Sartorius VZ Aktie Prognose Sartorius Vz.: Das wird jetzt brenzlig!

News: Aktuelle Analyse der Sartorius VZ Aktie

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Sartorius VZ
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Zur Sartorius VZ Aktie
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Die Vorzugsaktie des Medizin- und Labortechnikspezialisten Sartorius landete am Dienstag auf dem zweiten Platz der DAX-Verliererliste. Und dass es dafür gar keinen greifbaren, unmittelbaren Anlass gab, sind diese minus 5,66 Prozent ebenso brenzlig wie das Chartbild.

Die Halbjahreszahlen belegten, dass es ganz und gar nicht so läuft, wie sich das Analysten, Anleger, aber auch Sartorius selbst noch zu Jahresbeginn vorgestellt hatten, als die Aktie eine beeindruckende Rallye hinlegte. Heute weiss man: Die Nachfrage will sich einfach nicht beleben, die Margen bleiben gedrückt.

Und es läuft noch schlechter, als man das im Frühjahr befürchtete, daher ging die Aktie heftig zu Boden, als Sartorius im Juni die Gesamtjahresprognose senken musste. Was auch der Grund war, wieso der Kurs bei der Vorlage der Halbjahres-Ergebnisse am 21.7. stieg, statt wegzubrechen: Die Anleger wussten bereits, dass die Ergebnisse schwach sein würde und kauften, weil es noch schlimmer hätte kommen könnten. Aber damit wurde der Boden für die aktuell erneut kritische Situation bereitet.

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Sartorius VZ Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Die Rallye nach der Halbjahresbilanz führte weit genug, um die im Zuge der Prognose-Senkung im Juni entstandene Kurslücke zu schliessen … aber nicht weiter. Die Vorzugsaktie blieb am oberen Ende dieser Kurslücke im Bereich von 380 Euro hängen, konsolidierte, wagte Ende August einen weiteren Versuch und drehte um 380 Euro erneut ab. Das führte zu Verkäufen, die Bullen gaben auf. Die Folge war, dass ein Doppeltopp vollendet wurde.

Sartorius Vz: Chart vom 19.09.2023, Kurs 318,30 Euro, Kürzel: SRT3 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Sartorius Vz: Chart vom 19.09.2023, Kurs 318,30 Euro, Kürzel: SRT3 | Quelle: TWS

Zwar gelang es, die Aktie noch knapp oberhalb der immens wichtigen, bis ins Frühjahr 2022 zurückreichenden Unterstützungszone 293/311 Euro zu drehen. Aber dann blieb sie ausgerechnet an der Nackenlinie dieses Doppeltopps hängen und drehte mit zwei schwachen Tagen am Montag und Dienstag nach unten. Damit haben wir hier einen abgeschlossenen Pullback an den Ausbruchslevel, eine Bestätigung des bärischen Doppeltopps.

Jetzt wäre der Weg an den Supportbereich 293/311 Euro erneut frei. Und dass der nach Ende Juni so zeitnah und nach einer Reihe an Enttäuschungen für die Bullen wieder im Feuer steht, dürfte die Zahl derer, die da aktiv verteidigen, vermutlich deutlich verringern. Zumal:

Das Problem ist, dass die Experten derzeit damit rechnen, dass Sartorius im laufenden Jahr kaum mehr als die Hälfte dessen als Gewinn pro Aktie verbuchen wird, was 2022 erreicht wurde. Und man fürchtet, dass 2024 nicht entscheidend besser wird. Dadurch wäre die Bewertung der Aktie mit einem Kurs/Gewinn-Verhältnis von derzeit 63 trotz des Kursrückgangs zu hoch. Fazit: Die Aktie wirkt momentan wie ein „fallendes Messer“, in das beherzt hinein zu greifen momentan wie eine verwegene Idee wirkt.

Quellenangaben:
Halbjahresbericht 2023, 21.07.2023:
https://www.sartorius.com/download/1457444/sag-h1-report-2023-de-data.pdf

Analysten-Kursziele:
https://www.sartorius.com/en/company-de/investor-relations-de/sartorius-ag-investor-relations-de/shares-de

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Vorherige Analysen der Sartorius VZ Aktie

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Eigentlich hatten die Bullen bei der Aktie des deutschen Pharma- und Laborzulieferers alle Karten in der Hand. Mit einem Ausbruch aus der auffälligen Dreiecks-Formation im Lauf der vorigen Woche wurde ein neues Kaufsignal ausgelöst. Die Chancen auf weitere Anstiege waren da, doch der Breakout wurde wenig später wieder negiert.

