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Man musste lange auf die Bilanz des am 30.6. beendeten Geschäftsjahres 2022/2023 und den Ausblick auf 2023/2024 warten. Gestern legte VERBIO die Zahlen vor. Das Minus, mit dem das quittiert wurde, war nicht gerade klein – aber abschreiben sollte man VERBIO noch nicht.
Natürlich hoffen viele auf positive Überraschungen, wenn Bilanzdaten und Ausblicke anstehen. Aber VERBIO vermochte in dieser Hinsicht nichts zu liefern. Die Ergebnisse des alten Geschäftsjahres bewegten sich im Rahmen der Erwartungen, immerhin hatte der Bioenergie-Hersteller seine Prognose längst gesenkt. Mit dem Umsatzanstieg von 8,3 Prozent und einem Rückgang des EBITDA um 52,3 Prozent auf 240,3 Millionen Euro kam man genau im Rahmen der Erwartungen herein. Aber wenn man sich die derzeitigen Rahmenbedingungen ansieht, konnte der Ausblick eigentlich niemanden enttäuschen:
Für das am 1.7. begonnene Geschäftsjahr 2023/2024 sieht VERBIO ein EBITDA (d.h. einen Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen) zwischen 200 und 250 Millionen Euro. Also im schlechtesten Fall ein erneuter Gewinnrückgang um 16 Prozent, im besten Fall ein Gewinnzuwachs um 4 Prozent. Was aber immer noch mehr wäre als die 167 Millionen, die 2021/2022 als EBITDA zu Buche standen.
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Expertenmeinung: Trotzdem, es wirkte, als hätten einige da mehr erwartet, denn die Aktie schloss am Dienstag satte 5,08 Prozent tiefer und unterbot dadurch die Unterstützungslinie bei 38,19 Euro, nachdem sie zuvor bereits aus dem Ende April etablierten Aufwärtstrendkanal herausgefallen war. Beschreibt man das, ohne einen Blick auf den Chart zu werfen, liest sich das aus bullischer Sicht äusserst unerfreulich. Wenn man sich indes den Chart dazu ansieht, sieht das schon anders aus.

Denn da sehen wir, dass das gestrige Minus zeitweise weit grösser war: In der Spitze hatte VERBIO einen Abschlag von 14,1 Prozent gesehen. Der war bereits in der ersten Handelsstunde entstanden, ab da begann eine Aufholbewegung, die diesen Abschlag deutlich eingrenzte und dazu beitrug, dass die Aktie a) wenigstens die zeitweise klar unterbotene Supportlinie bei 35,65 Euro verteidigte und b) dadurch am Dienstag einen potenziell bullischen „Hammer“ ausbildete. Die Frage ist:
Reicht das aus, um die Verkäufe zu stoppen und eine Gegenbewegung, im Idealfall sogar einen neuen Aufwärtstrend zu initiieren? Darauf verlassen sollte man sich lieber nicht, denn eine echte Wachstumsstory kann VERBIO derzeit nicht liefern, das kann, gerade in einem schwachen Marktumfeld wie jetzt, dazu führen, dass interessierte Anleger interessiert bleiben, aber nicht kaufen. Richtig ist zwar, dass hier nicht allzu grosse Erwartungen enttäuscht worden sein können, immerhin wurde die Aktie in den Tagen zuvor nicht spekulativ nach oben gezogen, sondern fiel. Aber die Reihe der jetzt über der Aktie liegenden, potenziellen Widerstände, an welchen sich das Bären-Lager neu formieren könnte, ist lang, daher sollte man wenn, dann mit einem konsequent engen Stop Loss knapp unter dem gestrigen Tages-Verlaufstief (32,94 Euro) über einen Einstieg nachdenken. Und da dieser Level durch die Aufholjagd nicht gerade nahe liegt, bleibt VERBIO auch dann eine Aktie für Trader mit guten Nerven!
Quellenangaben:
Geschäftsbericht zum Geschäftsjahr 2022/2023, 26.09.2023:
https://www.verbio.de/fileadmin/user_upload/verbio/investor-relations/finanzberichte/Verbio_GB23_DE_PW_oU.pdf
Analysten-Kursziele: https://www.verbio.de/investor-relations/aktie/
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