Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Aktie des europäischen Luft- und Raumfahrtunternehmens parkt seit April dieses Jahres auf dem Abstellgleis. Seit diesem Zeitpunkt befindet sich die Airbus-Aktie weitestgehend unter Dauerbeschuss. Jede noch so kleine Kursreaktion nach Norden wurde von Anlegern genutzt, um sich unverzüglich von dem Papier zu trennen.
Die Situation zieht sich seit Monaten wie ein Kaugummi durch den Trendverlauf. Zumindest gelang der Aktie jüngst eine Stabilisierung auf tiefem Niveau. Beim Versuch, die Kurslücke von Ende Juli zu schliessen, scheint den Bullen jedoch erneut die Kraft zu fehlen.
Expertenmeinung: Gerade erst gelang Airbus der so wichtige Sprung über die 50-Tage-Linie. In den vergangenen Monaten kratzten die Kurse immer wieder an dem gleitenden Durchschnitt, doch eine Rückeroberung schien unmöglich. Umso wichtiger wäre es jetzt, das frisch eroberte Terrain zu verteidigen. Es wäre demnach alles andere als positiv, wenn sich die Kurse erneut unter das Niveau von 135 EUR begeben würden. Somit würde die jüngst eingeleitete Erholung wieder in Frage gestellt werden. Vorläufig bleibe ich bei Airbus bei einer neutralen Aussicht.
Aussicht: NEUTRAL
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Die Airbus-Aktie reagierte positiv auf die Ende Juli vorgelegten und besser als befürchtet ausgefallenen Quartalszahlen. Daraus hätte ein bullisches Signal werden können, hätte nicht direkt danach der „Drei-Tage-Selloff“ begonnen. Aber die Bullen nehmen schon wieder Anlauf.
Schwach, aber doch besser als befürchtet, das liess sich als Fazit der am Abend des 30.7. vorgelegten Quartalsergebnisse von Airbus ziehen. Nachdem der Flugzeugbauer nach einer markanten Prognose-Senkung Ende Juni scharf eingebrochen war, war der Kurs als Reaktion auf die Bilanz schon auf dem Weg, die durch den kassierten Ausblick gerissene Kurslücke zu schliessen. Doch dann kam der Gesamtmarkt dazwischen:
Rezessionsangst nach einigen schwachen US-Daten, ein allgemeiner Abverkauf, in dem auch grosse Adressen ganze Indizes en bloc verkauften, also in „Körben“, die querbeet alles an Aktien umfassten, die ein Index enthält. Was für Airbus besonders problematisch war, immerhin ist die Aktie im französischen CAC40 notiert, im Euro Stoxx 50 und im DAX. Die Chance auf eine Wende wurde dadurch förmlich abgeschossen. Aber durch den abrupten Abwärts-Schwenk Anfang des Monats wurde die Zone, über der die Aktie ein markant bullisches Signal abliefern würde, nur umso klarer umrissen:
Expertenmeinung: Das kurzfristige Verlaufshoch nach den Quartalszahlen bei 142,16 Euro stellt das untere Ende der Entscheidungszone. Bei 144,30 Euro wartet dann momentan die Ende März etablierte Abwärtstrendlinie, deren Bezwingen schon einmal ein „big point“ wäre. Wobei der Weg nach oben deutlich freier wäre, wenn im Anschluss dann auch noch zügig die Rückeroberung der momentan bei 147,05 Euro verlaufenden 200-Tage-Linie gelänge. Das muss nicht klappen. Aber es könnte, so wie sich das Chartbild aktuell präsentiert.
Denn man sieht, dass die Bullen unverdrossen wieder antreten und sich bereits recht nahe an diese Entscheidungszone vorgekämpft haben. Und ihre Argumente wären ja auch keine schlechten. Denn die Prognose-Senkung basierte auf einer grossen Abschreibung im Raumfahrtbereich, die damit aber erledigt wäre. Und auf Materialengpässen, die man überwinden wird. Und wenn man sich ansieht, dass der Hauptkonkurrent Boeing von einer Negativ-Schlagzeile zur nächsten wankt, ist die Chance, dass Airbus dem US-Unternehmen trotz der momentanen Widrigkeiten mittelfristig Marktanteile abnimmt, eben doch noch da.
