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Der Allianz-Konzern verdiente im ersten Quartal deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum und mehr als erwartet. Zugleich kündigte das Unternehmen Aktienrückkäufe an. Dafür war die Reaktion am Markt mager … das müssen die Bullen ändern, sonst könnte es knifflig werden.
Insgesamt waren die Ergebnisse des Finanz- und Versicherungskonzerns ebenso gut wie solide und letztlich ein wenig langweilig. Der Umsatz stieg moderat von 44,3 Milliarden im ersten Quartal 2022 auf 46,0 Milliarden im ersten Quartal 2023. Der operative Gewinn legte stärker zu, um 24 Prozent auf 3,73 Milliarden nach (um die neuen Bilanzierungsregeln korrigiert) 3,0 Milliarden im Vorjahr. Allzu weit von den im Vorfeld seitens der Analysten geschätzten 3,6 Milliarden lag das aber auch nicht entfernt.
Damit bleibt es bei der konzerneigenen Prognose eines operativen Gewinns von 14,2 Milliarden, plus/minus eine Milliarde. Die Analysten schätzen nichts anderes … unter dem Strich bleibt es also bei dem, womit man schon im Vorfeld rechnen konnte.
Und auch, wenn ein Aktienrückkaufprogramm gerne den Kurs der Aktie zieht, weil der Unternehmensgewinn sich dann auf weniger Aktien verteilen muss: Mit 1,5 Milliarden geplantem Rückkaufvolumen zwischen dessen Start Ende Mai und dem geplanten Endpunkt am Jahresende verändert sich dahingehend bei einer derzeitigen Marktkapitalisierung von grob 85 Milliarden Euro eher wenig. Eigentlich gäbe es also keinen Grund, der Aktie in unmittelbar nächster Zeit einen neuen Impuls zu verpassen. Aber zwei Aspekte könnten dafür sorgen, dass, wer von einer Seitwärtsbewegung ausgeht, irrt.
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Expertenmeinung: Im Rahmen der Ergebnisse fiel auf, dass der relativ deutliche Anstieg des operativen Gewinns auf dem Versicherungsgeschäft beruhte, das deutlich anzog. Aber im Bereich „Finanz“ musste der Konzern im Asset-Management ein Minus von 13 Prozent beim operativen Gewinn verbuchen. Da gibt es durchaus eine potenzielle Achillesferse, die die Trader beobachten werden. Dass man im Rahmen der Erläuterungen zur Bilanz betonte, dass die Allianz keine nennenswerte Exposure zu regionalen US-Banken habe, zeigt schon, dass man bemüht ist, da keine Unruhe aufkommen zu lassen. Was indes gerne mal dazu führt, dass gerade deswegen Unruhe aufkommt, man wird es abwarten müssen.

Der andere Faktor ist das übergeordnete charttechnische Bild. Auf Tagesbasis wirkt die Aktie kurzfristig nach dem Aufholen der scharfen „Schockreaktion“ im März auf die wankenden US-Banken zwar eher uninteressant. Aber sieht man sich wie hier abgebildet ein längerfristiges Bild auf Wochenbasis an, sieht man, dass die Aktie knapp unter den Hochs der Jahre 2020 und 2022 abgedreht hatte und jetzt auf eine mittelfristig entscheidende, doppelte Unterstützung aus dem mittelfristigen Aufwärtstrend (204 Euro) und der 200-Tage-Linie (199 Euro) rutscht. Sollte diese Zone gebrochen werden, wäre aus rein charttechnischer Sicht mit einem Anlauf an das untere Ende der übergeordneten, breiten Handelsspanne in der Region 170/182 Euro zu rechnen. Das Bullen-Lager hätte hier also zeitnahen Handlungsbedarf, um sicherzustellen, dass die Aktie sich ihre Chancen nach oben erhält.
Quellen:
Quartalsmitteilung Q1 2023, 12.05.2023: https://www.allianz.com/content/dam/onemarketing/azcom/Allianz_com/investor-relations/en/results/2023-1q/de-allianz-ir-mitteilung-1Q-2023.pdf
Analysten Konsens-Schätzungen bilanzielle Daten:
https://www.allianz.com/content/dam/onemarketing/azcom/Allianz_com/investor-relations/en/results/analyst-estimates/2023-1q-analyst-estimates.pdf
Ankündigung Aktien-Rückkaufprogramm, 10.05.2023:
https://www.allianz.com/de/investor_relations/mitteilungen/ir-meldungen/230510.html
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