Airbnb Aktie Prognose Airbnb-Aktie stürzt nach Quartalsergebnissen ab – was nun?

News: Aktuelle Analyse der Airbnb Aktie

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Airbnb
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Chartanalyse
Basis 6 Monate bearish
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Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: In meiner letzten Analyse befand sich das Online-Portal für Unterkünfte noch in einer exzellenten Ausgangslage. Die Kurse brachen gerade aus einer mehrmonatigen Konsolidierungsphase nach oben aus, und die Anleger waren optimistisch hinsichtlich erneut positiver Quartalsergebnisse. Doch das Unternehmen enttäuschte. Die Airbnb-Aktie stürzte nach der Bekanntgabe der neuesten Zahlen in den Keller und die Kurse testen gerade die letzten Unterstützungsebenen von Februar und April dieses Jahres. Das ursprünglich technische Kaufsignal wurde somit negiert und nun sitzen die Bären wieder am Ruder. Sowohl die 50- als auch die 200-Tage-Linie wurde mittlerweile nach unten durchbrochen. Das sieht gar nicht gut aus.   

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Airbnb Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Die bislang bullischen Aussichten auf das Papier müssen nach unten revidiert werden. Bestenfalls können sich die Kurse auf aktuellem Niveau stabilisieren, um eventuell das aufgerissene Gap zu schliessen. Vorerst sieht es aber eher danach aus, als ob die Bären versuchen, nachhaltig die Kontrolle zu erlangen. Sollte die eingezeichnete Unterstützungsebene und das letzte Zwischentief bei 103.55 USD nach unten gebrochen werden, wäre die weitere Talfahrt wohl besiegelt. Noch lebt die Chance, dies zu verhindern, wenngleich die Lage alles andere als positiv aussieht.     

Aussicht: NEUTRAL

Airbnb Aktie: Chart vom 23.05.2023, Kurs: 106.25 USD, Kürzel: ABNB | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Airbnb Aktie: Chart vom 23.05.2023, Kurs: 106.25 USD, Kürzel: ABNB | Quelle: TWS

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Vorherige Analysen der Airbnb Aktie

Derzeit könnte man jede Analyse mit denselben Worten beginnen, denn im Kern passiert überall dasselbe.
Es werden Zahlen vorgelegt, die Aktie stürzt ab. Bei Airbnb sieht es nicht anders aus, nach den Zahlen rutschte der Kurs von 127 auf 111 USD.

Warum die Nerven blank liegen und Kleinigkeiten zu Kursstürzen führen

Für die meisten Anleger dürfte sich die Berichtssaison wie eine Aneinanderreihung von Katastrophen anfühlen.
Tatsächlich haben aber rund drei Viertel aller Unternehmen im S&P500 die Erwartungen übertroffen. Der langjährige Durchschnitt liegt bei etwa zwei Dritteln, die Berichtssaison ist demnach überdurchschnittlich gut.

Dennoch kommt es andauernd zu Kursstürzen und das verunsichert die meisten natürlich. Tagtäglich erreichen mich entsprechende Anfragen zu den Quartalsberichten allerlei Firmen und der Tenor ist meistens derselbe.
Man fragt sich, ob die Geschäftsentwicklung wirklich so schlecht ist und ob man die Reissleine ziehen soll.

Wer Buy & Hold betreibt muss sich diese Frage glücklicherweise nicht stellen und in den meisten Fällen waren die Quartalszahlen auch nicht wirklich schlecht.

Die Abverkäufe haben andere Gründe und die sind eher psychologischer Natur. Wir leben seit mehreren Jahren in einer Dauerkrise. Corona, der Krieg in der Ukraine, all die anderen Konflikte, Inflation und der damit einhergehende Wohlstandsverlust und etliche Monate Bärenmarkt haben ihre Spuren hinterlassen – die Nerven liegen blank.