Somit sahen wir in der Sartorius-Aktie einen klaren Fehlausbruch, welcher sich unverzüglich in einen doch recht heftigen Kursrückgang verwandelte. Lediglich die zuletzt gebildete Unterstützungslinie und der 50-Tage-Durchschnitt konnten bisweilen Schlimmeres verhindern. Der Trend bleibt vorerst in einer neutralen Trendphase.

Expertenmeinung: Die kommenden Tage drehen sich rund um das Niveau von 350 EUR und noch ist der Kampf der Bullen nicht verloren. Die letzten Tage wurden durch die Korrektur an der Wall Street und im DAX überschattet. Sollte sich der Gesamtmarkt wieder fangen, könnte auch Sartorius noch einmal Schwung in Richtung 380 EUR aufnehmen.

Doch Vorsicht! Sollte der Boden tatsächlich gebrochen werden, könnten die Bären, welche hier bereits in den letzten Monaten ihre Finger im Spiel hatten, rasch zurückkehren. Ich bleibe vorerst bei einer neutralen Bewertung und warte auf weitere klare Signale.

Aussicht: NEUTRAL

Sartorius Aktie: Chart vom 07.09.2023, Kurs: 358.10 EUR, Kürzel: SRT3 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Sartorius Aktie: Chart vom 07.09.2023, Kurs: 358.10 EUR, Kürzel: SRT3 | Quelle: TWS

Die Aktie des Medizin- und Labortechnikspezialisten Sartorius hat jetzt die Chance, eine perfekte Aufwärts-Trendwende zu vollenden. Zwar wird die Attacke der Bullen nicht von neuen Nachrichten begleitet. Aber es stellt sich die Frage: Ist das überhaupt zwingend erforderlich?

Im Juni hatte die Senkung der Gesamtjahresprognose den Kurs der Sartorius-Vorzugsaktie in die mittelfristig entscheidende Unterstützungszone 293/311 Euro gedrückt. Um diesen Bereich wurde wochenlang gerungen, aber am Ende hielt er. Und als dann am 21. Juli die Halbjahreszahlen vorgelegt wurden, schoss die Aktie aus dieser Supportzone nach oben hinaus.

Einerseits, weil die Zahlen besser ausfielen als befürchtet. Andererseits, weil mit steigenden Kursen die zuletzt erschütterte Überzeugung zurückkehrte, dass die Medizintechnik-Branche zu denen gehören wird, die sich auch in schwerer konjunktureller See wird behaupten können.

Aber eine entscheidende Unterstützung zu verteidigen, das ist eine Sache. Eine massive Widerstandszone zu bezwingen, eine ganz andere. Denn nach kräftigen Abwärtsbewegungen haben die Short-Seller, die „Bären“ Gewinne erzielt, die sie nur dann von Buchgewinnen in reale Gewinne verwandeln können, wenn sie ihre Leerverkaufs-Positionen schliessen. Und das erfolgt, indem man die vorher geliehenen und am Markt verkauften Aktien zurückkauft und sie dem Verleiher zurückgibt. Was bedeutet; Nehmen die Bären Gewinne mit, zieht das die Aktie höher. Und dass man, nachdem die Aktie wochenlang nicht durch die Zone 293/311 Euro gefallen war, dort unten Kasse machte, war nicht überraschend.

Aber wenn es um Widerstandszonen geht, würden die Bären dort tendenziell ihre Leerverkäufe neu etablieren oder bestehende Leerverkäufe vergrössern. Dort hätte das bullische Lager also mit Gegenwind zu rechnen. Aber jetzt besteht die Chance, diesen Gegendruck zu bezwingen, denn Sartorius ist auf dem Sprung, die entscheidende Widerstandszone zu überwinden. Und geht der Kurs darüber hinaus, kann es sein, dass die Bären sich zurückziehen und damit den Weg freigeben.

