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Zum Wochenstart stellte die Merck-Aktie im DAX den grössten Verlierer. Zwar gelang es, die Aktie vom Tagestief zu lösen, aber das Chartbild bleibt dennoch grundsätzlich bärisch. Aber wieso läuft Merck so schlecht … und wo liesse sich ein Auffangnetz für den Kurs finden?
Aktuell liegt die Aktie der Merck KGaA auf Platz 36 der 40-DAX-Aktien, was die bisherige Performance des Jahres 2023 angeht. Wobei sie sich da in illustrer Gesellschaft befindet. Ebenfalls im „Tabellenkeller“ rangieren derzeit Aktien wie MTU Aero Engines, Bayer, Qiagen oder Sartorius. Aktien, von denen Anfang des Jahres wohl kaum jemand eine solche Underperformance erwartet hätte. Was ist da los? Wartet der Pharmariese denn gerade mit Hiobsbotschaften auf?
Durchaus nicht. Zwar hatte Merck seine Gesamtjahresprognose gesenkt, aber das war bereits im Zuge der Anfang August vorgelegten Halbjahresbilanz passiert. Da wurde die Prognose für den Gewinn pro Aktie von 8,80 bis 9,90 Euro auf 8,25 bis 9,35 Euro gesenkt, 2022 waren das 10,15 Euro gewesen. Zwar könnte man unken, dass, wenn es damit mal losgeht, die Gewinnprognose noch scheibchenweise weiter gesenkt wird, bei einigen Unternehmen erleben wir das ja gerade tatsächlich. Aber nicht bei Merck, denn:
Gerade erst letzten Donnerstag lieferte Merck ein Update zur Lage, bestätigte dabei die Prognose von Anfang August und erklärte, dass man für 2024 die Rückkehr zu Wachstum erwarte. Eigentlich gute Nachrichten. Und tatsächlich reagierte die Aktie am Donnerstag auch positiv darauf. Aber aus einem zunächst grossen Plus wurde zum Handelsende ein kleines, nachdem genau in dem Moment, als eine am 13. Oktober entstandene Abwärts-Kurslücke geschlossen und zugleich die 20-Tage-Linie touchiert wurde, wieder Abgabedruck einsetzte. Wie muss man das einordnen?
Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Merck Aktie finden Sie hier.
Expertenmeinung: Wenn grundsätzlich positive Nachrichten auf Verkaufsdruck treffen, ist entweder die Stimmung so hinüber, dass viele Trader solche „good news“ anzweifeln oder aber die Bären haben die Aktie fest im Griff und gedenken, das auch weiterhin zu haben.

Wenn man sich in diesem längerfristigen Chart auf Wochenbasis ansieht, dass die Aktie gerade droht, aus einem ohnehin abwärts gerichteten Keil nach unten auszubrechen und das nächste, markantere Kursziel darunter um 126 Euro zu finden wäre, wo das Hoch vor dem Corona-Crash und ein markantes Zwischentief vom Frühjahr 2021 liegen, kann man rational betrachtet nur den Kopf schütteln. Wachstumsdelle hin oder her, Merck hatte 2019 weit weniger verdient als jetzt. Und so gewaltig war die Erwartung für 2020 vor Corona nicht, als die Aktie damals auf 126 Euro stieg. Jetzt droht sie dorthin zurückzufallen, mit einer deutlich niedrigeren Bewertung und der unternehmenseigenen Einschätzung, dass der Gewinn 2024 wieder Fahrt aufnehmen sollte.
Da liegt der Gedanke nahe, dass das Bären-Lager momentan nichts anderes auf seiner Seite hat als die Dynamik des Abwärtstrends. Allerdings sollte man die nicht unterschätzen. In einem nervösen Gesamtmarkt trauen sich viele nicht, sich einem solchen Trend entgegenzustellen, daher wäre ein Test dieser Linie um 126 Euro durchaus möglich. Dort aber bestünde eine gute Chance, dass die Leerverkäufer anfangen, die Aktie einzudecken, sprich ihre Gewinne mitnehmen. Ginge es in diese Region, sollte man also genau hinschauen.
Bis dahin indes in ein fallendes Messer zu greifen bleibt, auch, wenn die Aktie eigentlich höher stehen könnte, riskant. Unter 166 Euro bliebe Merck grundsätzlich bärisch, wer vorsichtig agiert, würde daher warten, bis sich der Kurs über den derzeit dort verlaufenden, doppelten Widerstand aus Abwärtstrendlinie und 200-Tage-Linie befreien kann.
Quellen:
Bestätigung der 2023er-Prognose, 19.10.2023: https://www.merckgroup.com/de/news/capital-markets-day-19-10-2023.html
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