Daher reichen auch Kleinigkeiten, um bei Einzelaktien Crashs auszulösen. Für den Markt als Ganzes dürfte dasselbe gelten.
Sollte es in den kommenden Monaten zu irgendwelchen unerwarteten negativen Entwicklungen kommen, könnten es mit den Indizes schnell eine Etage tiefer gehen.

Airbnb: Ab jetzt ganzjährig profitabel?

Doch kommen wir zurück zu Airbnb und den jüngsten Quartalszahlen.
Der Gewinn lag mit 0,18 je Aktie über den Erwartungen von 0,10 USD. Der Umsatz übertraf mit 1,82 Mrd. die Analystenschätzungen von 1,78 Mrd. USD ebenfalls.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 20 % und Airbnb ist es erstmals gelungen, im ersten Quartal profitabel zu sein.
Aufgrund der Zyklen im Tourismusgeschäft ist das erste Quartal in der Regel das schwächste des Jahres.

Der gemeldete Gewinn ist aber ohnehin nicht sonderlich aussagekräftig, das liegt beispielsweise an der zeitlichen Differenz zwischen Buchung und dem tatsächlichen Reiseantritt der Kunden.
Im ersten Quartal lag das Nettoergebnis beispielsweise bei 117 Mio. USD, das entspricht dem Gewinn aus den tatsächlich in Q1 angetretenen Reisen.

„Cashflow is a fact“

Airbnb fliesst aber bereits Geld für die Reisen zu, die erst in den kommenden Monaten angetreten werden:
Daher lag der freie Cashflow in Q1 bei 1,6 Mrd. USD, also dem Vielfachen des gemeldeten Gewinns.

Auf Jahressicht entspricht das einem Anstieg um 32 %. In den letzten zwölf Monaten wurde in Summe ein freier Cashflow von 3,8 Mrd. USD erreicht, ein neues Rekordniveau.

Daher konnte man es sich auch leisten, in dieser Zeit für rund 2,0 Mrd. USD eigene Aktien einzuziehen.
Jetzt hat man abermals Buybacks beschlossen und dafür 2,5 Mrd. USD bereitgestellt. Aktuell würde das ausreichen, um 3,6 % der ausstehenden Papiere einzuziehen.

Der Effekt ist nicht sonderlich gross, es soll vielmehr zeigen, dass Airbnb profitabel wächst und bereits in nennenswerter Menge überschüssiges Kapital generiert.

Rekord-Cashflow: Warum der Markt dennoch enttäuscht ist

Kurstechnisch hat all das dennoch nicht geholfen, die Aktie ist nach der Vorlage der Geschäftszahlen abgestürzt.
Als Grund dafür wird der Ausblick angeführt.

Für das zweite Quartal stellt Airbnb einen Umsatz von 2,35 – 2,45 Mrd. USD in Aussicht, die Konsensschätzungen lagen bisher bei 2,42 Mrd. USD.
Auf Jahressicht entspräche das einem Umsatzplus von 12-16 % entsprechend würde. Das EBITDA dürfte jedoch nicht steigen.

Die Kursreaktion lässt darauf schliessen, dass man davon enttäuscht wurde. Man darf sich aber die Frage stellen, welche Rolle ein einzelnes Quartal im grossen Kontext spielt.

In den letzten 12 Monaten wurde ein Rekord-Cashflow (FCF) von 3,8 Mrd. USD erwirtschaftet.
Airbnb wird demnach mit einem P/FCF von 18,1 bewertet und verzeichnet weiterhin profitables Wachstum. Setzt sich dieser Trend fort, werden die Kurse langfristig steigen.

Airbnb Aktie: Chart vom 11.05.2023, Kurs: 111,20 - Kürzel: ABNB | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Airbnb Aktie: Chart vom 11.05.2023, Kurs: 111,20 – Kürzel: ABNB | Quelle: TWS

Airbnb hat den langfristigen Abwärtstrend überwunden und einen ersten Aufwärtsimpuls ausgebildet.
Kurzfristig wird sich das weitere Kursgeschehen an der Unterstützung bei 109 USD entscheiden.

