Brenntag Aktie Prognose Brenntag: Könnte diese Meldung die Aufwärtswende einleiten?

News: Aktuelle Analyse der Brenntag Aktie

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Man konnte förmlich hören, wie vielen Investoren ein Stein vom Herzen fiel, als der Chemikalienhändler Brenntag am Montagabend meldete, dass die Übernahme des US-Konkurrenten Univar Solutions vom Tisch ist. Die Aktie stieg … aber reicht das für die Wende?

Das Problem bei dieser ins Auge gefassten Übernahme war, dass Univar Solutions von der Marktkapitalisierung her fast so gross ist wie Brenntag. Mit einer Übernahmeprämie hätte das dazu geführt, dass die im DAX gelistete Brenntag so viel Kapital hätte aufbringen müssen, wie sie selber an der Börse wert ist. Eine gewaltige Kapitalerhöhung wäre da das mindeste gewesen, was auf die Aktionäre zugekommen wäre. Kein Wunder, dass der Kurs wegbrach, als diese Gespräche Ende November bekannt wurden.

Jetzt hat man es also doch bleiben lassen, ob aus eigener Einsicht heraus oder weil der Widerstand auch unter den Grossaktionären zu vehement war, sei dahingestellt. Aber dass Brenntag jetzt wieder in gewohnten Bahnen agiert, ggf. wie früher kleinere Unternehmen zukauft, sich aber nicht auf solche Mammut-Aktionen einlässt, beförderte die Aktie am Dienstag auf Platz 1 der DAX-Gewinner. Die Frage ist, ob das auch dafür ausreicht, den durch die Meldung über die Gespräche mit Univar Solutions abgebrochenen Ausbruchsversuch über mittelfristige Widerstände zu wiederholen.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Brenntag Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Das könnte man meinen, immerhin wäre die Brenntag-Aktie jetzt von der Faktenlage wieder da, wo sie am Vorabend dieser Meldung Ende November stand. Und da hatte die Aktie bei 68,86 Euro geschlossen und war dadurch erstmals seit Anfang 2022 nennenswert über der 200-Tage-Linie gelaufen. Aber wir sehen im Chart: Der gestrige Kurssprung führte nur an das untere Ende der Ende November entstandenen Abwärts-Kurslücke und reichte nicht an die mittlerweile bis auf 66 Euro nach unten gelaufene 200-Tage-Linie heran. Wieso nicht?

Gut möglich, dass man mittlerweile für den gesamten Chemie-Sektor skeptischer ist. Aber es wäre auch denkbar, dass noch mehr Käufe in dieser insgesamt verhaltenen Marktstimmung einfach zu viel auf einmal gewesen wären und viele Akteure erst einmal abwarten wollen, ob da noch etwas nachkommt, bevor sie sich selbst zum Einstieg entschliessen. Ob der Dienstag dahingehend motivierend war, ist indes fraglich. Denn es fällt auf, dass Anschlusskäufe nach der ersten Reaktion, die sich in einer Aufwärts-Kurslücke manifestierte, Mangelware waren.

Grundsätzlich interessant wäre diese Aktie allemal. Die Bewertung über das Kurs/Gewinn-Verhältnis ist eher günstig, die Dividendenrendite sehr ordentlich. Natürlich müsste sich der Unternehmensgewinn im neuen Jahr auch so robust gegenüber 2022 halten, wie die Analysten das derzeit unterstellen, damit die Bewertung auch günstig bleibt. Aber wichtig wäre vor allem das Chartbild. Und da sehen wir, dass diese Rücknahme der Übernahme-Überlegung zwar einen Schritt in Richtung einer Aufwärtswende nach sich zog, nicht aber die Wende selbst. Erst müsste Brenntag über dieser 200-Tage-Linie bei 66 Euro schliessen, idealerweise sogar über dem November-Hoch bei 69,24 Euro, dann hätte die Aktie tatsächlich ein bullisches Signal abgeliefert.

Brenntag-Aktie: Chart vom 03.01.2023, Kurs 63,62 Euro, Kürzel BNR | Online Broker LYNX
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Vorherige Analysen der Brenntag Aktie

Der im DAX notierte Chemie-Grosshändler Brenntag hat sich in den vergangenen Jahren immer mal wieder durch Zukäufe vergrössert. Aber jetzt geht es um eine Grössenordnung, die Analysten und Anleger nervös macht, denn die Beute ist beinahe so gross wie der Jäger.

