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Wenn das klappt, was die Käufer am Mittwoch angeschoben hatten, wäre das zwar aus fundamentaler Sicht eher wacklig, aus charttechnischer Sicht aber eine klare Sache: Nur ein weiterer fester Tag würde bei L’Oréal für ein markant bullisches Signal reichen!
Rein charttechnisch betrachtet ist die Ausgangslage der L’Oréal-Aktie äusserst bullisch. Der kräftige Kursanstieg der vergangenen Tage hat die Aktie jetzt an die obere Begrenzung der Nackenlinien-Zone der seit einem Jahr laufenden, grossen Bodenbildung geführt. Würde es gelingen, diese bei 393 Euro verlaufende Linie klar zu überwinden, wäre die Bodenbildung abgeschlossen und der Weg an das Ende 2021 markierte Rekordhoch bei 433,65 Euro frei.
Nachdem es gelungen war, den Mitte des Monats schon verloren wirkenden Aufwärtstrendkanal doch noch zu retten und sich schnell und mit dem Rückenwind neuer markttechnischer Kaufsignale an diese so wichtige Charthürde zu schieben, wirkt es, als wäre der Ausbruch nach oben nur noch Formsache. Aber wirklich tragfähig wäre ein solches Signal nur, wenn auch die Fundamentals den Anlauf an und idealerweise über die bisherigen Hochs der Aktie unterstützen würden. Und genau da wird es problematisch.
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Expertenmeinung: L’Oréal hat 2022 mehr umgesetzt und verdient und mit einem beeindruckenden operativen Gewinn von 7,5 Milliarden Euro einen neuen Rekord erreicht. Bislang haben Inflation und verunsicherte Verbraucher beim Hersteller von Kosmetik und Pflegeprodukten der gehobenen Preisklasse also keine negativen Auswirkungen gehabt. Und wenn es nach L’Oréal geht, wird das auch 2023 nicht der Fall sein. Man plant mit weiter steigenden Umsätzen und Gewinnen. Wie deutlich das Wachstum sein könnte, blieb zwar offen, aber dass man da vage bleibt, ist nichts Neues.
Grundsätzlich wäre da also durchaus eine Perspektive für höhere Kurse. Es sei denn, man hätte ein solches, weiteres Wachstum bereits eingepreist. Und genau das liesse sich durchaus argwöhnen. Zum einen hatte die Aktie am 10. Februar, unmittelbar nach der Bekanntgabe der 2022er-Ergebnisse und des Ausblicks auf 2023, mit zeitweise grösseren Verlusten zu kämpfen. Zum anderen kam der Kurs seither nicht aus seiner Mitte Januar etablierten Handelsspanne heraus. Warum sollte das also jetzt, sechs Wochen nach den Zahlen, auf einmal gelingen?

Was zusätzlich vorsichtig stimmen sollte ist die Einschätzung der Analysten. Seit dem Ausblick am Abend des 9. Februar haben zehn Analysten ihre Kursziele angepasst. Heraus kam eine Kursspanne zwischen 290 und 440 Euro. Fünf Experten votierten mit „Kaufen“, drei mit „Halten“, zwei sogar mit „Verkaufen“. Damit trägt man dem Umstand Rechnung, dass das derzeitige, konjunkturell schwierige Umfeld keines wäre, das einem Konzern wie L’Oréal problemlos neue Rekordgewinne ermöglichen würde. Dementsprechend liegt auch das derzeitige, durchschnittliche Kursziel der Aktie nur bei 373 Euro.
Damit liegt die Aktie schon jetzt darüber … und selbst das höchste Kursziel liegt nur knapp oberhalb des bisherigen Rekordhochs. Das bedeutet zwar nicht zwingend, dass die Bullen mit ihrer gewagten Attacke scheitern müssen. Aber das Risiko hierfür ist hoch genug, um diese scheinbar perfekt bullische Ausgangslage mit Vorsicht zu geniessen.
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