Energiekontor Aktie Prognose Energiekontor: Eigentlich müsste die Aktie höher notieren, aber …

News: Aktuelle Analyse der Energiekontor Aktie

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Energiekontor
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Das Wort „eigentlich“ umschreibt, dass etwas zwar anders sein könnte, dies aber derzeit nicht so ist. Im Fall der Energiekontor-Aktie bezieht sich das auf eine auffällige Schere zwischen dem Kurs und den Kurszielen der Analysten. Aber wird sich das ändern?

Kurzfristig ganz offensichtlich nicht, denn die am Donnerstag vorgelegte Bilanz des Jahres 2023 nebst Ausblick auf das laufende Jahr quittierte MM Warburg Research zwar mit einem Kursziel von 140 Euro und der Einschätzung „Kaufen“. Die Aktie aber fiel als Reaktion auf das Zahlenwerk um satte 9,85 Prozent auf 64,10 Euro … also auf einen Level, der nicht einmal halb so hoch wie dieses Kursziel ist.

Energiekontor Aktie: Chart vom 28.03.2024, Kurs 64,10 Euro, Kürzel: EKT | Online Broker LYNX
Energiekontor Aktie: Chart vom 28.03.2024, Kurs 64,10 Euro, Kürzel: EKT | Quelle: TWS

Und MM Warburg steht mit seiner positiven Einschätzung keineswegs allein. Zwar stellen diese 140 Euro das höchste der momentan fünf Analysten-Kursziele dar, aber selbst das niedrigste von Stifel liegt mit 86 Euro deutlich über dem aktuellen Kurslevel, der Schnitt dieser Kursziele findet sich bei 123 Euro. Warum ignorieren die Anleger die deutlich positiver gestimmten Experten? Ist die Aktie zu teuer bewertet? Oder gibt es kein Wachstumspotenzial?

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Energiekontor Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Grundsätzlich weder noch, aber momentan kann der Projektierer von Windparks nicht mit Wachstumsdynamik glänzen. Umsatz und Gewinn waren 2023 zwar kräftig gestiegen, das hatte Energiekontor aber bereits avisiert, hier wurden also „nur“ bekannte Ziele erreicht. Dass die Dividende auf 1,20 Euro nach 1,00 Euro steigen würde, hatte man nicht erwartet, aber dieses positive Element wurde vom Ausblick überlagert, im negativen Sinne. Denn für 2024 sieht man momentan kein weiteres Gewinnwachstum, im Gegenteil, Energiekontor sieht für 2024 einen Gewinn vor Steuern (EBT) „spürbar“ unter dem des Vorjahres. Darauf hatte man offenbar seitens der Anleger reagiert.

Ob dieser Kursrutsch weitergeht, das zum Handelsende noch gehaltene Herbst-Tief bei 63,50 Euro fällt und die Aktie das 2023er-Jahrestief bei 61,00 Euro testet, wird davon abhängen, ob einige Marktteilnehmer über das lange Wochenende etwas genauer in die Bilanz des Unternehmens geschaut haben. Denn diese Aussage eines spürbar unter 2023 liegenden EBT wäre nur vollständig, wenn man ebenso zur Kenntnis nimmt, dass dieser Rückgang durch Probleme in der Materialverfügbarkeit entsteht. Das löst Verschiebungen bei Projekten aus, die aber 2025 und 2026 abgeschlossen werden und dann den Gewinn wiederum überdurchschnittlich befeuern sollen.

Es ist also, eigentlich, eine Frage der Zeit und nicht des Geschäftsumfeldes, um die es hier geht. Und dass die Aktie dabei selbst bei einem 2024 um zehn Prozent niedrigeren Nettogewinn ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von nur 17 ausweist und in den Folgejahren vermutlich wieder steigende Gewinne sehen wird, ist ein entscheidender Grund dafür, dass die Analysten hier positiv gestimmt sind. Es ist also, wiederum eigentlich, nur eine Frage des genauen Hinsehens. Aber das müsste eben erst einmal passieren.

Quellen:
Jahresbilanz 2023 und Ausblick, 28.03.2024: https://www.energiekontor.de/aktuelles/energiekontor-veraeussert-schottisches-windparkprojekt-und-erhoeht-prognose-fuer-das-geschaeftsjahr-2023-1-1.html
Analysten-Kursziele: https://www.energiekontor.de/investor-relations/anlegerinformationen.html

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Vorherige Analysen der Energiekontor Aktie

Als Energiekontor Mitte Dezember seine 2023er-Prognose anhob, machte die Aktie einen Sprung und stieg noch einige Tage weiter. Doch jetzt ist dieser gesamte Kursanstieg abverkauft. Die Bullen sind in die Defensive geraten – und müssten umgehend dagegenhalten.

