Kering Aktie Prognose Kering: Sekt oder Selters? Wo liegen die Entscheidungspunkte?

News: Aktuelle Analyse der Kering Aktie

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Während die französischen Luxusgüterkonzerne LVMH und Hermès von einem Rekordhoch zum nächsten laufen und den französischen Leitindex CAC40 massgeblich ziehen, sieht das bei Kering, dem dritten im Bunde, anders aus. Aber noch ist die Trendentscheidung offen.

Im Sommer 2021 hatte Kering, Luxusgüterkonzern mit weltbekannten Marken wie Gucci oder Saint Laurent, ein Rekordhoch von 798 Euro erzielt. Während die Branchenkollegen LVMH und Hermès seither mehrfach neue Hochs erreichten, ist Kering von dieser alten Bestmarke noch weit entfernt. Der Grund liegt im bei Kering klar geringeren Umsatz- und Gewinnwachstum, auch die Gewinnmarge stieg zuletzt nicht mehr. Und das hat sich im ersten Quartal 2023 nicht geändert, wie das Unternehmen am Dienstagabend meldete.

Der Umsatz stieg gerade einmal um zwei Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal (der Gewinn wird, wie bei französischen Unternehmen üblich, nur halbjährlich gemeldet). Hermès und LVMH hatten weit mehr geschafft. Die Gründe: Die Hauptmarke Gucci wächst nicht nennenswert, der US-Markt rutscht ab, die Bestellungen der Grosshändler sinken. Nicht gut. Und das spiegelte sich am Mittwoch, als die Anleger auf die Zahlen reagieren konnten, in der Aktie wider:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Kering Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Kering gab nach, die Chance, mit dem Rückenwind starker Quartalsergebnisse einen charttechnischen Befreiungsschlag zu vollziehen, ist damit vertan. Aber noch ist die Sache für die Bullen damit nicht verloren.

Denn auch, wenn der Kurs jetzt erst einmal unter der seit Anfang Februar schon dreimal attackierten Linie um 600 Euro abgedreht hat: Die Aktie bewegt sich trotzdem noch in einem mittelfristigen Aufwärtstrendkanal. Kritisch bzw. bärisch würde die Sache hier erst, wenn Kering mit Schlusskursen unter 530 Euro aus diesem Trendkanal herausfällt und die 200-Tage-Linie gleich mitreisst. Im Gegenzug wäre der Weg bis an die derzeit bei 650 Euro verlaufende, obere Begrenzung des Trendkanals aus charttechnischer Sicht frei, würde es doch noch gelingen, einen Schlusskurs über dem bisherigen Jahres-Verlaufshoch bei 603,60 Euro zu erzielen.

Und auch aus fundamentaler Sicht sollte man die Flinte hier besser nicht ins Korn werfen. Denn aufgrund dieser „relativen Wachstumsschwäche“ zu Hermès und LVMH ist das Kurs/Gewinn-Verhältnis bei Kering deutlich niedriger. Und nichtsdestotrotz wächst der Konzern ja weiter, während er, wiederum im Gegensatz zur Konkurrenz, noch weit unter den alten Hochs liegt. Für die Bullen uninteressant ist Kering daher also keineswegs. Nur müssten sie sich jetzt eben gegen den Wind stemmen und die Aktie klar über die 600 Euro-Linie bekommen, damit sich hier etwas rührt.

Kering Aktie: Chart vom 26.04.2023, Kurs: 571,80 Euro, Kürzel: KER | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Kering Aktie: Chart vom 26.04.2023, Kurs: 571,80 Euro, Kürzel: KER | Quelle: TWS

Quellenangaben: Ergebnis 1. Quartal 2023, 25.04.2023: https://www.kering.com/assets/front/documents/Presentation%20Q1%2023.pdf

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Vorherige Analysen der Kering Aktie

Nach den am Morgen vorgelegten Ergebnissen für 2022 und dem Ausblick auf 2023 fuhr die Aktie des französischen Luxusgüterkonzerns Kering gestern Achterbahn. Am Ende stand zwar ein Plus von drei Prozent zu Buche – aber ging die Sache wirklich zu Gunsten der Bullen aus?