Fällt die Aktie unter diese Marke, muss mit einer Ausdehnung der Korrektur in Richtung 98 – 103 USD gerechnet werden.

Solange Airbnb aber nicht unter 109 USD fällt, kann es jederzeit wieder zu einer Erholung in Richtung 120 USD und mehr kommen.
Klar positive Signale gäbe es über 130 und 140 USD.

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der Online-Anbieter von Unterkünften konnte im gestrigen Handel den Turbo zünden. Die Airbnb-Aktie beendete den Börsentag mit einem satten Plus von 4.8% und wurde gleichzeitig von hohem Volumen begleitet. Aus technischer Sicht ein klares Kaufsignal, denn gleichzeitig konnte ein überaus hartnäckiger Widerstand durchbrochen werden.

Dennoch überraschte der Ausbruch, denn das Unternehmen liefert erst heute nach Börsenschluss seine Zahlen zum abgelaufenen Quartal. Wissen da etwa einige Anleger bereits etwas mehr oder wird hier einfach nur in der Hoffnung auf gute Quartalsergebnisse gezockt?

Airbnb Aktie: Chart vom 08.05.2023, Kurs: 125.65 USD, Kürzel: ABNB | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Expertenmeinung: Grundsätzlich ist eher mit guten Ergebnissen zu rechnen, denn der Konzern hatte beim letzten Quartalstermin die Aussichten deutlich angehoben. Demnach wäre ein Nichterreichen der Erwartungen ein Schuss ins Knie.

Analysten gehen aktuell von einem Gewinn je Aktie in der Höhe von 10 Cent aus. Die Flüsterschätzungen liegen derzeit bei 15 Cent. Der Umsatz soll die Marke von 1.79 Milliarden USD erreichen. In den letzten acht Quartalen hat der Konzern lediglich einmal die Aussichten verfehlt und kann somit auf eine nahezu weisse Weste blicken. Heute wird sich zeigen, ob das gestrige Kaufsignal tatsächlich bestätigt wird.

Aussicht: BULLISCH

Airbnb Aktie: Chart vom 08.05.2023, Kurs: 125.65 USD, Kürzel: ABNB | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Airbnb Aktie: Chart vom 08.05.2023, Kurs: 125.65 USD, Kürzel: ABNB | Quelle: TWS

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Zu Beginn des Jahres waren vor allem Reise- und Tourismusunternehmen stark gefragt. In diesem Umfeld konnte sich auch die Airbnb-Aktie positiv entfalten. Zudem konnte das Unternehmen im Februar mit positiven Quartalsergebnissen überraschen.

So wurden die Analystenerwartungen für die Gewinne deutlich übertroffen und der Konzern hob seine Prognose für das laufende Quartal deutlich an. Dem Kurs der Aktie half dies jedoch nur kurzfristig. Nach einer Kursexplosion nahmen zahlreiche Anleger ihre Gewinne mit. Nach dem Test der 20-Tage-Linie ist die Aktie mittlerweile an der 50-Tage-Linie angekommen – ein überaus wichtiges Niveau.

Expertenmeinung: In den kommenden Tagen wird sich zeigen, ob der seit Jahresbeginn neu entflammte Anstieg der Aktie fortgesetzt werden kann. Der Trend befindet sich derzeit in einer neutralen Situation und wartet auf neue Signale. Sollte die 50-Tage-Linie unterschritten werden, wäre dies natürlich exakt das Gegenteil von dem, was Anleger sehen wollen.

Diese wollen eher einen Schub über das Hoch der vorigen Woche. Genauer gesagt müsste Airbnb die Marke bei 125.43 USD knacken, um wieder frischen Wind in die Segel zu bekommen. Darüber könnte ich mir durchaus eine Fortsetzung der Aufwärtsbewegung vorstellen.

