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Das war eine hochvolatile Sitzung bei der L’Oréal-Aktie, die am Mittwoch auf die am Vorabend vorgelegten Halbjahreszahlen reagierte. Am Ende setzten sich die Bullen mit einem Plus von 2,5 Prozent durch. Aber ob die Kuh in Sachen Korrektur damit schon vom Eis ist?
Die meisten Luxusgüterunternehmen sehen sich nach Jahren permanenten Wachstums mit wackelnden Umsätzen konfrontiert, sogar bei Branchenprimus Hermès geht es nicht mehr so voran wie früher. Dass man da mutmasst, dass L’Oréal als führendes Kosmetik-Unternehmen der gehobenen Preisklasse ebenso nicht mehr allzu deutlich wächst, ist verständlich. Aber die am Dienstagabend präsentierten Ergebnisse waren gar nicht so übel:
Der Umsatz legte im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023 um 7,5 Prozent zu, der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) stieg um 8,0 Prozent, die operative Gewinnmarge von 20,7 auf 20,8 Prozent. Wichtig war, dass zwar der Umsatz in China – wie bei den meisten Branchen – unter Druck steht, anziehende Geschäfte in den USA und Europa das aber mehr als ausglichen.
Das ist ein rundum solides Ergebnis … und wirklich mehr erhoffen konnte man nicht. Und wenn man sich den Chart ansieht, ist ja auch von spekulativen Vorkäufen in Erwartung auf ein grandioses Ergebnis nichts zu sehen. Dass am Ende des Tages ein Plus vor der Kursveränderung stand, war also folgerichtig. Daraus aber auf eine umgehende Aufwärtswende zu schliessen, wäre es nicht.
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Expertenmeinung: L’Oréal war im Kielwasser der Luxusgüter-Hausse jahrelang gut gelaufen und hatte dadurch eine riskant teure Bewertung erreicht. Und „teuer“ ist das Kurs/Gewinn-Verhältnis im Prinzip auch jetzt noch, trotz der recht kräftigen Korrektur seit Anfang Juni.
Zwar könnte man einwenden, dass ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 31 für das laufende Jahr (auf Basis der durchschnittlichen Analysten-Gewinnschätzung) auch in den vergangenen Jahren normal war, oft war es sogar deutlich höher. Aber das waren Jahre, in denen L’Oréal starkes Gewinnwachstum aufwies. Jetzt aber rechnen die Experten nur noch mit einem prozentualen Gewinnanstieg von knapp unter bis um zehn Prozent für dieses und die beiden kommenden Jahre. Und dann wird die Zukunft eben nicht mehr so hoch bezahlt, dann wäre ein Kurs/Gewinn-Verhältnis von 31 eher ambitioniert, eines von 20 bis 25 „angemessener“ … zumindest, wenn man sich fragt, auf welchem Kursniveau man hier günstig einsteigen würde.
Der bullische Hammer-Doji des Mittwochs ist eine Chance dahingehend, dass die Aktie wieder in die bis Ende Juni geltende Trading-Range zwischen 407,84 und 461,88 Euro zurückkehren könnte. Aber auch, wenn sich das Unternehmen angesichts dieser Zahlen in einem schwierigen Umfeld wacker geschlagen hat:
Erst sollte sie zurück in dieser Handelsspanne sein, bevor man den Gedanken hegen sollte, dass als Folge dessen ein erneuter Test des bisherigen, Anfang Juni bei 461,88 Euro markierten Rekordhochs ansteht.
Quellen:
Ergebnis 1. Halbjahr 2024, 30.07.2024: https://www.loreal-finance.com/eng/news-release/2024-half-year-results
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