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Visa übertrifft jedes Quartal die Erwartungen, es ist wirklich langweilig. Zeit für ein neues Allzeithoch?
Wir hatten in den vorherigen Analysen bereits mehrfach auf diesen Sachverhalt hingewiesen und daher sollten die „überraschend“ guten Zahlen keine Überraschung sein.
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Der Kreditkarten-Gigant hat inzwischen mehr als zehn Quartale in Folge die Erwartungen übertroffen, wann man sie zuletzt verfehlt hat, daran erinnert sich wohl niemand mehr.
Ich habe mich für sie durch die letzten 30 Quartale rückwärts gearbeitet. In einigen wenigen Fällen hat man die Prognosen nur erfüllt, aber verfehlt hat man sie in dieser Zeit nicht.
Im zweiten Quartal des laufenden Geschäftsjahres kletterte das Transaktionsvolumen 10%, das länderübergreifende Transaktionsvolumen stieg sogar um 32%.
Die Zahl der abgewickelten Zahlungen kletterte um 12%.
Der Gewinn lag mit 2,09 je Aktie weit über den Erwartungen von 1,98 USD. Der Umsatz übertraf mit 7,99 Mrd. die Analystenschätzungen von 7,75 Mrd. USD ebenfalls deutlich.
Auf Jahressicht entspricht das einem Umsatzplus von 11% und einem Gewinnsprung um 17%.
Wie man an den Daten zum länderübergreifenden Transaktionsvolumen ablesen kann, profitiert Visa unter anderem von dem zunehmenden Reiseaufkommen.
Ausblick und Bewertung
Es ist wahrscheinlich, dass die Konsensschätzungen für das Ergebnis 2023 nach diesen neuen Informationen abermals revidiert werden müssen.
Die Chancen stehen nicht schlecht, dass Visa in diesem Jahr mehr verdienen wird als die bisher angenommenen 8,50 USD je Aktie.
Ohne Revisionen käme Visa auf eine forward P/E von 27,0. Das ist nicht wenig, mit Blick auf das anhaltend hohe Wachstum und die Qualität des Unternehmens vollkommen vertretbar.
In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 33,0.
Das realistische Renditepotenzial von Visa liegt demnach mindestens auf dem Niveau der zu erzielenden Gewinnsteigerungen.
Aktuell geht man davon aus, dass das Ergebnis im laufenden wie auch den kommenden beiden Geschäftsjahren jeweils um 13-16% steigen wird.
Burgraben und Inflationsschutz
Was soll man über das Geschäftsmodell von Visa schreiben, was noch nicht bekannt ist?
Das Unternehmen ist mit einem Marktanteil von etwa 50% der klare Platzhirsch im Kreditkarten-Markt, auf dem zweiten Platz folgt Mastercard mit etwa 35%.
Den Rest teilen sich American Express und Discover.
Wir haben es also mit einem Oligopol zu tun, obendrein hat das Geschäft einen Burggraben. Vielleicht fehlt mir die Kreativität, aber ich wüsste nicht mal, auf welche Art und Weise ein neuer Anbieter nennenswerte Marktanteile gewinnen könnte. Daher versucht es auch keiner.
Ferner ist das Geschäft faktisch inflationsgeschützt. Steigen die Preise, steigt das Transaktionsvolumen von Visa und da die Kostenbasis nur einen Teil der Umsätze ausmacht (sonst wäre man nicht profitabel), steigen die Margen dadurch eher, als dass sie unter Druck kämen.
Visa wächst mit nennenswertem Tempo, ist hochprofitabel, die operative Marge von über 60% grenzt an Raubrittertum und das Geschäft ist nicht kapitalintensiv.
Daher kauft man gezwungenermassen ständig eigene Aktien zurück, was zu erheblich positiven Kapitaleffekten führt.
Das ist ein Gesamtpaket wie man es nur selten findet und daher stehen die Chancen gut, dass Visa auch in Zukunft ein Outperformer bleiben wird.

Die Aktie ist übergeordnet klar bullisch. Kommt es jetzt zu einem Ausbruch über 236 USD, wäre der Weg in Richtung Allzeithoch bei 250 USD frei.
Darüber ergeben sich extrapolierte Kursziele bei 265 und 280 USD.
Antizyklische Anleger dürften darauf hoffen, dass es zuvor zu einem Rücksetzer in Richtung 217-220 oder sogar 210 USD kommt.
Nennenswerte Rücksetzer sind aufgrund der starken geschäftlichen Entwicklungen wenig wahrscheinlich.
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