Aussicht: BULLISCH

Airbnb Aktie: Chart vom 27.03.2023, Kurs: 177,91 USD, Kürzel: ABNB | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Airbnb Aktie: Chart vom 27.03.2023, Kurs: 177,91 USD, Kürzel: ABNB | Quelle: TWS

Airbnb hat wieder erstaunlich gute Zahlen vorgelegt. Das Unternehmen entwickelt sich zu einer Cash-Maschine.

Langsam wird es offensichtlich

Airbnb ist der Betreiber des gleichnamigen Online-Portals zur Buchung und Vermietung von Ferienwohnungen.

Auf der Plattform bieten mehr als 4 Millionen Gastgeber 6,6 Millionen Unterkünfte zur Vermietung an. Airbnb verdient sein Geld damit, sowohl von den Anbietern als auch von den Endkunden eine Provision einzubehalten. Dafür übernimmt man die Vermittlung und stellt beispielsweise auch Versicherungsleistungen bereit, um mögliche Schäden in den vermieteten Unterkünften aufzufangen.

Dass sich der Tourismus-Sektor dynamisch erholt, dürfte den wenigsten entgangen sein.
In welchem Tempo und Umfang das allerdings bei Airbnb stattfindet, scheint an der Börse bis vor kurzem noch nicht wirklich angekommen zu sein.

Der Vermittler von Ferienwohnungen hat in den letzten Quartalen durchweg die Prognosen übertroffen, hat die Geschäftszahlen von 2019 längst übertroffen und verdient inzwischen richtig Geld.

Wir hatten bereits vor einiger Zeit auf diese Diskrepanz hingewiesen:
Airbnb: Umsatz und Gewinnsprung. Aktie -5%

Wieder sehr stark

Seitdem ist der Kurs von 102,90 auf 132,00 USD gestiegen und der positive Trend bei der Geschäftsentwicklung hat sich fortgesetzt.

Am Dienstag hat das Unternehmen nachbörslich Zahlen zum vierten Quartal 2022 vorgelegt.
Der Gewinn lag mit 0,48 USD je Aktie weit über den Erwartungen von 0,28 USD. Der Umsatz übertraf mit 1,90 Mrd. die Analystenschätzungen von 1,88 Mrd. USD ebenfalls.

Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 24%, das Nettoergebnis hat sich von 55 auf 319 Mio. USD mehr als verfünffacht und der freie Cashflow lag bei 455 Mio. USD.

Noch aufschlussreicher ist der Vergleich zu 2019. Der Umsatz im gerade abgeschlossenen Geschäftsjahr lag mit 8,40 Mrd. USD 75% über dem damaligen Niveau und das Nettoergebnis konnte von -674 Mio. auf +1,9 Mrd. USD gesteigert werden.
Das zeigt auch, wie profitabel das Geschäft inzwischen ist. Die operative Marge lag zuletzt bei 22%, die FCF-Marge sogar bei 41%.

Ausblick und Bewertung

Bei Airbnb handelt es sich also nicht mehr um einen unprofitablen Wachstumswert. Der Konzern verdient inzwischen Milliarden und hat keinen externen Kapitalbedarf mehr.

Das zeigt sich auch an der Entwicklung der ausstehenden Aktien, inzwischen hat man bereits mit dem Rückkauf begonnen und überkompensiert dadurch die Vergabe von Aktienoptionen an Mitarbeiter („Stock Based Compensations, SBC“).
Mittlerweile kann man sich das problemlos leisten, aktuell hat Airbnb 9,6 Mrd. USD an Barmitteln.

Für das erste Quartal 2023 stellt man einen Umsatz von 1,75 – 1,82 Mrd. USD in Aussicht, was auf Jahressicht einem Wachstum von 18-23% entsprechen würde.
Die Margen sollen jedoch leicht sinken.
Aufgrund der Saisonalität des Geschäfts, spielt das erste Quartal aber ohnehin eine untergeordnete Rolle.

