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Salesforce hat mehr als die Hälfte an Wert verloren. Wer in dieser Zeit investiert war, für den war es sicherlich keine erfreuliche Entwicklung, aber im Verhältnis zu vielen anderen Aktien ist man sogar noch glimpflich davongekommen.
Viele hat es hart getroffen
Selbst nach der jüngsten Erholung lassen sich im S&P 500 noch etliche Aktien finden, die noch mehr an Wert verloren haben.
Dadurch hat sich so manch eine überbewertete Aktie in ein Schnäppchen verwandelt.
Sind die Presseberichte richtig, dürfte man bei Elliott Management zu dem Schluss gekommen sein, dass das bei Salesforce der Fall ist.
Demnach hat der aktivistische Investor mehrere Milliarden in das Unternehmen gesteckt („Activist investor Elliott Management said to have taken ‘multibillion-dollar’ stake“).
Die genaue Höhe der Beteiligung kennen wir noch nicht, doch selbst wenn es sich „nur“ um 2-3 Mrd. USD handelt, wäre das von substanzieller Natur.
Elliott Management dürfte aktuell rund 56 Mrd. USD an Vermögen verwalten und würde demnach einen bedeutenden Teil der ihnen anvertrauten Gelder in Salesforce stecken.
Das Investmenthaus ist dafür bekannt, Unternehmen umzukrempeln und Druck auf das Management auszuüben. In der Regel hat Elliott damit Erfolg, was meistens zu steigenden Kursen führt.
Daher wäre der Einstieg vermutlich eine gute Nachricht für die Aktionäre.
Aufwachen
Es dürfte jedenfalls dazu führen, dass die Führungsetage im Konzern ein wenig wachgerüttelt wird, das kann nicht schaden.
Etwas erzwingen kann Elliott Investment allerdings nicht, dafür wäre selbst eine Beteiligung von 2-3 Mrd. USD noch nicht ausreichend, denn Salesforce kommt aktuell auf einen Börsenwert von 146,4 Mrd. USD.
Bei Elliott ist man sich darüber natürlich vollkommen bewusst. Die Investmentgesellschaft dürfte also nicht eingestiegen sein, weil man grossartige Veränderungen durchsetzen möchte, sondern weil man grundsätzlich Potenzial sieht und die Bewertung passt.
Wir hatten bereits kürzlich darauf hingewiesen, dass die Gesamtsituation bei Salesforce aussichtsreich sein könnte:
Salesforce springt plötzlich an
So kompliziert ist das nicht
Unter dem Strich kann man die Situation recht einfach beschreiben. Salesforce ist der weltweit führende Anbieter von CRM-Systemen (Kundenbeziehungsmanagement).
Das Unternehmen hat einen starken Trackrecord und verzeichnet bis heute erhebliches Wachstum.
In den letzten zehn Jahren konnte der Umsatz von 5,30 auf 22,74 USD je Aktie gesteigert werden, der freie Cashflow legte von 0,99 auf 6,25 USD je Aktie zu.
Im laufenden Geschäftsjahr hatte man sich, wie so viele Unternehmen im Tech-Umfeld, mit den Planungen verschätzt.
Der Umsatz dürfte zwar um 14% zulegen, Gewinn und FCF dürften jedoch stagnieren.
Es dürfte nicht viel mehr als eine kleine Kurskorrektur notwendig sein, um das Schiff wieder auf Kurs zu bringen.
Einige Quartale der Kostendisziplin und Zurückhaltung bei der Einstellung neuer Mitarbeiter könnten womöglich schon ausreichen.
Daher hat man in den letzten drei Quartalen auch nur etwa 2.000 neue Stellen geschaffen. In den drei Quartalen davor waren es viermal so viele.
Ausblick und Bewertung
Die wichtigste Erkenntnis ist womöglich, dass der zugrundeliegende Wachstumstrend bei Salesforce nie abgebrochen ist.
In den kommenden beiden Geschäftsjahren wird jeweils ein Umsatzwachstum von 10-14% erwartet.
Da man sich zum Ziel gesetzt hat, die Profitabilität wieder zu verbessern, scheinen die erwarteten FCF-Steigerungen von 19-21% p.a. machbar zu sein.
Tatsächlich wäre das für Salesforce nicht ungewöhnlich, denn das entspräche etwas weniger als den Wachstumsraten der jüngeren Vergangenheit.
Entwickeln sich die Zahlen also fortan wieder so wie früher, wäre es durchaus ein plausibles Szenario, dass auch die Bewertung wieder auf dasselbe Niveau steigt.
Wir werden sehen, ob das der Fall ist, aber wenn sich die Lücke auch nur teilweise schliessen sollte, wäre erhebliches Potenzial vorhanden.
Denn im laufenden Geschäftsjahr dürfte Salesforce auf einen P/FCF von 24,4 kommen. Im neuen Geschäftsjahr, das nächste Woche beginnt, könnte der P/FCF auf 20,6 sinken.
In den letzten fünf Jahren lag der P/FCF durchschnittlich bei 38,0 und in den fünf Jahren vor dem allgemeinen Aktienhype von 2020/2021 bei 40,4.
Elliott ist nicht allein
Elliott Management scheint mit seiner optimistischen Einschätzung der Lage auch nicht allein zu sein.
In den letzten Monaten sind etliche namhafte Investoren eingestiegen oder haben ihre Positionen aufgestockt.
Darunter beispielsweise Oakmark Select (Bill Nygren), der Salesforce mit über 4% gewichtet hat.
Chuck Akre hat einen ähnlichen Teil seines Fonds in den CRM-Spezialisten gesteckt.
RV Capital (Robert Vinall) gewichtet Salesforce sogar mit mehr als 20%. Das ist nicht nur bemerkenswert, weil es für eine starke Überzeugung spricht, sondern auch, weil RV in der Vergangenheit eine ausserordentliche Rendite eingefahren hat.
Die aktuellen Zahlen kennen nur seine Investoren, doch in den ersten zehn Jahren des Bestehens, also von 2008 bis 2018 lag die annualisierte Rendite wohl bei 18,5%.

Die zentrale Unterstützungszone bei 121-126 USD hat abermals gehalten. Ausgehend von dieser Basis kommt es jetzt zu einer Erholung. Mit dem Ausbruch über 144 USD wurde ein Kaufsignal ausgelöst, welches den Weg in Richtung 160-166 USD freigemacht hat.
Gelingt ein Anstieg über 166 USD, hellt sich das Chartbild nachhaltig auf.
Fällt die Aktie hingegen wieder unter 140 USD, hätten die Bullen ihre Chance vorerst vertan.
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