BlackRock Aktie Prognose BlackRock: So etwas haben wir noch nicht erlebt

News: Aktuelle Analyse der BlackRock Aktie

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BlackRock
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„The first half of 2022 brought an investment environment that we have not seen in decades. Investors are simultaneously navigating high inflation, rising rates and the worst start to the year for both stocks and bonds in half a century, with global equity and fixed income indexes down 20% and 10%, respectively.“

Das sind die Worte von Larry Fink, dem Gründer und CEO von BlackRock. Fink hält Aktien von BlackRock mit einem Wert von mehreren hundert Millionen USD.

So etwas gab es noch nie

Eine ähnliche Situation gab es wohl noch nie. An der aktuellen Krise ist so ziemlich alles untypisch.
Das beste Beispiel ist meines Erachtens der US-Arbeitsmarkt. Die Zahl der offenen Stellen lag zuletzt bei mehr als 11 Millionen.
Das sind sagenhafte 4 Millionen mehr als es vor Corona jemals gegeben hätte.

Und dass, obwohl eine Rezession in den USA inzwischen so gut wie sicher ist. Im ersten Quartal 2022 ist die Wirtschaft leicht geschrumpft, laut Atlanta Fed könnte das Minus im zweiten Quartal bei -1,5% liegen.
(Atlanta Fed GDPNow: Cuts Q2 GDP forecast from -1.2% to -1.5%)

Warum ist das so bemerkenswert? Weil es seit dem zweiten Weltkrieg in den USA keine Rezession gab, in der die Arbeitslosigkeit nicht gestiegen wäre. Und ich meine damit nicht die Fantasie-Arbeitslosenquoten, die die Behörden uns vorgaukeln, sondern die Zahl der real Beschäftigten.
Die ist bisher nicht gefallen.

Es gibt einen recht interessanten Beitrag des Wall Street Journal dazu:
Why a 2022 Recession Would Be Unlike Any Other | WSJ

Das WSJ spricht aus meiner Sicht die richtigen Punkte an. Die Margen der Unternehmen und die Barmittelreserven sind hoch und Mitarbeiter rar. Daher könnten sich womöglich viele Betriebe dafür entscheiden, keine Entlassungen vorzunehmen.
Man sitzt die Probleme vielleicht aus.

Je mehr Unternehmen zu dieser Strategie greifen, desto wahrscheinlicher ist eine milde Rezession.

Haben wir noch nicht erlebt

Nicht nur die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen sind einzigartig, auch die an der Börse.
Die Aussagen von Larry Fink bringen es auf de Punkt.

BlackRock sieht sich mit einer Gesamtsituation konfrontiert, wie man sie seit der Unternehmensgründung im Jahr 1988 noch nicht erlebt hat.

Nachdem 2020 und 2021 quasi alles im Wert gestiegen ist, fällt jetzt der Wert von nahezu allem.
Aktien sind um mehr als 20% eingebrochen, Anleihen um 10%, teilweise sinken sogar die Immobilienpreise, von Kryptos fangen wir besser nicht an.
Selbst Gold ist in den letzten Monaten schwer unter die Räder gekommen, vom Hoch bei 2.070 USD sind wir weit entfernt.

Als Asset-Manager kann man diesen Abwertungen nicht entkommen. Die Assets under Management sind von mehr als 10.000 auf zuletzt 8.487 Milliarden Dollar abgestürzt.

Das belastet natürlich das Geschäft, denn BlackRock erhält eine prozentuale Beteiligung, die sich an dem Wert der Assets bemisst.

Licht am Ende des Tunnels

Doch es gibt auch einen ernstzunehmenden Lichtblick. BlackRock verzeichnet nach wie vor enorme Mittelzuflüsse.
Die Anleger kehren dem Unternehmen also nicht den Rücken.

Im letzten Quartal hat BlackRock Netto-Mittelzuflüsse von 90 Mrd. USD verzeichnet.

Das bedeutet, dass der zugrundeliegende Trend weiterhin intakt ist. Selbst wenn es zu einer zeitweisen Kapitulation der Anleger kommen würde und es keine Mittelzuflüsse mehr gäbe, dürfte sich das als vorübergehendes Problem herausstellen.

Spätestens dann, wenn sich die Aktienmärkte wieder im Aufwind befinden und bereits gestiegen sind, werden Anleger wieder Geld in die Hand nehmen.
Das war immer so und wird auch in Zukunft so sein.
Je stärker die Kurse bereits gestiegen sind, desto mehr Menschen sind an der Börse aktiv.