Prognosen pulverisiert

Es ist relativ schwer an dieser Stelle mit einer forward P/E oder P/FCF zu arbeiten, da jegliche bisherige Prognosen nach der Veröffentlichung der neuen Geschäftszahlen hinfällig sind.
Airbnb hat sowohl beim Gewinn als auch beim FCF je Aktie die Konsensschätzungen für 2022 übertroffen und bereits die erwarteten Ziele für 2023 erreicht.

Man darf also gespannt sein, wohin sich die Prognosen jetzt bewegen werden. Bezogen auf das Geschäftsjahr 2022 kommt Airbnb jedenfalls auf eine P/E von 47,3 und einen P/FCF von 24,5.
In Anbetracht des gut skalierbaren Geschäftsmodells, der starken Marktmacht, dem anhaltend hohen Wachstum und der Möglichkeit zu weiteren Profitabilitätssteigerungen erscheint das attraktiv zu sein.

Chart vom 15.02.2023 – Kurs 132 Kürzel: ABNB - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 15.02.2023 – Kurs 132 Kürzel: ABNB – Wochenkerzen

Airbnb notiert vorbörslich bei 132 USD. Kann der Kurssprung im regulären Handel bestätigt werden, würde es zu einem prozyklischen Kaufsignal kommen. Aus technischer Sicht würde das den Weg in Richtung 140 und 150 USD freimachen.

Fällt die Aktie jedoch wieder unter 130 oder sogar 125 USD, hätten die Bullen ihre Chance vorerst vertan.
Im diesem Szenario müsste ein Rücksetzer in Richtung 120 oder sogar 110 USD eingeplant werden.

Es scheint Unternehmen zu geben, bei denen Anleger immer ein Haar in der Suppe finden.
So scheint es auch bei Airbnb zu sein.

Der Marktführer für die Vermittlung von Ferienwohnungen meldet einen Umsatz- und Gewinnsprung, der Kurs rauscht nachbörslich trotzdem in die Tiefe.
Mit einem Minus von 5,36% hält sich das Minus zwar in Grenzen, man fragt sich dennoch, wie das zusammenpasst.

Die Gründe dafür muss man wohl abseits des Zahlenwerks suchen. Airbnb ist erst seit 2021 an der Börse und dementsprechend hat man keine wirkliche Historie, keine Vergleichswerte an der sich Anleger „festhalten“ könnten.
Viele Anleger dürften Airbnb daher als „broken IPO“ (gescheiterter Börsengang) einstufen.

Obendrein war und ist das Umfeld natürlich sehr schwierig. Die IPO folgte zu einem Zeitpunkt, an dem der Markt nahe dem Allzeithoch notierte. Seitdem geht es gehörig abwärts und dem konnte sich Airbnb nicht entziehen.

Dass Airbnb auf wenig Gegenliebe stösst, dürfte auch damit zu tun haben, dass der Tourismus-Sektor durch die Einschränkungen 2020/2021 besonders hart getroffen wurde.
Wer an den Aktien aus der Branche festgehalten hat, sitzt in den meisten Fällen auf erheblichen Buchverlusten und hat daher wenig Interesse daran, noch mehr Unternehmen aus dem Sektor zu kaufen.

Echte Fortschritte

Dabei scheint man vollkommen zu ignorieren, dass Airbnb ernstzunehmende Fortschritte macht.
Bereits 2021 lag der Umsatz mit 5,99 Mrd. USD weit über dem Vorkrisen-Niveau von 2019 mit 4,81 Mrd. USD.
Das Unternehmen scheint die Krise demnach schnell hinter sich gelassen zu haben.

Aber selbstverständlich kann man aus Sicht der Bären argumentieren, dass das wenig hilft, wenn man keinen Gewinn erzielt.
Das ist richtig, doch auch an dieser Front hat sich viel verändert.

In den letzten fünf Quartalen waren man in vier Fällen profitabel. Selbst im traditionell schwachen Q1 kratze man an der Gewinnschwelle und übertraf die Erwartungen deutlich.
Bleiben wir bei den fünf Quartalen, stellt man fest, dass sich zunehmend ein Trend abzeichnet: Airbnb hat in allen Fällen die Prognosen übertroffen, vor allem beim Gewinn.

