Rein charttechnisch zeigt die Jenoptik-Aktie einen Ausbruch aus einer flachen Trompeten-Formation (einem nach rechts offenem Dreieck) nach oben. Das ist kurzfristig zunächst einmal bullisch, aber es ist nicht allein der Umstand, dass die nächste Widerstandslinie im Bereich 27,50/27,55 Euro bereits in unmittelbarer Nähe wartet, die ein wenig vorsichtig stimmen sollte.
Das Optoelektronik-Unternehmen hatte am Morgen des 10. November seine Bilanz für das dritte Quartal vorgelegt. Obwohl der Gesamtmarkt zu diesem Zeitpunkt noch im Bann des gewaltigen Kurssprungs vom Vortag stand, der durch die BioNTech/Pfizer-Impfstoffmeldung ausgelöst wurde, fiel die Aktie daraufhin um 5,5 Prozent. Was angesichts der Ergebnisse nicht überraschen konnte:
Der Umsatz war gegenüber dem Vorjahresquartal um 15,3 Prozent und damit mehr als seitens der Analysten erwartet gefallen. Der Gewinn nach Steuern sackte überproportional um 30,8 Prozent durch. Dass Anleger daraufhin entschieden, dass ein Kursniveau, das weit näher am „Prä Corona“-Niveau als am Tief vom März lag, eine gute Gelegenheit wäre, um den Gewinn mitzunehmen, ist nachvollziehbar. Doch die Aktie zog unmittelbar am nächsten Tag nach anfänglichen Verlusten an und ist jetzt dem Niveau, von dem aus es im Februar rapide bergab ging, bis auf etwa einen Euro nahegekommen – warum?
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Expertenmeinung: Das ist eben eine Frage, die über den Versuch von Tradern hinaus, ein bullisches Signal und dadurch Anschlusskäufe, die ihre eigenen Positionen in den Gewinn tragen, keine überzeugende Antwort findet. Seitens der Analysten gab es zwei Reaktionen. Die LBBW stufte die Aktie von Kaufen auf Halten ab und sieht dabei ein Kursziel von 27 Euro. Und gestern – das mag mitgeholfen haben, um die Aktie über diese Dreiecksformation zu tragen – hob Independent Research das Kursziel von 25 auf 27 Euro an. Allerdings bleibt man dort bei der Einstufung „Halten“. Auch das durchschnittliche Kursziel der die Aktie beobachtenden Experten liegt momentan um die 27 Euro. Was bedeutet:
Das Kursziel der Analysten ist fast erreicht, zugleich wartet dort, im Bereich dieses Kursziels, die obengenannte Widerstandszone 27,50/27,55 Euro. Dies in Kombination mit einem aktuell in der überkauften Zone laufenden Stochastik-Oszillator erzeugt ein Gesamtbild, in dem es die Bullen jetzt zumindest nicht gerade einfach hätten. Die Aktie müsste zügig über 27,50/27,55 Euro hinaus, um das nötige Momentum für weitere Kursgewinne zu behalten, würde dann aber gegen eine eher magere Bilanz ankämpfen müssen. Es wäre daher opportun, hier auf der Hut zu sein. Sollte die Aktie mit Schlusskursen unter 24,40 Euro nicht nur in diese „Trompeten-Formation“ zurückfallen, sondern auch noch das letzte Zwischentief vom vergangenen Donnerstag unterbieten, wäre zu überlegen, hier erst einmal den Gewinn vom Tisch zu nehmen.

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