Am Tageshoch notierte Kering 6,2 Prozent im Plus, am Tagestief 4,8 Prozent im Minus: Die Aktie war gestern, wie US-Trader sagen würden, „all over the map“. Dabei startete sie schwach, drehte aber bereits gegen 10 Uhr ins Plus, sah dann kurz vor Mittag ihr Tageshoch und lief dann nach moderatem, erneuten Abgabedruck seitwärts, um am Ende etwa drei Prozent im Plus zu schliessen. Auslöser dieses wilden Auf und Ab war die 2022er-Bilanz. Aber wieso war man sich da so uneins, wie die Zahlen zu interpretieren sind?

Kering hatte 2022 zwar bei Umsatz und Gewinn zugelegt, blieb da aber mit der Wachstumsrate von neun Prozent beim Umsatz und elf Prozent beim Gewinn hinter den Konkurrenten LVMH und Hermès zurück. Andererseits hatte Kering im Vorjahr auch deutlich weniger gut performt als die anderen beiden, so gesehen hatte man ein schwächeres Wachstum bereits eingepreist.

Was indes nicht erwartet wurde, war eine auffällige Schwäche beim Paradepferd Gucci, wo es im vierten Quartal zu einem Umsatzrückgang von 14 Prozent kam, das Unternehmen insgesamt lag im vierten Quartal beim Umsatz sieben Prozent unter Vorjahr. Zwar wies man darauf hin, dass bereits „hohe Investitionen für das zukünftige Wachstum“ bei Gucci auf den Weg gebracht seien und man für 2023 insgesamt zuversichtlich sei, profitabel zu wachsen. Aber dass Kering dabei „trotz des herausfordernden Jahresendes 2022“ schrieb, war nicht gerade motivierend. Vor allem eines dürfte am Anfang des Tages für Druck gesorgt haben:

Expertenmeinung: Die Analysten hatten mit einem besseren Ergebnis gerechnet. Und auch bei der Aufstockung der Dividende auf 14 Euro lag die durchschnittliche Erwartung etwas höher. Dass man bei den Experten eher nicht begeistert sein dürfte, zeigte die erste Reaktion von zwei Analysten noch am Mittwoch: Die DZ Bank stufte Kering von „Kaufen“ auf „Halten“ ab und senkte das Kursziel von 600 auf 580 Euro, Goldman Sachs nahm das Kursziel von 660 auf 650 Euro zurück und bleib bei „Kaufen“. Würde man sich am höheren der Kursziele orientieren, wäre noch Luft nach oben, aber dazu sollte man hinterfragen, warum es trotz dieser mageren Ergebnisse zu einem derart fulminanten Anstieg zurück ins Plus kam.

Denn zum einen ist die Aktie zwar im Vergleich zur Konkurrenz günstig bewertet. Aber das fällt einem Trader ja nicht ausgerechnet an einem Tag ein, an dem eher magere Zahlen auf den Tisch kommen. Und weder Hermès noch LVMH stiegen vergleichbar kräftig an, wenngleich auch sie den Tag im Plus beendeten. Daher kann es durchaus sein, dass hier grössere Akteure am Terminmarkt versuchten, eine Schieflage von Options-Positionen kurz vor der morgen anstehenden Abrechnung zu verhindern, indem sie die Aktie wieder aus ihrer persönlichen Gefahrenzone zogen. Das ist zwar nie zu belegen, wäre aber aufgrund dieser Kombination aus naher Abrechnung, mageren Zahlen und plötzlicher Kaufwelle denkbar.