Die Bullen hätten also grundsätzlich auch Argumente im Bereich der Fundamentals. Was jetzt noch gelingen muss, um die Aktie wieder flottzumachen, ist der Break über diese entscheidende Widerstandszone zwischen 142,16 und 147,05 Euro.
Als Airbus die Gesamtjahresprognose vor gut einem Monat nach unten nehmen musste, brach die Aktie ein und kam seither nicht auf die Beine. Mit den gestern vorgelegten Quartalszahlen aber zog die Aktie an. Das war zwar nachvollziehbar. Doch noch ist das nicht die Wende.
Die Airbus-Aktie beendete den Mittwoch als Reaktion auf das vorgelegte Zahlenwerk für das Frühjahresquartal mit einem soliden Plus von 4,84 Prozent. Nicht übel, aber zugleich noch nicht entscheidend. Aus charttechnischer Sicht ebenso wenig wie aus fundamentaler.
Charttechnisch betrachtet gelang es mit diesem Anstieg aus der Bodenbildungszone, die nach der Gewinnwarnung des 25. Juni entstand, nach oben auszubrechen. Das ist ein erster Schritt hin zu einer Aufwärtswende. Aber es ist noch nicht die Wende selbst.
Denn wir sehen im Chart, dass damit zwar ein Doppeltief vollendet wurde und der Kurs über die Widerstandszone 137,18/138,72 Euro hinauslief, auch das alte Rekordhoch aus dem Jahr 2000 bei 139,40 Euro wurde dadurch zurückerobert, aber:
Weder ist die wichtige 200-Tage-Linie bei momentan 146,40 Euro noch die März-Abwärtstrendlinie bei 147,50 Euro überboten oder auch nur angegangen worden. Doch diese beiden mittelfristig relevanten Hürden zu nehmen ist das Minimum, was für eine charttechnisch glaubhafte Aufwärtswende zu fordern wäre; ideal wäre es, wenn auch noch das Mai-Tief bei 153,12 Euro bezwungen wird. Was nicht ist, wird schon noch werden, könnte man einwenden. Aber angesichts der Gesamtsituation ist das so sicher eben nicht, denn:
Expertenmeinung: Dass Airbus mit dem im 2. Quartal erreichten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) von 814 Millionen Euro über der Prognose der Analysten lag, die im Schnitt knapp 700 Millionen erwarteten, mag die Anleger zu Recht gefreut haben. Aber dieses Ergebnis ist dennoch nicht „gut“. Immerhin stand im Vorjahreszeitraum ein EBIT von 1,85 Milliarden Euro zu Buche. Und ein etwas weniger schlechtes Ergebnis bedeutet nicht, dass die Probleme, die Airbus im Juni zu der Gewinnwarnung genötigt hatten, verschwunden wären.
So bleibt es bei der gesenkten Prognose von nur 770 im laufenden Jahr auszuliefernden Maschinen statt der bis Ende Juni noch avisierten 800. Und es bleibt noch bei den dafür verantwortlichen Materialengpässen. Die dicke Abschreibung im Raumfahrtbereich, die einen Grossteil der Senkung des EBIT-Ziels von zuvor 6 bis 7 auf 5,5 Milliarden Euro ausmachte, mag man abhaken können. Aber dass Airbus ausgerechnet in einer Phase, in der man dem Konkurrenten Boeing Marktanteile abnehmen könnte, nicht durchstarten kann, das ist ein Malus der bleibt, egal, ob das EBIT im Frühjahr ein wenig höher ausfiel als gedacht.
Daher ist keineswegs sicher, dass die noch ausstehenden Charthürden bis zu einer echten Trendwende auch wirklich getestet und überwunden werden. Hier wäre man daher gut beraten, einem solchen, bullischen Signal eher nicht vorzugreifen.
Eine Gewinnwarnung von Airbus, damit hatte kaum einer gerechnet. Schliesslich war man sich mehrheitlich sicher, dass Airbus erheblich von den Problemen des Hauptkonkurrenten Boeing profitieren werde … und jetzt das. Allerdings könnte die Luft nach unten überschaubar sein.
