Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:
|
Dass RWE 2022 grandiose Gewinne eingefahren hatte, wusste man bereits durch Vorab-Zahlen. Was man nicht wusste war, wie der Energieversorger das Jahr 2023 einschätzt. Diese Perspektive kam gestern und fiel eigentlich gut aus. Warum machte die Aktie keinen Sprung?
2022 war aufgrund der extremen Bewegungen bei den Energiepreisen eine Ausnahme. RWE profitierte von dieser Sondersituation, weil man so gut wie keine Abhängigkeit von russischem Gas hatte und der Ausbau von erneuerbaren Energien als Quellen der Stromerzeugung weit vorangeschritten war. Das Ergebnis war ein Nettogewinn, der mit 3,23 Milliarden Euro sagenhafte 105 Prozent über dem des Jahres 2021 lag. Trotzdem notiert die Aktie kaum höher als vor einem Jahr. Ein Argument dafür wäre:
2023 ist diese Ausnahmesituation vorbei und damit wieder Normalität zu erwarten, auch in Sachen Gewinne. Und eine derzeit wacklige Konjunktur dürfte verhindern, dass man eine sinkende Gewinnmarge durch deutlich steigende Nachfrage ausgleichen kann. Und ja, dieses Argument ist auch stichhaltig. Nur bedeutet das nicht, dass der Gewinn bei RWE wieder auf den Level vor dem Ukraine-Konflikt zurückfallen müsste.
RWE erwartet für 2023 einen Nettogewinn zwischen 2,2 und 2,7 Milliarden Euro. Das ist zwar weniger als die 3,23 Milliarden des Jahres 2022. Aber dennoch deutlich mehr als der 2021er-Nettogewinn, der bei 1,57 Milliarden gelegen hatte. Und damit steht durchaus die Frage im Raum, wieso die Aktie nicht anspringt.
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur RWE Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Zumal die Analysten durchweg den Daumen heben. Fünf Analysten hatten bis zum Dienstagnachmittag auf diesen 2023er-Ausblick reagiert. Alle votierten dabei mit „Kaufen“, die Kursziele lagen zwischen 50 und 59 Euro und damit weit über dem aktuellen Kurs … und auch weit über der oberen Begrenzung der Handelsspanne der letzten zwölf Monate. Mehrfach drehte die RWE-Aktie in den letzten Monaten bei knapp 44 Euro wieder nach unten, den bullischen Analysten, deren durchschnittliches Kursziel derzeit bei ca. 52 Euro liegt und die bis auf eine „Halten“-Empfehlung alle mit „Kaufen“ urteilen, zum Trotz.

Dass man fürchtet, irgendetwas könnte für die Energieversorger trotzdem noch schiefgehen, auch für die gut aufgestellte RWE, ist zwar verständlich. Aber ob es auf Dauer gelingt, die Aktie unter dieser entscheidenden Charthürde bei 44 Euro zu halten, ist dennoch fraglich. Einem Ausbruch nach oben aber blind vorzugreifen, ist dennoch riskant, immerhin waren die Argumente dafür auch schon vor der Vorlage des 2023er-Ausblicks gut und es ist nichts passiert.
Daher wären Long-Positionen zwar haltenswert, solange die Aktie nicht durch den Bruch der gerade erst getesteten mittelfristigen Aufwärtstrendlinie (aktuell bei 37,50 Euro) nach unten ausbricht. Aber Positionen auszubauen wäre andererseits erst dann sinnvoll, wenn die Aktie über 44 Euro schliesst und damit belegt, dass endlich der Vorwärtsgang eingelegt wurde.
Kernfusion Aktien – Die Kraft der Sonne entfesseln
Lernen Sie, warum Kernfusion das nächste grosse Ding bei Energieinvestitionen sein könnten und entdecken Sie potenzielle Game-Changer, die die Branche revolutionieren und den Weg für eine sauberere und strahlendere Zukunft ebnen könnten.
--- ---
--- (---%)Displaying the --- chart
Heutigen Chart anzeigen