Zusammengefasst wäre es damit zumindest fraglich genug, dass die Aktie mit einem Anstieg über das bisherige Monatshoch (598 Euro) und die obere Begrenzung des Trendkanals (616 Euro) einen Befreiungsschlag schafft, um einem solchen Signal nicht vorzugreifen!

Kering-Aktie: Chart vom 15.02.2023, Kurs 578,40 Euro, Kürzel KER | Online Broker LYNX

Die „Grossen Drei“ des Luxus, LVMH, Kering und Hermès, zogen nach den US-Inflationsdaten am 10.11. massiv an. Doch während LVMH und Hermès weiter zulegen, hat Kering pünktlich zum Start in den Dezember nach unten abgedreht. Wieso läuft die Aktie gegen den Trend?

Die Grundidee, die hinter den Käufen in Luxusgüterkonzerne steht, ist die übliche: Auch in Krisenzeiten läuft Luxus gut. Wer genug Geld hat, muss nicht sparen und wird weiter Luxusartikel kaufen, auch und gerade jetzt im Weihnachtsgeschäft. Dass man mit dieser Einschätzung auch schiefliegen kann, hatte ich schon oft erläutert, aktuell hat die Unternehmensberatung McKinsey die gleichen Bedenken. Auch dort sieht man das potenzielle Problem, dass der immense Umsatzanstieg der letzten Jahre durch neue Kunden zustande kam, die an der Schwelle zum Reichtum stehen. Und diese Klientel könnte sehr wohl entscheiden, in einem Umfeld wie diesem mit Ausgaben defensiver zu werden. Aber das scheint nicht der Grund zu sein, wieso die Kering-Aktie seit dem 1. Dezember fällt, denn die Chartbilder von LVMH und Hermès sehen ja momentan deutlich besser aus. Also, wo klemmt es?

Expertenmeinung: Die Basis des Abgabedrucks könnte in der letzten Zwischenbilanz vom 21.10. liegen, in der erkennbar wurde, dass Kerings Top-Marke Gucci schlechter läuft als erwartet. Dafür lief Yves Saint-Laurent zwar besser, aber kurzfristig waren die Anleger erst einmal enttäuscht. Dann aber zog Kering trotzdem an, mitgerissen von LVMH und Hermès ebenso wie vom ab Mitte Oktober ja deutlich festeren Gesamtmarkt. Das führte dazu, dass mit dem Anstieg über die Widerstandszone 475/484 Euro eine Bodenbildung vollendet wurde und die Aktie bis Ende November bis 575 Euro lief, wo sie auf den Widerstand in Form des August-Hochs traf … und abdrehte.

Dass man hier zuletzt wegen Gucci nicht nur eitel Sonnenschein zu verkünden hatte, dürfte ein Grund sein, warum da dann Abgaben begannen, durch die Kering aus der Reihe der anderen Luxus-Aktien ausscherte. Aber auch der Umstand, dass die Analysten die Aktie skeptischer sehen als die anderen der Branche, dürfte seinen Teil beigetragen haben. Seit der Quartalsbilanz vom 21. Oktober haben sechs Analysten ihre Kursziele für die Aktie gesenkt, Kursziel-Anhebungen gab es keine. Zwar liegt das durchschnittliche Kursziel mit 635 Euro immer noch ordentlich über dem derzeitigen Kurslevel. Und noch sehen zwei Drittel der Experten die Aktie als einen Kauf (das andere Drittel urteilt mit „Halten“, keine Verkaufsempfehlung), aber:

Wenn die Zweifel sich erst einmal festsetzen, kann eine Abwärtsbewegung durchaus Eigendynamik entwickeln. Nachdem mittlerweile auch das Zwischenhoch vom September gefallen ist, kommt es jetzt auf die aktuell bei 515 Euro verlaufende 200-Tage-Linie an. Sollte auch die gebrochen werden, wäre ein Test der Nackenlinien-Zone der Bodenbildung bei 475/484 Euro keine Überraschung. Hier über einen Long-Trade nachzudenken käme aus dieser Gemengelage heraus erst wieder infrage, wenn Kering sich über den Level hinaus nach oben absetzen könnte, wo der Kurs jetzt abgedreht hat, sprich über 575 Euro.

