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Heute ist „Black Friday“, am Montag dann „Cyber Monday“: Das sind die beiden Tage, die für den Online-Riesen amazon.com die wichtigsten sind. Sollte es da gut laufen, wäre der Weg für die Aktie nach oben deutlich einfacher. Nur … genau wissen wird man das vorerst nicht.
Mittlerweile versucht man im Handel ja, diese beiden Aktionstage auszudehnen, längst spricht man von der “Black Week“ und der „Cyber Week“. Aber ob die Verbraucher deswegen mehr kaufen, ist umstritten. Zumal man angesichts der Inflation und der hohen Kreditzinsen die Frage stellen müsste: Können viele womöglich gar nicht, wie sie gerne würden?
Für amazon.com ist diese Phase um das November-Ende herum entscheidend. Viele kaufen da bereits die meisten Weihnachtsgeschenke und ziehen, wenn der Preis nur niedrig genug ist, Anschaffungen vor, die man sonst erst im nächsten Jahr getätigt hätte. Was aber auch zu dem Gedanken führt: Mehr würde man dann ja auch nicht kaufen, nur eben zu niedrigeren Preisen (was niedrigere Gewinnmargen für den Verkäufer impliziert) und in einem geballten Zeitraum. Könnte das für amazon.com in Sachen Gebühreneinnahmen bei den Händlern und in Sachen Eigenverkauf dadurch nicht sogar zum Eigentor werden?
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Expertenmeinung: Das könnte es, wenn da nicht zwei Aspekte wären, die vermutlich entscheidend für den Gedanken waren, eine solche Schnäppchen-Phase überhaupt einzuführen: Zu niedrigeren Preisen fallen auch Artikel auf, die man ansonsten nicht losschlagen könnte und können so zwar mit wenig Gewinn, aber wenigstens überhaupt verkauft werden. Und man setzt darauf, dass die Rabatte den von Schlussverkäufen längst bekannten „Kaufrausch“ auslösen und die Verbraucher deshalb auch allerhand Dinge kaufen, die sie ansonsten nicht später, sondern gar nicht kaufen würden. Klappt das 2023? Wird das Amazons Gewinn massiv befeuern und die Aktie höher tragen?
Die Antwort wird vermutlich bis zur Vorlage der Bilanz des vierten Quartals auf sich warten lassen, die am 1. Februar erwartet wird. Denn auch, wenn wir relativ bald hören werden, ob es zu Rekordumsätzen kam: Wer genau wie viel umgesetzt hat, ist nicht sicher bestimmbar. Und entscheidend ist ja auch nicht der Umsatz, sondern das, was dabei an Gewinn entstanden ist. Und das ist, gerade wegen der Rabatte, nicht einmal im Ansatz zu schätzen, bevor nicht die Bilanzen der Einzel- und Onlinehändler das schwarz auf weiss ausweisen.
Daher werden für die kommenden Tage keine Fakten, sondern Erwartungen die Richtung der amazon.com-Aktie bestimmen. Das heisst: Sobald im derzeitigen Ringen um das markante Zwischenhoch vom August 2022 bei 146,57 US-Dollar eine Entscheidung fällt, hätten diejenigen, die diesen Impuls vorantreiben den Vorteil, dass konkrete Daten zu „Black Friday“ und „Cyber Monday“ fehlen und daher der Trend und nicht die Zahlen die Bewegung antreiben.
Sollte es gelingen, diese Hürde zu überwinden, wäre das nächste Kursziel das Hoch vom März 2022 bei 170,81 US-Dollar. Würde die Aktie abdrehen, was man im Fall eines eindeutigen Bruchs der momentan bei gut 139 US-Dollar verlaufenden 20-Tage-Linie annehmen könnte, läge der abwärts gerichtete, erste Zielbereich in der Region 121/129 US-Dollar. Die kommenden Tage werden da die Entscheidung bringen … auch ohne, dass man weiss, wie es denn unter dem Strich in der „Black Week“ und der „Cyber Week“ gelaufen sein könnte.

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