Das Bremer Unternehmen Energiekontor plant und betreibt Solar- und Windparks. Ein Geschäft, das nach einem Rückschlag im Jahr 2019 wieder steigende Umsätze ausweist, auch der Gewinn steigt seit Jahren wieder an. Als Energiekontor am 15. Dezember den Verkauf eines Windparkprojekts in Schottland meldete und zugleich die Gewinnprognose deutlich anhob, erinnerten sich einige Anleger offenbar dieses Wachstums und griffen zu. Doch jetzt ist all das, was nach dieser Meldung auf der Oberseite gelang, wieder dahin. Eine erste, wichtige Unterstützung fiel bereits, eine zweite steht im Feuer.

Energiekontor Aktie: Chart vom 20.02.2024, Kurs 69,00 Euro, Kürzel: EKT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Energiekontor Aktie: Chart vom 20.02.2024, Kurs 69,00 Euro, Kürzel: EKT | Quelle: TWS

Wir sehen im Chart, dass die Aktie mit dem kräftigen Minus des Dienstags durch die im November etablierte, eher kurzfristige Aufwärtstrendlinie rutschte und auch darunter schloss. Zwar gelang es, den Kurs vom Tagestief zu lösen und dadurch die Unterstützungszone 67,40/67,70 Euro zu halten, die seit Beginn des zweiten Halbjahres 2023 schon mehrfach einen unteren Wendepunkt darstellte. Aber bevor Energiekontor nicht wenigstens über 75 Euro zurückläuft und damit die 200-Tage-Linie zurückerobert, bleibt das Risiko bestehen, dass diese gestern verteidigte Zone fällt und den Weg an die nächsten, potenziellen Kursziele bei 63,50 und 59,80 Euro freigibt.

Aber wäre ein solches bärisches Szenario überhaupt realistisch? Immerhin lief 2023 doch, wie die Prognose-Anhebung unterstrich, sehr gut?

Expertenmeinung: Das ist zwar richtig, aber wie heisst es doch: Gewinne der Vergangenheit sind keine Garantie für Gewinne in der Zukunft. Wie sich die Lage insgesamt im Detail darstellt und wie Energiekontor seine Perspektive für 2024 einschätzt, weiss man eben noch nicht. Seit dieser Meldung vom 15.12. gab es nichts Neues. Und die Ergebnisse des vierten Quartals nebst Gesamtjahresergebnis und Ausblick auf 2024 stehen offiziell erst am 29. März an … bis dahin ist also noch viel Zeit. Und solange die Aktie fällt, wie sie es, wie wir im Chart sehen, immerhin schon seit Jahresbeginn tut, fällt es den Anlegern automatisch schwerer, eine offene Perspektive ohne entsprechende „Beweise“ bullisch zu sehen und in einen intakten Abwärtstrend hinein einzusteigen.

Zumal das Geschäft im Bereich erneuerbaren Energien zwar einen Wachstumsmarkt abdeckt, dies aber keine Garantie für steigende Unternehmensgewinne ist. Denn ob Solar oder Windkraft, die Märkte sind umkämpft … und immer wieder können neue Vorgaben rund um den Globus die Ausgangslage beeinflussen. Damit hätten diejenigen, die diese TecDAX-Aktie über Leerverkäufe drücken wollten, den Vorteil der Unsicherheit und des aktuell abwärts weidenden Trends auf ihrer Seite, zumal die Aktien dieser Branchen derzeit insgesamt zu kämpfen haben. Hier einfach die Hand aufzuhalten, wäre daher momentan eher riskant.

Quellenangaben: 2023er-Prognose angehoben, 15.12.2023:
https://www.energiekontor.de/aktuelles/energiekontor-veraeussert-schottisches-windparkprojekt-und-erhoeht-prognose-fuer-das-geschaeftsjahr-2023.html

Am Freitagabend meldete der Planer und Betreiber von Wind- und Solarparks Energiekontor, dass das Ergebnis des laufenden Jahres deutlich höher ausfallen werde als bislang avisiert. Die Aktie machte einen Satz nach oben und überwand dadurch Charthürden, aber …

… zwei wichtige Widerstandslinien wurden dadurch zwar bezwungen, aber für einen echten Befreiungsschlag nach oben müssen noch weitere Hürden genommen werden. Und dass der Kurssprung auf Gewinnmitnahmen traf, macht Letzteres zumindest unsicher.