Ausblick und Bewertung

Im gerade abgeschlossenen Quartal lag der Gewinn mit 1,79 je Aktie weit über den Erwartungen von 1,45 USD. Der Umsatz übertraf mit 2,88 Mrd. die Analystenschätzungen von 2,85 Mrd. USD ebenfalls.

Die Zahl der gebuchten Nächte konnte um 25% gesteigert werden.
Der Umsatz legte um 31% auf 2,9 Mrd. USD zu, das Nettoergebnis sogar um 46% auf 1,2 Mrd. USD.
Airbnb verdient inzwischen richtig gutes Geld, obendrein sind die Margen erstaunlich hoch.

Sowohl beim Umsatz als auch beim Gewinn konnte ein neues Rekordniveau erzielt werden, obwohl mit erheblichen negativen Währungseffekten zu kämpfen hatte.
Ohne diesen Gegenwind wäre der Umsatz um 36% und der Gewinn sogar um 61% gestiegen.

Einige von Ihnen werden sich jetzt fragen, wo das Haar in der Suppe bleibt. Das Haar in der Suppe ist vermutlich der Ausblick für Q4.
Airbnb stellt für das vergleichsweise unwichtige Schlussquartal einen Umsatz von 1,80 – 1,88 Mrd. USD in Aussicht und somit weniger als die bisherige Konsensschätzung von 1,90 Mrd. USD.

Ob das einen Kurssturz von rund 5% rechtfertigt, ist mehr als fraglich. Auch hier scheint der Markt einige Fakten zu übersehen.
Denn der Ausblick, soweit ein einzelnes Quartal überhaupt von Bedeutung ist, entspricht einem Wachstum von 17-23%.
Im Vergleich zu 2019 entspräche das sogar einem Umsatzplus von 62-70%.

Das Wichtigste ist allerdings, dass es sich bei Airbnb nicht mehr um einen unprofitablen Wachstumswert handelt. Der Konzern verdient inzwischen Milliarden und hat keinen externen Kapitalbedarf mehr.

Ganz im Gegenteil, Airbnb hat inzwischen 9,6 Mrd. USD auf der hohen Kante, was immerhin einem Siebtel des derzeitigen Börsenwerts entspricht.
Daher ist es nur folgerichtig, dass der Vorstand Aktienrückkäufe mit einem Volumen von 2,0 Mrd. USD beschlossen hat.

Airbnb dürfte in diesem Jahr einen Gewinn von 2,18 je Aktie erzielen und kommt somit auf eine forward P/E von 47,7.
Das erscheint auf den ersten Blick viel und ist es auch. Man muss sich aber vergegenwärtigen, dass es das erste profitable Jahr für Airbnb ist.
In den kommenden Jahren winken daher erhebliche Gewinnsteigerungen. In zwei Jahren dürfte der Gewinn bereits bei 3,20 – 3,50 USD je Aktie liegen.

Können diese hohen Erwartungen erfüllt werden, wird der Kurs auch wieder steigen.

Chart vom 02.11.2022 – Kurs: 102,90 Kürzel: ABNB - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 02.11.2022 – Kurs: 102,90 Kürzel: ABNB – Wochenkerzen

Airbnb notiert vorbörslich bei 102,90 USD und befindet sich in einem übergeordneten Abwärtstrend.
Die Wahrscheinlichkeit ist daher recht hoch, dass zeitnah der Support bei 100 USD angesteuert wird. Können die Bullen diese Unterstützung nicht verteidigen, müssen weitere Verluste in Richtung 90 USD eingeplant werden.

Gelingt hingegen eine Stabilisierung oder sogar ein Ausbruch über 110 USD, wäre der Weg in Richtung 120 – 125 USD frei.
Kann der langfristige Abwärtstrend überwunden werden, hellt sich das Chartbild erheblich auf.