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Es wird eng und enger für das bullische Lager: Im Bereich 392/394 Euro findet sich eine bis ins Jahr 2021 zurückreichende, entscheidende Unterstützung. Diesen Bereich testet die L’Oréal-Aktie seit Juni immer wieder … und kann sich immer weniger nach oben absetzen.
Hiess es nicht, Luxus verkaufe sich auch in der Krise hervorragend? Schwamm der Kosmetik-Konzern L’Oréal nicht jahrelang hervorragend im Kielwasser der grossen französischen Luxusgüter-Konzerne Hermès, LVMH und Kering mit? Wie kann es da sein, dass das Chartbild auf einmal ein absteigendes Dreieck zeigt, das aktuell nicht den Eindruck vermittelt, als würde es in Kürze nach oben statt nach unten verlassen?
Auf den ersten Blick boten die Ende Juli präsentierten Halbjahresergebnisse keinen Anlass für schlechte Laune. Immerhin legte der Umsatz erneut zu, diesmal um 12,0 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Und der Gewinn pro Aktie stieg um 11,2 Prozent auf 6,73 Euro … nur im ersten Halbjahr. Sieht man sich die durchschnittliche Gewinnschätzung für 2023 an, so käme man da auf einen Konsens von etwa 12 Euro pro Aktie, daraus errechnet sich ein Kurs/Gewinn-Verhältnis (KGV) von um die 33,4. Und genau da ist der Haken.
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Expertenmeinung: Es gibt die Faustregel, dass das aktuelle KGV für das laufende Jahr etwa doppelt so hoch sein darf wie der durchschnittlich erwartete, prozentuale Gewinnanstieg der kommenden zwei Jahre. Auch, wenn man für L’Oréal gerne ein wenig grosszügiger sein darf, weil das Unternehmen durch Top-Marken wie Armani, Lancôme, Vichy oder L’Oréal sehr werthaltig ist, sollte das durchschnittliche Gewinnwachstum doch bei 15 Prozent per annum liegen. Und genau daran beginnen die Anleger, aber auch die ersten Analysten, zu zweifeln.
Zwar liegt das durchschnittliche Kursziel der Experten mit momentan 410 Euro leicht über dem aktuellen Kurs. Aber unter den zehn Analysten, die seit der Vorlage der Halbjahresbilanz am 27. Juli ihre Kursziele neu vergaben, finden sich immerhin drei mit einer „Verkaufen“-Einstufung… und gerade erst gestern senkte die Deutsche Bank ihre Einschätzung von „Halten“ auf „Verkaufen“ und das Kursziel von 385 auf 350 Euro. Das Argument: China als immens wichtiger Markt für die Kosmetik-Branche der gehobenen Preisklasse läuft deutlich schlechter, als man das Anfang des Jahres noch allgemein annahm.
Auch, wenn der Gewinn des Konzerns im ersten Halbjahr stieg. Er stieg „nur“ um 11,2 Prozent. Und für die kommenden Jahre sehen die Experten den Gewinn bei L’Oréal nur in einer Range von knapp unter bis um zehn Prozent zulegen. Und dafür wäre die Aktie auch jetzt noch, nachdem sie seit Wochen korrigiert, vom KGV her teuer bis zu teuer bewertet.

Daher wäre es nicht überraschend, wenn die in immer kürzeren Abständen angelaufene Supportzone 392/394 Euro (die aktuell auch noch durch die bei 395 Euro verlaufende 200-Tage-Linie an Relevanz gewinnt) über kurz oder lang bricht und damit den Weg an die nächste Auffangzone 362/376 Euro freigibt. Nur, wenn L’Oréal zumindest die April-Abwärtstrendlinie mit Schlusskursen über 420 Euro nach oben durchbricht, wäre das bärische Setup vom Tisch … was möglich, aber derzeit die weniger wahrscheinliche Variante wäre.
Quellenangaben:
Halbjahresergebnis 2023, 27.07.2023: https://www.loreal-finance.com/eng/news-release/2023-half-year-results
Analysten-Kursziele: https://www.finanzen.net/kursziele/lor%C3%A9al
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