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Für Anleger, die einfach und unkompliziert in den Biotechnologiesektor investieren möchten, könnte der vorgestellte ETF perfekt geeignet sein. Der dem ETF zugrundeliegende Index bündelt nämlich die liquidesten Biotechnologie- und Pharmawerte, deren Wertpapiere an der Technologiebörse NASDAQ gehandelt werden.

Informationen zum Referenzindex – NASDAQ Biotechnology Index (NBI)

Der dem ETF zugrundeliegende Referenzindex NASDAQ Biotechnology Index (NBI) wurde konzipiert, um die Wertentwicklung der liquidesten Wertpapiere des Sektors Biotechnologie und Pharma in einem Index zu bündeln und auf diese Weise durch eine Benchmark messbar zu machen.

Der Index ist ein modifizierter, die Marktkapitalisierung gewichtender Index. Die insgesamt 370 Indexkomponenten werden nach Marktkapitalisierung gewichtet. Neben Aktien wie Stammaktien oder Vorzugaktien können auch ADRs in den Index mit aufgenommen werden.

In den Index werden nur Aktien aufgenommen, die am NASDAQ Global Market Select oder dem NASDAQ Global Market gelistet sind. Eine geographische Begrenzung der Titel gibt es nicht, somit befinden sich auch via ADRs chinesische Wertpapiere im Index oder auch deutsche, französische, irische, britische oder niederländische Aktien. Die Index-Methodik erfordert lediglich die jeweilige Industrieeinstufung eines Wertpapiers, damit dieses dem Biotechnologie- und Pharmasektor zugeordnet werden kann. Die offizielle Industrieeinstufung lautet „Health Care“.

Wertpapiere können nur in den Index aufgenommen werden, wenn eine Marktkapitalisierung von zumindest 200 Millionen US-Dollar festzustellen ist, sowie ein tägliches Handelsvolumen von zumindest 100.000 Aktien vorliegt.

Der NASDAQ Biotechnology Index hat eine Historie, die bis zum 01. November 1993 zurückreicht. Die Berechnung des Index erfolgt in US-Dollar. Insgesamt gibt es drei Indexvarianten, den Price Return „NBI“, den Total Return „XNBI“ und den Net Total Return „N/A“ – die dem Invesco ETF zugrundeliegende Variante ist der „XNBI“. Der „NBI“ wird im März, Juni, September und Dezember ausbalanciert und auf seine Zusammensetzung hin kontrolliert. (Daten gemäss NASDAQ-NBI-Factsheet mit dem Stichtag des 31. März 2022)

Die wichtigsten Einzeltitel des Referenzindex

Da der ETF die Wertpapiere nicht direkt erwirbt, besteht zwischen den Positionen im ETF-Portfolio und denen des Referenzindex eine sehr hohe Abweichung. Die grössten Positionen des Referenzindex sind mit 9,45 Prozent Amgen, mit 8,33 Prozent Gilead Sciences, mit 7,18 Prozent Vertex Pharmaceuticals, mit 7,04 Prozent Regeneron Pharmaceuticals, mit 5,78 Prozent Moderna, mit 4,11 Prozent AstraZeneca, mit 3,14 Prozent Biogen, mit 3,07 Prozent Illumina, mit 2,73 Prozent Seagen und mit 2,20 Prozent Horizon Therapeutics. Diese Top-10 weisen bereits eine recht hohe Gewichtung von 53,03 Prozent auf. Eine ausreichend hohe Diversifikation ist hier dennoch anzunehmen. Insgesamt weist der Nasdaq Biotechnology Index noch 360 weitere Einzeltitel auf.

Unter den Top-10-Positionen im ETF-Portfolio finden sich zwar auch Biotechnologie- und Pharmawerte wie Vertex Pharmaceuticals, Alnylam Pharmaceuticals, Biogen, Horizon Pharmaceuticals, Novo Nordisk, aber auch Titel wie Berkshire Hathaway, Meta Platforms, Qualcomm, Apple und Comcast.

