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Am Dienstagabend nach Handelsende legte der französische Luxusgüterkonzern Kering eine Umsatzwarnung vor, die im abendlichen Handel erheblichen Druck auf den Kurs auslöste. Aus charttechnischer Sicht kam das zur Unzeit … sofern man nicht auf der bärischen Seite steht.
Eigentlich hätte die Meldung, dass der Umsatz im in Kürze endenden ersten Quartal um rund zehn Prozent unter dem des Vorjahreszeitraums liegen werde, nicht überraschen dürfen. Kering hat Probleme mit der Hauptmarke Gucci bekommen, daraufhin Anfang 2023 einen neuen Gucci-Chef ernannt und noch Anfang Februar im Zuge der 2023er-Bilanz betont: “In einem Marktumfeld, das auch Anfang 2024 noch unsicher ist, werden unsere anhaltenden Investitionen in unsere Häuser kurzfristig Druck auf unsere Ergebnisse ausüben.”
So ist es jetzt also gekommen. Und dass allzu viele hier über die Massen hinaus optimistisch gewesen und Kerings Vorsicht in den Wind geschossen hätten, könnte man angesichts des intakten Abwärtstrends nicht behaupten. Allerdings: Eine Gegenbewegung nach oben gab es dann schon, wenngleich die vor zwei Monaten von einem massiv überverkauften Level aus startete. Und Kerings Zurückhaltung im Zuge der Bilanz am 8. Februar wurde mit Käufen beantwortet, nach dem Motto: Es hätte ja schlimmer kommen können. Hoffnung war zuletzt also schon drin im Kurs.
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Expertenmeinung: Ob man diese Umsatzwarnung als das Anfang Februar als ausgeblieben deklarierte „Schlimmer“ ansieht, wird sich heute zeigen müssen. Denn der abendliche, nachbörsliche Handel läuft unter deutlich geringeren Umsätzen ab, so dass sich eine Aktie da bei etwas höherem Umsatz als üblich deutlich stärker bewegt als im regulären Handel. Aber eine Steilvorlage für das bärische Lager wäre diese Meldung allemal, wie der Chart zeigt.
Wir sehen, dass die Käufer bei Kering gerade erst in der vergangenen Woche den Versuch unternahmen, den markanten Kreuzwiderstand zwischen 438 und 440 Euro, bestehend aus der mittelfristigen Abwärtstrendlinie, dem Februar-Hoch und der 200-Tage-Linie, zu überwinden und damit scheiterten. Zwar lief der Kurs danach erst einmal seitwärts. Aber die Short-Seller hätten jetzt ebenso ein Argument, die Aktie zu drücken wie diejenigen, die bislang unsicher waren, ob sie nach der Erholung im Vorfeld jetzt aussteigen sollten oder nicht, zumal:
Die Kering-Aktie notierte gegen 20 Uhr im abendlichen Handel statte 9,5 Prozent tiefer, in der Region 383/384 Euro. Sollte der Kurs heute in dieser Region starten, wäre es fraglich, ob einige da dann die Hand aufhalten würden, weil sie sich der Warnungen Kerings vom Februar erinnern. Dazu wäre die Dynamik des Abwärtsimpulses schon fast zu hoch. Dann würde zumindest kurzfristig auch die Frage in den Hintergrund treten, ob ein solches Minus nicht bereits zu viel des Unguten wäre.
Wenn Kering heute vergleichbar tiefer schliesst, eventuell sogar unter das November-Tief bei 376,70 Euro rutschen sollte, wäre es eher noch keine gute Idee, dieses fallende Messer als „Schnäppchen“ anzusehen. Da wäre dann erst einmal eine taugliche Bodenbildung gefragt, bevor man sich an diese grundsätzlich ja durchaus interessante Aktie heranwagt.
Quellenangaben:
Meldung über zu erwartenden Umsatzrückgang im 1. Quartal, 19.03.2024:
https://www.kering.com/en/news/preliminary-information-regarding-the-first-quarter/
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