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In den letzten Tagen gab es nichts auf der Nachrichtenseite, das die immense Volatilität bei Covestro unmittelbar hätte begründen können. Zuerst stark abwärts, dann ebenso stark wieder aufwärts – was steckt dahinter? Und hat das Freitags-Plus den Bullen die Kuh vom Eis geholt?
Die Quartalsergebnisse liegen schon Wochen zurück. Und sie waren schwach, aber immerhin nicht so schwach wie befürchtet. Dafür war zwar der Ausblick trübe, aber die Trader entschieden sich dafür, die positiven Aspekte in den Fokus zu stellen und hievten den Kurs der Covestro-Aktie Ende April deutlich höher. Da dieser Anstieg nach einem mehrfachen Test der wichtigen 200-Tage-Linie zustande kam, sah es aus, als sei die Aufwärtswende geschafft. Aber das erwies sich als Irrtum, denn:
Die Anschlusskäufe blieben aus. Und nachdem es lange genug nicht vorangegangen war, zogen einige direkt nach der Abrechnung der Optionen am Terminmarkt (19. Mai) die Reissleine. Das Resultat: Am vergangenen Mittwoch landete die Aktie wieder dort, von wo aus sie nach der positiven Interpretation von Quartalsbilanz und Ausblick gestartet war. Ausser Spesen war da also nichts gewesen.
Doch nachdem der langen roten Kerze im Candlestick-Chart, die am Mittwoch entstand, am Donnerstag ein kleiner Doji folgte und dadurch ein potenziell bullischer Harami entstand, war für die Bullen die Vorlage gegeben, erneut zur Attacke zu blasen. Was indes auch dringend geboten war, denn:
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Covestro Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Diesmal hatte das Minus des Mittwochs zwar auch die Supportzone zwischen 35,41 und 36,88 Euro erreicht wie zuvor. Aber der Kurs war, wie schon einmal im März, unter die inmitten dieser Zone verlaufende 200-Tage-Linie gefallen. Das Risiko, dass das weiteren Abgabedruck auslösen würde, war gross, immerhin hatte das ifo-Institut im Rahmen seiner Konjunkturperspektiven für Mai gerade erst gemeldet, dass sich das Geschäftsklima in der Chemiebranche schon wieder verschlechtert habe. Und dieser Gegenangriff verlief perfekt:

Die Covestro-Aktie startete gleich an der 200-Tage-Linie, legte im Handelsverlauf immer weiter zu, beendete den Freitag dadurch als Tagessieger im DAX und mit einer sogenannten „Three Inside Up“-Formation (der Harami plus diese lange grüne Kerze), die als besonders bullisch gilt. Der Haken ist indes:
Von der Nachrichtenseite gibt es eben momentan keine Argumente, warum die Aktie diesmal weiter laufen und damit dann mit einem Anstieg über das Mai-Hoch bei 40,77 Euro wirklich nach oben freikommen sollte. Erst, wenn es diesmal gelingt, nennenswerte Anschlusskäufe zu generieren und dieses bislang eben nur charttechnisch getriebene Plus dadurch zu unterfüttern, wäre die Kuh wirklich vom Eis. Bis dahin ist das „nur“ eine gelungene Defensivaktion, die die Frage offen lässt, ob die Bullen auch „Offensive“ können.
Quellenangaben: ifo-Konjunkturperspektiven Mai 2023:
https://www.ifo.de/publikationen/2023/zeitschrift-einzelheft/ifo-konjunkturperspektiven-052023
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