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Der DAX ist seit Ende Oktober gewaltig gelaufen, da wäre eine grössere Korrektur als das, was wir bislang gesehen haben, nur normal. Aber es scheint, als wollten es die Bullen nicht darauf ankommen lassen, den Test der kritischen Zone unbedingt vermeiden. Klappt das auf Dauer?
Man kann es recht simpel zusammenfassen: Der DAX darf nach seiner Super-Rallye korrigieren, so viel und so lange er will, solange nur eines nicht passiert: Er darf nicht nennenswert unter 17.000 Punkte zurückfallen. Denn dort liegen nicht nur die Hochs der Phase um die Jahreswende.
Um 17.000 bis 17.250 Zähler verläuft auch die obere Begrenzungszone des ganz langfristigen Aufwärtstrendkanals, wie wir im Chart auf Monatsbasis sehen. Würde er zu einem Monatsende, womöglich gar schon im Mai, in diesen Trendkanal zurückfallen, wäre das ein markant bärisches Signal. Und die Bullen wissen:
Die Rahmenbedingungen bieten ihnen derzeit nicht gerade Rückenwind. Die Preise steigen weiter, die Vorab-Inflationsdaten des Aprils aus Spanien und Deutschland gestern machten das erneut deutlich. Zwar sinkt die Jahresrate der Inflation immer näher an die Zwei-Prozent-Marke. Aber solange die Preise im Vergleich zum jeweiligen Vormonat in Regionen zwischen +0,3 bis +0,6 Prozent bleiben, wo sie derzeit liegen, würde die Jahresrate in den kommenden Monaten wieder steigen.
Was auch der EZB klar ist. Daher ist die – im Prinzip ja beflügelnde – Zinssenkungsphantasie momentan dünnes Eis. Dass die EZB im Juni eine kleine Zinssenkung vollzieht, ist zwar tendenziell wahrscheinlich. Dass das dann erst einmal nur ein symbolischer Akt ist und eine Phase des Prüfens und Abwartens folgt statt einer Nonstop-Senkungsserie, aber auch. Und was bliebe ansonsten als Kaufargument?
Expertenmeinung: Der DAX könnte durchaus an das bisherige Hoch und darüber hinaus laufen, wenn die Marktteilnehmer sehen würden, dass die im DAX gelisteten grossen Unternehmen imstande sind, trotz der so hohen Zinsen einfach immer mehr und mehr Gewinn zu erzielen. Dass genau das gelingt, war ja auch Teil der Argumentation, die den Index seit Ende Oktober derart rasant und weit nach oben trieb. Der Haken dabei:
Bislang sieht man genau das aber nicht. Bislang hat zwar erst ein Teil der DAX-Unternehmen seine Quartalszahlen bzw. vorläufige Ergebnisse präsentiert. Aber die waren mehrheitlich eher enttäuschend. Und dass so manches Unternehmen bislang keine Vorab-Zahlen präsentiert hat, das sonst immer dann vorprescht, wenn man besser liegt als die Analysten es prognostiziert hatten, lässt nicht unbedingt Gutes erwarten.
Dass der DAX noch so deutlich über dieser Zone um 17.000 Punkte wieder nach oben drehte, erscheint daher eher wie eine „offensive Defensive“ der Bullen und weniger wie Käufe aus Überzeugung. Achten Sie daher auf dieses jüngste Zwischentief bei 17.627 Punkten. Das darf aus Sicht des bullischen Lagers nicht fallen. Passiert es doch, wäre ein Test der Region 17.000/17.250 Punkte sehr wahrscheinlich. Und wenn erst einmal die Kurse kippen, kann die Stimmung schnell hinterher purzeln, daher würde ich, wenn diese Zone wirklich erreicht würde, eher nicht allzu viel darauf wetten, dass sie dann auch hält.
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