Siemens Healthineers Aktie Prognose Siemens Healthineers: Bodenbildung vollendet – ist das die Wende?

News: Aktuelle Analyse der Siemens Healthineers Aktie

von |
In diesem Artikel

Siemens Healthineers
ISIN: DE000SHL1006
|
Ticker: SHL --- %

---
EUR
---% (1D)
1 W ---
1 M ---
1 J ---
Zur Siemens Healthineers Aktie
Lassen Sie sich den Artikel vorlesen:

Wenn eine Aktie in einem nervösen, schwachen Gesamtmarkt mit +3,78 Prozent an der Spitze des DAX landet, schaut man schon genauer hin. Siemens Healthineers ist das am Freitag gelungen. Und ganz nebenbei gelang die Vollendung einer Bodenbildung. Ist das die Wende?

Grundsätzlich könnte man in Sachen Medizintechnikbranche einigermassen hoffnungsvoll sein. Zwar hatten sich die Analysten und Anleger verkalkuliert, als man zu Jahresbeginn fest davon ausging, dass es hier auch in schwerer konjunktureller See zu Wachstum oder doch wenigstens zu Stabilität in Sachen Unternehmensgewinne kommen werde. Der Jahresverlauf belehrte die Optimisten eines Besseren. Statt Wachstum und starken Margen bekam man Nachfrageschwäche und Margendruck, aber:

Dafür wurden die Aktien der Branche ja bereits massiv abgestraft, bei Siemens Healthineers ging es von 58,08 Euro Ende April auf 44,39 Euro Mitte September abwärts. Was auch dazu führte, dass das zuvor lange ambitioniert hohe Kurs/Gewinn-Verhältnis auf ein akzeptables Niveau zurückkam. Daher wäre es grundsätzlich denkbar, dass die Aktien dieser Branche in einem Umfeld, in dem die Erwartung längere Zeit hoher Leitzinsen Druck auf zyklische Aktien ausübt, wieder als eine Art „sicherer Hafen“ gesehen und gekauft werden. Aber auch, wenn das Chartbild jetzt nach Wende aussieht:

Die aktuellen Kurse, Charts, Dividenden und Kennzahlen zur Siemens Healthineers Aktie finden Sie hier.

Expertenmeinung: Noch ist offen, ob aus dieser durch das Freitags-Plus vollendeten Bodenbildung in der Supportzone 44,53/45,05 ein mittelfristig relevantes, bullisches Signal wird. Denn davor lägen noch mehrere potenzielle Bremsmarken aus Zwischentiefs des ersten Kalenderquartals, die 200-Tage-Linie und, die Widerstandszone nach oben abschliessend, die mittelfristige Abwärtstrendlinie. Siemens Healthineers müsste über 51,50 Euro laufen, um klar bullisch zu sein, das ist noch ein weiter Weg.

Siemens Healthineers Aktie: Chart vom 22.09.2023, Kurs 47,47 Euro, Kürzel: SHL | Online Broker LYNX
Siemens Healthineers Aktie: Chart vom 22.09.2023, Kurs 47,47 Euro, Kürzel: SHL | Quelle: TWS

Dazu bräuchte es wenigstens überzeugende Ergebnisse des vierten Geschäftsjahresquartals, das jetzt am 30.9. enden wird, kombiniert mit einem positiven Ausblick auf das dann beginnende, neue Geschäftsjahr 2023/2024. Haben diejenigen, die am Freitag so zugelangt haben, das vorweggenommen? In gewisser Weise. Ausschlaggebend für diese Käufe war der Umstand, dass am Donnerstag und Freitag gleich drei Analysten positive Einschätzungen und stattliche Kursziele vorlegten. Diese Experten sind für das kommende Geschäftsjahr also optimistisch, das nahmen die Käufer auf.

Goldman Sachs beurteilte Siemens Healthineers zwar „nur“ mit „Halten“, packte aber mit 55,50 Euro ein Kursziel dazu, dass solide über dem derzeitigen Level liegt. Bei Berenberg und JPMorgan war man noch optimistischer, beide stuften die Aktie mit „Kaufen“ ein, die Kursziele lagen bei 58 und 63,70 Euro. Das war in einem Umfeld wankender Indizes eine Motivation, hier zuzugreifen. Aber auch, wenn es gut denkbar wäre, dass die Medizintechnik als „save haven“ auserkoren wird: Auf mittelfristiger Ebene ist das die Chance auf eine Wende, aber noch nicht die Wende selbst.

Quellen:
Ergebnis des 3. Geschäftsjahresquartals, 02.08.2023:https://corporate.webassets.siemens-healthineers.com/33e48e0e4a68cce1/ba8088fdaf0d/siemens-healthineers-Q3_GJ2023_SHL_Quartalsmitteilung.pdf

Sie möchten Aktien aus unserem Börsenblick einfach, schnell und professionell handeln?

Erledigen Sie Ihre Aktiengeschäfte besser mit einem Depot über LYNX. Als renommierter Aktien-Broker ermöglichen wir Ihnen einen günstigen Aktienhandel direkt an den Heimatbörsen.

Informieren Sie sich hier über den Aktien-Broker LYNX.

Wie hilfreich fanden Sie den Artikel?
Wenig hilfreichSehr hilfreich
Ab jetzt täglich die neuesten Börsenblick-Analysen per E-Mail erhalten
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

--- ---

--- (---%)
Mkt Cap
Vol
T-Hoch
T-Tief
---
---
---
---

Displaying the --- chart

Heutigen Chart anzeigen

Loading ...
Alle Börsenblick-Artikel

Nachricht schicken an Ronald Gehrt
  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Vorherige Analysen der Siemens Healthineers Aktie

Es war alles andere als inspirierend, was Siemens Healthineers am 10. Mai bezüglich des zweiten Geschäftsjahresquartals zu verkünden hatte. Folgerichtig sackte die Aktie durch. Die entscheidenden Unterstützungen hielten jetzt zwar – aber noch sind die Bullen nicht „durch“.

Healthcare ist ein immenser Wachstumsmarkt. Und in der Tat ist der Umsatz der Siemens-Tochter Siemens Healthineers in den vergangenen Jahren beeindruckend gestiegen. Für das Geschäftsjahr 2022/2023, das am 30. September enden wird, erwartet das Unternehmen zwar ausnahmsweise mal kein Umsatzwachstum, sieht den Umsatz im Bereich von -1 bis +1 Prozent zum Vorjahr. Aber das wäre eigentlich kein Grund, dass die Aktie allzu weit fallen müsste. Denn in den kommenden Jahren soll wieder Schwung ins Geschäft kommen. Wie gesagt, Healthcare ist ein Wachstumsmarkt. Aber:

Das ist für die Investoren nur in zweiter Linie entscheidend. Wichtig ist, was dabei unter dem Strich herauskommt. Das ist für 2022/2023 wenig beeindruckend. Da erwartet Siemens Healthineers selbst einen Gewinn pro Aktie in der Range zwischen 2,00 und 2,20 Euro, im Jahr 2021/2022 waren es 2,24 Euro gewesen. Man kann sich ausserdem nicht so recht sicher sein, dass die jetzt gedrückten Gewinnmargen wirklich bald wieder Fahrt aufnehmen werden. Und sollten die Gewinne im kommenden Geschäftsjahr nicht wieder steigen, wäre die Aktie jetzt zu teuer. Eigentlich.

Expertenmeinung: Das Problem ist, dass man die Entwicklung der Gewinnmarge nicht einfach so voraussagen kann. Das hängt von zahlreichen Aspekten ab. Von den Preisen der Zulieferer, von der Nachfrage der Kunden, von der Entwicklung im Medizinbereich insgesamt bis hin zu der Frage, ob diese oder jene Behandlungen in wichtigen Ländern von Krankenkassen bezahlt werden oder nicht. Die Marge bleibt also ein Unsicherheitsfaktor, der weit in die Zukunft reicht. Aber handeln wollen die Trader eben jetzt. Daher bildet man sich eine Meinung und folgt dieser … entweder man ist optimistisch oder ist es eben nicht. Aber das wiederum ist eine emotionale Sache und damit etwas, das wankelmütig ist. Und schon ist man, wie so oft in solchen Fällen, bei der Charttechnik.

Denn bricht ein Aufwärtstrend, macht es das eben deutlich schwieriger, ein optimistisches Szenario für eine letztlich nicht vorhersehbare Zukunft beizubehalten. Gut möglich also, dass sich die Aktie recht zügig und deutlich nach unten orientiert, wenn die Supportzone doch noch brechen sollte, die bislang wacker verteidigt wird:

Die Kreuzunterstützung aus der mittelfristigen Aufwärtstrendlinie und den Hochs der Monate August und November im Bereich 52,00 zu 52,50 Euro. Um das zu verhindern, reicht dieses Wassertreten über dem Supportbereich nicht aus, die Bullen müssen Siemens Healthineers so schnell wie möglich aus der derzeitigen Handelsspanne nach oben hinaus bekommen. Was dann gelungen wäre, wenn die Aktie klar über 55 Euro schliesst. Solange das nicht passiert ist, muss man diese Verteidigung dieser entscheidenden Auffanglinien mit dem Zusatz „vorerst“ versehen.

Siemens Healthineers Aktie: Chart vom 30.05.2023, Kurs: 53,42 Euro, Kürzel: SHL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX

Das erste Quartal lief bei Siemens Healthineers schlecht, in Teilbereichen sogar schlechter als erwartet. Andererseits war man nach den Zahlen anderer Medizintechnik- und Healthcare Unternehmen eigentlich darauf vorbereitet. Werden die jetzt nahen Auffanglinien also halten?

Wie in der Branche zuletzt überall beobachtet, war der Umsatz im ersten Vierteljahr 2023 nicht das Problem, es waren die Gewinnmargen, die unter Druck gerieren und den Gewinn dadurch erheblich zusammenschmelzen liessen. Bei Siemens Healthineers führte das zu einem Minus beim Gewinn vor Steuern und Zinsen (EBIT) von 30 Prozent gegenüber dem Vergleichszeitraum des Vorjahres. Diese 681 Millionen Euro im EBIT verfehlten die durchschnittliche Analysten-Prognose von 702 Millionen einigermassen deutlich, beim Nettogewinn war das noch markanter. Unter dem Strich blieben 105 Millionen Euro, die Konsens-Prognose hatte bei 370 Millionen gelegen.

Allerdings hielt das Unternehmen nach dem ersten Quartal, für Siemens Healthineers das zweite Geschäftsjahresquartal (Geschäftsjahresende ist hier immer der 30.9.), am bisherigen Gesamtjahresausblick fest. Man sieht den Umsatz mit weiterhin auf Vorjahresniveau, den Gewinn pro Aktie im Bereich zwischen 2,00 und 2,20 Euro (2021/2022: 2,24 Euro). Basis dieser Zuversicht war, dass die Bereiche, die zum Kerngeschäft gehören, zufriedenstellendes bis starkes Wachstum zeigen.

Expertenmeinung: Jetzt muss sich erweisen, ob die Anleger diesen Optimismus teilen. Denn auch, wenn der Kurs am Mittwoch mit –5,66 Prozent ein recht herbes Minus auswies: Entschieden ist damit aus charttechnischer Sicht noch nichts.

Sie sehen im Chart, dass die Aktie im Vorfeld sehr stark gelaufen war und sich Ende April in einer ins Frühjahr 2022 zurückreichenden Widerstandszone festgefahren hatte. Man muss hier also unterstellen: Die Anleger hätten auf Basis der allgemein schwächeren, bereits vorliegenden Ergebnisse der Branche zwar damit rechnen können, dass die Ergebnisse nicht gut ausfallen würden, haben es aber nicht getan. So gesehen war diese negative Reaktion nachvollziehbar. Die Frage ist jetzt aber, ob bereits so viele von denen, die sich Besseres erwartet hatten, ausgestiegen sind, um ein mittelfristig relevantes, bärisches Signal zu verhindern.

Da man den Akteuren nicht in die Köpfe schauen kann, müssen die kommenden Tage das erst einmal zeigen. Aber man kann recht deutlich anhand des Chartbilds festmachen, auf welche Linien es jetzt ankommt. Um sich die Tür nach oben weiter offen zu halten, muss idealerweise die aktuell bei 51 Euro verlaufende, mittelfristige Aufwärtstrendlinie halten. Sollte das misslingen, hätte das bullische Lager aber noch eine Art „Sprungtuch“, um den Abstieg aufzufangen: die momentan bei 49,57 Euro verlaufende 200-Tage-Linie. Solange dieser Bereich hält, ist die Sache für die Bullen nicht verloren. Brechen beide Linien indes, dürften sich die Bären die Siemens Healthineers-Aktie wohl zeitnah vorknöpfen.

Siemens Healthineers Aktie: Chart vom 10.05.2023, Kurs: 53,32 Euro, Kürzel: SHL | Quelle: TWS | Online Broker LYNX
Siemens Healthineers Aktie: Chart vom 10.05.2023, Kurs: 53,32 Euro, Kürzel: SHL | Quelle: TWS

Quellenangaben: Ergebnis 2. Geschäftsjahresquartal, 10.05.2023: https://www.siemens-healthineers.com/deu/press/releases/2023q2

Ist die Medizintechnik-Branche jetzt eine Art „sicherer Hafen“ oder nicht? Die Investoren sind immer noch schwankend. Zuletzt senkte man wieder den Daumen, Siemens Healthineers und andere Titel der Branche fielen. Aber noch könnte daraus eine Trendwendeformation werden.

In den vergangenen Tagen bekam die Siemens Healthineers-Aktie heftigen Druck ab, fiel in nur vier Tagen um zwölf Prozent. Auch bei Branchenkollegen wie Carl Zeiss oder Sartorius wurde massiv verkauft. Der von vielen erhoffte, aber ausgebliebene Kurswechsel der Notenbanken und deren schwache Wachstumsprognosen haben den Bullen den Mut genommen. Denn eine um die Nulllinie mäandernde Wirtschaft in den USA ebenso wie in der Eurozone, dazu die perspektivisch kritische Entwicklung der chinesischen Wirtschaft als ebenfalls wichtiger Markt, das wirkt in der Tat nicht, als würden die Gewinne 2023 Luft nach oben haben. Aber solange da nicht allzu viel nach unten passiert, wäre das im Fall Siemens Healthineers eigentlich nicht tragisch, denn:

Derzeit erwarten die Analysten ohnehin nicht, dass der Gewinn im bis zum 30.9. dauernden Geschäftsjahr 2022/2023 über dem des Geschäftsjahres 2021/2022 liegen wird. Und was die Bewertung angeht, wäre ein Kurs/Gewinn-Verhältnis um 27 derzeit nicht zu teuer. Das wäre es dann, wenn der Gewinn auch in den Folgejahren nicht steigen, womöglich sogar deutlicher nachgeben sollte. Aber das lässt sich hier und heute noch nicht abschätzen. Und normalerweise gälte dann: Im Zweifel für die Bullen. Diesmal nicht?

Expertenmeinung: Noch ist das nicht entscheiden, die Aktie hat die charttechnisch entscheidende Zone erst jetzt erreicht. Durch den markanten Druck der vergangenen vier Handelstage wirkt es zwar, als wären die Short-Seller nicht aufzuhalten, aber erst jetzt hätte die Siemens Healthineers-Aktie einen Level erreicht, auf dem die Käufer zuschlagen würden … wenn sie es denn wollen.

Sie sehen im Chart, dass hier immer noch eine umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter-Formation möglich wäre. Die linke Schulter entstand im Juni, der Kopf im September/Oktober. Aber diese Chance für die Bullen, doch noch die Kurve zu kriegen, würde bedingen, dass der Level der linken Schulter (43,20 Euro) nicht nennenswert unterboten wird. Die Basis dafür wäre da, denn der Kurs ist jetzt in eine knapp über diesem Support liegenden Kreuzunterstützung gelaufen, die aus der im November bezwungenen, mittelfristigen Abwärtstrendlinie und der kurzfristigen Aufwärtstrendlinie besteht.

Aber Vorsicht bliebe auch geboten, wenn es gelingt, Siemens Healthineers dort aufzufangen und zu drehen. Denn vollendet wäre diese mögliche umgekehrte Schulter-Kopf-Schulter erst, wenn deren Nackenlinie mit Schlusskursen klar über 52,50 Euro überboten wurde. Bis dahin bleibt eine Aufwärtswende „nur“ eine Chance.

Siemens Healthineers-Aktie: Chart vom 20.12.2022, Kurs 45,27 Euro, Kürzel SHL | Online Broker LYNX