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Wenn ein DAX-Schwergewicht wie Siemens als Reaktion auf die Quartalsergebnisse um 4,8 Prozent fällt, sollte man schon genauer hinsehen. Zumal die Aktie dadurch zwischen zwei Stühlen steht: Eine wichtige Auffanglinie fiel, eine andere aber könnte halten.
Die Ergebnisse des dritten Quartals des bei Siemens am 30.9. endenden Geschäftsjahres waren zwar deutlich besser als das, was man im Vorjahreszeitraum vorweisen konnte. Aber das reichte nicht, nicht bei einer Aktie, die gerade erst im Juni ein Rekordhoch markiert hatte. Und vor allem nicht, weil die Analysten und die meisten Investoren mehr erwartet hatten.
Zwar schlug der Auftragseingang mit konzernweiten 24,2 Milliarden Euro die Prognose von 22,1 Milliarden recht deutlich. Aber das war es dann auch schon. Der Umsatz verfehlte mit 18,9 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum 17,9 Milliarden) die durchschnittliche Prognose von 19,3 Milliarden. Der Gewinn nach Steuern lag mit 1,4 Milliarden Euro sogar recht deutlich unter dem Schnitt der Analystenerwartungen von 1,55 Milliarden, was sich beim Gewinn pro Aktie niederschlug, der mit 1,78 Euro klar hinter dem Prognose-Konsens von 1,95 Euro zurückblieb.
Zwar hielt der Konzern an seiner Prognose fest, im Gesamt-Geschäftsjahr einen Gewinn pro Aktie zwischen 9,60 und 9,90 Euro zu erreichen. Aber dieses Ziel war altbekannt und damit kein Argument, um die nach ihren neuen Rekorden immer noch auf sehr hohem Niveau abrutschende Aktie aufzufangen. Konsequenz:
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Siemens Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Die Aktie fiel unter das letzte Zwischentief vom Juli und zugleich unter die 200-Tage-Linie. Das ist grundsätzlich bärisch. Aber wir sehen im Chart auch, dass der Kurs nach einer Abwärts-Kurslücke in etwa auf dem Eröffnungslevel schloss. Wir haben hier also einen „langbeinigen Doji“, der aufgrund des Umstands, dass die Aktie im Tagesverlauf auch schon deutlich tiefer notiert hatte, den Weg in beide Richtungen offen halten würde. Zumal dieses Tagestief nicht im charttechnischen Nirgendwo entstand.
Die Siemens-Aktie hatte im Tief nahe der unteren Begrenzung eines kurzfristigen Abwärtstrendkanals aufgesetzt und innerhalb einer Supportzone, die sich aus dem Hoch des Dezembers und dem März-Tief im Bereich 134,66/137,04 Euro zusammensetzt. Erst, wenn diese Zone fallen sollte, wäre die Sache für die Bullen durch und ein bärisches Signal generiert.
Wie geht das aus? Die Analysten helfen da eher nicht, denn die gestern neu vergebenen Kursziele reichen von 130 Euro („Verkaufen“) bis 200 Euro („Kaufen“) … und dass die Experten im Vorfeld schon sehr bullisch waren, hinderte die Anleger ja auch nicht daran, diese jetzt nur intensivierte Korrektur loszutreten. Letztlich wird die Stimmung am Gesamtmarkt eine grössere Rolle spielen. Und auch, wenn die wackelt und den Bären dadurch Chancen offeriert: Bevor das Kind nicht wirklich im Brunnen liegt und die jetzt getestete Unterstützungszone unterboten ist, blieben Short-Trades auf Siemens mit einem erhöhten Risiko behaftet.
Quellenangaben:
Ergebnis 3. Geschäftsjahresquartal 2023, 10.08.2023:
https://assets.new.siemens.com/siemens/assets/api/uuid:381d5a52-5b19-46cf-9fe9-4f2bc5087c59/2023-q3-earnings-release-de.pdf
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/siemens
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