Energiekontor meldete den Verkauf eines Windparkprojekts in Schottland an einen von Capital Dynamics verwalteten Fonds. Dadurch steigt der Ausblick für den Gewinn vor Steuern (EBT) von zuvor +10 bis +20 Prozent zum Vorjahr auf jetzt +30 bis +60 Prozent, konkret erwartet das Unternehmen jetzt ein EBT zwischen 80 und 100 Millionen Euro.

Das ist natürlich eine gute Nachricht, wobei aber offen bleibt, ob dadurch nicht Gewinne, die ansonsten 2024 angestanden hätten, einfach vorgezogen einlaufen, so dass dadurch das Gewinnpotenzial für 2024 sinkt. Zum kommenden Jahr gab es in der Meldung noch keine Aussagen, so gesehen ist dieser Verkauf schwierig in den Gesamtkontext einzuordnen, bevor nicht die Gesamtjahresbilanz 2023 mit einem Ausblick auf 2024 vorliegt. Was indes erst am 28. März 2024 ansteht. Damit steht die Frage im Raum: Das war eine gute Nachricht … aber wie gut?

Expertenmeinung: Wir stehen jetzt so kurz vor dem Jahresende auch auf den Gesamtmarkt bezogen an einem Punkt, an dem die Anleger 2023 eigentlich abgehakt haben, auch, wenn man nicht weiss, wie das vierte Quartal gelaufen ist und welche Fingerzeige da kommen würden. Man blickt nach vorne … und sieht in aller Regel nichts. Denn bislang hat kaum ein Unternehmen etwas Konkretes zum kommenden Jahr verlauten lassen. Das könnte auch die Energiekontor-Aktie bremsen, zumal hier gilt: „Nach der Hürde ist vor der Hürde“.

Wir sehen im Chart, dass die positive Reaktion auf die Meldung den Kurs am Montag um 7,38 Prozent nach oben beförderte. Dadurch wurden die mittelfristige Abwärtstrendlinie sowie die 200-Tage-Linie überwunden. Aber über diesen Linien wartet zwischen 78,00 und 81,20 Euro eine weitere Widerstandszone. Auch an dieser Zone müsste die Aktie vorbei, um nach oben hin freie Bahn an das bisherige Jahreshoch bei 89,80 und das 2022 markierte Rekordhoch bei 102,20 Euro zu haben.

Aber dass ausgerechnet in dem Moment, als die Energiekontor-Aktie in diese Zone eintauchte, Gewinnmitnahmen einsetzten, deutet an, dass nicht alle Akteure der Ansicht sind, dass diese Prognose-Anhebung die Basis ist, um den Kurs in diese Regionen zu befördern. Zumindest der Bereich 78,00 und 81,20 Euro sollte überboten sein, vorher wäre das Risiko, dass der Kurs abdreht, noch relativ hoch.

Energiekontor Aktie: Chart vom 18.12.2023, Kurs 75,70 Euro, Kürzel: EKT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Quellenangaben: 2023er-Prognose angehoben, 15.12.2023:
https://www.energiekontor.de/aktuelles/energiekontor-veraeussert-schottisches-windparkprojekt-und-erhoeht-prognose-fuer-das-geschaeftsjahr-2023.html

Rein vom Chartbild her könnte man denken, dass der Wind- und Solarparkspezialist Energiekontor in Schwierigkeiten ist. Doch das Gegenteil ist richtig: Das Unternehmen wächst, es läuft nach Plan, nur die Aktie fällt. Die Frage ist: Warum – und wie lange geht das so weiter?

Energiekontor plant, baut und betreibt Solar- und Windparks. Einige werden dann verkauft, andere betreibt man selbst weiter. Ein Geschäft in einem Wachstumsmarkt. Und die am 11. August vorgelegten Halbjahresergebnisse unterstrichen das. Umsatz +24 Prozent, operativer Gewinn als EBITDA +53,7 Prozent, Nettogewinn +147 Prozent. Diese Ergebnisse trugen die Aktie bis 89,80 Euro nach oben. Nicht an das Allzeithoch, das wurde 2022 bei 102,20 Euro erreicht. Aber immerhin kam die Aktie dem Rekord nahe. Doch dann ging es abwärts.

Zwar umfasste der Zwischenbericht zum 3. Quartal, des am gestrigen Montag vorgelegt wurde, keine konkreten Zahlen. Aber Energiekontor meldete, dass die Projektpipeline erneut gewachsen und man auf Kurs sei, die Prognose für das Gesamtjahr zu erreichen, den Gewinn vor Steuern (EBT) um 10 bis 20 Prozent gegenüber dem Vorjahr zu steigern. Danach sieht es in der Tat aus. Und das hiesse, die Aktie wäre auf dem aktuellen Level mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 17 bis 18 bewertet. Für ein Unternehmen in einem Wachstumsmarkt nicht günstig, sondern beinahe billig. Also, wo ist das Problem? Sind es die Analysten, sind die womöglich skeptisch oder gar bärisch eingestellt?