Da muss man jetzt durch

Larry Fink drückt es wie folgt aus: “Over the course of BlackRock’s 34-year history, we have experienced numerous periods of volatility and uncertainty, and BlackRock has always come through stronger.“

Dem würde ich zustimmen. Die Erfolgsgeschichte von BlackRock ist noch lange nicht zu Ende, ganz im Gegenteil. ETFs sind erst in den letzten Jahren wirklich populär geworden und gerade jüngere Anleger setzen darauf.

Durchschnittlich haben Menschen in ihren Zwanzigern oder Dreissigern aber kein sonderlich grosses Vermögen, das bildet sich statistisch erst in den kommenden zwei Dekaden.

Ein gewisser Teil davon wird am Aktienmarkt und ein grösser Teil als heute wird in ETFs fliessen.

Dazu kommt mir eine Statistik in den Sinn. Nur 1% aller Selfmade-Millionäre schafft es vor 40 zum Millionär.

BlackRock muss jetzt, gemeinsam mit dem Markt durch diese Flaute. Es ist nicht die erste und es wird auch nicht die letzte sein.

Richtig schlecht

BlackRock hat am Freitag Quartalszahlen vorgelegt und die waren schlecht, daran gibt es nichts zu beschönigen.

Der Gewinn lag mit 7,36 je Aktie weit unter den Erwartungen von 8,30 USD. Der Umsatz verfehlte mit 4,53 Mrd. die Analystenschätzungen von 4,55 Mrd. USD ebenfalls leicht.

Auf Jahressicht waren die Assets under Management um 11% rückläufig. Das konnte durch die Netto-Mittelzuflüsse nicht vollständig kompensiert werden, daher sank der Umsatz um 6%.
Das EPS war um 21% rückläufig.

Es wäre daher gut möglich, dass die bisherigen Prognosen zu optimistisch waren. Bisher war man davon ausgegangen, dass der Gewinn in diesem Jahr um 13% auf 34,20 USD je Aktie sinken wird.

Es hängt natürlich stark davon ab, wie sich die Kurse entwickeln, aber die Wahrscheinlichkeit ist recht hoch, dass man weniger verdienen wird.

Ausblick und Bewertung

Nun kann man einige verschiedene Szenarien durchspielen.

Nehmen wir zum Beispiel an, dass der Gewinn in einem Umfang einbricht, wie es 2008 während der Finanzkrise der Fall war.
Dann läge das Ergebnis 2022 bei 30,95 USD.

Oder nehmen wir an, dass man in den kommenden beiden Quartalen keinerlei Verbesserungen erzielt und ebenfalls jeweils knapp über 7 USD je Aktie verdient.
Auch dann kämen wir in Summe für 2022 auf ein Ergebnis rund 31 USD je Aktie.

Selbstverständlich kann man immer ein noch pessimistischeres Szenario durchspielen, ab einem gewissen Punkt wird es aber immer unwahrscheinlicher.

Unterstellen wir ein Ergebnis von 31 USD je Aktie, wird BlackRock aktuell mit einer forward P/E von 19,4 bewertet.
Das ist natürlich nur eine Momentaufnahme, aber im historischen Vergleich wäre die Aktie damit nur leicht unterbewertet.

In den letzten fünf Jahren lag die P/E durchschnittlich bei 20,4 und am Tief bei 12.

Wer einen Zeithorizont von fünf oder zehn Jahren und mehr mitbringt und heute einsteigt, wird sich rückblickend wohl freuen.

Ein absolutes Schnäppchen ist die Aktie nicht, das Potenzial könnte dennoch erheblich sein. Sind die langfristigen Prognosen richtig und nimmt eine P/E von 20 an, dann ergäbe sich daraus auf Sicht von zwei Jahren ein Kursziel von 852 USD.

Chart vom 18.07.2022 - Kurs: 600 Kürzel: BLK - Wochenkerzen | Online Broker LYNX
Chart vom 18.07.2022 – Kurs: 600 Kürzel: BLK – Wochenkerzen

Die Anleger zeigen sich von den schwachen Quartalszahlen aber wenig geschockt. Der Kurs hat darauf kaum reagiert, zumindest bisher.

Womöglich sieht man schon das Licht am Ende des Tunnels und baut darauf, dass die Bodenbildung in der Unterstützungszone bei 580-600 USD gelingen wird.

Klar positive Signale ergeben sich jedoch erst über 650 und 680 USD.

Fällt die Aktie hingegen nachhaltig unter die obere Aufwärtstrendlinie, muss mit einer Ausdehnung der Korrektur in Richtung 540 und 520 USD gerechnet werden.

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