Docusign Aktie Prognose Docusign: Zum Scheitern verurteilt

News: Aktuelle Analyse der Docusign Aktie

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Docusign
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Die Wachstumsdynamik lässt immer weiter nach. Langsam stellt sich eine unschöne Frage. Kann DocuSign gegen die Konkurrenz bestehen?

Von 0 auf 50 und zurück

DocuSign ermöglicht es Unternehmen in der Cloud Vereinbarungen zu verwalten und Dokumente digital zu signieren.

Das bringt offensichtliche Vorteile mit sich. Man spart sich in vielen Fällen den Postweg und somit auch Zeit.

Die Idee dahinter ist erstaunlich einfach und ebenso lukrativ. Es hat die Unternehmensgründer in kürzester Zeit zu Milliardären und Multimillionären gemacht.

Zeitweise wurde Docusign an der Börse mit 50 Mrd. USD bewertet, heute sind es „nur“ noch 12 Mrd. USD.
Vom einstigen Überflieger ist nicht mehr viel übriggeblieben.

Es ist wieder einer dieser Momente, in denen ich hoffe, den einen oder anderen Leser vor Schaden bewahrt zu haben.
Denn wir hatten auf LYNX bereits bei einem Kurs von 200 USD (Link, nur noch Einleitung online) und dann abermals bei 135 USD (Link) eindringlich vor der Aktie gewarnt.

Diese Konkurrenten wünscht sich niemand

Die Gründe, die uns zu einer negativen Einschätzung gebracht haben, sind simpel und haben bis heute Bestand.

Das sind aus meiner Sicht die Hauptgründe:
Die positiven Effekte durch Corona laufen aus und ganz gewöhnliche Unterschriften mit Blatt und Papier werden wieder zunehmen.

Wenn Angestellte wieder hauptsächlich im Office statt zuhause arbeiten, ist Papier plötzlich wieder schneller und günstiger.

Darüber hinaus bieten Microsoft, Adobe und andere inzwischen ebenfalls digitale Unterschriften an.

Und wenn uns die Vergangenheit eine Sache gelehrt hat, dann dass Microsoft dazu in der Lage ist, erfolgreiche Services zu kopieren und die Erfinder oder bisherigen Marktführer zu verdrängen.
Microsoft macht seit Jahrzehnten nichts anderes.

Ferner sind die Services von Docusign auch leicht zu kopieren, eine Funktion für digitale Unterschriften und Verträge ist nicht gerade kompliziert.
Daher sollte man sich als Aktionär dringend eine Frage stellen: Welcher finanzielle Aufwand wäre notwendig, um ein Konkurrenzprodukt zu programmieren?

Bruchteilchen

Ich denke, jeder dürfte schnell zu der Erkenntnis kommen, dass die Entwicklungskosten bei einem Bruchteil eines Bruchteils von 12 Mrd. USD, also dem Börsenwert von DocuSign, liegen.

Die echten Probleme entstehen aber erst dadurch, dass Microsoft oder Adobe bereits ein gigantisches Ökosystem an Produkten besitzen.
Nahezu jedes Unternehmen nutzt Office und/oder PDFs, Photoshop & Co und für die stellt sich eine Frage:

Soll man schlichtweg die Funktionen für digitale Signaturen von Microsoft oder Adobe nutzen oder sich einen weiteren Anbieter ins Haus holen und auf DocuSign setzen?
Die Entscheidung dürfte mehrheitlich gegen DocuSign fallen.

Darüber hinaus wäre ich sehr vorsichtig, in einem Wettkampf gegen Microsoft und Adobe zu wetten. Es gibt mehr als nur einen Grund, warum die beiden Unternehmen derartigen Erfolg haben.

Daher setzt DocuSign auf allerlei Kooperationen, sei es mit Slack oder sogar mit Microsoft. Beim Windows-Konzern scheint man die Konkurrenz nicht mal wirklich ernst zu nehmen, sonst würde man keine Kooperation eingehen.