Expertenmeinung: Richtig ist, dass das US-Investmenthaus Stifel Financial zwei Handelstage vor den gestrigen Zwischenbericht, also letzten Donnerstag, ihr Kursziel von 116 auf 86 Euro und die Einschätzung von „Kaufen“ auf „Halten“ herunternahmen. Aber das war vor dem Zwischenbericht, der ja wie gesagt aufzeigte, dass das Wachstum von Energiekontor weitergeht. Ausserdem hat Stifel damit jetzt das mit grossem Abstand niedrigste aller Analysten-Kursziele gesetzt. Die Kurszielspanne der fünf Analysten, welche die Aktie regelmässig beobachten, reicht von diesen 86 Euro bis zu 140 Euro, der Schnitt liegt, trotz dieses „Ausreissers“ nach unten, bei 124,20 Euro … und damit fast doppelt so hoch wie der aktuelle Kurs. Auffällig sind zwei Dinge:

Erstens lag das Jahreshoch der Aktie nur unwesentlich vor dem Zeitpunkt Anfang September, an dem gemeldet wurde, dass die Energiekontor-Aktie in den TecDAX aufsteigen werde. Und als die Aufnahme dann per 18. September vollzogen wurde, ging es erst richtig abwärts. Das ist nicht selten der Fall. Ein Phänomen, das man als „Aufstiegs-Fluch‘“ bezeichnet:

Trader rechnen sich aus, dass eine Aktie in einen höheren Index aufsteigt, unterstellen, dass die grossen Adressen, die den Index als Benchmark haben, z.B. Fonds oder ETFs, die Aktie deshalb kurz vor oder kurz nach deren Aufstieg kaufen müssen – und kaufen vor. Ergebnis: Ist die Aktie dann aufgestiegen, gibt es viele, den Gewinne kassieren aber nur noch wenige, die neu einsteigen wollen … der Kurs fällt. Aber natürlich nie ins Bodenlose, sofern es dafür keine Argumente gäbe. Und die gibt es bei Energiekontor mit Blick auf den Quartals-Zwischenbericht vom Montag nicht.

Zweitens ist die Aktie durch die vorgenannte Kursziel-Senkung von Stifel zwei Tage heftig gefallen, obwohl die Quartalsmeldung noch gar nicht da war. Jetzt ist sie da und bestätigt die Skepsis des Analysten nicht … aber:

Energiekontor Aktie: Chart vom 13.11.2023, Kurs 64,70 Euro, Kürzel: EKT | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Energiekontor Aktie: Chart vom 13.11.2023, Kurs 64,70 Euro, Kürzel: EKT | Quelle: TWS

Zwar startete die Aktie daraufhin gestern deutlich höher, aber Anschlusskäufe blieben aus, im Gegenteil wurde das Plus zum Handelsende immer kleiner. Der „Stifel-Selloff“ wird also bislang kaum bis gar nicht aufgeholt. Daher wäre es besser, die Aktie zwar auf jeden Fall in die Watchlist zu legen, aber abzuwarten, bis sie gedreht hat.

Die Aktie sollte mindestens (!) über 68 Euro schliessen und damit zumindest mal die gerade erst am Freitag gebrochene Supportzone zurückerobern, bevor man einen Einstieg auch nur erwägen sollte. Denn dass die Energiekontor-Aktie höher stehen könnte, womöglich gar müsste, mag zwar sein. Aber erst, wenn genug Anleger das nicht nur genauso sehen, sondern die Sache auch aktiv angehen, würde aus einem „müsste eigentlich“ auch eine Ausgangslage mit tauglichem Chance/Risiko-Verhältnis.

Quellenangaben: Zwischenbericht 3. Quartal, 13.11.2023:
https://www.energiekontor.de/fileadmin/user_upload/IR/berichte/finanzberichte/2023/2023-Q3_9M_Energiekontor_Quartalsmitteilung.pdf

Analysten-Kursziele: https://www.energiekontor.de/investor-relations/anlegerinformationen.html

Seit dem Morgen des 18. September ist die Energiekontor-Aktie im TecDAX notiert. Wenige Tage später begann sie wie ein Stein zu fallen. Hat der altbekannte Aufstiegs-Fluch mal wieder zugeschlagen … und hiesse das, man könnte langsam an den Einstieg denken?