Die SWAP-Gegenparteien in Bezug auf das ETF-Portfolio sind zu 51,45 Prozent Goldman Sachs, zu 24,49 Prozent Morgan Stanley und zu 24,06 Prozent J.P. Morgan Chase. (Daten gemäss NASDAQ vom 07. Juni 2022 und Invesco vom 03. Juni 2022)

Sektoren- Währungs- und Länderallokation des Referenzindex

Da es sich um einen Sektor-Index des Bereichs Biotechnologie handelt, liegt dieser Anteil bei 100,00 Prozent.

Das Fondsportfolio besteht zu 87,5 Prozent aus Aktien aus den USA. Auf den weiteren Plätzen finden sich zu 4,2 Prozent Wertpapiere aus Grossbritannien, zu 2 Prozent aus Deutschland, zu 1,6 Prozent aus Frankreich, zu 1,1 Prozent aus den Niederlanden und zu 1,1 Prozent aus China. Die restlichen Prozente sind Ländern wie Kanada, Dänemark, Schweiz und anderen zuzuordnen.

Der NASDAQ Biotechnology Index ist ein US-Sektor-Index. Aufgrund der US-Lastigkeit von 87,5 Prozent ist die Dominanz des US-Dollars ohnehin selbsterklärend. (Daten gemäss Invesco vom 03. Juni 2022)

Invesco NASDAQ Biotech ETF im Detail

Der ETF (Symbol: SBIO – ISIN: IE00BQ70R696 – WKN: A12CCJ) kann über die London Stock Exchange in US-Dollar erworben werden. Die jährliche Pauschalgebühr beträgt 0,40 Prozent und die Ertragsverwendung des Fonds ist thesaurierend. Die Fonds- und Handelswährung ist der US-Dollar. Der ETF nutzt die synthetische, swap-basierte Replikationsmethode und erwirbt die Wertpapiere somit nicht direkt. Der ETF wurde am 06. November 2014 aufgelegt und wies mit dem Stichtag des 06. Juni 2022 ein verwaltetes Vermögen in Höhe von rund 572,790 Millionen US-Dollar auf.

Beeindruckende Performance im Biotechnologiesektor – dennoch hohe Schwankungsbreite

Der ETF konnte vom 31. Dezember 2018 bis zum 31. Dezember 2021 um 56,32 Prozent hinzugewinnen, während der zugrundeliegende Referenzindex um 58,20 Prozent im Wert kletterte. Vom 31. Dezember 2020 bis zum 31. Dezember 2021 lag der ETF mit 0,38 Prozent minimal im negativen Bereich – der Index konnte sich mit einem Plus von 0,02 Prozent knapp behaupten.

Vom 30. April 2021 bis zum 30. April 2022 fiel der ETF aber um 22,44 Prozent zurück und der Index um 22,12 Prozent. Auf Sicht der letzten Jahre konnte der ETF eine sehr beeindruckende Genauigkeit in Sachen Performancedifferenz erzielen, denn diese lag jeweils lediglich bei 0,40 Prozent. Dies entspricht der jährlichen Gebühr von 0,40 Prozent. Diese herausgerechnet repliziert der ETF mittels der swap-basierten Abbildungsmethode den Index somit sehr genau. (alle Performancedaten in Bezug auf den ETF und der Referenzindex auf Basis des aktuellen Factsheets von Invesco)

Expertenmeinung – Biotechnologie- und Pharmasektor in Zeiten von Krieg, Inflation und Lieferkettenstörungen

Auch der Biotechnologie- und Pharmasektor ist nicht vor den Auswirkungen des Russland-Ukraine-Kriegs, der hohen Inflation und auch nicht vor den vielen Lieferkettenstörungen gefeit. Neben all dem könnte es auch zu fallenden Medikamentenpreisen kommen, wenn man Vorständen der Branche lauscht.