Die neue Prognose für die Zahl der 2024 auszuliefernden Maschinen liegt jetzt bei 770 nach 800, das wirkt nicht unbedingt gravierend. Aber in Bezug auf den um Sonderfaktoren bereinigten Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) sieht das schon anders aus. Da rutscht der Ausblick von zuvor 6,0 bis 7,0 Milliarden auf nur noch 5,5 Milliarden. Hinzu kommt eine darin (weil als Sonderfaktor gesehen) nicht enthaltene Abschreibung von 0,9 Milliarden Euro im Bereich der Raumfahrtsparte.
Das ist schon ein Wort, kein Wunder, dass die Aktie mit einem Minus von 9,51 Prozent der Tagesverlierer im DAX wurde. Aber es könnte durchaus sein, dass sich die Gemüter relativ bald beruhigen, denn:
Expertenmeinung: Es geht bei der Reduzierung der Gewinnprognose nicht darum, dass die Nachfrage nach Airbus-Maschinen überraschend niedrig ausfällt. Der Auftragseingang passt, das Auftragsbuch ist weiterhin proppevoll, man hat auf Jahre hinaus zu tun. Das Problem ist, dass man die Produktion nicht so steigern kann, wie man es gerne würde, weil es an Material fehlt. Das ist zwar auch nicht gerade gut, aber Airbus kennt das Problem ja, hatte darauf schon vor einiger Zeit hingewiesen und will das mittelfristig besser gestalten.
Dieser Abverkauf war zwar dennoch gerechtfertigt, denn dadurch wurde die Luft aus der „Erwartungsblase“ gelassen, dass Airbus fürderhin im Gewinn baden würde, weil Boeing es eben nicht kann. Aber das ist eben vom Tisch … und jetzt notiert die Airbus-Aktie auf einem Level, der bereits unter dem alten, lange belagerten und nur wegen der Boeing-Misere Anfang des Jahres überwundenen Rekordhoch von 2020 bei 139,40 Euro liegt, wie unser Chart zeigt.
Unter dem Kurs warten jetzt zwei markante, potenzielle Auffangzonen. Zum einen die Supportzone 121/122,50 Euro, darunter die bei derzeit bei 113 Euro verlaufende, untere Begrenzung des zweitweise durch das „Overshooting“ überbotenen, jetzt aber wieder gültigen Aufwärtstrendkanals. Da die Aktie ohnehin schon im Korrekturmodus war und markttechnische Indikatoren wie der RSI aktuell sogar in der hier gezeigten Wochenbasis langsam der überverkauften Zone nahe kommen, ist die Chance, dass der Abgabedruck eher über kurz als über lang im Sande verläuft, recht gut. Denn wie gesagt: Die Nachfrage passt, und das ist mittelfristig der entscheidende Faktor.
Quellenangaben: Aktualisierung der 2024er-Prognose, 24.06.2024: https://www.airbus.com/en/newsroom/press-releases/2024-06-airbus-provides-2024-guidance-update
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Während es dieses Jahr mit Boeing, dem grossen Konkurrenten aus Übersee, stetig nach unten ging, konnte der europäische Luftfahrtkonzern eine recht beeindruckende Rallye hinlegen. Diese wurde jedoch im April beendet, nachdem sich die Kurse doch recht weit von der 50-Tage-Linie entfernt hatten und eine klar überkaufte Gesamtsituation anzeigten.
Seither befindet sich die Airbus-Aktie in einer Konsolidierungsphase. Der Trend selbst ist derzeit neutral, mit einer klaren Unterstützung bei 152.94 EUR und einem Widerstand im Bereich bei 160 USD. Hier hat sich mittlerweile eine klare Widerstandsebene gebildet.
Expertenmeinung: Wohin die weitere Reise gehen wird, hängt an der Börse aktuell ganz davon ab, ob zuerst die erwähnte Unterstützung oder der eingezeichnete Widerstand gebrochen wird. Derzeit sehe ich hier gleiche Chancen für beide Szenarios. Daher bleibe ich bei einer neutralen Bewertung.
Schlusskurse unter der Marke von 152.94 EUR würden ein klares Verkaufssignal anzeigen. Gleichzeitig würde der Trend in eine bärische Phase übergehen. Ein Breakout nach Norden wiederum dürfte die Aktie bald wieder in den Rallye-Modus zurückführen. Es ist gut möglich, dass wir bereits diese Woche eine Entscheidung sehen werden.
