Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Weiterhin geht es vielen Regionalbanken in den USA an den Kragen. Die Geschäfte bei den Grossbanken wiederum scheinen gut zu laufen, was auch die letzten Quartalsergebnisse zeigen. Hiervon konnte auch die JPMorgan Chase-Aktie profitieren, welche nach soliden Ergebnissen Mitte April den Turbo starten konnte. Durch den schlagartigen Kursanstieg konnten mittlerweile sowohl die 20- als auch die 50-Tage-Linie wieder zurückerobert werden. Zwar haben zwischenzeitlich wieder einige Anleger ihre Gewinne vom Tisch genommen, doch der jüngste Pullback könnte exakt hier enden. Alles, was es braucht, um die Aktie weiter voranzutreiben, wäre ein Anstieg über das Hoch der letzten beiden Handelstage. Der Trend selbst befindet sich aktuell in einer neutralen Kaufphase.
Expertenmeinung: Die aktuelle technische Lage sieht überaus vielversprechend aus. Bereits im Anstieg von Dezember bis Februar spielte die 50-Tage-Linie eine wichtige Rolle. Wenn die Bullen die jüngste Rallye beibehalten wollen, dann sollte der Indikator nicht mehr nach unten gebrochen werden. Sollte dies dennoch passieren, wäre dies natürlich als Warnsignal zu verstehen. Drehen die Kurse jedoch von hier aus weiter nach oben, könnte schon bald ein Test des bisherigen Jahreshochs anstehen.
Aussicht: BULLISCH
JP Morgan Chase Aktie: Chart vom 27.04.2023, Kurs: 137.05 USD, Kürzel: JPM | Quelle: TWS
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Was der US-Investmentriese J.P. Morgan am Freitag zum ersten Quartal 2023 zu berichten hatte, konnte sich wahrlich sehen lassen. Der Umsatz stieg im Vergleich zum Vorjahresquartal um 25, der Gewinn pro Aktie sogar um 56 Prozent. Ist der Weg der Aktie nach oben also frei?
Das wird darauf ankommen, wie genau die Anleger hinschauen wollen. Richtig ist, dass Umsatz und Gewinn meilenweit über den Werten des ersten Quartals 2022 lagen. Richtig ist auch, dass beides klar über der vorherigen, durchschnittlichen Prognose der Analysten ausfiel. Nicht richtig ist indes, dass man damit zwingend auf der Überholspur unterwegs wäre.
Denn das erste Quartal 2021, des Jahres also, in dem J.P. Morgan Rekordgewinne einfuhr, brachte beispielsweise 10,60 US-Dollar Gewinn pro Aktie. Diesmal waren es zwar mit 4,10 US-Dollar deutlich mehr als die 2,63 US-Dollar des ersten Quartals 2022, aber an 2021 reicht man dennoch nicht ansatzweise heran. Und noch ist das Jahr ja auch jung. In der Analystenkonferenz machte die Investmentbank deutlich, dass man mit einer weiteren Abschwächung des Wachstums rechne und sich auf eine Reihe verschiedener Szenarien in dieser Richtung vorbereite. Grundsätzlich müsste man also konstatieren: Erst mal abwarten, wie es weitergeht. Aber natürlich halten die Trader nicht still, bis weitere Quartale vorbei sind.
Expertenmeinung: Dass die Reaktion auf diese Zahlen mit einem Kursanstieg von satten 7,55 Prozent klar positiv war, ist angesichts der so deutlich überbotenen Prognosen nicht überraschend. Aber wird man ab heute, wenn man über das Wochenende Zeit hatte, die Ergebnisse in den Kontext einzuordnen, weiter zugreifen oder aber Gewinne mitnehmen? Das ist wie eingangs geschrieben davon abhängig, wie viele Akteure überhaupt genauer hinschauen wollen. Und da es sich da um eine emotionale Entscheidung handelt – rosa Brille kontra den Blick hinter den Vorhang – wäre es müssig zu versuchen, das vorhersagen zu wollen. Aber eigentlich ist das auch gar nicht nötig, denn das Chartbild der J.P. Morgan-Aktie präsentiert sich verblüffend einfach. Es geht letztlich nur um zwei Chartzonen:
Zum einen um die Zone zwischen 123 und 126 US-Dollar, zusammengesetzt aus der 200-Tage-Linie, dem Hoch vom August 2022 und dem Tief vom März. Zum anderen um die Linie bei 144 US-Dollar, wo sich die Hochs vom März 2022 sowie die Hochs der Monate Januar, Februar und März finden. Geht die Aktie da drüber, wäre der Weg nach oben aus charttechnischer Sicht erst einmal frei. Würde der Kurs indes unter diese Supportzone 123/126 US-Dollar fallen, wäre das, nicht zuletzt, weil die 200-Tage-Linie den Käufern aktuell als Sprungbrett diente, ein markant bärisches Signal. Man muss also in diesem Fall gar nicht versuchen, den Tradern in die Köpfe zu schauen: Der Blick auf den Chart reicht völlig.