Expertenmeinung: Die Aktie ist am Donnerstag mit einem kräftigen Zugewinn von 4,2 Prozent durch die Widerstandszone 361,60/380,30 Euro direkt an deren oberes Ende gelaufen. Steigt sie weiter, wäre der Weg nach oben aus rein charttechnischer Sicht zunächst frei, zumal damit dann auch die Abwärtskurslücke vom April geschlossen wäre, die entstand, als man auf enttäuschende Daten zum ersten Quartal reagierte. Die Frage steht im Raum:

Kann Sartorius denn überhaupt über einen Level laufen, den die Aktie auswies, bevor das erste Quartal enttäuschte und die Gesamtjahresprognose später gesenkt wurde, ohne dass neue Informationen vorliegen würden, die andeuten, dass sich die Perspektive erheblich verbessert hat? Zumal die Analysten auf die Ergebnisse des ersten Halbjahres nicht so reagierten, dass man wegen deren Einschätzungen viel Luft nach oben hätte. Seit der Halbjahresbilanz wurden sieben „Kaufen“-, sechs „Halten“- und eine „Verkaufen“-Einschätzung vorgenommen. Und die Spanne der seither vergebenen Kursziele reicht von 250 bis 470 Euro.

Sartorius Vorzugsaktie: Chart vom 31.08.2023, Kurs 377,40 Euro, Kürzel: SRT3 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Sartorius Vorzugsaktie: Chart vom 31.08.2023, Kurs 377,40 Euro, Kürzel: SRT3 | Quelle: TWS

Grundsätzlich kann eine Aktie auch ohne „Geleitschutz“ der Fundamentals und der Analysten steigen. Aber wacklig wäre diese Leiter, auf welcher der Kurs dann emporsteigen müsste, auf jeden Fall. Wollte man also im Fall eines charttechnisch bullischen Signals, das bei Schlusskursen klar über 380,30 Euro entstehen würde, auf der Long-Seite aktiv werden, sollte man das auf keinen Fall ohne eine konsequente Absicherung tun. Ein Stop Loss, der greifen würde, falls Sartorius diese jetzt fast bezwungene Zone 361,60/380,30 Euro wieder unterbieten sollte, wäre da nahezu zwingend.

Quellenangaben:
Halbjahresbericht 2023, 21.07.2023:
https://www.sartorius.com/download/1457444/sag-h1-report-2023-de-data.pdf

Analysten-Kursziele:
https://www.sartorius.com/en/company-de/investor-relations-de/sartorius-ag-investor-relations-de/shares-de

Trendbetrachtung auf Basis 6 Monate: Der deutsche Pharma- und Laborzulieferer startete eigentlich recht solide ins neue Jahr. Seit dem Zwischenhoch von Februar war jedoch der Wurm drin und die Bären setzten sich über Monate hinweg an die Spitze und diktierten das Geschehen. Erst in den letzten Wochen gelang die entscheidende Trendwende und die Sartorius-Aktie konnte die Serie von tieferen Hochs und tieferen Tiefs beenden. Nun, nachdem sich eine neutrale Trendphase einstellte, ist diese erneut auf dem Prüfstand. Nach den ersten stärkeren Anstiegen bildete sich ein klassischer trendbestätigender Wimpel, welcher kurz vor seiner Vollendung steht. Anleger blicken mit Argus Augen auf den kommenden Ausbruch aus der Formation.  

Expertenmeinung: Hierbei spielt das Hoch und das Tief der vorigen Woche eine entscheidende Rolle. Sollte die Aktie nach oben ausbrechen und daraufhin ein neues Hoch ausbilden, wäre dies der Übergang in einen Aufwärtstrend und somit die Vollendung der Trendwende. Anders wiederum würde sich die Lage bei einem Bruch in Richtung Süden entwickeln. Dies wäre eine weitere Niederlage für die Bullen und könnte das mittlerweile doch recht vielversprechende technische Gesamtbild wieder deutlich belasten. Diese Woche wird ungemein spannend.


Aussicht: NEUTRAL

Die am Freitag vorgelegten Halbjahreszahlen des Labor- und Medizintechnikunternehmens Sartorius waren schwach … sogar noch leicht schwächer als erwartet. Trotzdem wurde die Aktie mit +7,73 Prozent der klare Tagessieger im DAX. Wie geht das zusammen?