Brenntag bestätigte zum Wochenstart das Gerücht, man sei in Fusionsgesprächen mit dem US-Chemiegrosshändler Univar Solutions. Davon abgesehen, dass eine Fusion aus beiden Unternehmen eine so marktbeherrschende Stellung erreichen könnte, dass die Kartellwächter einen Stock in die Speichen werfen könnten, ist es vor allem die Grössenordnung der möglichen Übernahme, die erste Analysten schon am Montag dazu veranlassten, die Brenntag-Aktie herunterzustufen. Und es löste Verkäufe aus, die die Aktie am Montag mit -9,65 Prozent zum grössten Verlierer im DAX machten.

Ohne einen Übernahmezuschlag hätte Univar Solutions derzeit eine Marktkapitalisierung von etwa 7,5 Milliarden Euro, Brenntag eine von etwa 10 Milliarden. Der Umsatz von Brenntag soll 2022 voraussichtlich um die 11,5 Milliarden Euro erreichen, der Free Cashflow soll 2023 laut Analysten um die 1,0 bis 1,2 Milliarden erreichen.

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Es gäbe sicherlich auch Wege, diese Fusion zu erreichen, ohne gigantische Summen in die Hand zu nehmen, die man nicht hat. Aber angenommen, die Verhandlungen verlaufen erfolgreich und die Kartellwächter geben grünes Licht, wäre schon damit zu rechnen, dass Brenntag dafür dann einen Teil der Summe bei den Anlegern einsammelt, sprich eine Kapitalerhöhung durchführt. Wo ist dabei das Problem?

Expertenmeinung: Bei einer Kapitalerhöhung, vor allem, wenn man mit einer Grössenordnung rechnen müsste, bei der womöglich neue Aktien in der Grössenordnung von 50 oder mehr Prozent dessen ausgegeben werden, was bereits umgeht, würde der Gewinn pro Aktie deutlich sinken, weil er sich ja auch auf diese neuen Aktien verteilen würde. Was indes dann in keiner Weise tragisch wäre, wenn die „Beute“, die Brenntag dann integriert, umgehend positiv wirkt, der Gewinn also entsprechend zügig zulegt. Und Univar verdient immerhin Geld, es ist ja nicht so, dass man sich da einen Klotz ans Bein binden würde.

Mittelfristig könnte eine solche Fusion also durchaus eine hervorragende Sache sein. Was diejenigen, die am Montag ausstiegen, stört: Erst einmal kostet das alles Geld und Zeit, bevor man dann irgendwann die Ernte einer solchen Aktion einfährt. Und natürlich geht so etwas auch mal schief und kostet mehr, als es bringt. Man denke nur an Daimler und Chrysler oder, aus jüngerer Zeit, an Bayer und Monsanto. Um einschätzen zu können, ob man in Sachen Brenntag / Univar Solutions den Daumen heben kann, muss man aber erst einmal mehr wissen. Dass beide Seiten Gespräche bestätigen, heiss nicht, dass die weit kommen bzw. am Ende eine Einigung steht, man wird sehen. Und bis dahin?

Bis dahin sollte man sich einfach am Trend orientieren. Was im Fall Brenntag hiesse, dass die Aktie jetzt erst einmal ein fallendes Messer ist. Der Kurs ist aus seinem Abwärtstrendlinien-Fächer nach unten herausgerutscht, hat dadurch zudem die gerade zurückeroberte 200-Tage-Linie und die kurzfristige Aufwärtstrendlinie gebrochen und ein Doppeltopp vollendet. Da hiesse es vorerst: Lieber nicht anfassen!

Brenntag-Aktie: Chart vom 28.11.2022, Kurs 61,82 Euro, Kürzel BNR | Online Broker LYNX

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Die Brenntag-Aktie ist im Zuge der allgemeinen Schwäche der Märkte deutlich unter die gleitenden Durchschnitte gerutscht und hat am Donnerstag die Tiefs der letzten Julitage unterschritten sowie ein Gap Down gegenüber dem Tief vom Vortag gebildet.

Bekanntlich neigt die Börse zu Über- und Untertreibungen, so dass eine technische Gegenreaktion mittlerweile relativ wahrscheinlich erscheint. Hierfür sprechen auch die fundamentalen Kennzahlen des Weltmarktführers in der Chemiedistribution.