J.P. Morgan Aktie: Chart vom 14.04.2023, Kurs: 138,73 US-Dollar, Kürzel: JPM | Quelle: TWS
Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Vorige Woche hat der US-Finanzkonzern JPMorgan Chase seine Daten zum abgelaufenen Quartal geliefert. Die Zahlen waren nicht ohne und die Analystenerwartungen konnten deutlich geschlagen werden. Diese gingen von einem Gewinn je Aktie in der Höhe von 3.10 USD aus. Tatsächlich wurden jedoch 3.57 USD erreicht. Auch der Umsatz lag mit 34.55 Milliarden USD leicht über den Erwartungen. Obwohl Börsianer zu Beginn die JP Morgan-Aktie sogar nach unten drückten, übernahmen in Folge die Käufer die Oberhand und katapultierten die Kurse auf ein neues Hoch. Alles in allem ein sauberer Breakout unterstützt von enorm hohen Handelsvolumen. Der Trend befindet sich jetzt in einer bullischen Trendphase.
Expertenmeinung: Auch für 2023 wird ein solides Wachstum erwartet und somit könnte das Wertpapier auch über das Gesamtjahr wieder etwas freundlicher tendieren. Sofern die Börsen nicht wieder komplett wegbrechen, könnte sich der aufgebaute Aufwärtstrend weiter entfalten und womöglich gelingt die Rückkehr zum Kursniveau, welches wir Anfang 2022 noch sahen. Somit lege ich das aktuelle Kursziel auf rund 170 USD fest. Nach unten hin ist darauf zu achten, dass das Tief von Freitag möglichst nicht mehr gebrochen wird. Dies wäre alles andere als positiv.
Es gibt eine Reihe von Grossinvestoren, die ich immer im Blick habe. Die quartalsweise erscheinenden Filings gehören für mich zur Pflichtlektüre.
Man kann gar nicht beziffern, wie viel man dadurch lernen kann. Es ist wie im Sport oder jeder anderen Aktivität. Wenn man richtig gut werden will, sollte man sich natürlich an den absoluten Spitzenreiter der jeweiligen Disziplin orientieren.
Im Investment-Bereich ist das eine kleine Handvoll Investoren, die den Markt über Jahrzehnte hinweg nachhaltig geschlagen haben. Und was könnte mehr Aufschluss darüber geben, was sie denken und wie sie wirklich handeln als ihre Portfolios?
Greenhaven
Einer dieser Investoren ist Greenhaven. Man hätte auch ein anderes Beispiel heranziehen können, denn eine ganze Reihe der von mir beobachteten Grossinvestoren haben in den letzten Monaten bei Banken zugeschlagen.
Ganz oben auf den Kurszetteln standen Citigroup, Goldman Sachs und zuletzt auch JP Morgan. Am eindeutigsten ist übrigens die Situation bei Citigroup, hier haben die von mir beobachteten Grossinvestoren zuletzt nahezu nur Käufe und keinerlei Verkäufe durchgeführt.
Dass Banken zu den Profiteuren von steigenden Zinsen gehören dürften, ist keine Neuigkeit. Das dürfte auch der Grund für das Interesse sein, neben der niedrigen Bewertung und der stattlichen Dividende, die die laufende Korrektur inzwischen bietet.
Den Abwärtstrend bei den Kursen hat das bisher aber noch nicht gestoppt. Das schwierige Börsenumfeld belastet das Investment-Geschäft der Banken und nach den enormen Gewinnsprüngen von 2021 werden vorerst rückläufige Ergebnisse erwartet.
Das scheint derzeit noch zu überwiegen und treibt die Anleger aus dem Sektor. Wie gewohnt nutzen die antizyklischen Grossinvestoren solche Gelegenheiten und verhalten sich genau umgekehrt, sie steigen ein.