Argumente, warum die Aktie am Freitag trotz der schwachen Ergebnisse stieg, gibt es mehrere. Aber sie haben allesamt den Haken, nicht unbedingt tragfähig zu sein. Aber zunächst zu den gemeldeten Ergebnissen:

Der Umsatz lag bei Sartorius in den ersten sechs Monaten 2023 mit 1,74 Milliarden Euro um 15,5 Prozent unter dem des Vergleichszeitraums 2022 und einen Tick unter der durchschnittlichen Analysten-Prognose von 1,78 Milliarden. Der Auftragseingang lag spürbar unter dem Umsatz, was bedeutet, dass das Auftragsbuch dünner wird: Es kamen für 1,5 Milliarden Euro Neuaufträge herein, im Vorjahreszeitraum waren das noch 2,17 Milliarden gewesen. Das EBITDA rutschte von 698 auf 517 Millionen ab und lag damit unter der Prognose der Experten, die im Schnitt 530 Millionen gesehen hatten. Und der Nettogewinn fiel von 334 auf nur noch 203 Millionen (-39 Prozent), immerhin lag wenigstens der minimal über der Analysten-Konsensschätzung von 200 Millionen.

All das liest sich nicht wie ein Zahlenwerk, das imstande wäre, eine Aktie derart stark nach oben zu ziehen. Es sind ja nicht einmal Zahlen, bei denen man normalerweise überhaupt mit einem Plus rechnen würde. Also, was steckte hinter dem Kursanstieg?

Expertenmeinung: Ein Grund ist, dass man mit schlechten Zahlen gerechnet hatte, denn Sartorius hatte bereits am Abend des 16. Juni die Gesamtjahresprognose deutlich gesenkt. Das war der Grund für die markante Abwärts-Kurslücke, die man im Juni im Chart sieht und die den Kurs in die Supportzone 293 zu 311 Euro gedrückt hatte. Man könnte also behaupten, dass die Akteure Schlimmeres erwartet hatten und angesichts dieser Zahlen sogar erleichtert waren, zumal es hiess, dass man an der Gesamtjahresprognose festhalte. Ein Argument für eine Aufwärtswende?

Eher nicht. Denn zum einen geht es um die im Juni drastisch gesenkte Gesamtjahres-Prognose, an der man jetzt fünf Wochen später festhält. Zum anderen hatte Sartorius bei der Prognosesenkung konstatiert, dass man mit einer „anhaltenden allgemeinen schwachen Nachfragedynamik für die zweite Jahreshälfte“ rechnet. Am Freitag war zwar vom Sartorius-CEO zu hören, dass man zum Ende des dritten Quartals wieder mit anziehenden Aufträgen rechne. Aber was die Nachfragebelebung angeht, hatte man sich bislang ja auch verschätzt, sonst hätte es die Senkung des Ausblicks nicht geben müssen. Ein Argument für eine nachhaltige Aufwärtswende ist das daher nicht, zumal:

Im Chart sehen wir, dass diese Rallye die Aktie bis auf nur noch fünf Euro an den Schlusskurs gehoben hat, der unmittelbar vor der erheblichen Senkung der 2023er-Prognose am 16. Juni markiert wurde. Das heisst: Man ist in etwa dort, wo der Markt die Aktie sah, bevor sich die Aussichten deutlich eintrübten.

Es mag gut sein, dass die am Freitag absolvierte Abrechnung an der Terminbörse viel dazu beitrug, dass der Anstieg so immens ausfiel, weil einige „Shorties“ auf dem falschen Fuss erwischt wurden und umgehend ihre Leerverkäufe eindeckten … was die Aktie dann automatisch höher zieht. Aber das wäre ein Aspekt, der jetzt, da die Terminmarkt-Abrechnung vorüber ist, nicht mehr relevant wäre.

Und zuletzt wartet zwischen 361,60 und 380,10 Euro eine massive, die 200-Tage-Linie einschliessende Widerstandszone. Bevor die nicht klar überboten wäre, wäre die Aktie nicht bullisch. Aber auch wenn das gelänge, müsste man sie auf rein charttechnischer Ebene traden, denn bei diesen Zahlen und diesem Ausblick fällt der Rückhalt der Rahmenbedingungen auf einem solchen Kursniveau flach.

Sartorius Vz: Chart vom 20.07.2023, Kurs 350,00 Euro, Kürzel: SRT3 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Sartorius Vz: Chart vom 20.07.2023, Kurs 350,00 Euro, Kürzel: SRT3 | Quelle: TWS

Quellenangaben: Ergebnis 1. Halbjahr 2023, 21.07.2023:
https://www.sartorius.com/download/1457444/sag-h1-report-2023-de-data.pdf

Die am Abend des 16. Juni eingelaufene Gewinnwarnung hatte bei Sartorius einen heftigen Kurseinbruch zur Folge. Aber die mittelfristig entscheidende Supportzone hielt. Vorerst oder auf Dauer? Das wird davon abhängen, ob die Aktie die nächstliegenden Charthürden nimmt.