Licht am Ende des Tunnels

Die Bullen werden trotzdem auf das Licht am Ende des Tunnels hoffen. Handelt es sich dabei womöglich um das Frontlicht eines Zuges?
Das Zahlenwerk dürfte Aufschluss bieten.

Die Realität ist jedenfalls, dass das Wachstum immer geringer wird. Im vierten Quartal des letzten Geschäftsjahres lag das Umsatzwachstum noch bei 45%.
Im ersten Quartal des laufenden Geschäftsjahres waren es 25% und im zweiten 22%.

Zuletzt lag der Quartalsumsatz bei 622 Mio. USD und für das laufende Quartal stellt DocuSign selbst nur noch 624 – 628 Mio. USD in Aussicht.
Die Wachstumsdynamik hat also erheblich nachgelassen und betrachtet man die Entwicklung von Quartal zu Quartal, ist sie zum Erliegen gekommen.

Das wäre für jedes Unternehmen ein ernstzunehmendes Problem, für Wachstumsaktien mündet so etwas aber in der Regel in einem Kollaps.
Die Situation erinnert sehr stark an Peloton (hier hatten wir erstmals am 19.01.2021 bei einem Kurs von 157,81 USD eindringlich gewarnt, Link – nur noch Einleitung online).

Ausblick und Bewertung

Von Quartal zu Quartal rückläufige Wachstumsraten, bis das Wachstum zuerst von Quartal zu Quartal zum Erliegen kommt und dann auch auf Jahressicht.
Sobald das passiert, werden sich sehr viele Anleger die Frage stellen, was eigentlich noch für die Aktie spricht.
Was macht man mit einem unprofitablen Wachstumswert ohne Wachstum?

Das Trauerspiel bei DocuSign könnte sich also noch lange fortsetzen. Das Thema Konkurrenz hatten wir ja bereits angesprochen, einen wichtigen Punkt in diesem Kontext allerdings noch nicht und das ist der Preis.
Microsoft oder Adobe könnten es sich problemlos leisten, einen Service für digitale Unterschriften und andere Angebote von DocuSign auf Jahre hinweg kostenlos anzubieten. DocuSign kann das nicht.

Der Preisdruck ist entsprechend stark und daher verdient DocuSign auch kein Geld.

Das führt wiederum dazu, dass man ständig Kapitalbedarf hat und neue Aktien ausgeben muss. DocuSign erwartet, dass die Zahl der ausstehenden Aktien im laufenden Geschäftsjahr von 186 auf 205-210 Millionen Stück steigt.

Beim Umsatz geht man im Mittel von 2,476 Mrd. USD aus.
Das Problem daran ist, dass das einem Anstieg der Aktienzahl von etwa 12% und einem Umsatzwachstum von 17% entspricht.

Das reale Umsatzwachstum je Aktie bewegt sich also in einem niedrigen einstelligen Bereich. Lässt die Dynamik noch etwas nach, könnte das reale Umsatzwachstum je Aktie auf null oder weniger rutschen.

Kommt es dazu, stellt sich die vorher bereits beschriebene Frage sehr akut:
Was ist eine unprofitable Wachstumsaktie ohne Wachstum wert?

Das Geschäft ist natürlich nicht vergleichbar, aber bei Peloton wurde diese Frage bereits beantwortet. Das KUV liegt inzwischen bei 1,0. Bei DocuSign liegt es noch bei 5,1.

Wann DouSign profitabel werden könnte, steht in den Sternen. Selbst für 2025 wird kein Gewinn erwartet.
Die Verwässerung der Aktienbasis dürfte sich also auf Jahre hinweg fortsetzen.

 

Chart vom 19.09.2022 – Kurs: 56,58 Kürzel: DOCU - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 19.09.2022 – Kurs: 56,58 Kürzel: DOCU – Wochenkerzen

Die Aufwärtstrends sind längst dahin und die Aktie steht kurz davor, die Supports bei 58 sowie 53 USD nachhaltig zu unterschreiten.
Kommt es dazu, wird ein Verkaufssignal mit möglichen Kurzsielen bei 50 sowie 45 und 38-40 USD ausgelöst.

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