EZB kann DAX nicht stark stimulieren – Wall Street kurz vor den Rekordhochs
Die Europäische Zentralbank (EZB) schob die europäischen Aktienmärkte am Donnerstag bloß vereinzelt stärker an. Auch am Freitag legten die europäischen Aktienmärkte überwiegend nur leicht zu, wie zum Beispiel der Euro Stoxx 50, der 0,32 Prozent auf 3.550,11 Punkte anstieg. Zum Handelsende wies der DAX ein Plus von 0,47 Prozent und 12.468,53 Punkte via Xetra aus.
Die EZB hatte am Donnerstag den Tendersatz unverändert bei 0,00 Prozent belassen. Auch der Spitzenrefinanzierungssatz blieb mit 0,25 Prozent unverändert. Allerdings wurde der Einlagensatz mit 0,10 Prozent weiter in den negativen Bereich geschoben und liegt nun bei einem Minus von 0,50 Prozent. Die EZB gab zudem neue Anleihekäufe bekannt. Ab dem 1. November werden Anleihekäufe mit einem monatlichen Volumen von 20 Mrd. Euro getätigt. Pressemeldungen zufolge soll es gegen eine Neuauflage des Anleihekaufprogramms Widerstand aus den Niederlanden, Deutschland, Frankreich, Estland und Österreich gegeben haben. An der Wall Street unterdessen kletterten die Kurse weiter ihren Rekordhochs entgegen. Der marktbreite S&P 500 schrammte am Donnerstag zeitweise nur rund sieben Indexpunkte an seinem Rekordhoch vorbei und korrigierte am Freitag bis zum Handelsschluss lediglich um 0,07 Prozent auf 3.007,39 Punkte.
Das Highlight der neuen Börsenwoche wird der Fed-Zinsentscheid am Mittwoch um 20:00 Uhr sein. Vor allem die im Anschluss um 20:30 Uhr stattfindende Fed-Pressekonferenz mit Notenbankchef Jerome Powell wird in den Fokus des Marktgeschehens rücken. Am US-Terminmarkt preist man derweil bis zum Ende des Jahres 2019 mit einer Wahrscheinlichkeit von mehr als 67 Prozent sogar mindestens eine weitere Zinssenkung ein.
Nach der EZB ist vor der Fed
„Der Währungsabwertungswettlauf wird zum Währungskrieg und er geht in eine neue Runde“, erklärt Dirk Friczewsky, Finanzanalyst für LYNX Broker. „Die US-Notenbank wird ihren Zinskorridor am Mittwoch voraussichtlich um weitere 0,25 Prozent absenken“, so Friczewsky.