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Seit Anfang des Jahres laufen viele Schwergewichte des Nasdaq 100 wieder. Viele, nicht alle. Die amazon.com-Aktie gehört nicht dazu. Die Aktie bleibt charttechnisch bärisch – und gerade weil einige vorschnell dachten, das liesse sich ändern, kann das noch eine Zeit lang so bleiben.
In drei der letzten vier Quartale verfehlte der Online-Handelsriese amazon.com die Prognosen der Analysten beim Gewinn. Zwar wächst das Cloud-Geschäft AWS, aber der klassische Online-Handel erwirtschaftete zuletzt rote Zahlen. Sogar in den USA war man da im vierten Quartal in die Miesen geraten. Aber wenn man beim Online-Handel die Preise erhöht, um den Gewinn zu stützen, spielt das der Konkurrenz in die Karten. Die Lage ist knifflig. Und auch für das gerade laufende, erste Quartal hatte amazon.com im Zuge der Vorlage der Ergebnisse des vierten Quartals nichts Erfreuliches zu bieten. Die Umsatzprognose lag unter dem Schnitt der Analysten-Schätzungen, die Gewinnprognose erst recht.
Wenn sich das Konsumumfeld in diesem Jahr weiter eintrübt, was momentan noch das wahrscheinlichere Szenario ist, wird Amazon grosse Probleme haben, profitabel zu bleiben. Noch gehen die meisten Analysten davon aus, dass sich die Probleme spätestens 2024 von alleine erledigen und der Gewinn pro Aktie des Online-Händlers dann wieder in Richtung der Rekordgewinne des Jahres 2021 durchstartet, aber:
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Expertenmeinung: Nüchtern betrachtet lässt sich das eben nicht vorhersagen. Und das ist einer zunehmenden Zahl an Anlegern offenkundig völlig klar, denn die Aktie macht keine Anstalten, sich in Richtung des derzeitigen, durchschnittlichen Kursziels der Experten von 133 US-Dollar in Marsch zu setzen.
Im Gegenteil, die Aktie, die 2022 sogar im Vergleich zum ohnehin schwachen Nasdaq 100 ein Underperformer war, liegt auch im bisherigen Verlauf des Jahres 2023 hinter dem Index zurück, wenngleich nur leicht. Ein entscheidender Grund dafür dürfte vor allem gewesen sein, dass einige Trader die Amazon-Aktie im Zuge der für sich genommen schon kaum fundierten Hoffnungen, die man sich nach den Notenbankentscheidungen in Europa, Grossbritannien und den USA für machte, am Handelstag der Quartalsbilanz massiv nach oben kauften. Wobei man da auch ungeschminkt „zocken“ schreiben könnte.
Nachdem die in den Tagen zuvor schon stark gelaufene Aktie unmittelbar vor der Quartalsbilanz um 7,4 Prozent nach oben getrieben wurde, bekamen die Bullen die Quittung: Die Bilanz war enttäuschend, der Ausblick war enttäuschend … und die Aktie brach am Folgetag um 8,4 Prozent ein. Doch das war noch nicht alles.
Dadurch, dass man leichtsinnig dachte, jetzt würde alles steigen, hatte man die Amazon-Aktie in den Bereich des doppelten Baisse-Leitstrahls aus 200-Tage-Linie und mittelfristiger Abwärtstrendlinie nach oben getrieben. Durch die Konsequenz dieses Übermuts wurde dieser Abwärtstrend ein weiteres Mal bestätigt. Dies in Verbindung mit dem trüben Ausblick und der offenen Frage, wie sich amazon.com aus dieser problematischen Situation wird befreien können, macht die Aktie weiterhin klar bärisch. Seither trauen sich die Käufer hier nicht mehr heran, so dass ein Test der Unterstützungszone 81,43/85,87 US-Dollar durchaus denkbar … und deren Verteidigung zumindest offen … wäre.

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