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Auf Basis von am Dienstagabend vorgelegten, vorläufigen Zahlen hat Daimler Truck auf EBIT-Basis die Gewinnerwartungen der Analysten verfehlt. Die negative Reaktion des Marktes hielt sich mit -1,69 Prozent in Grenzen. Aber es wäre denkbar, dass es damit noch nicht getan ist.
Verteilt man negative Nachrichten über die Zeit, wirken sie zwar besser verdaulich, werden dadurch aber nicht besser. Als Daimler Truck am Dienstagabend meldete, dass der Gewinn vor Zinsen und Steuern (EBIT) mit 1,076 Milliarden Euro im 2. Quartal deutlich unter der durchschnittlichen Analystenprognose von 1,253 Milliarden liegen dürfte, um Sonderfaktoren bereinigt mit 1,168 Milliarden ein bisschen weniger darunter (Konsens 1,259 Milliarden), könnten einige die Absatzzahlen des 2. Quartals bereits nicht mehr auf dem Schirm gehabt haben.
Gut eine Woche zuvor hatte man mit dem gemeldeten Absatzrückgang von 15 Prozent zum Vorjahr bereits ein Stirnrunzeln generiert. Zumindest bei denen, die die Aktie des Nutzfahrzeugherstellers im 1. Quartal noch wie entfesselt eingesammelt hatten, weil die Bewertung günstig schien und Daimler Truck im 2024er-Ausblick avisierte, dass der Gewinn in diesem Jahr auf dem hohen Niveau des Vorjahres bleiben werde.
Diesen Ausblick indes überprüfe man gerade, hiess es im Zuge dieser gestrigen Vorab-Zahlen. Das Ergebnis dieser Überprüfung dürfte dann am 1. August gemeldet werden, wenn die Ergebnisse des 2. Quartals bzw. des 1. Halbjahrs komplett vorgelegt werden. Und das bedeutet tendenziell Risiko auf der Unterseite, denn:
Expertenmeinung: Natürlich ist eine gewisse Ernüchterung längst vorhanden und eingepreist, immerhin zeigt der Chart, dass der Riesensatz Anfang März, mit dem die Akteure auf den überraschend optimistischen Jahresausblick reagiert hatten, bereits abverkauft wurde. Aber das Chartbild wirkt, als seien nicht wenige der Ansicht, dass da noch Luft nach unten ist.
Denn Daimler Truck kommt von seiner 200-Tage-Linie nicht weg. Zwei Ausbruchsversuche über den die Bodenbildungszone bei 38,01 Euro auf der Oberseite begrenzenden Widerstand wurden abgewiesen, obwohl der Kurs bereits überverkauft war. Dass es gestern gelang, das Minus als Reaktion auf die verfehlte Gewinnprognose im Rahmen zu halten, mag eine Chance bieten, einen dritten Anlauf zu starten. Aber die laufende Überprüfung der Jahresziele, so spät nach längst schwächer werdenden Zahlen, wirkt wie ein Damoklesschwert, das ggf. sogar mehrmals zuschlägt, falls man sich bei Daimler Truck entschliesst, sich der Lage nur scheibchenweise anzupassen. Die sich nämlich allemal weiter eintrüben könnte.
Denn dass es im derzeitigen Umfeld, in dem es nicht nur in China, sondern auch in Europa nicht gut läuft und der US-Markt zwar stark daherkommt, das aber nicht ausgleichen kann, zu noch grösserem Druck kommen kann, ist klar. Ob das aber eingepreist ist, ist zumindest fraglich, daher:
Wenn die Aktie im Vorfeld der kompletten Ergebnisse, die am 1. August anstehen, nach oben ausbrechen sollte, sollte man das mit Vorsicht geniessen. Dass die Bären im Gegenzug jetzt den Druck erhöhen, das erste, markante Hoch nach dem Börsengang, das Jahreshoch 2022 bei 35,75 Euro als Support fällt und die Aktie die nächstliegende Auffangzone bei 33,96 zu 34,41 Euro testet, wäre ein Szenario, das nicht überraschen würde.
Quellenangaben: Vorläufige Ergebnisse zum 2. Quartal, 16.07.2024:
https://www.daimlertruck.com/newsroom/pressemitteilung/vorlaeufige-ergebnisse-der-daimler-truck-holding-ag-fuer-das-2quartal-2024-operative-performance-des-industriegeschaefts-bei-102-vollstaendige-wertberichtigung-des-china-joint-ventures-120-mio-euro-fuehrt-zu-einer-bereinigten-umsatzrendite-von-93-52767137
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