Am 5. September wurde bekanntgegeben, dass die Aktie des Wind- und Solarpark-Betreibers und –Planers Energiekontor am 18. September in den TecDAX aufsteigen wird. Das zog zwar keine unmittelbaren Kursgewinne nach sich. Aber das ist nicht überraschend, denn die kamen bereits vorher zustande. Der Grund ist, dass die Systematik, nach der eine Aktie in einen Index aufsteigen oder aus ihm herausfallen kann, allgemein bekannt ist, so dass sich die Investoren selbst ausrechnen können, wer wahrscheinlich in einen höheren Index aufsteigen wird. Es wäre durchaus denkbar, dass das die Aktie sogar schon im Juli antrieb, ab der zweiten Augusthälfte aber mit recht hoher Wahrscheinlichkeit.

Denn es ist schon fast ein „Reflex“, Aufstiegskandidaten so früh wie möglich einzusammeln in der Erwartung, damit einen guten Schnitt zu machen, weil die institutionellen Investoren wie Fonds oder ETFs, die diesen Index als Benchmark haben oder nachbilden, die Aktie dann ja kaufen müssen. Der Haken dabei ist: Wenn zu viele diese Idee haben und die „Institutionellen“ ebenfalls zeitig kaufen, ist in dem Moment, in dem das Ziel erreicht und die Aktie „aufgestiegen“ ist, kaum jemand mehr da, der noch kaufen will oder muss, während alle auf einmal ihren Gewinn mitnehmen wollen. Die Aktie fällt … das ist der „Aufstiegs-Fluch“.

Expertenmeinung: Den dürfte auch die Energiekontor-Aktie ereilt haben. Wir hatten die Aktie am 12. September besprochen und da geschrieben: „Grundsätzlich spannend ist diese Aktie allemal, aber in eine Korrektur hinein blind zu kaufen ist immer riskant, vor allem bei Aktien wie dem Energiekontor, die als Nebenwerte geringere Umsätze aufweisen und bei denen grössere Orders dadurch zu starken Ausschlägen in beide Richtungen führen können. Besser wäre es also abzuwarten, bis man vermuten darf, dass diese laufende Korrektur abgeschlossen ist.“ Wäre das jetzt der Fall?

Das ist noch offen. Denn ja, die Energiekontor-Aktie ist gerade dabei, sich zu stabilisieren. Aber das passiert nicht über, sondern unter wichtigen Chartmarken. Sie sehen im Chart, dass die Aktie eine charttechnische Schlüsselzone durchbrochen hatte, die sich aus der Ende März etablierten Aufwärtstrendlinie, der 200-Tage-Linie und den beiden Zwischentiefs vom August zusammensetzt. Diese zwischen 74,70 und 76,90 Euro liegende Zone zurückzuerobern, versuchen die Käufer gerade. Aber das würde noch nicht reichen, um ein klar bullisches Signal zu generieren, denn weitere potenzielle Widerstände liegen direkt darüber. Energiekontor müsste über 81,20 Euro schliessen, dann erst wäre der Weg nach oben aus charttechnischer Sicht frei.

Energiekontor Aktie: Chart vom 10.10.2023, Kurs 74,60 Euro, Kürzel: EKT | Online Broker LYNX
Energiekontor Aktie: Chart vom 10.10.2023, Kurs 74,60 Euro, Kürzel: EKT | Quelle: TWS

Das abzuwarten wäre der eindeutig sicherere Weg. Zumal die Aktie auch dann noch nicht „teuer“ wäre. Derzeit liegt das Kurs/Gewinn-Verhältnis auf Basis der durchschnittlichen 2023er-Gewinnschätzung der Analysten knapp unter 20, für eine Aktie in einem Wachstumsmarkt ist das niedrig. Was auch die Analysten so sehen, denn deren durchschnittliches Kursziel für die Energiekontor-Aktie liegt derzeit bei 130 Euro – und alle Experten stufen die Aktie mit „Kaufen“ ein. Das ist lukrativ genug, um die Geduld für ein klar bullisches Signal aufzubringen und der Aktie bis dahin einen Platz in der Watchlist zu reservieren.

Quellen:
Halbjahresergebnis 2023, 11.08.2023:
https://www.energiekontor.de/aktuelles/2023-03-31-energiekontor-ueberzeugt-mit-kraeftiger-ergebnissteigerung-im-geschaeftsjahr-2022-rekordergebnis-des-vorjahres-uebertroffen-1-3.html
Analysten-Kursziele: https://www.energiekontor.de/investor-relations/anlegerinformationen.html