Expertenmeinung: Im zweiten Quartal stieg der Umsatz des Essener Unternehmens im Jahresvergleich um 45.9 Prozent und der Gewinn konnte sich sogar mehr als verdoppeln. Der vom seit 2020 amtierenden Vorstandschef Christian Kohlpaintner angestossene Konzernumbau mit der Aufgabe einiger Standorte scheint Früchte zu tragen.

Ein Schliessen der oben genannten Kurslücke würde bedeuten, dass eine Annäherung an die gleitenden Durchschnitte wahrscheinlicher wird, so dass kurzfristige Long Trades lukrativ sein könnten. Trader sollten aber daran denken, die Gewinne vom Tisch zu nehmen, bevor es wieder nach unten geht. Unter das Tief vom Donnerstag sollte das Wertpapier aber keineswegs fallen, so dass ein Stopp Loss an dieser Stelle zu erwägen wäre.

Aussicht: BULLISCH

Chart vom 01.09.2022 Kurs: 64.04 Kürzel: BNR | Online Broker LYNX

In einem Umfeld, in dem bei den meisten die Nerven blank liegen, sollte man nie gegen die Charttechnik agieren, auch wenn die Fundamentaldaten positiver sind, als der Chart das widerspiegelt. Das ist bei der Brenntag-Aktie so, die sollte man im Auge behalten, denn …

… wenn die bullischen Nachrichten, die am Montag dafür sorgten, dass Brenntag als einzige DAX-Aktie ein nennenswertes Plus ins Handelsende rettete, auf ein bullisches Chartbild treffen, wäre diese Aktie allemal interessant.

Brenntag, ein Grosshändler im Bereich Chemie, hob am Montag die Anfang März veröffentlichte und im Zuge der Ergebnisse des ersten Quartals im Mai noch bestätigte Gewinnprognose auf EBITDA-Basis deutlich an. Statt der bisherigen Guidance von 1,45 bis 1,55 Milliarden Euro sieht Brenntag jetzt einen Gewinn vor Steuern, Zinsen und Abschreibungen zwischen 1,75 und 1,85 Milliarden Euro – eine Prognoseerhöhung von grob 20 Prozent. Hätte die Aktie da nicht mehr reagieren müssen als nur um die 3,18 Prozent, die sie daraufhin zulegte?

Expertenmeinung: In einem insgesamt bullischen Umfeld hätte sie das zweifellos. Aber der Gesamtmarkt war gerade mit hoher Intensität nach unten unterwegs. Positive Nachrichten werden da meist von vornherein skeptisch betrachtet. So könnte man argumentieren, dass Brenntag diese angehobene Prognose entweder noch in diesem Jahr wieder senken muss oder aber im kommenden Geschäftsjahr weit weniger verdient, weil die Konjunktur jetzt unter massiven Druck gerät. Aber ist das sicher?

Das ist es durchaus nicht, aber da die Aktie momentan auch noch in einem Abwärtstrend läuft, sind bärische Sichtweisen mit Rückenwind versehen … zumindest momentan. Aber man sollte schon im Hinterkopf behalten, dass wir da eine Aktie im Abwärtstrend sehen, bei der man für das laufende Geschäftsjahr von einem deutlichen Anstieg des Unternehmensgewinns ausgehen darf und die dadurch untypisch niedrig bewertet ist. Sollten die Analysten mit ihren Gewinnprognosen Recht behalten, würde das Kurs/Gewinn-Verhältnis der Brenntag derzeit bei 14 liegen … in den vergangenen Jahren lag es meist über 20.

Doch erst, wenn auch das Chartbild bullisch wäre, hätte man in einem bärischen Gesamtmarkt eine Basis, um hier zuzugreifen. Was dazu nötig wäre, offenbart der Chart: Die Brenntag-Aktie muss nicht nur die aktuell dominierende November-Abwärtstrendlinie bei aktuell 73,50 Euro überwinden, sondern die gesamte, mit dieser Linie beginnende Widerstandszone bis hinauf zur September 2021-Abwärtstrendlinei bei aktuell 78 Euro. Da stünde aus charttechnischer Sicht also noch einiges im Weg. Aber unüberwindbar ist diese Widerstandszone nicht, daher sollte es lohnen, die Brenntag im Auge zu behalten!

Brenntag-Aktie: Chart vom 13.06.2022, Kurs 70,70 Euro, Kürzel BNR | Online Broker LYNX