In meiner letzten Analyse der Aktie vom 20. Juni hatte ich die Eckpunkte der Prognosesenkung des Labor- und Medizintechnikunternehmens bereits skizziert. Der neue Ausblick für 2023 sieht jetzt einen Umsatzrückgang zwischen 10 und 15 Prozent sowie eine EBITDA-Gewinnmarge, die mit etwa 30 Prozent recht deutlich unter den 32,8 Prozent des Jahres 2022 liegen wird. Selbst im besten Fall hiesse das einen Gewinnrückgang von 25 Prozent zum Vorjahr. Die Analysten sehen diesen besten Fall indes nicht, denn:

Da liegen die Prognosen im Schnitt bei einem Gewinnrückgang zwischen 30 und 40 Prozent, was unterstellen würde, dass der Umsatz eher um 15 statt um 10 Prozent nachgeben wird. Das durchschnittliche Kursziel liegt jetzt bei 383 Euro, das lag vor einigen Monaten noch sehr deutlich höher, als man mehrheitlich davon ausging, dass sich die Medizintechnik-Branche einer allgemein schwächer werdenden Konjunktur würde entziehen können. Heute ist klar: Da lag man falsch. Aber einfach nach unten durchgereicht wurde die Sartorius Vorzugsaktie dennoch nicht: Es gelang, eine entscheidende Unterstützungszone zu halten. Aber bleibt das auch so, sprich ist vorerst ein Boden gefunden?

Expertenmeinung: Das sollte man zumindest nicht einfach als gelungen unterstellen. Denn durch diese gedrückte Gewinnperspektive ist diese Aktie, die noch Ende 2021 absurd überbewertet war, auf ihrem Weg zurück auf normale Bewertungslevels erst einmal zurückgeworfen worden. Auf Basis des 2022er-Gewinns war das Ende 2021 weit über 100 gelegene Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) schon auf ca. 35 zurückgekommen, aber mit dieser gedrückten 2023er-Gewinnperspektive liegt die Aktie vom KGV her schon wieder bei 50. Das wäre dann zu rechtfertigen, wenn man sicher sein könnte, dass der Unternehmensgewinn ab 2024 sofort wieder durchstartet … und das mindestens bis 2025 so bleibt. Aber kann man das, in einem wirtschaftlichen Umfeld wie diesem?

Die Analysten zeigen derzeit diesen Optimismus und sehen ab 2024 auf Jahre hinaus wieder wie auf Schienen steigende Gewinne. Aber da man das realistisch betrachtet definitiv nicht wissen kann, sind solche Gewinnprognosen nicht gerade das, wovon man sich bei der Frage leiten lassen sollte, ob man hier zugreifen oder im Gegenteil mit Short-Trades liebäugeln sollte.

Das Chartbild selbst liefert da eine bessere Orientierung. Klar ist natürlich: Sollte die Sartorius-Aktie die jetzt gehaltene Supportzone zwischen 293 und 311 Euro doch noch durchschlagen, sollte man tunlichst nicht Long sein, denn bei dieser hohen Bewertung wäre grundsätzlich noch allerhand Luft nach unten. Wenn sich die Bullen gegen dieses Problem einer teuer bewerteten Aktie durchsetzen wollen, müssen sie mehr zeigen als eine effektive Defensive. Sie müssten die Bereiche überwinden, an denen normalerweise das Bären-Lager aktiv dagegenhalten würde. Das wäre in diesem Fall der Widerstandsbereich zwischen 329 und 334 Euro. Da muss die Aktie drüber, erst dann wäre die Kuh zumindest auf kurzfristiger Ebene vom Eis und der Weg aus charttechnischer Sicht an die mittelfristig relevante Widerstandszone 371/380 Euro frei.

Sartorius Vz: Chart vom 03.07.2023, Kurs: 317,90 Euro, Kürzel: SRT3 | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Sartorius Vz: Chart vom 03.07.2023, Kurs: 317,90 Euro, Kürzel: SRT3 | Quelle: TWS

Quellenangaben: Prognose-Anpassung Gesamtjahr 2023, 16.06.2023:

https://www.sartorius.com/en/company-de/investor-relations-de/sartorius-ag-investor-relations-de