bekannte Beispiele von Derivaten mit einem zugrundeliegenden Basiswert sind Optionen, Futures und Hebelprodukte.

Was ist das Verfallsdatum einer Option?

Das Verfallsdatum gibt an, wann ein Finanzprodukt, wie z.B. eine Option oder ein Future verfällt. Das Standardverfallsdatum ist jeweils der dritte Freitag des Verfallmonats. Jedoch kennt die deutsche und amerikanische Optionsbörse auch abweichende Verfallsdaten, z.B. bei Tagesoptionen und Wochenoptionen.

Was ist der Ausübungspreis einer Option?

Der Ausübungspreis einer Option ist der Kurs, für den der Inhaber einer Option den zugrundeliegenden Wert verkaufen oder kaufen kann. Nach Ablauf der Optionslaufzeit bestimmt der Optionsinhaber, ob er sein Recht ausübt, um zum Ausübungspreis zu kaufen oder zu verkaufen.

B. Der Handeln mit Call- und Put-Optionen

Beim Handel mit Optionen stehen zwei Arten von Optionen zur Verfügung: Call-Optionen und Put-Optionen. Eine gekaufte Call-Option, mit einer Aktie als Basiswert, gibt dem Besitzer das Recht, am oder bis zum Verfallsdatum (Ablaufdatum) der Option Aktien zu einem vorab festgelegten Preis (dem Ausübungspreis) zu kaufen. Für dieses Recht bezahlt der Anleger eine Optionsprämie.

Der Verkäufer der Call-Option erhält die Prämie und hat die Pflicht beim Ausüben der Option, Aktien zum Ausübungspreis zu verkaufen. Das Verkaufen einer Option wird auch ‘Schreiben einer Option’ genannt.

Für das Recht einer Put-Option gilt das Gegenteil. Eine gekaufte Put-Option, mit einer Aktie als Basiswert, gibt dem Besitzer das Recht, am Verfallsdatum Aktien zum Ausübungspreis zu verkaufen. Mit einer geschriebenen Put-Option können Sie vom Käufer dieser Option verpflichtet werden, Aktien zum Ausübungspreis zu kaufen.

 KaufenVerkaufen/Schreiben
CALLRecht, um Aktien zu kaufenPflicht, um Aktien zu verkaufen
PUTRecht, um Aktien zu verkaufenPflicht, um Aktien zu kaufen

Ein Anleger, der eine Call-Option besitzt, übt sein Recht, Aktien zu kaufen nur dann aus, wenn der Kurs des zugrundeliegenden Basiswertes am Verfallsdatum über dem Ausübungspreis liegt.

Wenn der Kurs unter dem Ausübungspreis liegt, kann der Käufer der Call-Option die Aktien zu einem niedrigeren Preis direkt an der Börse kaufen. Bitte beachten Sie: Der Käufer der Call-Option hat das Recht, die Option auszuüben, nicht die Pflicht. Der Verkäufer aber hat sehr wohl die Pflicht, die Aktien zu verkaufen sobald der Käufer der Option diese ausübt.

Das Gegenteil gilt für Put-Optionen. Der Anleger übt seine Option nur aus, wenn der Kurs des zugrundeliegenden Basiswertes unter dem Ausübungspreis liegt. In diesem Fall kann der Anleger seine Aktien aus der Optionsausübung zu einem höheren Preis verkaufen, als der aktuelle an der Börse gehandelte Preis ist. Hier ist der Verkäufer der Option verpflichtet, die Aktien zu kaufen, wenn die Option ausgeübt wird.

Call-Optionen

CALL-OPTIONEN
  Handlung des Käufers  Pflicht des Verkäufers
Kurs höher als der Ausübungspreis Der Käufer übt die Call-Option aus Der Verkäufer ist verpflichtet, Aktien zum Ausübungspreis zu verkaufen
Kurs niedriger als der Ausübungspreis  Der Käufer übt die Call-Option nicht aus Keine

Put-Optionen

PUT-OPTIONEN
  Handlung des Käufers Pflicht des Verkäufers
Kurs niedriger als Ausübungspreis Der Käufer übt die Put-Option aus Der Verkäufer ist verpflichtet, Aktien zum Ausübungspreis zu kaufen
Kurs höher als Ausübungspreis Der Käufer übt die Put-Option nicht aus Keine

Durch die Börsen werden in der Regel monatlich neue Optionen zum Handel zur Verfügung gestellt. Für liquide Aktien sind standardmässig Optionen mit einer Laufzeit von 1, 2, 3, 6 und 12 Monaten zu finden. Zudem gibt es an den Terminbörsen auch wöchentliche Optionen auf ausgewählte Basiswerte.

Notierung einer Option

Unten sehen Sie ein Beispiel, wie eine Option notiert wird. Um die Notierung zu unterteilen, machen wir Ihnen deutlich, was wofür steht.

XYZ CALL 15 DECEMBER 2023 € 50

XYZ: zugrundeliegender Basiswert der Option.

CALL: das ist die Art der Option. Dabei stehen zwei Arten zur Verfügung, die Call-Option und die Put-Option.

15 Dezember 2023: Das ist das Verfallsdatum, das Ablaufdatum der Option.

€ 50: Das ist der Ausübungspreis der Option. Für diesen Preis wird der Basiswert, z.B. eine Aktie,  durch den Käufer der Call-Option gekauft, wenn er die Option ausübt.

C. Long & Short Optionen handeln

Beim Handeln von Aktien, Optionen und Futures kommen die Begriffe Long und Short sehr häufig vor. In Börsensprache bedeutet eine Long-Position, dass der Anleger ein bestimmtes Produkt gekauft hat und auf eine Preissteigerung spekuliert.

Mit Aktien short zu gehen bedeutet daher, dass ein Anleger Aktien, die er nicht besitzt, verkauft, mit dem Ziel, diese zu einem späteren Zeitpunkt zu einem niedrigeren Preis zurück zu kaufen.

Die Spanne zwischen dem Verkaufspreis und dem niedrigeren Kaufpreis der Aktie ist der Gewinn des Anlegers. Mit einer Long-Position wird ein Gewinn erzielt, wenn der Kurs der Aktie steigt, bei einer Short-Position wird Gewinn erzielt, wenn der Kurs der Aktie sinkt.

In der Welt der Optionen bekommen die Begriffe Long und Short eine zusätzliche Dimension. Wenn ein Anleger Long Call-Optionen in seinem Depot hat, bedeutet dies, dass er diese Call-Optionen gekauft hat. Dasselbe gilt für Long Put-Optionen, ungeachtet der Tatsache, dass mit gekauften Put-Optionen auf einen sinkenden Kurs des zugrundeliegenden Wertes spekuliert wird.

Für Short-Call und Short-Put-Optionen (geschriebenene Optionen) gilt das Gegenteil. In der Tabelle unten wird das deutlich:

OptionHandlungBegriffSpekuliert auf:
CALLGekauftLong CallSteigenden Basiswert
CALLVerkauftShort Call Sinkenden Basiswert
PUTGekauftLong Put Sinkenden Basiswert
PUTVerkauftShort PutSteigenden Basiswert

Die wichtigsten Begriffe des Optionshandels erklärt:

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