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Die Umsatzdaten des ersten Quartals machten klar, dass Kerings Probleme bei der Top-Marke Gucci bislang weitergehen. In den letzten Tagen senkten zahlreiche Analysten ihre Kursziele. Doch gestern hob die Bank of America das Kursziel deutlich an. Reicht das für eine Wende?
Die Marke Gucci hat in den letzten Jahren immer mehr an Zugkraft verloren. Kering hat reagiert und krempelt die Struktur bei Gucci um, aber mit dem Hinweis, dass das seine Zeit dauern werde. Das Umsatzminus des Unternehmens von zehn Prozent zum Vorjahreszeitraum im ersten Quartal und der zeitgleiche Hinweis, dass der Gewinn im ersten Halbjahr deutlich unter dem Vorjahr liegen werde, unterstreicht das.
Doch die für Kering zuständige Analystin bei der Bank of America sieht Besserung, laut unternehmenseigenen Indikatoren mache Gucci in der Gunst der Kundschaft wieder Boden gut. Daraufhin hob sie das Kursziel für Kering deutlich von 350 auf 450 Euro an und passte die Einstufung von „Untergewichten“ auf „Kaufen“ an. Dass die Aktie daraufhin am Donnerstag kräftig zulegte macht deutlich, dass so mancher Anleger nur auf ein paar „good news“ wartete, um die massiv gedrückte Aktie einzusammeln.
Die Frage ist jedoch, ob eine einzige wieder positivere Einschätzung, basierend auf der Vermutung, dass Gucci eher über kurz als über lang die Kurve kriegt, ausreicht, um eine Aufwärtswende zu generieren.
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Expertenmeinung: Möglich ist es, sicher ist es aber keineswegs. Es ist schon richtig, dass die Aktie massiv gefallen ist, die Bewertung auch auf Basis der eher mageren Gewinnerwartung für 2024 dadurch für die Branche niedrig ist und Hoffnung imstande wäre, am Aktienmarkt vieles in Bewegung zu setzen.
Aber Fakten sind eben solider als Hoffnungen. Erst, wenn die Ende Juli erwarteten Ergebnisse zum ersten Halbjahr, die neben dem Umsatz dann auch ein vollständiges Bild mit Marge und Gewinn präsentieren, weniger düster ausfallen als viele das jetzt eingepreist haben und Kering selbst in Sachen Gucci für die kommenden Quartale optimistischer wird, wäre der Boden einigermassen stabil. Bis dahin steht dieser Versuch einer Aufwärtswende auf dünnen Beinen.
Hinzu kommt, dass der Kurs charttechnisch auch nach dem Plus des Donnerstags noch nicht über den Status einer Gegenbewegung in einem intakten Abwärtstrend hinaus gekommen ist. Erst, wenn der doppelte Widerstand aus 200-Tage-Linie und mittelfristigem Abwärtstrend bei 382/388 Euro auf Schlusskursbasis eindeutig überboten wurde, wäre die Kuh hier vom Eis. Diese gestrige Schwalbe mag die Hoffnung auf einen bullischen Sommer bei Kering wiederbelebt haben … aber den Sommer selbst brachte sie erst einmal noch nicht.
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