Kering-Aktie: Chart vom 07.12.2022, Kurs 522,60 Euro, Kürzel KER | Online Broker LYNX

Am Donnerstagabend kamen die neuesten Umsatzzahlen des französischen Luxusgüter-Konzerns Kering heraus. Mit einem Minus von 3,3 Prozent in der Aktie könnte man denken, dass die Ergebnisse unerfreulich ausfielen. Doch das war nicht so. Wo klemmt es aber dann?

Wie alle anderen französischen Unternehmen auch meldete der Kering-Konzern, vor allem durch die beiden Hauptmarken Gucci und Yves Saint Laurent bekannt, nur die Entwicklung des Umsatzes. Zahlen zu Gewinn und Gewinnmarge kommen hier immer nur nach dem Ende eines Halbjahres. Aber immerhin liess sich anhand der Umsatzentwicklung erkennen: Es geht weiter voran. Der Umsatz stieg währungsbereinigt um 14 Prozent und damit mehr als seitens der Analysten im Schnitt prognostiziert.

Doch statt begeistert die Kursziele anzuheben, waren die ersten Reaktionen von Analysten Kurszielsenkungen.  Gleich drei Analysten nahmen ihre Kursziele nach unten. Allerdings: Diese neuen Kursziele lagen bei 600, 650 und 780 Euro. Und alle behielten ihre „Kaufen“-Einschätzung bei. Eigentlich also kein Grund, auf diesem Niveau auszusteigen.

Zwar kommentierte Kering die Ergebnisse mit „wir sind noch nicht zurück in einer normalen Situation“. Denn der schwache Euro befeuerte zwar die Käufe von US-Touristen in Europa, auf der anderen Seite bremste aber die Situation in China den Umsatz in Asien. Aber ist das wirklich ein Grund, die Aktie zu drücken? Das würde für die Branchenkollegen Hermès, LVMH und, wenn man es grosszügig auslegt, für L’Oréal auch gelten. Genauso natürlich die berechtigte Vermutung, dass der Gewinn angesichts der überall gestiegenen Kosten nicht mit dem Umsatzanstieg wird mithalten können.

Und diesen drei Konzernen billigen die Anleger viel höhere Bewertungen zu. Auf Basis der aktuell im Schnitt geschätzten 2022er-Unternehmensgewinne lägen die Kurs/Gewinn-Verhältnisse für LVMH, Hermès und L’Oréal allesamt um 30, für Kering aber gerade einmal bei 15! Also?

Expertenmeinung: Es gibt keine allzu tauglichen Argumente für diese so auffällig niedrigere Bewertung. Kering ist objektiv betrachtet zu Unrecht das Aschenputtel der Branche. Aber bevor man deswegen einfach mal auf Verdacht zugreift, sollte man eines bedenken:

Chart vom 21.10.2022, Kurs 454,10 Euro, Kürzel KER | Online Broker LYNX

Kering hat diese niedrige Bewertung zum Teil deswegen, weil diese Aktie von allen vier genannten mit Abstand die schwächste 2022er-Performance ausweist. Sie sehen im Chartbild, dass diese negative Reaktion auf durchaus nicht negative Ergebnisse dazu führte, dass sich die Aktie nicht aus der Gefahrenzone der Tiefs vom Mai und Oktober lösen konnte. Das Chartbild ist weiterhin bärisch. Solange das so bleibt, wäre der Einstieg riskant. Besser wäre es abzuwarten, bis Kering mit Schlusskursen über 490 Euro zumindest ein kurzfristig bullisches Signal abliefert, indem die Widerstandszone, an der die Aktie jetzt erst einmal abdrehen musste, in einem zweiten Anlauf überwunden wird.