Im Fall von Greenhaven ist die Positionierung im US-Bankensektor inzwischen erheblich. Insgesamt gewichtet man Goldman Sachs, Citigroup und JP Morgan gemeinsam mit rund 28% des Portfolios. Greenhaven wettet also hunderte Millionen Dollar auf den Sektor.
Jetzt wird es spannend
Der Grund für diese Analyse waren die Quartalszahlen von JP Morgan, oder vielmehr das, was darüber hinaus noch kommuniziert wurde.
Der Gewinn lag in Q2 mit 2,76 je Aktie knapp unter den Erwartungen von 2,85 USD. Der Umsatz traf mit 31,6 Mrd. USD weitgehend die Schätzungen.
Der Gewinn wäre allerdings etwas höher gewesen, wenn man keine Rückstellungen in Höhe von 428 Mio. USD gebildet hätte. Ursächlich dafür war das steigende Kreditvolumen sowie eine leichte Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen.
Es ist kein Wunder, dass die Aktie auf die Quartalszahlen kaum reagiert hat. Alles im Rahmen der Erwartungen, grössere Überraschungen gab es nicht.
Jetzt wird es allerdings spannend, denn der CEO von JP Morgan hat einige sehr interessante Informationen zur konjunkturellen Lage im Gepäck:
„The U.S. economy continues to grow and both the job market and consumer spending, and their ability to spend, remain healthy.“
„Yet to see a pull back in consumer discretionary spending.“
„Consumers are in good shape to weather possible recession.“
„Continue to see positive loan growth trends.“
Es könnte also wesentlich besser um die US-Wirtschaft stehen, als viele annehmen. Der Arbeitsmarkt ist einfach zu robust, die Zahl der offenen Stellen in den USA ist heute höher als sie vor Corona jemals gewesen wäre.
Gleichzeitig kehren immer mehr Menschen an den Arbeitsmarkt zurück. Während der Pandemie hatten sich Millionen vom Arbeitsmarkt verabschiedet, jetzt dürfte sich so mancher Krypto- oder Börsenmillionär genötigt sehen, doch wieder zu arbeiten.
Chart vom 15.07.2022 – Kurs: 108 Kürzel: JPM – Wochenkerzen
Nachdem JP Morgan im April den mehrmonatigen Aufwärtstrend durchbrochen hat, ist die Wahrscheinlichkeit, dass der zehnjährige Aufwärtstrend angesteuert wird, deutlich gestiegen.
Dazu muss es zwar nicht kommen, es wäre aber möglich. Die Wegstrecke ist auch nicht mehr sonderlich gross. Fällt JP Morgan unter 105 USD, muss mit einer Ausdehnung der Korrektur in Richtung 94 USD gerechnet werden. Auf diesem Niveau dürfte die Aktie auf erhebliches Interesse stossen.
Gelingt hingegen ein Anstieg über 110 USD, wäre eine Erholung in Richtung 118 USD denkbar. Darüber hellt sich das Chartbild wieder auf. In diesem Szenario wäre der Weg in Richtung 129-131 sowie 140 USD frei.
Ausblick und Bewertung
Nachdem der Gewinn im Vorjahr um 73% auf 15,36 USD je Aktie gestiegen ist, dürfte es in diesem Jahr wieder zu einer Normalisierung kommen. Das Ergebnis dürfte 2022 bei 11,40 USD je Aktie liegen.
Auf den ersten Blick wirkt dieser Einblick drastisch, ist er aber nicht. Im Vorjahr wurde eine geradezu abnormale Profitabilität erreicht, die den aussergewöhnlichen Rahmenbedingungen zuschulden war. Blendet man das Jahr aus und vergleicht das Ergebnis mit dem von 2020, ergeben sich gewöhnliche Wachstumsraten. Dasselbe gilt, wenn man längere Zeiträume wie beispielsweise fünf oder zehn Jahre wählt.
Ausserdem sollte man nicht vergessen, dass das laufende Geschäftsjahr nur eine Momentaufnahme ist und in den kommenden Jahren wieder Wachstumsraten von 9-13% p.a. erwartet werden.
Im Verhältnis dazu ist eine forward P/E von 9,5 nicht gerade viel. In den letzten fünf Jahren lag die P/E von JP Morgan durchschnittlich bei 13,0.
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