Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
Genau da, wo der Nasdaq 100 auf keinen Fall durchrutschen durfte, waren die Käufer am Montag und Dienstag zur Stelle. Ein markant bärisches Signal wurde abgewendet. Aber nur, wenn es gelingt, daraus auch ein bullisches Signal zu machen, ist das mehr als ein Zeitgewinn.
Ein Hauch des Grusel-Szenarios von 2008 schwebte Ende vergangener Woche durch den New Yorker Times Square, wo die Nasdaq residiert. Banken, die kollabieren, Offizielle, die beschwichtigen und Behörden, die genaue Untersuchungen ankündigen, während Sparer beginnen, Angst um ihr Geld zu bekommen. So ähnlich ging es 2008 zu. Bislang gibt es keinen Grund, davon auszugehen, dass die Lawine so wie damals jetzt erst ins Rollen gekommen ist. Es gibt aber auch keinen Grund, dass man das sicher ausschliessen könnte.
Hinzu kommt die Verunsicherung hinsichtlich der US-Notenbank. Die Experten geben sich die Mikrofone in die Hand, aber was jetzt der richtige Weg ist, darüber gibt es auffällig viele höchst konträre Ansichten. Wäre es richtig, die Zinserhöhungen vorerst zu stoppen um zu verhindern, dass sich Liquiditätsprobleme und Kapitalumschichtungen verstärken? Bringt das in dieser Hinsicht überhaupt etwas? Und wenn die „Fed“ das täte, wäre damit der Zinsanhebungs-Zyklus vorbei oder nur unterbrochen? Ist der Leitzins bereits hoch genug, um die Inflation wieder in die Region um zwei Prozent zu drücken? Oder müsste die US-Notenbank letztlich die Wahl treffen zwischen ernsten Problemen im Finanzsektor und ernsten Problemen mit einer nicht mehr einzufangenden Inflation, so dass es, egal, wie sie entscheidet, kritisch wird?
symbol_link]
Expertenmeinung: Vor diesem Hintergrund dürfte es vielen Tradern unwohl geworden sein, als der Nasdaq 100 Anfang vergangener Woche an der oberen Begrenzung eines kurzfristigen Abwärtstrendkanals nach unten drehte und zum Wochenschluss knapp unter die 200-Tage-Linie fiel. Da dann entschlossen die Hand aufzuhalten, obwohl die Wegweisung in Sachen US-Notenbank erst heute in einer Woche erfolgen wird, wirkte gewagt. Aber nötig war es eben trotzdem, wenn man verhindern wollte, dass der Index ein kapital bärisches Signal aussendet.
Wir sehen im Chart auf Wochenbasis, dass der Nasdaq 100 Mitte Januar die mittelfristige Abwärtstrendlinie überwand, dann aber in den Wochen danach in der markanten, bis ins Jahr 2020 zurückreichenden Widerstandszone zwischen 12.208 und 12.967 Punkten hängen geblieben war.
Da deutlich nach unten herauszurutschen, hätte eine markant negative Wirkung. Zumal, das sehen Sie im Chart auf Tagesbasis, dann auch noch die 100-Tage-Linie, vor allem aber die im Tageschart violett gehaltene 1.000-Tage-Linie fallen würde. Eingreifen war erforderlich … und es wurde eingegriffen.

Genau auf Höhe der Kreuzunterstützung aus der 100-Tage-Linie und der unteren Begrenzung des kurzfristigen Abwärtstrendkanals drehte der Index am Montag und sah, wenngleich nach einer ziemlich holperigen Sitzung, am Dienstag Anschlusskäufe. Aber noch ist damit nur Zeit gewonnen. Erst ein bullisches Signal könnte die Kuh erst einmal vom Eis bringen.
Dazu müsste dieser kurzfristige Trendkanal nach oben verlassen werden. Dessen obere Begrenzung läge heute bei 12.325 Punkten. Geht der Nasdaq 100 da deutlich drüber, liesse sich dieser Abwärtstrendkanal als eine bullische Flagge, als eine Konsolidierung in einem Aufwärtstrend, interpretieren, was so manchen jetzt hoch nervösen Käufer wieder aktivieren würde. Aber noch ist das eben nicht gelungen … die Bullen haben es jetzt in der Hand!

Welche Aktien in den wichtigen Indizes sind in letzter Zeit am meisten gestiegen oder gefallen? Was sind die Top-Aktien 2023? Welche Aktien haben die beste Performance über die letzten 5 Jahre und welche Aktien sind stark gefallen? Hier finden Sie es heraus: DAX Top Flop – MDAX Top Flop – Euro Stoxx Top Flop – Dow Jones Top Flop – Nasdaq 100 Top Flop
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen