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Wenn eine Aktie in einem nervösen, schwachen Gesamtmarkt mit +3,78 Prozent an der Spitze des DAX landet, schaut man schon genauer hin. Siemens Healthineers ist das am Freitag gelungen. Und ganz nebenbei gelang die Vollendung einer Bodenbildung. Ist das die Wende?
Grundsätzlich könnte man in Sachen Medizintechnikbranche einigermassen hoffnungsvoll sein. Zwar hatten sich die Analysten und Anleger verkalkuliert, als man zu Jahresbeginn fest davon ausging, dass es hier auch in schwerer konjunktureller See zu Wachstum oder doch wenigstens zu Stabilität in Sachen Unternehmensgewinne kommen werde. Der Jahresverlauf belehrte die Optimisten eines Besseren. Statt Wachstum und starken Margen bekam man Nachfrageschwäche und Margendruck, aber:
Dafür wurden die Aktien der Branche ja bereits massiv abgestraft, bei Siemens Healthineers ging es von 58,08 Euro Ende April auf 44,39 Euro Mitte September abwärts. Was auch dazu führte, dass das zuvor lange ambitioniert hohe Kurs/Gewinn-Verhältnis auf ein akzeptables Niveau zurückkam. Daher wäre es grundsätzlich denkbar, dass die Aktien dieser Branche in einem Umfeld, in dem die Erwartung längere Zeit hoher Leitzinsen Druck auf zyklische Aktien ausübt, wieder als eine Art „sicherer Hafen“ gesehen und gekauft werden. Aber auch, wenn das Chartbild jetzt nach Wende aussieht:
Expertenmeinung: Noch ist offen, ob aus dieser durch das Freitags-Plus vollendeten Bodenbildung in der Supportzone 44,53/45,05 ein mittelfristig relevantes, bullisches Signal wird. Denn davor lägen noch mehrere potenzielle Bremsmarken aus Zwischentiefs des ersten Kalenderquartals, die 200-Tage-Linie und, die Widerstandszone nach oben abschliessend, die mittelfristige Abwärtstrendlinie. Siemens Healthineers müsste über 51,50 Euro laufen, um klar bullisch zu sein, das ist noch ein weiter Weg.

Dazu bräuchte es wenigstens überzeugende Ergebnisse des vierten Geschäftsjahresquartals, das jetzt am 30.9. enden wird, kombiniert mit einem positiven Ausblick auf das dann beginnende, neue Geschäftsjahr 2023/2024. Haben diejenigen, die am Freitag so zugelangt haben, das vorweggenommen? In gewisser Weise. Ausschlaggebend für diese Käufe war der Umstand, dass am Donnerstag und Freitag gleich drei Analysten positive Einschätzungen und stattliche Kursziele vorlegten. Diese Experten sind für das kommende Geschäftsjahr also optimistisch, das nahmen die Käufer auf.
Goldman Sachs beurteilte Siemens Healthineers zwar „nur“ mit „Halten“, packte aber mit 55,50 Euro ein Kursziel dazu, dass solide über dem derzeitigen Level liegt. Bei Berenberg und JPMorgan war man noch optimistischer, beide stuften die Aktie mit „Kaufen“ ein, die Kursziele lagen bei 58 und 63,70 Euro. Das war in einem Umfeld wankender Indizes eine Motivation, hier zuzugreifen. Aber auch, wenn es gut denkbar wäre, dass die Medizintechnik als „save haven“ auserkoren wird: Auf mittelfristiger Ebene ist das die Chance auf eine Wende, aber noch nicht die Wende selbst.
Quellen:
Ergebnis des 3. Geschäftsjahresquartals, 02.08.2023:https://corporate.webassets.siemens-healthineers.com/33e48e0e4a68cce1/ba8088fdaf0d/siemens-healthineers-Q3_GJ2023_SHL_Quartalsmitteilung.pdf
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