In der Zeit der Corona-Pandemie war der NASDAQ Biotechnology Index ein Renner, zuletzt kam er aber unter Druck. Der gesamte Sektor „Health Care“ kann sich einer möglicherweise sich anbahnenden Rezession und deren Auswirkungen dieses Mal auch nicht entziehen. Vor allem aber kann er sich – wie die restlichen Sektoren – vor den Zinserhöhungen der Fed und anderer Notenbanken nicht verstecken. Die Belastungen liegen auf der Hand. Auch Biotechnologie- und Pharmakonzerne haben durch die horrend angestiegenen Kosten für Energie ebenso höhere Kosten. Zusätzliche Ausgaben wurden im Bereich der Erneuerbaren Energien getätigt, gestörte Lieferketten und ein Mangel an Rohstoff und Vorprodukten belasten zusätzlich. Rund um die Weltfinanzkrise kamen die Biotechnologie- und Pharmawerte besser durch die enorm tiefe konjunkturelle Delle, doch die Historie ist schliesslich kein Garant für die absehbare Zukunft. Zur Zeit der Weltfinanzkrise gab es schliesslich keine gestörten Lieferketten und Rohstoffversorgungsprobleme und auch keine Inflation dieses Ausmasses.

Dennoch dürften die grossen und damit auch den Referenzindex zu einem nicht geringen Anteil beherrschenden Unternehmen sich im gegenwärtigen Umfeld gut schlagen. Nehmen wir als Beispiel allein einmal die beiden Indexschwergewichte Amgen und Gilead Sciences. Schon Amgen ist so breit aufgestellt und bietet mit mehr als 50 Projekten, die sich zumindest in der ersten FDA-Phase befinden eine breit gefächerte Pipeline. Zudem wies Amgen auf Basis des Geschäftsberichts 2021 einen Jahresüberschuss von 5,9 Milliarden US-Dollar und liquide Mittel von 8,0 Milliarden US-Dollar auf. Ausserdem zahlt Amgen keine zu verachtende Dividende.

Gilead Sciences weist derzeit 53 klinische Programme auf und zusätzlich 12 weitere mögliche Kandidaten für klinische Studien. Ein Jahresüberschuss von 6,2 Milliarden US-Dollar in 2021 und liquide Mittel von 5,3 Milliarden US-Dollar sind stark – die Eigenkapitalquote lag in 2021 bei rund 31 Prozent. Die Dividendenrendite von Gilead Sciences ist im direkten Vergleich zu Amgen sogar noch besser. Quer durch die Top 10 Werte des „NBI“ finden sich viele solcher Beispiele von Weltkonzernen. Auch die Corona-Gewinner BioNTech und Moderna reihen sich hier ein, die nicht nur „Corminaty“ und „SpikeVax“ produzieren, sondern ebenso Pipelines mit weiteren Kandidaten aufweisen.

Stockpicking im Biotechnologie- und Pharmasektor kann gefährlich sein – insbesondere bei kleineren Werten, die nur wenige oder gar nur einen Kandidaten in der Pipeline aufweisen. Geht die Studie in den Reisswolf, fällt die Aktie ins Bodenlose. Aus diesem Grund wäre ein Indexinvestment und somit eine Investition in die gesamten 370 Biotechnologie- und Pharmawerte des „NBI“ zu bevorzugen. Mit dem vorliegenden ETF hat man die Chance von der weiteren Entwicklung zu profitieren ohne bei einzelnen Werten eine Bauchlandung zu machen.

Mögliches Setup

Mit einem ETF den gesamten NASDAQ-Biotechnologiesektor abbilden

Nach einer Konsolidierung könnte eine Neupositionierung eingegangen werden. Ein Kauf könnte bei 35,50 US-Dollar erfolgen, mit einem möglichen Ziel bei 43,50 US-Dollar – das Ziel wäre auch auf das April-Hoch auf bis zu 44,50 erweiterbar. Die Position könnte mit einem Stoploss von 30,50 US-Dollar eng abgesichert werden. Das Chance-Risiko-Verhältnis liegt bei diesem Setup lediglich bei 1.60. Alternativ wäre ein Akkumulieren bei Schwäche bei einer längeren Haltefrist möglich.

Informationen zum Produkt finden Sie hier:
Invesco NASDAQ Biotech UCITS ETF Acc

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