Das am Donnerstagabend gemeldete Ergebnis des 1. Quartals hätte leicht ein weit grösseres Minus bei der Airbus-Aktie nach sich ziehen können. Geholfen haben dürfte, dass die Aktie zuvor schon fiel … und die Charttechnik. Aber aus dem Schneider sind die Bullen damit nicht.
Der Umsatz des Luftfahrzeugbauers stieg im ersten Quartal 2024 zwar um neun Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum, zudem wurden 142 Maschinen ausgeliefert, 15 mehr als im ersten Quartal 2023. Aber dieses Vorjahresquartal war auch kein gutes gewesen. Und auch, wenn der Umsatz mit 12,83 Milliarden Euro in etwa im Rahmen der Analysten-Prognosen lag (Schnittwert der Schätzungen 12,87 Milliarden), der Gewinn tat es nicht.
Airbus‘ Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei 577 Millionen Euro, das waren 25 Prozent weniger als im Vorjahres-Vergleichszeitraum. Die Analysten hatten da im Schnitt mit weit mehr, konkret mit 789 Millionen gerechnet. Das war eine ziemliche Ernüchterung, zumal Airbus-Chef Faury erklärte, dass das operative Geschäftsumfeld derzeit noch keine Anzeichen einer Verbesserung zeigen würde. Aber:
Airbus hielt trotzdem an der bestehenden Prognose für 2024 fest: Das EBIT soll 6,5 bis 7,0 Milliarden Euro nach den 5,84 Milliarden 2023 erreichen, bei der Zahl der ausgelieferten Maschinen will der Konzern mit 800 Stück eine neue Bestmarke setzen. Es scheint, dass sich viele Anleger diesem eisernen „Daumen hoch“ angeschlossen haben, denn das Minus des Freitags, das im Tief knapp drei Prozent erreichte, lag zum Ende des deutschen Handels nur noch bei 0,85 Prozent. Der Optimismus hat sich also durchgesetzt … oder?
Expertenmeinung: Es ist nicht auszuschliessen, dass der Grossteil der hier Long ausgerichteten Trader entschieden hat, die Sache im Zweifel positiv zu sehen und aktiv dabei mithalf, ein bärisches Signal im Chartbild zu verhindern. Aber es könnte mit einem Seitenblick auf den Chart auch weit weniger Überzeugung als die Sorge vor einem Abwärts-Signal der Charttechnik gewesen sein …
… wissend, dass ein gekippter Trend Zweifel in Bezug auf die Rahmenbedingungen automatisch verstärkt und dann eine schlechte Stimmung schnell zum Selbstläufer werden kann. Und über dieses „wird schon wieder“ der beibehaltenen, optimistischen Prognose hinaus haben die Akteure ja nichts in der Hand, das beweisen könnte, dass dieser 2024er-Ausblick nicht doch noch kassiert werden muss.
Aber auch, wenn viele Analysten positiv blieben, einige ihre Kursziele nur leicht senkten, zwei ihre Ziele sogar anhoben, bleibt die charttechnische Lage in der Schwebe. Wir sehen im Chart, dass es am Freitag gelang, den Supportbereich 152,82 zu 156,50 Euro zu verteidigen, indem die Aktie knapp darüber schloss. Wir sehen aber auch, dass die Airbus-Aktie gerade erst am Mittwoch beim Versuch, sich wieder nach oben zu orientieren, genau an der 20-Tage-Linie abgewiesen wurde, was auf aktive Short-Seller hindeutet, die man jetzt erst einmal „aus dem Weg kaufen“ müsste.
Erst, wenn ein Schlusskurs über 165 Euro und damit über diesem Vorwochenhoch gelingt, wäre das Risiko, dass die Bären am Freitag einfach nur abwarteten, wie das ganze ausgeht und in dieser Woche zurückkommen, vorerst vom Tisch. Bis dahin bleibt der Gegenwind, der den Bullen durch diese magere Quartalsbilanz jetzt ins Gesicht bläst, erhalten.
Quellenangaben: Ergebnis des 1. Quartals, 25.04.2024: https://www.airbus.com/sites/g/files/jlcbta136/files/2024-04/EN-Press-Release-Airbus-Q12024-Results-r5f4f.pdf