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Dieser Megatrend verändert für First Solar alles. Das Unternehmen ist an einem Wendepunkt angekommen, jedoch nicht aus den Gründen, die man erwarten würde.
Die USA machen Ernst
China wird nicht mehr als verlässlicher Partner wahrgenommen und die USA sind fest entschlossen, dieses Problem aus der Welt zu schaffen.
Die USA strukturieren ihre globalen Lieferketten neu und setzen alles daran, die Produktion von Gütern in die Heimat und in vertrauenswürdige Regionen wie Europa, Kanada oder Mexiko zu verlagern.
Der Chips Act, der zu mehr als 200 Mrd. USD an nicht-staatlichen Investitionen im Halbleiter-Sektor geführt hat, ist nur die Spitze des Eisbergs.
Darüber hinaus werden auch in anderen Branchen enorme Steuererleichterungen gewährt, wenn Unternehmen Produktionskapazitäten in den USA aufbauen.
Dadurch sind die Investitionen in den Bau von Fabriken in den USA in die Höhe geschnellt.
Das zeigt, was möglich ist, wenn die Politik die richtigen Rahmenbedingungen schafft. In den USA entstehen dadurch jeden Monat hunderttausende neue Arbeitsplätze.
In Deutschland schaut man den Entwicklungen wie gewohnt tatenlos zu. Dass man auch hier die richtigen Rahmenbedingungen schaffen wird, wird ein Traum bleiben.
Totale Neuordnung auf globaler Ebene
Die USA meinen es hingegen ernst. Die Neuordnung der globalen Lieferketten ist in vollem Gange und das wird nicht jedem gut bekommen.
Es wird massive Gewinner geben, aber auch grosse Verlierer.
Sie sollten als Anleger richtig positioniert sein, um von diesen tiefgreifenden Umwälzungen nicht überrollt zu werden.
Wie tiefgreifend die Veränderungen sind, lässt sich am besten anhand von einem konkreten Beispiel aufzeigen. First Solar hatte im internationalen Wettbewerb gegen die subventionierten Solarhersteller aus Fernost lange Zeit Probleme.
Darüber hinaus fehlte in der jüngeren Vergangenheit schlichtweg das Kapital, um das Geschäft zu skalieren.
Das hat sich durch den Inflation Reduction Act nachhaltig verändert.
First Solar beziffert die positiven Auswirkungen dieser Massnahmen (Section 45X tax benefits) auf 660-710 Mio. USD, und das nur in diesem Jahr.
Endlich hat man das notwendige Kapital
Das ist für ein Unternehmen, welches im letzten Jahr einen Umsatz von 2,62 Mrd. USD und in den letzten fünf Jahren durchschnittlich einen Gewinn von 170 Mio. USD erzielt hat, eine gigantische Summe.
Steuererleichterungen für Unternehmen sind in Deutschland alles andere als populär, aber wenn man es mit der Energiewende wirklich ernst meinen würde, müsste man die Branche in ähnlicher Weise unterstützen.
Obendrein zahlt sich die Sache am Ende auch für den Steuerzahler aus. First Solar investiert 1,1 Mrd. USD in den Bau einer neuen Mega-Fabrik in den USA.
Dadurch sollen die Produktionskapazitäten um 3,5 Gigawatt pro Jahr gesteigert werden.
Im laufenden Jahr wird man Solarmodule mit einer Nennleistung von in etwa 12 Gigawatt herstellen können, bis 2026 will man die Kapazitäten auf 25 Gigawatt massiv erweitern.
All das ist nur möglich, weil First Solar jetzt endlich auch das notwendige Kapital zur Verfügung hat.
Dieses Geld ist für den Steuerzahler nicht verloren, ganz im Gegenteil.
Das Geld wird im heimischen Markt investiert, denn daran sind die Steuererleichterungen gekoppelt. Etliche Baufirmen und Zulieferer werden daran mitverdienen, Menschen beschäftigen können und anschliessend werden in der neuen Produktionsstätte selbstverständlich auch Mitarbeiter benötigt.
Massive Skalierung: So geht es jetzt weiter
First Solar wird jedenfalls in der Lage sein, das Geschäft massiv zu skalieren. Dadurch dürften die Preise für Solarmodule sinken, was die Wettbewerbsfähigkeit zusätzlich steigert.
Doch an Nachfrage mangelt es derzeit ohnehin nicht. In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres hat das Unternehmen bereits Aufträge für Solarmodule mit einer Nennleistung von 21,1 Gigawatt erhalten.
Das ist sehr viel mehr als man überhaupt herstellen könnte (rund 12 Gigawatt).
Der Auftragsbestand ist zuletzt durch die Decke gegangen. Das ist in Anbetracht der schwierigen Rahmenbedingungen und der gestiegenen Finanzierungskosten erstaunlich, es ist trotzdem die Realität.
Zuletzt bezifferte man den Auftragsbestand auf 77,8 Gigawatt. First Solar wird demnach auf unabsehbare Zeit voll ausgelastet sein.
Dieser Umstand, gepaart mit den Steuererleichterungen und dem massiven Ausbau der Produktionskapazitäten könnte zu erheblichen Gewinnsprüngen führen.
Ausblick und Bewertung
Im laufenden Geschäftsjahr wird ein Ergebnis von 7,00 – 8,00 USD in Aussicht gestellt. Darf man den Konsensschätzungen glauben, sollen es 2024 bereits 13,00 – 14,00 USD werden und im Folgejahr sogar 21,00 – 22,00 USD.
Werden die Erwartungen auch nur halbwegs erfüllt, lässt sich daraus ein erhebliches Kurspotenzial ableiten.
Kommt es zu derartigen Kurssprüngen, steigen die Kurse in vielen Fällen sogar noch stärker als es die guten Fundamentaldaten ohnehin rechtfertigen würden.
Daher kommt die laufende Korrektur genau zum richtigen Zeitpunkt und könnte die Chance bieten, sich rechtzeitig zu positionieren, bevor die geschäftlichen Erfolge allzu offensichtlich werden.
Das letzte Quartal hat darauf bereits einen ersten Vorgeschmack geliefert. Der Gewinn lag mit 1,59 je Aktie weit über den Erwartungen von 0,95 USD. Der Umsatz übertraf mit 811 Mio. die Analystenschätzungen von 720 Mio. USD ebenfalls.

Die nächsten Quartalszahlen wird First Solar voraussichtlich am 26. Oktober vorlegen. Wir werden sehen, ob das Unternehmen wieder so überzeugenden Zahlen vorlegt.
First Solar ist an der zentralen Unterstützungszone bei 140-150 USD angekommen und scheint dort auf vermehrtes Interesse zu stossen.
Für antizyklische Anleger könnte das eine erste Gelegenheit sein. Weitere würden sich bei 120 USD ergeben.
Zu ersten positiven Signale kommt es hingegen über 150 USD.
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